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Der Deutsche Wetterdienst warnt für Mittwochabend und die Nacht auf Donnerstag vor Gewittern und Unwettern (Archivbild).
  • Der Deutsche Wetterdienst warnt vor Gewittern und Unwettern auch im Norden (Archivbild).
  • Foto: dpa

Nach Hitzerekorden im Norden: Warnung vor Gewittern

In Südeuropa herrschen seit Wochen Trockenheit und extreme Temperaturen, über Frankreich erreicht die Hitzewelle diese Woche auch Deutschland: In Hamburg wurden am Mittwoch 38 Grad erwartet, die inzwischen sogar übertroffen wurden. Im Westen der Bundesrepublik soll sogar die 40-Grad-Grenze geknackt werden. Alle wichtigen Infos zur Hitzewelle gibt es für Sie im Überblick auf MOPO.de.

  • Norden: Mehrere Erntemaschinen gehen in Flammen auf
  • Erhöhte Ozonwerte in Hamburg gemessen
  • Badesee in Hamburg gesperrt
  • Wetterdienst warnt vor Gewittern und Unwettern in der Nacht
  • Hitzerekorde in Niedersachsen und Schleswig-Holstein
  • DLRG und Umweltbehörde warnen vor Baden in Alster und Elbe
  • Offizielle Messung bestätigt: Hitzerekord in Hamburg!
  • Strände an Nord- und Ostsee platzen aus allen Nähten
  • Analyse: Wetter wie in Italien: Was der Klimawandel mit Hamburg macht
Corona adé: Am Strand von Scharbeutz wird in diesen Tagen viel gefeiert. Das sorgt auch für Probleme. (c) dpa
Strandkorb an der Ostsee in Scharbeutz

Ende des Newstickers

Nach der Super-Hitze samt Allzeitrekord fallen die Temperaturen in und rund um Hamburg langsam wieder. Der Donnerstag bringt Aussicht auf Abkühlung mit vergleichsweise angenehmen Höchstwerten um die 25 Grad – Regen und Gewitter sind dabei möglich. Wir beenden an dieser Stelle unseren Newsticker und bedanken uns herzlich für Ihr Interesse. Gute Nacht!

Rekordhitze im Norden: Mehrere Erntemaschinen gehen in Flammen auf

21.30 Uhr: Die Feuerwehr im Norden hatte am Mittwoch alle Hände voll zu tun. Wie der Kreisfeuerwehrverband Rendsburg-Eckernförde am Abend mitteilte, gingen vier Erntemaschinen in Flammen auf: Zunächst brannte gegen 12.40 Uhr eine Rundballenpresse mit Stroh in Westensee, um 15.04 Uhr dann ein Mähdrescher samt Koppel.

Nur wenige Minuten später sorgte ein Flächenbrand in der Gemeinde Waabs für einen weiteren Einsatz. Gegen 16.24 Uhr wurde dann noch in Sehestedt eine brennende Rundballenpresse gemeldet.

In Westensee (Kreis Rendsburg-Eckernförde) ging eine Rundballenpresse in Flammen auf. Kreisfeuerwehrverband Rendsburg-Eckernförde
In Westensee ging eine Rundballenpresse in Flammen auf.
In Westensee (Kreis Rendsburg-Eckernförde) ging eine Rundballenpresse in Flammen auf.

Retter aus unterschiedlichen Wehren waren mehrere Stunden im Einsatz, dabei mussten teilweise über mehrere hundert Meter Schläuche verlegt werden. Das sei aufgrund der anhaltenden Hitze „eine große körperliche Belastung“ gewesen, hieß es. Zu den Ursachen sowie die Schadenshöhen können derzeit keine Angaben gemacht werden.

Erhöhte Ozonwerte in Hamburg gemessen

20.37 Uhr: In Hamburg sind am Mittwoch hohe Ozonwerte gemessen worden. Die sogenannte Informationsschwelle von 180 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft wurde überschritten, wie die Umweltbehörde am Abend mitteilte. Der höchste Wert sei mit 188 Mikrogramm ermittelt worden. Eine Überschreitung der Alarmschwelle von 240 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft wurde aber nicht erwartet.

Wer besonders empfindlich auf Ozon reagiert, sollte körperlich anstrengende Tätigkeiten im Freien vermeiden, hieß es. Von sportlichen Ausdauerleistungen werde abgeraten. Die Behörde bat darum, auf die Nutzung von Auto oder Motorrad zu vezichten, um die den Ausstoß von Stickoxiden und Kohlenwasserstoffen zu reduzieren, aus denen Ozon entsteht.

Ausgerechnet jetzt: Badesee in Hamburg gesperrt

20.02 Uhr: Schlechte Nachrichten für alle diejenigen, die bei der Hitze eine kleine Abkühlung gesucht haben. Die Umweltbehörde sperrte am Mittwoch, dem wohl bislang heißesten Tag des Jahres, den See Hinterm Horn.  

Der Grund dafür sind Blaualgen. „Bitte achten Sie auch darauf, dass Kinder nicht am Ufersaum spielen“, steht auf der Website der Behörde. Der See im Stadtteil Allermöhe ist besonders wegen seines langen Sandstrands und der 20 Meter breiten Liegewiese sehr beliebt.

