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HSV feiert den Siegtreffer im Derby von Robert Glatzel
  • Der HSV feiert den Siegtreffer im Derby von Robert Glatzel (verdeckt).
  • Foto: WITTERS

Glatzel verhindert St. Pauli-Aufstieg! HSV gewinnt Derby nach riesigem Schiri-Zoff

Der HSV hat den vorzeitigen Bundesliga-Aufstieg des FC St. Pauli im Hamburger Stadtderby verhindert. Die Mannschaft von Trainer Fabian Hürzeler unterlag beim Stadtrivalen im Derby mit 0:1 (0:0) und verpasste es damit, drei Spieltage vor Ende der Saison den rechnerischen Sprung in Liga eins perfekt zu machen. Robert Glatzel (85.) erzielte den Treffer für das Team von Coach Steffen Baumgart – das damit auch die größtmögliche Derby-Demütigung, eine braun-weiße Aufstiegsparty im Volksparkstadion des HSV, abwenden konnte. Ein weiterer Treffer von Glatzel (24.) sowie ein Tor von Lukasz Poreba (62.) wurden wegen Foulspielen zurückgenommen, Ludovit Reis verschoss zudem einen Foulelfmeter (90.+8). St. Paulis Manolis Saliakas sah kurz vor Schluss die Gelb-Rote Karte (90.+7).

Für großen Stress sorgten die beiden Teams bereits vor dem Anpfiff des 111. Hamburger Derbys. Weil Jackson Irvine bei einem Steigerungslauf im Aufwärmprogramm die gegnerische Hälfte betreten hatte, kam es schon eine halbe Stunde vor dem Spiel zu einer heftigen Rudelbildung zwischen Spielern, Betreuern und Verantwortlichen.

Schon vor dem Anpfiff des Derbys gerieten Spieler und Verantwortliche beider Teams an der Mittellinie aneinander. WITTERS
Rudelbildung beim Derby zwischen HSV und St. Pauli
Schon vor dem Anpfiff des Derbys gerieten Spieler und Verantwortliche beider Teams an der Mittellinie aneinander.

Und auch auf dem Platz hielt das Derby, was es versprach. Nachdem die Partie schon nach wenigen Minuten wegen Pyro-Nebels für rund zweieinhalb Minuten unterbrochen werden musste (3.), nahm das Spiel nach und nach Fahrt auf. Immanuel Pherai (8.) setzte mit einem Flachschuss ein erstes Ausrufezeichen.

Erstes Glatzel-Tor im Derby wird zurückgenommen

Nachdem St. Pauli-Keeper Nikola Vasilj einen weiteren Pherai-Abschluss glänzend pariert hatte (20.), zappelte der Ball erstmals im Netz. Der Treffer von Robert Glatzel zum vermeintlichen 1:0 für den HSV jedoch wurde von Schiedsrichter Dr. Matthias Jöllenbeck (Freiburg) zurückgenommen – weil Glatzel im Vorfeld ein Foul an Manolis Saliakas begangen haben soll.

Robert Glatzel traf zur Führung für den HSV, doch Schiedsrichter Matthias Jöllenbeck annullierte den Treffer – genau wie ein zweites HSV-Tor nach der Pause. WITTERS
Robert Glatzel traf zur Führung für den HSV, doch Schiedsrichter Matthias Jöllenbeck annullierte den Treffer – genau wie ein zweites HSV-Tor nach der Pause.
Robert Glatzel traf zur Führung für den HSV, doch Schiedsrichter Matthias Jöllenbeck annullierte den Treffer – genau wie ein zweites HSV-Tor nach der Pause.

Auf Seiten des HSV war man mit dieser Entscheidung überhaupt nicht einverstanden, es bildete sich ein großes Rudel um den Unparteiischen. Ex-Profi Max Kruse kommentierte den zurückgenommenen Treffer bei Sky als „Skandal-Pfiff“ und betonte, ein befreundeter Bundesliga-Schiedsrichter hätte ihm via WhatsApp bestätigt: „Das ist kein Foul.“

Kruse nennt annulliertes HSV-Tor „Skandal-Pfiff“

Wenig später hätte beinahe St. Pauli den Führungstreffer erzielt. Aljoscha Kemlein konnte den Ball aber aus einem Meter nicht über die Linie drücken, traf nur den Pfosten (27.). Am Aluminium scheitere auf der Gegenseite kurz darauf auch Pherai aus spitzem Winkel (36.), so dass es mit einem 0:0 in die Pause ging.

