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Oliver Kahn mit gesenktem Kopf vor der Bayern-Bank
  • Muss nach dem CL-Aus seiner Bayern ordentlich Kritik einstecken: Vorstandsboss Oliver Kahn
  • Foto: imago/Sven Simon

„Keine Bayern-DNA! Nicht professionell!” Experten rechnen mit Bossen ab

Der FC Bayern ist bekanntlich aus der Champions League ausgeschieden. Nach den enttäuschenden Auftritten gegen den FC Villareal (0:1, 1:1) wirkten die Verantwortlichen der Bayern, insbesondere Vorstandsboss Oliver Kahn, allerdings nicht wirklich verärgert und nahmen eine „Dann halt im nächsten Jahr“-Haltung ein. Dies kritisierten jetzt Lothar Matthäus und Didi Hamann in ihren jeweiligen Kolumnen.

„Wenn du früher gegen Bayern gespielt hast, hast du nicht nur gegen elf Mann gespielt, sondern gegen einen ganzen Verein“ so Hamann bei Sky. „Die Bayern haben sich immer durch ihre Geschlossenheit ausgezeichnet. Dieser Zusammenhalt, dieser Respekt untereinander, und diese Power, die sie immer erzeugen konnten, fehlen im Moment.“

FC Bayern: Didi Hamann erkennt Führungsschwäche

Als größtes Problem des Rekordmeisters macht Hamann eine Führungsschwäche aus. Diese habe bei der letztjährigen Jahreshauptversammlung angefangen und sei auch bei der Posse rund um den Wechselfehler nach dem Spiel in Freiburg zu sehen gewesen, so der 48-Jährige. „Keiner übernimmt Verantwortung, und genauso spielen sie auch Fußball.“


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„Die Bosse müssen wieder klare Kante zeigen und diese auch nach außen kommunizieren. Aber das passiert nicht und alles schwimmt nur so vor sich hin.“

Trainer Julian Nagelsmann wird dabei von Hamann weitgehend von der Kritik verschont. „Er musste sich zu Dingen äußern, die ihn nichts angehen, sondern Sache der Chefs sind“ bemängelt der Experte und bezeichnete das Verhalten der Verantwortlichen als „nicht professionell“.

Hamann hatte bereits infolge des Wechselfehlers in Freiburg die Bayern-Bosse heftig kritisiert.

Lothar Matthäus: ehemaliger Weltstar sieht keine „Bayern-DNA“

Inhaltlich in die selbe Kerbe schlagend, jedoch ein wenig ruhiger im Ton, äußerte sich Lothar Matthäus in seiner Kolumne im „kicker“. „Die Verantwortlichen redeten das 1:1 schöner, als es war. Drei Großchancen sind nicht Bayern-like, Anspruch und Qualität eigentlich höher“, schrieb der Rekordnationalspieler.

„Es mangelte am Selbstverständnis, an Eins-gegen-eins-Situationen, an der Zielstrebigkeit nach vorne. Die klassische FC-Bayern-DNA fehlt, Verunsicherung hat sich eingeschlichen“, kritisierte Matthäus.

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Genau wie Hamann äußert sich der Weltmeister von 1990 auch zum Vorstandsboss der Bayern: „Oliver Kahn hat als Spieler Klartext geredet. Es wäre schön, wenn er dahin zurückkehren würde. Er kann nicht sagen, dass man mit der eigenen Leistung zufrieden ist und bei Villarreal die Taktik nicht gesehen hat“, schrieb Matthäus. „Wenn dies das Anspruchsdenken des FC Bayern ist, dann ist er in die falsche Richtung gerudert.“

FC Bayern: Wechsel-Theater um Lewandowski sorgt für Unruhe

Zur Unzeit kommen für Kahn, Sportvorstand Salihamdzic und Co. zudem die Gerüchte um einen Abgang von Weltfußballer Robert Lewandowski im Sommer. Polnische Medien berichteten am Montag, dass auch Kahn schon von einer vermeintlichen Einigung zwischen Lewandowski und dem FC Barçelona unterrichtet worden sei, was der „Titan“ umgehend dementierte.

Didi Hamann hält in seiner Kolumne einen Abgang des Polen allerdings für „nicht einmal das Schlechteste für die Bayern“. Er wisse nicht, ob Lewandowski mit 34 Jahren noch mehr als eine Saison auf höchstem Niveau spielen könne. „Wenn große Spieler gingen, war es zugleich immer auch eine Chance für andere. Vielleicht holt man dann nicht nur einen, sondern zwei oder drei Neue“, so Hamann weiter.

Ob Lewandowski geht oder bleibt; so oder so stehen dem FC Bayern dank der vielen Störgeräusche, dem Ausscheiden aus der Champions League und angesichts vieler stockender Vertragsverhandlungen spannende, unruhige Wochen und Monate bevor.

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