Blaualgen können besonders bei Kindern Haut- und Schleimhautreizungen sowie Bindehautentzündungen auslösen. Beim Verschlucken der Algen können auch zu Übelkeit und Erbrechen die Folge sein.

Update: 40,1 Grad! Hitzerekord in Hamburg erneut korrigiert

19.22Uhr: Der 30 Jahre alte Hamburger Temperaturrekord von 37,3 Grad aus dem August 1992 ist am Mittwoch übertroffen worden. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) meldete am frühen Abend für die Station Neuwiedenthal sogar 40,1 Grad! Bereits im Laufe des Nachmittags waren dort 39,7 Grad gemessen worden.

Wetterdienst warnt vor Gewittern und Unwettern in der Nacht

19 Uhr: Der Deutsche Wetterdienst warnt für Mittwochabend und die Nacht auf Donnerstag vor heftigen Gewittern und Unwettern. Schon am früheren Abend sollte eine Gewitterfront über Teile Baden-Württembergs ziehen, sagte ein DWD-Sprecher. Es sei an manchen Orten mit vielen Blitzen und 60 Litern Regen pro Stunde und Quadratmeter zu rechnen. Es könnten auch Hagelkörner mit einer Größe von bis zu drei Zentimetern fallen. Ebenso seien Sturmböen mit einem Tempo von 100 Kilometern pro Stunde möglich. Betroffen sei voraussichtlich vor allem der Bereich zwischen Bodensee und Karlsruhe.

Etwas später in der Nacht soll es vor allem in Nordrhein-Westfalen und in Niedersachsen gewittern. Dort sei mit heftigem Regen, der auch länger anhalten könne, zu rechnen, sagte der Sprecher. Es könne punktuell Überflutungen geben, vor allem an kleineren Bächen und Flüssen. Unterführungen und Keller könnten volllaufen.

Vorläufiger Hitzerekord von 40 Grad für Niedersachsen gemeldet

18.45 Uhr: In Niedersachsen ist nach vorläufigen Daten der bisherige Hitzerekord geknackt worden. Um 15.20 Uhr wurden in Barsinghausen-Hohenbostel (Region Hannover) 40,0 Grad Celsius gemessen, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Mittwochabend mitteilte. Demnach war die Temperatur dort so hoch wie noch nie seit dem Beginn der Wetteraufzeichnung in Niedersachsen. Der bisherige Rekordwert von 39,6 Grad war am 25. Juli 2019 in Dörpen (Landkreis Emsland) gemessen worden.

DWD korrigiert Hitze-Rekord nach oben: 39,7 Grad in Hamburg gemessen

18.05 Uhr: 39 Grad im Schatten haben in Hamburg am Mittwoch nicht nur vielerorts das Eis in der Waffel zum Schmelzen gebracht, sondern auch die Rekorde. Nachdem bereits um 14.30 Uhr der Deutsche Wetterdienst 38,4 Grad für die Station in Fuhlsbüttel und sogar 39,0 Grad aus Neuwiedenthal meldete, sprach der DWD später sogar von 39,7 Grad, die dort gemessen wurden. Nie zuvor seit Beginn der Wetteraufzeichnungen wurde in der Hansestadt eine so hohe Temperatur gemessen. Der bisherige Höchstwert stammte vom August 1992. Da waren in Fuhlsbüttel 37,3 Grad gemessen worden.

Neuer Hitzerekord in Schleswig-Holstein

17.55 Uhr: Nach 30 Jahren ist in Schleswig-Holstein der Hitzerekord gefallen. Am Mittwochnachmittag wurden in Grambek (Herzogtum Lauenburg) 39,1 Grad im Schatten gemessen, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) mitteilte. Dies sei ein vorläufiger neuer Landesrekord. Das bisherige Allzeithoch waren 38,0 Grad im August 1992 in Lübeck-Blankensee.

Hamburger Feuerwehr: Keine größeren Brände aber viele Rettungseinsätze

17.10 Uhr: Trotz trockener Böden, Felder und Wälder gab es auch bei der Hamburger Feuerwehr zunächst keine Hitze-Großeinsätze. „Wir haben bislang keine hitzebedingten größeren Brände“, sagte ein Sprecher. Die Feuerwehr-Rettungskräfte auf den Krankenwagen hätten dagegen alle Hände voll zu tun. Schon am Dienstag habe es ein erhöhtes Einsatzaufkommen im Rettungsdienst gegeben. Er hoffe auf die Besonnenheit der Bürgerinnen und Bürger, die an so heißen Tagen viel trinken, die Sonne meiden und wenig Aktives machen sollten, sagte der Feuerwehrsprecher.

Die Polizei verzeichnete ein „unauffälliges und eher unterdurchschnittliches Einsatzgeschehen“ in der Stadt, wie ein Sprecher sagte.