Nicht nur Jean-Luc Dompé (l.) und Oladapo Afolayan liefern sich in einem umkämpften Derby rassige Zweikämpfe. WITTERS
Nicht nur Jean-Luc Dompé (l.) und Oladapo Afolayan liefern sich in einem umkämpften Derby rassige Zweikämpfe.
Nicht nur Jean-Luc Dompé (l.) und Oladapo Afolayan liefern sich in einem umkämpften Derby rassige Zweikämpfe.

Nach Wiederbeginn war die Begegnung lange zerfahren, beide Teams leisteten sich zahlreiche kleine Fehler und bekamen keinen echten Spielfluss zustande. Große Aufregung gab es dann nur ein weiteres Mal um Schiedsrichter Jöllenbeck – und um ein weiteres vermeintliches HSV-Tor.

Auch Poreba-Tor wird vom VAR aberkannt

Diesmal hatte Jöllenbeck den Treffer von Lukasz Poreba zunächst gegeben (62.), ihn nach Ansicht der Videobilder und auf Anraten des VAR aber nachträglich zurückgenommen. Poreba hatte St. Pauli-Torhüter Nikola Vasilj im Fünfmeterraum angegangen, das Gespann entschied nachträglich richtigerweise auf Foulspiel – erntete jedoch ein zweites Mal große Diskussionen.

Lukasz Poreba geht Torhüter Nikola Vasilj zu hart an, das Tor für den HSV zählt nicht. WITTERS
Lukasz Poreba geht Torhüter Nikola Vasilj zu hart an, das Tor für den HSV zählt nicht.
Lukasz Poreba geht Torhüter Nikola Vasilj zu hart an, das Tor für den HSV zählt nicht.

Von Minute zu Minute wurde die Begegnung umkämpfter, in der Schlussphase wurde es wilder – und zu einem offenen Schlagabtausch. Pherais Freistoß aus spitzem Winkel streichelte die Latte (80.), der eingewechselte Etienne Amenyido spielte auf der anderen Seite einen aussichtsreichen Konter zu schlampig zu Ende (81.).

Glatzel wird zum Derby-Helden für den HSV

Für die Explosion im Volkspark sorgte letztlich Robert Glatzel. Der Topstürmer des HSV köpfte nach einem kapitalen Fehler von St. Pauli-Keeper Vasilj, der sich bei einem Eckball verschätzte, zum umjubelten 1:0 für den HSV ein – und dieses Mal zählte das Tor auch wirklich.

Als Robert Glatzel in der ersten Halbzeit zum ersten Mal jubelte, zählte sein Treffer nicht – in der zweiten Halbzeit schon. WITTERS
Als Robert Glatzel in der ersten Halbzeit zum ersten Mal jubelte, zählte sein Treffer nicht – in der zweiten Halbzeit schon.
Als Robert Glatzel in der ersten Halbzeit zum ersten Mal jubelte, zählte sein Treffer nicht – in der zweiten Halbzeit schon.

Dass Manolis Saliakas in der Nachspielzeit noch einen Foulelfmeter verschuldete und dafür Gelb-Rot sah (90.+7), mit dem Ludovit Reis allerdings an Vasilj scheiterte (90.+8), fiel am Ende nicht mehr ins Gewicht. Es herrschte pure Ekstase im Volksparkstadion, die Fans feierten mit blauem Rauch und einem riesigen Banner mit der Aufschrift: „Die Stadt gehört uns!“

Denn: Weil der Tabellendritte Fortuna Düsseldorf im Parallelspiel gegen den 1. FC Nürnberg mit 3:1 gewann, reichte St. Pauli diese Niederlage nicht, um den Aufstieg vorzeitig im Volksparkstadion klarzumachen. Der HSV seinerseits wahrt mit dem Derby-Sieg die letzte Chance auf den Relegationsplatz.

Das Derby im Liveticker

Abpfiff!

90.+8 Min Reis tritt an – und verschießt den Elfmeter! Vasilj pariert den Strafstoß, hat die Ecke geahnt und wehrt ab.

90.+7 Min Die Entscheidung steht: Es gibt Elfmeter für den HSV – und Gelb-Rot für Saliakas!

90.+6 Min Jetzt geht Jöllenbeck raus und schaut sich die Situation am Monitor an.

90.+5 Min Jöllenbeck wartet auf eine Einschätzung vom Videoassistenten. Das könnte die Entscheidung werden in diesem Spiel.

90.+4 Min Okugawa kommt im Strafraum zu Fall und will einen Elfmeter. Saliakas kam zu spät gegen ihn. Jöllenbeck pfeift erst mal keinen Elfmeter, will es aber abklären lassen vom VAR.