DLRG und Umweltbehörde warnen vor Baden in Alster und Elbe

16.38 Uhr: Wer bei hochsommerlichen Temperaturen in Hamburg nach Abkühlung und unbeschwerten Badespaß sucht, sollte Alster und Elbe besser meiden. Das Baden ist zwar nicht verboten, aber sehr gefährlich, wie die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) und die Hamburger Umweltbehörde auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mitteilten.

In der Alster etwa sei die Mindestsichttiefe von einem Meter nicht gegeben; unter Wasser lauerten Gefahren durch Scherben, Schutt und Müll. Zudem komme es in warmen Sommermonaten immer wieder zur Massenvermehrung potenziell giftiger Blaualgen, erklärte eine Sprecherin der Umweltbehörde.

Auch auf das Baden in der Elbe sollte man lieber verzichten. „Die Elbe birgt viele Gefahren, die durch den Schiffsverkehr und durch die Strömung verursacht werden“, sagte ein Sprecher der DLRG. Die Strömung sei teilweise so tückisch und stark, dass auch erfahrene Schwimmer nicht dagegen ankämen. „Bei mutwilligen Aktionen wird geprüft, ob die durch den Einsatz entstandenen Kosten an den Schwimmer weitergegeben werden können“, so ein Polizeisprecher zu den Folgen.

Wer in Hamburg baden möchte, solle lieber auf Schwimmbäder oder Naturbäder ausweichen, hieß es. Im See Hinterm Horn in Bergedorf ging das jedoch am Mittwoch nicht. Wegen der Blaualgen hatte die Umweltbehörde den Badesee bereits gesperrt.

CDU fordert Hitzeaktionsplan für Hamburg

16 Uhr: Die CDU hat erneut einen Hitzeaktionsplan für Hamburg gefordert und dem rot-grünen Senat eine verfehlte Vorbereitung auf solche Extremwetterlagen vorgeworfen. So würden in der Stadt durch die Versiegelung von Grünflächen und das Fällen von Bäumen die negativen Auswirkungen von Hitzewellen weiter vorangetrieben, sagte Fraktionschef Dennis Thering am Mittwoch: „Immer weniger Verschattung und Verdunstung durch immer weniger Bäume sind genau der falsche Ansatz von Rot-Grün.“
Die Hamburger Gründachstrategie, die den Anteil begrünter Dächer in der Stadt erhöhen und so ein Aufheizen der Dachflächen verhindern soll, erklärte er für gescheitert. “Lediglich vier Prozent der städtischen Immobilien weisen eine begrünte Dachfläche auf”, sagte Thering. Ein im April von der CDU dazu in die Bürgerschaft eingebrachter Antrag war mit rot-grüner Mehrheit abgelehnt worden.

Hitzerekord in Hamburg!

15.31 Uhr: Der 30 Jahre alte Hamburger Temperaturrekord von 37,3 Grad aus dem August 1992 ist am Mittwoch übertroffen worden. Der Deutsche Wetterdienst meldete für 14.30 Uhr an der Station Fuhlsbüttel 38,4 Grad und für Neuwiedenthal sogar 39,0 Grad. Da die höchsten Tageswerte normalerweise erst am späten Nachmittag erreicht werden, könnte es sogar noch höher gehen. Am Jungfernstieg werden derzeit 40 Grad angezeigt.

Paddeln und im Schatten sitzen….

14.33 Uhr Ran ans Wasser! An der Alster tummeln sich jede Menge Menschen, die das Beste aus der Hitze machen.

Die Studenten Yan Yang (23), Xudong Zheng (19), Haolin Liu (20) und Xilong Zhang(21) kennen sich schon seit der Kindheit und machen das, was bei der Hitze am besten ist: Schwimmen und Boot fahren auf der Alster. Patrick Sun
Freunde an der Alster
Die Studenten Yan Yang (23), Xudong Zheng (19), Haolin Liu (20) und Xilong Zhang(21) kennen sich schon seit der Kindheit und machen das, was bei der Hitze am besten ist: Schwimmen und Boot fahren auf der Alster.

38 Grad am Jungfernstieg

12.33 Uhr Viel Stein und Asphalt, wenig Schatten: Die Innenstadt heizt sich gerade besonders stark auf. Die Anzeige am S-Bahnhof Jungfernstieg, steht seit einigen Minuten auf 38 Grad (in der prallen Sonne) – der Rathausmarkt und die Umgebung werden zum Brutkasten, und der Höchststand der Temperatur wird erst gegen 15 Uhr erwartet. Die offizielle Messstation des Deutschen Wetterdienstes in Fuhlsbüttel meldet zur selben Zeit 33 Grad. Hier wird nach internationalen Standards gemessen, so darf unter dem Thermometer etwa kein Beton sein.

Abkühlung in Planten un Blomen

Elisa Stemsrud (13) aus Norwegen kühlt sich an einem Rasensprenger in Planten un Blomen ab. Florian Quandt
Planten un Blomen
Elisa Stemsrud (13) aus Norwegen kühlt sich an einem Rasensprenger in Planten un Blomen ab.

12.01 Uhr Elisa (13) und Ewer Stemsrud (8) aus Norwegen kühlen sich unter einem Sprenger in Planten un Blomen ab. Die Familie ist eigentlich auf dem Weg nach Kroatien und gestern wegen eines Bahnstreiks hier gestrandet. Sie machen das Beste draus, bleiben zwei Nächte in Hamburg und genießen die Überraschung, den (vermutlich) heißesten Tag seit der Temperaturaufzeichnung in der Stadt zu erleben.

Ewer (8) genießt den Hitzetag mit Schwester und Eltern in Planten und Blomen. Florian Quandt
Planten un Blomen
Ewer (8) genießt den Hitzetag mit Schwester und Eltern in Planten und Blomen.

Darum entscheidet sich Hamburgs Hitzerekord in Fuhlsbüttel

10.59 Uhr: Kratzt eine Temperatur am Hitzerekord? Diese Frage ist nicht so leicht zu beantworten – mit einem einfachen Thermometer schon gar nicht. Die Hamburger Messstation des Deutschen Wetterdienstes (DWD) steht in Fuhlsbüttel, und um weltweite Vergleiche zu ermöglichen, wird hier nach internationalen Standards gemessen.

Die Sensoren in den frei stehenden Messstationen müssen eine Höhe von zwei Metern haben. Ein Gehäuse mit Lamellen schützt die Fühler vor der prallen Sonne, Luft kann aber zirkulieren. Der Boden soll mit Rasen bedeckt sein und nicht etwa mit Beton. Zu Bäumen oder Gebäuden ist ein Mindestabstand einzuhalten. Erfüllt eine Messstation diese Bedingungen nicht, können Temperaturen verfälscht sein.

Im Dezember 2020 zum Beispiel annullierte der DWD den Hitzerekord für Deutschland. 42,6 Grad waren am 25. Juli 2019 in Lingen im Emsland gemessen worden – bis herauskam: Eine über die Jahre „deutlich gewachsene Vegetation in direkter östlicher Nachbarschaft” habe immer wieder den Luftaustausch bei Wind aus dieser Richtung behindert – und weg war der Rekord.

Seither liegt dieser den Meteorologen zufolge bei 41,2 Grad, die am selben Tag in Duisburg-Baerl und Tönisvorst bei Krefeld gemessen wurden.

Knackt Hamburg heute Nachmittag den Hitzerekord?

10.11 Uhr: In Hamburg könnte am Mittwoch der Hitzerekord geknackt werden. „Laut Modell haben wir heute 38 Grad Celsius drin. Das könnte reichen“, sagte Meteorologe Michael Bauditz vom Deutschen Wetterdienst (DWD) am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur in Hamburg. Der Rekord stammt den Angaben zufolge aus August 1992. Da wurden in der Hansestadt 37,3 Grad Celsius gemessen. Die für den Rekord ausschlaggebenden Werte kommen von der Messstation Fuhlsbüttel.

Auch im südlichen Schleswig-Holstein sind am Mittwoch bis zu 38 Grad möglich, in Richtung dänische Grenze werden bis zu 34 Grad erwartet. Bauditz ging davon aus, dass die Höchstwerte am Nachmittag gegen 16.00 bis 17.30 Uhr gemessen werden. Der DWD selbst meldet mögliche Höchstwerte gegen 20.00 Uhr. Der Meteorologe empfahl, bei der Hitze und den deutlich erhöhten UV-Werten am Mittwoch einfach drin zu bleiben.

Eine erste Abkühlung für den Norden wird es bereits am Donnerstag geben. Dann nähert sich Bauditz zufolge langsam ein Tiefausläufer, der zum Ende der Nacht Regen mit sich bringt. „Im Tagesverlauf sind dann örtlich auch Gewitter mit Starkregen und stürmischen Böen möglich.“ Dabei bleibt es bei bis zu 26 Grad im Osten Schleswig-Holsteins und 25 Grad in Hamburg sommerlich warm.

Am Freitag gehen die Temperaturen auf 18 Grad in Sylt, 22 Grad in Hamburg und 23 Grad in Lauenburg runter und dort bleiben sie auch am Samstag. «Ab Sonntag steigen die Temperaturen wieder an und es wird dann wieder sommerlich warm. Am Montag sind erneut bis zu 30 Grad Celsius möglich», so der Meteorologe.

Tipps von Petkovic für Hitze beim Tennis: An Australiern orientieren

9.47 Uhr: Tennisspielerin Andrea Petkovic hat aus eigener Erfahrung einige Ratschläge an die Besucher des Tennis-Turniers am Rothenbaum für den Umgang mit der Hitze. „Ich habe immer die Australier ausgefragt, wenn ich dort war“, berichtete die 34-Jährige nach ihrem Einzug ins Viertelfinale bei der Sandplatzveranstaltung. Für das Publikum sei es wichtig, nicht „das kürzeste Kleidchen” zu tragen. „Die Australier ziehen sich von oben bis unten mit leichten, weißen Materialien an und bedecken die ganze Haut.”