90.+3 Min Zwei Minuten in dieser Nachspielzeit. Der HSV ist sich jetzt des Sieges sicher – und das wäre für die Hamburger Gastgeber enorm wichtig. Nicht nur wegen des Aufstiegs, sondern auch wegen des Derby-Sieges.

90.+2 Min Noch ein Doppelwechsel beim HSV. Öztunali und Németh dürfen ein paar Minuten Derby mitmachen, Dompé und Glatzel gehen runter.

90.+1 Min Der HSV verteidigt mit allem, was sie auf dem Feld haben. St. Pauli rennt an. Es ist jetzt ein Spiel in eine Richtung, die berühmte und viel zitierte Brechstange kommt zum Einsatz.

90. Min Fünf Minuten werden nachgespielt, dann ist dieses Derby vorbei. St. Pauli braucht für den Aufstieg hier im Volkspark zwei Tore.

89. Min Die letzten Sekunden laufen. St. Pauli wirft alles nach vorne, bringt noch mal Albers für Afolayan.

88. Min Bleibt es dabei, ist alles vertagt auf das kommende Wochenende. Der HSV bliebe im Aufstiegsrennen dabei und St. Pauli wäre noch nicht sicher durch.

87. Min St. Pauli wechselt doppelt. Metcalfe und Kemlein gehen runter, Ritzka und Saad kommen rein. Beim HSV kommt mit Okugawa für Meffert eine defensive Absicherung.

86. Min Ist das die Entscheidung in diesem Spiel? Für Glatzel ist es das 19. Saisontor – und mit Sicherheit sein mit Abstand wichtigstes.

85. Min Dieses Mal zählt das Tor – und Robert „Bobby“ Nesta Glatzel erzielt das 1:0 für den HSV! Bei einem Eckball von der rechten Seite verschätzt sich Vasilj kräftig, eilt aus seinem Tor – und segelt unter dem Ball hindurch. Glatzel steigt hoch und köpft aus zwölf Metern ins Tor. Irvine will klären, kommt aber nicht mehr ran.

85. Min Tor für den HSV! Glatzel macht das 1:0!

84. Min Noch sechs Minuten. Beide Teams müssen jetzt alles nach vorne werfen – vor allem der HSV, für den der Aufstieg beim aktuellen Zwischenstand beendet ist.

83. Min Sieben Minuten noch. Auf beiden Seiten sind die Chancen da, beide Teams könnten hier noch den Lucky Punch erzielen. Es ist alles offen.

81. Min Auf der anderen Seite marschiert Amenyido auf der rechten Außenbahn nach vorne, flankt aber zu unpräzise. Kemlein im Zentrum verpasst.

80. Min Pherai macht es direkt aus spitzestem Winkel – und der Ball streichelt die Latte!

79. Min Freistoß für den HSV, weil Saliakas Dompé auf der Linie zum Strafraum ganz linksaußen zu Fall bringt. Saliakas kriegt zudem Gelb.

78. Min St. Pauli wechselt nun auch aus. Amenyido kommt für Eggestein aufs Feld – eine neue Offensivkraft.

77. Min Königsdörffer probiert es nach einem Ballverlust von St. Pauli in der eigenen Hälfte mal mit einem Distanzschuss, Vasilj kann ihn aber abwehren. Im Nachfassen hat er den Ball sicher.

75. Min Unter großem Applaus wird die Zuschauerzahl durchgegeben: Natürlich ist der Volkspark ausverkauft.

74. Min Die Angriffe des HSV sind sehr einfallslos, St. Pauli macht insgesamt relativ wenig nach vorne. Im Moment ist es eine Partie, die sportlich auf einem überschaubaren Niveau stattfindet.

72. Min Tor für Düsseldorf! Die Fortuna erhöht auf 3:1 und sorgt für eine kleine Vorentscheidung auf dem Parallelplatz. Es bleibt ein Do-or-Die-Spiel hier.

71. Min Der HSV spielt eine Ecke kurz aus, kann aber keine Gefahr ausstrahlen. Noch 19 Minuten plus Nachspielzeit.

70. Min Kurios: Nun kommt Suhonen doch ins Spiel. Poreba, der Fast-Torschütze, geht für ihn runter.

69. Min Suhonen, der schon zur Einwechslung bereitstand, setzt sich wieder hin. Was es damit auf sich hat, ist erst einmal unklar.

68. Min Wieder kracht es im Mittelfeld, wieder gibt es Aufregung auf den Bänken. HSV-Coach Baumgart sieht dafür nun Gelb.

66. Min Frustfoul von Meffert im Mittelfeld, der die Gelbe Karte sieht. Es ist eine mit Folgen: Mit seiner zehnten Verwarnung fehlt er nächste Woche gesperrt.