Petkovic hatte sich am Dienstag bei rund 34 Grad gegen die Japanerin Misaki Doi durchgesetzt. Dabei habe sie sich reichlich „Eis auf den Schädel” gekippt: „Dann ging’s einigermaßen.” Für Mittwoch werden noch höhere Temperaturen erwartet. „Viele denken, dass sie in die Sonne gehen und dann sagen: Jetzt muss ich Eis auflegen, jetzt muss ich trinken“, sagte Petkovic. „Ich glaube, die Vorbereitung ist fast wichtiger, wenn der Körper einmal überhitzt ist, ist es schwierig die Zeit wieder zurückzudrehen. Deswegen trinke ich doppelt so viel, wenn ich weiß dass es warm ist.”

Da am Mittwoch erst ihre Gegnerin für das Viertelfinale ermittelt wird, hat sie einen freien Tag in Hamburg. Auch diesen will sie an der Hitze ausrichten. „Ich würde gerne in die Deichtorhallen”, berichtete Petkovic über ihre Pläne. „Das ist vielleicht gar nicht so ein schlechter Tag, wenn es so heiß ist. Da will ich nicht draußen rumlaufen.”

Hamburg: Linke fordert Hitze-Hotline für Obdachlose

7.34 Uhr: Angesichts der Hitze in der Stadt hat die Linksfraktion in der Hamburgischen Bürgerschaft eine Hotline für Obdachlose gefordert. Ähnlich wie in Berlin müsse auch in der Hansestadt eine Telefonnummer eingerichtet werden, an die sich Hilfsbedürftige und Bürgerinnen und Bürger, die auf Menschen in Not treffen, wenden können, sagt Sozialexpertin Stephanie Rose.

„Menschen, die in Hamburg auf der Straße leben und sich nicht in die kühle Wohnung zurückziehen können, haben bei diesen heißen Temperaturen ein höheres Risiko zu dehydrieren“, warnte sie. Mittelfristig brauche es auch mehr öffentliche Trinkwasserbrunnen. „Davon hat Hamburg bisher viel zu wenig.”

So heiß wird es heute in Hamburg

7.14 Uhr: Die hohen Temperaturen von Dienstag sind noch immer lediglich ein Vorgeschmack, denn am Mittwoch soll es mit bis zu 38 Grad Celsius am Nachmittag noch einmal heißer werden. Erst in der Nacht zum Donnerstag kann es kräftige Schauer geben. Die höchsten Temperaturen am Dienstag wurden nach DWD-Angaben bis zum frühen Abend in Hamburg am Flughafen mit rund 34 Grad erreicht, in Schleswig-Holstein war es demnach in Grambek (Kreis Herzogtum Lauenburg) mit 34,8 Grad am wärmsten.

Am Dienstag hatten in Hamburg bereits viele Menschen Abkühlung in den schattigen Parks, an der Alster und an der Elbe oder an der Eisdiele gesucht. Die Strände waren entsprechend voll, jedoch nicht überfüllt. Auf der Außenalster waren am Vormittag unter anderem viele Segelboote unterwegs.

An den Küsten zeigten Webcams am Nachmittag gut gefüllte Badestrände zum Beispiel in Westerland auf Sylt, in Travemünde, in Pelzerhaken (Kreis Ostholstein) oder in Damp im Kreis Rendsburg-Eckernförde.

Das waren die Hitze-News vom 19. Juli:

Allzeitrekorde gebrochen: Fast 40 Grad in Niedersachsen und Bremen

21.04 Uhr: Die Juli-Hitze hat in einigen Regionen von Niedersachsen für Rekordtemperaturen gesorgt. So wurde in Barsinghausen-Hohenbostel am Rande der Region Hannover am Dienstagnachmittag die höchste Temperatur landesweit mit 39,1 Grad Celsius gemessen, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) bestätigte. Der Allzeithöchstwert dort datierte vom 25. Juli 2019 mit 38,4 Grad. In Groß Berßen im Emsland wurden 38,7 Grad angezeigt. Zuletzt lag der höchste Wert in der Gemeinde bei 36,3 am 18. August 2012.

In Bremen wurden 35,8 Grad angezeigt – damit blieb die Hansestadt unter den 37,6 vom 3. August 1992. Der Wetterdienst sprach für beide Bundesländer flächendeckend Hitzewarnungen aus. Erst in der Nacht zum Donnerstag kann es kräftige Schauer geben.

Landwirte im Norden sind nicht besorgt

17.30 Uhr: Den meisten Landwirten in Schleswig-Holstein machen die Hochsommertage anders als in weiten Teilen Deutschlands aktuell wenig Sorgen. Es herrsche gutes Erntewetter, sagte die Pressesprecherin der Landwirtschaftskammer, Daniela Rixen. Die noch nicht überall abgeschlossene Ernte der Wintergerste bringe durchschnittliche bis gute Erträge. Der Raps sei noch in der Reifephase. „Die Prognosen sind gut“, sagte Rixen. Mit der Rapsernte könne in den ersten Landesteilen möglicherweise bereits Ende dieser Woche begonnen werden.

Auch der Dürre-Monitor des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung zeigt für das nördlichste Bundesland eine bessere Situation als in weiten Teilen Deutschlands. Probleme beim pflanzenverfügbaren Wasser bis 25 Zentimeter Tiefe gibt es aktuell nur im Südosten des Landes und an der Ostseeküste in den Kreisen Plön und Ostholstein. Für den Gesamtboden bis 1,8 Meter Tiefe ist die Situation in Schleswig-Holstein bis auf den Südosten entspannt.

Strände im Norden platzen aus allen Nähten

16.38 Uhr: Bei den hohen Temperaturen etwas Abkühlung am Meer suchen? Auf diese Idee sind viele Menschen im Norden gekommen. Etliche Tagestouristen haben am Dienstag bereits Sonne, Sand, Wellen und Meer etwa am Strand auf der Insel Usedom genossen. Denn auch im Nordosten Deutschlands hat die Hitze zugeschlagen: Im Landesinneren von Mecklenburg-Vorpommern könne die Höchsttemperatur auf bis zu 35 Grad steigen, an der Küste bis zu 30 Grad, so der Deutsche Wetterdienst (DWD). Die Strände in den Seebädern waren rappelvoll, die Menschen suchten die Abkühlung am und im Wasser.

Und auch in Schleswig-Holstein sind die Stände beliebt: Webcams zeigten am Nachmittag gut gefüllte Badestrände zum Beispiel in Westerland auf Sylt, in Travemünde, in Pelzerhaken im Kreis Ostholstein oder in Damp im Kreis Rendsburg-Eckernförde. Der DWD warnte für ganz Schleswig-Holstein vor Hitze. Die Höchstwerte im Land könnten am Dienstagnachmittag im Binnenland bis zu 36 Grad erreichen, an den Küsten weniger.

Hitzewelle in Hamburg: Das sagt die Feuerwehr

16.00 Uhr: Die Hitzewelle ist mit voller Wucht angekommen – gesundheitliche Folgen wie Hitzschläge oder Kreislaufversagen bleiben bei Hamburger:innen bislang aber weitgehend aus. „Wir haben kein erhöhtes Aufkommen beim Rettungsdienst im Vergleich zu den vorherigen Tagen“, sagt ein Sprecher der Feuerwehr am Nachmittag auf MOPO-Nachfrage. Auch Einsätze etwa wegen Kreislaufversagens seien nicht häufiger als sonst. Und wenn es am Mittwoch noch heißer wird? „Wir hoffen auch morgen auf eine normale Auslastung“, so der Sprecher – falls es doch einen höheren Bedarf gebe, sei die Feuerwehr aber bereit auch mehr Rettungswagen einzusetzen.

Hitze in Hamburg: Eisbomben für Braunbären im Tierpark Hagenbeck

15.10 Uhr: Eine Eisbombe mit Obst, Gemüse und Geflügel zur Erfrischung haben die Kamtschatka-Bären im Tierpark Hagenbeck bei hochsommerlichen Temperaturen am Dienstag erhalten. „Für die Tiere sind hohe Temperaturen immer eine Herausforderung“, erklärte Tobias Taraba, Revierleiter für Tiger, Riesenotter, Mantelpaviane und Bären.

Das Bärenpärchen Masha und Leonid, beide 16 Jahre alt, komme bisher gut mit den Temperaturen zurecht. Das Gehege bietet schattige Plätzchen sowie Wasserbecken. Genau das brauche es jetzt auch, so Taraba. „Die Paviane lieben die Sonne und brutzeln gerne vor sich hin, die Bären gehen lieber in ihre Höhle.“

Kamschatkabär Masha trägt eine mit Fisch, Fleisch, Obst und Gemüse gefüllte Eisbombe aus dem Wassergraben. dpa
Kamschatkabär Masha trägt eine mit Fisch, Fleisch, Obst und Gemüse gefüllte Eisbombe aus dem Wassergraben.
Kamschatkabär Masha trägt eine mit Fisch, Fleisch, Obst und Gemüse gefüllte Eisbombe aus dem Wassergraben.

Für Mittwoch, den heißesten Tag der Woche mit Temperaturen weit über 30 Grad, will Revierleiter Taraba weitere Rasensprenger aufstellen. Das kühle die Luft ein bisschen ab. Und sonst helfe vor allem eines: Schlafen. „Die meiste Zeit des Tages pennen die beiden, ist ja auch mal okay.“

Zu wenig Trinkmöglichkeiten für Obdachlose: Diakonie bittet um Mithilfe

15 Uhr: In den Tagen der großen Hitze gibt es laut der Diakonie zu wenig Wasserspender und kostenloses Trinkwasser für Obdachlose in Hamburg – besonders in der Nacht. „Es braucht in Hamburg mehr kostenlose Wasserspender im öffentlichen Raum, insbesondere dort, wo sich viele Menschen versammeln“, sagt Peter Ogon, Fachbereichsleiter Existenzsicherung bei der Diakonie Hamburg.

Der Mitternachtsbus, der pfandfreie Getränke-Packs verteilen sowie die Einrichtungen der Obdachlosenhilfe der Diakonie Hamburg, die täglich Trinkwasser für obdachlose Menschen in Hamburg bereitstellen, verspüren in diesen Tagen eine gestiegene Nachfrage.