65. Min Baumgart und Hürzeler geraten zunächst ein bisschen aneinander, verstehen sich dann aber auch wieder und geben sich freundschaftlich die Hand. Die Unruhe hat sich Schiedsrichter Jöllenbeck mit seinem zunächst gegebenen Tor, das er dann wieder zurücknahm, ein bisschen selbst zuzuschreiben.

64. Min Das Tor zählt schon wieder nicht! Jöllenbeck revidiert seine Entscheidung und pfeift ein Foulspiel von Poreba an Vasilj. Das ist die richtige Entscheidung, Poreba trifft Vasilj mit dem Knie.

63. Min Der VAR schaltet sich ein, Jöllenbeck geht raus an die Seitenlinie und schaut sich die Szene noch einmal an.

62. Min Der HSV führt mit 1:0 – und diesmal (vorerst) wirklich! Eine Dompé-Flanke findet Pherai am zweiten Pfosten, der den Ball noch einmal scharf macht und per Kopf querlegt. Im Fünfmeterraum steigt Poreba hoch und köpft aus zwei Metern ins Tor, trifft dabei aber Keeper Vasilj. Zunächst zählt das Tor, Jöllenbeck gibt den Treffer. Alle Braun-Weißen versammeln sich um Jöllenbeck.

62. Min Tor für den HSV! Poreba trifft zum vermeintlichen 1:0!

60. Min Hartels Eckstoß fliegt mit viel Schnitt in hohem Bogen in den Sechzehner – und bleibt völlig ungefährlich.

59. Min Muheim stoppt Afolayan auf dem rechten Flügel, kann aber nur zur Ecke klären. Das war zuletzt St. Paulis Spezialität.

58. Min Die Teams finden kein so richtiges Konzept. Der HSV wird nun aber etwas stärker, macht mehr nach vorne und drängt St. Pauli in die eigene Defensive.

57. Min Spektakulär ist es hier aktuell vor allem auf der Tribüne, auf der Nordtribüne brennen die nächsten Pyro-Raketen ab – allerdings ohne das Spiel zu beeinträchtigen.

55. Min Tor in Düsseldorf! Nürnberg verkürzt auf 1:2 – und nährt damit die Hoffnung für St. Pauli, auch bei einem Remis hier aufzusteigen. Dafür braucht es in Düsseldorf ebenfalls ein Unentschieden.

54. Min Schonlau erobert den Ball im eigenen Strafraum gegen Afolayan, der St. Pauli-Stürmer fällt – steht aber sofort wieder auf. Auch Schiedsrichter Jöllenbeck winkt schnell ab. Das war zu wenig für einen Elfmeter.

53. Min Viele Fehlpässe bestimmen jetzt das Bild in dieser ersten Halbzeit. Keine Mannschaft bekommt einen richtigen Spielfluss zustande seit Wiederanpfiff.

52. Min Noch mal zur Situation: Durch Düsseldorfs 2:0-Führung ist es ein Spiel mit K.o.-Charakter. Der HSV muss gewinnen, ist sonst realistisch gesehen (-6 Punkt und -14 Tore) raus aus dem Aufstiegsrennen. St. Pauli muss gewinnen, wenn man den Aufstieg hier und heute klarmachen will.

50. Min Auch beim HSV fehlt, insbesondere bei Kontern, die Zielstrebigkeit. Die Gegenangriffe spielen die Hausherren oft zu fahrig aus.

49. Min Beide Teams suchen jetzt erst einmal wieder ihre Spur zurück in dieses Spiel. St. Pauli hat – wie schon vor der Pause – mehr Ballbesitz und macht einen Tick mehr nach vorne, bleibt bei seinen Angriffen insgesamt aber zu umständlich.

47. Min Direkt der nächste harte Zweikampf, Glatzel wird zentral vor dem Tor gelegt. Erneut bekommt er aber keinen Pfiff vom Unparteiischen.

46. Min Es geht weiter im Volkspark. Beide Teams haben zunächst nicht gewechselt.

Anpfiff zur 2. Halbzeit!

Pause im Volkspark! Mit einem torlosen Remis geht es in die Kabinen. Beide Teams investieren sehr viel, kämpfen um jeden Zweikampf, manchmal auch mit dem einen Tick drüber – den es im Derby eben immer wieder gibt. Die größte Aufregung jedoch gab es in der 24. Minute, als Robert Glatzel das vermeintliche 1:0 für den HSV erzielte – das Schiedsrichter Dr. Matthias Jöllenbeck allerdings wegen eins vermeintlichen Foulspiels im Vorfeld zurücknahm. Neben der Chance von Aljoscha Kemlein (27.) war vor allem der Pfostentreffer von Immanuel Pherai (36.) gefährlich – beide Mannschaften lehnen sich also nicht zurück und wollen dieses Derby für sich entscheiden. Das verspricht vieles für den zweiten Durchgang. In einer Viertelstunde geht’s weiter!

Halbzeit!

45.+4 Min Weil er Königsdörffer an der Seitenlinie zu Boden zerrt, sieht auch Metcalfe nun Gelb.

45.+3 Min Im Mittelfeld liegt Mets am Boden, Pherai hatte ihn umgestoßen. Es gibt den nächsten Pfiff. Das macht die Nachspielzeit etwas zerfahren.

45.+2 Min Wieder gibt es einen Tritt an der Seitenlinie, Afolayan kommt gegen Muheim zu spät. Irvine hat dazu auch ein paar Worte zu sagen, doch auch diese Szene kann das unparteiische Gespann wieder beruhigen.

45.+1 Min Düsseldorf erzielt das 2:0! Das setzt beide Teams hier etwas unter Druck, die dann natürlich in jedem Fall gewinnen sollten.

45. Min Vier Minuten werden nachgespielt in diesem Derby, dann ist erst mal Halbzeit.

43. Min Schonlau räumt Afolayan mit gestrecktem Bein am Strafraum ab. Der Referee lässt die Szene weiterlaufen, Afolayan und sein Coach Hürzeler beschweren sich entsprechend – denn St. Pauli entgeht eine gute Freistoßgelegenheit.

42. Min Hartel und Reis geraten an der Seitenlinie nach einem Zweikampf aneinander. Schiedsrichter Jöllenbeck hat alle Hände voll zu tun, immer wieder knifflige Situationen zu lösen. Er belässt es hier bei einer Ansprache an beide.

41. Min Eggestein! Afolayans Hereingabe von der Strafraumgrenze wird nicht verhindert, Eggestein hat in der Mitte keinen Gegenspieler und darf frei köpfen – allerdings zwei Meter links am Tor vorbei.

40. Min Auch das Derby-Feuer kommt immer mehr in dieses Spiel. Es ist zu spüren, was für beide Teams hier auf dem Spiel steht.

39. Min Die erste Gelbe Karte in diesem Derby geht an Muheim. Afolayan erobert den Ball an der Seitenlinie, dann stoppt ihn Muheim mit einem Crash mit vollem Körpereinsatz. Die gesamte St. Pauli-Bank springt auf, Schiedsrichter Jöllenbeck zieht sofort Gelb.

37. Min Es geht hin und her. Keines der beiden Teams hat klare Vorteile, auf beiden Seiten wird es immer wieder gefährlich. Die besseren Chancen hatte dennoch der HSV.

36. Min Pfosten! Pherai flankt in die Mitte, Vasilj verschätzt sich kräftig und segelt unter der Flanke hindurch. An der Grundlinie rutscht Königsdörffer in den Ball und drischt ihn aus spitzem Winkel an den Pfosten.

35. Min Zehn Minuten sind es noch bis zur Pause. St. Pauli hat einen leichten Vorteil an Ballbesitz (55 Prozent), agiert nun aber wieder etwas passiver. Der HSV löst sich wieder mehr aus der Defensive.

33. Min Düsseldorf erzielt parallel das 1:0 gegen Nürnberg! Für die Ausgangslage bedeutet das: Der aktuelle Spielstand genügt St. Pauli nicht für den Aufstieg an diesem Abend. Aber auch nicht dem HSV, um noch mal auf den Relegationsrang springen zu können.

32. Min St. Pauli macht Ernst und arbeitet am Führungstreffer. Immer wieder fliegen Flanken durch den HSV-Strafraum, die Hamburger lassen sich hinten reindrängen in dieser Phase.

30. Min Max Kruse bezeichnet den zurückgenommenen Treffer von Glatzel bei Sky als „Skandal-Pfiff“. Das habe ihm auch ein befreundeter Bundesliga-Schiedsrichter in einer WhatsApp-Nachricht bestätigt. Auch die HSV-Profis scheinen die Entscheidung noch nicht verdaut zu haben, wirken etwas von der Rolle seit dem Nicht-Tor.

29. Min Das Stadion ist jetzt da. Und die beiden Teams sind es auch. Sportlich nimmt die Partie nun auch kräftig Fahrt auf, die beiden Trainer werden immer aktiver an der Seitenlinie und auch die Zweikämpfe werden umkämpfter.

27. Min Auf der Gegenseite fällt fast das 0:1! Eine Flanke von Hartel findet Kemlein am zweiten Pfosten, der die Kugel aus einem Meter nicht über die Linie drücken kann. Er kriegt den Ball nur an den Außenpfosten gedreht. Auch dieses Tor hätte aber wohl nicht gezählt – Abseits.