Deshalb seien alle Hamburger gefragt, Wohnungslose in diesen schwierigen Tagen zu unterstützen. „Wichtig ist, dass wir jetzt alle genau hinschauen und obdachlose Menschen unterstützen. Wenn Sie einen Menschen auf der Straße sehen, fragen Sie, ob er oder sie Wasser benötigt“, sagt Sonja Norgall vom Mitternachtsbus.

Die Linksfraktion in der Hamburgischen Bürgerschaft hat zudem eine Hotline für Obdachlose gefordert. Ähnlich wie in Berlin müsse auch in der Hansestadt eine Telefonnummer eingerichtet werden, an die sich Hilfsbedürftige und Bürgerinnen und Bürger, die auf Menschen in Not treffen, wenden können, sagte Stephanie Rose am Dienstag.

„Menschen, die in Hamburg auf der Straße leben und sich nicht in die kühle Wohnung zurückziehen können, haben bei diesen heißen Temperaturen ein höheres Risiko zu dehydrieren“, warnte sie.

Hitze auch beim Tennis in Hamburg – Spezial-Regeln für Damen-Turnier

12.10 Uhr: Angesichts der erwarteten Temperatur von bis zu 38 Grad am Mittwoch freut sich Tennisspielerin Andrea Petkovic über die Ansetzung ihres Achtelfinals bereits am Dienstag. „Es soll dann so richtig heiß werden, insofern ist das vielleicht ganz okay“, sagte die 34-Jährige augenzwinkernd über ihren frühen zweiten Auftritt bei den European Open in Hamburg binnen zwei Tagen.

Am Dienstag sollte es auf der Anlage am Rothenbaum bis zu 35 Grad warm werden. Für Mittwoch rechnen die Meteorologen mit noch höheren Temperaturen. Tennisprofis sind das Spielen bei großer Hitze gewöhnt, unter anderem von den Australian Open, wo auch Temperaturen jenseits von 40 Grad erreicht werden.
Für die Damen gibt es zudem durch die Profi-Organisation WTA spezielle Hitzeregeln. Wenn beispielsweise ein bestimmter Wert, der sich aus Temperatur und Luftfeuchtigkeit zusammensetzt, überschritten wird, gibt es zwischen zweitem und dritten Satz eine zehnminütige Pause. Bei den Herren gibt es von der Profi-Organisation ATP keine festgelegten Regeln.

In Hamburg darf das Dach über dem Centre Court nur bei Regen geschlossen werden. „Es wäre auch kontraproduktiv bei Hitze, weil es einen Treibhauseffekt ergeben würde“, sagte ein Sprecher der Veranstalter. Die Organisatoren veröffentlichten diverse Ratschläge an Besucher. „Es ist ganz wichtig, viel zu trinken, und zwar schon bevor Sie auf die Anlage kommen“, sagte Turnierarzt Volker Carrero, „und trinken Sie auch hier im Stadiongelände.“ Zudem solle immer wieder Schatten aufgesucht werden. So liegen diverse Tribünenplätze in direkter Sonneneinstrahlung.

Hitze: Waldbrandgefahr auch in Hamburg

11.30 Uhr: Mit zunehmender Hitze und aufgrund der trockenen Böden, Felder und Wälder nimmt auch in Hamburg die Gefahr von Bränden in Wald und Flur zu. So steigen sowohl der Graslandfeuerindex als auch der Waldbrandgefahrenindex bis zum Mittwoch jeweils auf die höchste Stufe, wie der Deutsche Wetterdienst am Dienstag bekannt gab. Am Dienstag lagen beide Indizes noch bei Stufe vier von fünf.

Für die Feuerwehr bedeutet das vor allem, dass die ohnehin schon hohe Gefahr von Wald-, Feld- und Böschungsbränden noch weiter steigt. „Wir empfehlen deshalb weiterhin, keine offenen Feuer zu entfachen und keine noch brennenden Zigaretten in die Gegend zu werfen. Das sind die Sachen, die uns nach wie vor wichtig sind“, sagte ein Feuerwehrsprecher. Zudem riet der Experte, das beobachtete Rauchentwicklungen sofort über die Telefonnummer 112 gemeldet werden sollten. Bis zum frühen Dienstagmittag war die Hamburger Feuerwehr zunächst noch nicht wegen hitze- und trockenheitsbedingter Brände alarmiert worden.

Die Entwarnung der Brandgefahren folgt übrigens schon unmittelbar am Donnerstag. Mit den deutlich kühlen Temperaturen – erwartet werden maximal 23 Grad Celsius – und dem angekündigten Regen sinken sowohl der Graslandfeuerindex als auch der Waldbrandgefahrenindex in der Hansestadt auf die geringste Stufe 1. Für Dienstag und Mittwoch hat der Deutsche Wetterdienst für Hamburg Temperaturen von 35 und 37 Grad Celsius im Schatten angesagt.Nachricht an Eva Jost, Mathis Neuburger

DWD warnt vor starker Wärmebelastung

10.30 Uhr: Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat vor starker Wärmebelastung in Hamburg gewarnt. Die Warnung gilt ab Dienstag, 11 Uhr, bis vorerst Mittwoch, 19 Uhr. „Die Hitze wird alte und pflegebedürftige Menschen extrem belasten. Mittwoch ist mit einer zusätzlichen Belastung aufgrund verringerter nächtlicher Abkühlung insbesondere im dicht bebauten Stadtgebiet von Hamburg zu rechnen“. Ähnliche Warnungen wurden für das gesamte Bundesgebiet ausgenommen ein kleines Gebiet im Südwesten Bayerns ausgesprochen.