26. Min Der VAR bestätigt die Auffassung von Jöllenbeck: Kein Tor für den HSV. Und das ist eine harte Entscheidung. Max Kruse kommentiert bei Sky: „Das ist kein Foul. In so einem Spiel ist es grenzwertig, das nicht zu geben.“

25. Min Es gibt massive Diskussionen, fast alle HSV-Profis stürmen zum Unparteiischen. Die Situation wird überprüft.

24. Min Glatzel trifft zum vermeintlichen 1:0 für den HSV! Pherai erobert den Ball klasse im Mittelfeld und schickt Glatzel in die Spitze. Dort setzt er sich gegen drei Kiezkicker durch, trifft Saliakas offenbar am Schienbein – der kommt zu Fall. Während Glatzel jubelt, pfeift Referee Jöllenbeck den Treffer zurück.

24. Min Tor für den HSV! Glatzel trifft zum 1:0 – doch der Treffer zählt nicht!

23. Min Es lässt sich aber festhalten: Das Derby nimmt Fahrt auf. Auch das Stadion wird zunehmend lauter.

22. Min Jetzt hat auch St. Pauli die erste gute Gelegenheit! Eine Flanke aus dem linken Halbfeld findet genau den Kopf von Afolayan, der völlig alleine gelassen wird. Einzig sein Kopfball aus fünf Metern ist zu unplatziert und landet direkt in den Armen von Raab.

20. Min Riesentat von Vasilj! Nach einem zu kurzen Pass von Nemeth auf Wahl im eigenen Strafraum kommt Glatzel am Elfmeterpunkt plötzlich aus der Drehung zum Abschluss. Den Flachschuss rettet Mets noch vor der Linie, den Abpraller von Pherai aus 15 Metern pariert Vasilj dann mit einer großartigen Reaktion und hält so das 0:0 fest.

18. Min Es ist noch sehr früh, aber: Im Parallelspiel in Düsseldorf steht es ebenfalls weiter 0:0. Zur Erinnerung: Enden beide Spiele mit einem Unentschieden, wäre St. Pauli aufgestiegen.

17. Min Auf dem Platz wirkt das Spiel relativ ausgeglichen in dieser ersten Viertelstunde, St. Pauli wirkt einen Tick mutiger und frecher. Wirkliche Akzente konnte aber noch kein Team setzen.

16. Min HSV-Coach Baumgart bewegt sich immer wieder aus seiner Coaching Zone heraus, läuft höchst angespannt an der Seitenlinie hin und her und gestikuliert wild. St. Paulis Cheftrainer Hürzeler hingegen wirkt noch ein wenig entspannter.

15. Min Die Kiezkicker attackieren den HSV schon am eigenen Strafraum, lassen die Hamburger kaum ruhig aufbauen. Das scheint Keeper Raab und seine Vorderleute ein wenig zu verunsichern, zum wiederholten Mal müssen sie mit langen Bällen klären.

14. Min Und kaum ist wieder freie Sicht, brennt wieder Pyrotechnik auf der Nordtribüne. Das Spiel beeinträchtigt das aber nicht mehr, der Rauch hält sich in Grenzen.

12. Min Hartel macht’s, findet aber keinen Abnehmer. Es wirkt alles sehr hektisch, auch Schiedsrichter Jöllenbeck muss immer wieder eingreifen und kleinere Scharmützel klären.

11. Min Gute Freistoßposition für St. Pauli, nachdem Saliakas von Dompé zu Fall gebracht wird. Der Ball ruht knapp 20 Meter halbrechts vor dem Tor von Raab.

10. Min Afolayan spielt einen gefährlichen Fehlpass im Mittelfeld, der HSV könnte kontern. Allerdings machen die Gastgeber zu wenig aus der Drei-gegen-drei-Situation, spielen es nicht konsequent aus und verlieren den Ball schon weit vor dem gegnerischen Tor.

8. Min Pherai! Nach der fälligen Ecke klärt St. Pauli zu kurz, Pherai nimmt den Ball direkt aus 20 Metern. Der Schuss titscht einmal auf, Vasilj im St. Pauli-Tor kann gerade noch zur Seite abwehren.

7. Min Erste Gelegenheit für den HSV! Dompé setzt sich auf dem linken Flügel mit ganz viel Schnelligkeit durch und will einen Doppelpass mit Pherai spielen. Stattdessen bekommt Saliakas seinen Fuß dazwischen und klärt waghalsig über das eigene Tor.

6. Min Nach zweieinhalb Minuten Pause wird das Spiel fortgesetzt. Einige Experten haben vor dem Anpfiff vermutet, dass es nicht die letzte Unterbrechung sein könnte.

6. Min So langsam verzieht sich der weiße Rauch im Volkspark. Es scheint, als könnte es bald weitergehen.

5. Min Noch immer kann hier nicht Fußball gespielt werden. Referee Jöllenbeck wartet weiter ab, hält den Ball in der Hand und fasst sich immer wieder ans Ohr, um mit seinem Gespann zu kommunizieren.

4. Min Die Partie ist unterbrochen, weil sich der Rauch doch nicht verzieht. Kaum jemand kann noch etwas erkennen, Schiedsrichter Jöllenbeck unterbricht das Spiel und wartet, bis wieder klare Sicht ist.

3. Min St. Pauli steht enorm hoch, agiert mit allen Spielern in der gegnerischen Hälfte. Die erste Saliakas-Flanke landet allerdings in den Armen von HSV-Keeper Raab.

2. Min Trotz der Rauchwolken auf beiden Seiten ertönt der Anpfiff pünktlich, der Rauch hat sich aber noch nicht ganz verzogen.

1. Min Es geht los! Das 111. Derby läuft.

Anpfiff!

  • Während die HSV-Fans eine gigantische Choreografie unter dem Motto „Festung Volkspark“ zeigen, brennt der Gästeblock lichterloh. Es ist eine Gänsehaut-Atmosphäre.
  • Jetzt laufen die Spieler ins Stadion ein. Den HSV-Profis ist die Anspannung im Gesicht abzulesen, die Kiezkicker dagegen wirken tendenziell etwas lockerer.
  • Die beiden Mannschaften stehen im Kabinengang bereit und werden jeden Moment den Rasen betreten. Es liegt eine unvergleichliche Spannung in der Luft.
  • Das Volksparkstadion ist inzwischen prall gefüllt, kein Sitz bleibt an diesem Abend natürlich leer. Bei „Mein Hamburg lieb’ ich sehr“ wird es besonders laut, nahezu das gesamte Stadion singt lauthals mit.
  • „Das Aufwärmprogramm von St. Pauli hat sich mal wieder in unsere Hälfte verlagert. Das hatten wir im Hinspiel schon“, berichtet HSV-Sportvorstand Jonas Boldt von dem Handgemenge und ergänzt sarkastisch: „Wir haben sie nur freundlich darauf hingewiesen.“
  • Bereits beim Aufwärmen gibt es eine Rudelbildung an der Mittellinie, nahezu alle Spieler inklusive Staff geraten heftig aneinander. Offenbar hat Jackson Irvine bei einem Steigerungslauf die andere Hälfte betreten und ist dort mit jemandem aus dem HSV-Lager aneinandergeraten. Die Folge: kräftig Zoff und ein Handgemenge, bei dem auch die Co- und Athletik-Trainer mittendrin sind.
  • St. Pauli-Coach Hürzeler würde den Aufstieg gerne hier im Volkspark perfekt machen. „Ich will das den Fans zurückgeben. Das haben sie durch ihre Unterstützung in der ganzen Saison verdient“, sagt er vor Anpfiff. Grundsätzlich aber würde er sich einfach freuen, „dieses Derby zu gewinnen, weil ich das noch nicht geschafft habe“.
  • Und Kruse warnt vor Ausschreitungen auf den Rängen. „Ich weiß nicht, ob wir hier zu Ende spielen, wenn St. Pauli führt“, mahnt er und appelliert an die Fans im Stadion, besonnen zu bleiben.
  • „Es ist eine einmalige Möglichkeit für den FC St. Pauli, hier aufzusteigen. Das wäre schon Weltklasse“, sagt Max Kruse, der 2010 mit dem Kiezklub in die Bundesliga aufgestiegen ist, vor den Anpfiff bei Sky. Für den HSV hingegen sieht er dieses Spiel als „letzte Chance“.
  • Schon vor dem Anpfiff haben die heimischen Fans kräftig Pyro gezündet, schwarze Rauchwolken ziehen durchs Stadion. Noch ist aber ja etwas mehr als eine halbe Stunde bis zum Anpfiff.
  • Schiedsrichter dieser hochbrisanten Begegnung ist Dr. Matthias Jöllenbeck aus Freiburg, sein Team besteht aus Jonas Weickenmeier und Arno Blos an den Seitenlinien sowie Felix Bickel (Vierter Offizieller) und Benjamin Brand (Videoassistent).
  • Bakery Jatta fehlt beim HSV kurzfristig mit Knieproblemen. Bei der Aktivierung am Morgen hat er ein „Zwicken“ gespürt, so dass er nicht auf dem Rasen stehen kann.
  • Auch St. Pauli geht damit unverändert in das Derby, Fabian Hürzeler tauscht ebenso wenig nach dem 1:0-Erfolg gegen Hansa Rostock vor sieben Tagen.
  • St. Pauli geht mit folgender Startelf in die Mission Volkspark-Aufstieg: Vasilj – Nemeth, Wahl, Mets – Saliakas, Irvine, Kemlein, Metcalfe – Afolayan, Eggestein, Hartel
  • Im Vergleich zum 4:0 in Braunschweig gibt es beim HSV also keine einzige Änderung. Trainer Steffen Baumgart schickt dieselbe Elf aufs Feld wie vergangene Woche.
  • Und so startet der HSV in dieses 111. Hamburger Derby: Raab – Reis, Hadzikadunic, Schonlau, Muheim – Meffert, Poreba – Pherai – Königsdörffer, Glatzel, Dompé
  • Personell werden beide Teams vereinzelt Abstriche machen müssen. Beim HSV fällt Topscorer László Bénes (muskuläre Probleme), dem in dieser Woche auch ein Flirt mit dem türkischen Spitzenklub Trabzonspor nachgesagt wurde, weiterhin aus. St. Pauli muss auf Philipp Treu (Wadenbeinbruch) und Scott Banks (Aufbau nach Kreuzbandriss) verzichten, dafür könnten Eric Smith und Lars Ritzka wieder zu Optionen werden.
  • Unabhängig vom Ausgang des Derbys und dem möglichen Aufstieg von St. Pauli steht bereits fest, dass der vermeintlich kleinere Stadtnachbar die Saison in der Tabelle vor dem vermeintlich großen HSV beenden wird. Etwas, das bislang eigentlich „unvorstellbar“ war, wie der langjährige HSV-Torhüter Uli Stein der MOPO vor der Partie erzählt hat.
  • Die Derby-Bilanz spricht im Übrigen klar für die Gastgeber. In den bisherigen 110 Aufeinandertreffen gab’s 70 Siege für den HSV und 23 für St. Pauli (17 Remis). Die elf Zweitliga-Duelle hingegen entschieden die Braun-Weißen klar häufiger für sich (fünf Siege, drei Remis, drei Niederlagen). Damit hat Hamburg gegen keine Mannschaft häufiger verloren im Bundesliga-Unterhaus als gegen die Kiezkicker.
  • Sollte der Fall eintreffen, dass der Kiezklub im Wohnzimmer des HSV den Aufstieg feiern darf, hofft Coach Fabian Hürzeler vor allem auf eines: Ruhe auf den Tribünen. Sein emotionaler Appell an die St. Pauli-Fans: „Bei aller Emotionalität, bei aller Brisanz, ist es immer am wichtigsten, dass alle wieder gesund nach Hause kommen zu ihren Liebsten.“
  • Der HSV will diese Demütigung im eigenen Stadion natürlich vermeiden. „Wir wollen das Spiel mit aller Macht gewinnen“, kündigte Trainer Steffen Baumgart im Vorfeld an und betonte vor seinem persönlichen Highlight-Spiel, von dem er seit Kindheitstagen träumt: „Wenn du das Derby gewinnst, bist du der Held. Und wenn du das Derby nicht gewinnst, bist du der Depp. Ich versuche also, weniger der Depp zu sein.“
  • Die Wahrscheinlichkeit, dass der Kiezklub an diesem Freitag in die Bundesliga aufsteigen wird, ist gar nicht mal so gering. Es gibt gleich mehrere Szenarien, in denen der Aufstieg rechnerisch perfekt wäre: Bei einem eigenen Sieg sowieso, bei einem Unentschieden braucht es einen Punktverlust von Fortuna Düsseldorf im Parallelspiel gegen Nürnberg und bei einer Niederlage der Düsseldorfer dort würde St. Pauli sogar trotz Derby-Pleite aufsteigen. Natürlich gibt es hier deshalb auch fortlaufend alle Infos über die Zwischenstände in Düsseldorf.
  • Das Derby in Hamburg ist in seinen 110 vorherigen Episoden reich an Geschichten, an Helden und an großen Momenten. An diesem Abend aber könnte es seinen vorläufigen Höhepunkt erreichen – schließlich hat St. Pauli die Chance, ausgerechnet im Stadion des Stadtrivalen den Aufstieg perfekt zu machen.
  • Moin und herzlich willkommen zum MOPO-Liveticker am Freitagabend! Der HSV empfängt zum 111. Hamburger Stadtderby den FC St. Pauli im Volkspark, Anstoß ist um 18.30 Uhr.

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