Es wird ein sehr heißer Tag im Norden

7.59 Uhr: Schleswig-Holstein und Hamburg müssen sich auf einen sehr heißen Tag einstellen. In der Hansestadt können nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) vom Montag Werte bis 36 Grad erreicht werden, in Schleswig-Holstein bis 35 Grad. Die wärmste Region im nördlichsten Bundesland dürfte der Kreis Herzogtum Lauenburg werden. An den Küsten von Nord-und Ostsee soll es vor allem bei auflandigem Wind frischer bleiben. Dort sind Temperaturen bis 26 Grad bestes Badewetter.

Das waren die Hitze-News vom 18. Juli

So wappnet sich Hamburg gegen die Mega-Hitze

21.35 Uhr: Ob Tierheim, Kliniken, Bäderland oder Flughafen: In Hamburg bereitet man sich schon auf die Mega-Hitze an den kommenden Tagen vor. Was im einzelnen genau geplant ist, lesen Sie hier.

Noch ist Platz an den Stränden in Schleswig-Holstein

17.20 Uhr: Auch Schleswig-Holstein nähert sich einem kurzen heißen Sommerintermezzo. Wer kann, sucht Abkühlung in Nord- und Ostsee. An den Stränden der Lübecker Bucht etwa herrschte am Montag reges Treiben, doch kein Gedränge. Bei meist bewölktem Himmel und rund 25 Grad gebe es noch ausreichend Platz, sagte der Travemünder Kurdirektor Uwe Kirchhoff. „Es sind viele Übernachtungsgäste und auch Tagesgäste am Strand, aber von Überfüllung kann keine Rede sein.“ Auch die Strandampel stand am Montag für alle Strände an der Lübecker Bucht auf Grün.

Zur Abkühlung bei hohen Temperaturen bieten sich in Schleswig-Holstein neben den beiden Meeren auch zahlreiche Seen an. Die Qualität der Badegewässer sei überall sehr gut, teilte das Gesundheitsministerium am Montag mit. Das hätten aktuelle Proben aus rund 330 Badegewässern im Land ergeben.

Allerdings wies das Ministerium darauf hin, dass bei Wassertemperaturen ab 20 Grad Vibrionen aktiviert werden können. Dies sei in den kommenden Tagen vor allem in den Flachwasserbereichen der Ostsee möglich. Erkrankungen durch diese Bakterien seien in Schleswig-Holstein bisher aber nicht bekannt. Für immungeschwächte Menschen und chronisch Kranke mit offenen Wunden gelte die vorsorgliche Empfehlung, auf ein Bad in warmen Gewässern zu verzichten.

Klimaforscher Mojib Latif befürchtet drei Grad Erderwärmung – „Die Zeit ist abgelaufen“

15.17 Uhr:  Vor dem Treffen des sogenannten Petersberger Klimadialogs sieht der Forscher Mojib Latif düstere Aussichten für die Entwicklung des Weltklimas. Das Ziel, die Erderwärmung auf maximal 1,5 Grad gegenüber der vorindustriellen Zeit zu begrenzen, könne nicht mehr erreicht werden, sagte der Meteorologe und Klimaforscher der Mediengruppe Bayern am Montag. „Mit dem heutigen Ausstoß an Treibhausgasen werden wir diese Marke schon in knapp zehn Jahren reißen“, schätzte Latif ein.

Vermutlich werde man nicht einmal zwei Grad schaffen. „Nimmt man das, was die Politik weltweit derzeit macht, sind wir eher auf dem Kurs drei Grad. Wir nähern uns dem Punkt, an dem man sich eingestehen muss: Die Zeit ist abgelaufen“, sagte der Forscher. Drei Grad Erderwärmung wären eine „Katastrophe“. Es gebe scheinbar immer Wichtigeres als den Umweltschutz, beklagt der Klimaforscher.

In Berlin beraten am Montag Minister und Vertreter aus etwa 40 Staaten über den Kurs im Kampf gegen den Klimawandel. Bei dem Treffen des sogenannten Petersberger Klimadialogs werden auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sowie der ägyptische Präsident Abdel Fattah al-Sisi sprechen. Deutschland und Ägypten sind Ausrichter des zweitägigen Treffens in Berlin, das auch Weichen für die Weltklimakonferenz COP27 Anfang November im ägyptischen Küstenort Scharm el Scheich stellen soll.

Der Hamburger Klimaforscher Mojib Latif. picture alliance/dpa/Ulrich Perrey
Der Hamburger Klimaforscher Mojib Latif.
Der Hamburger Klimaforscher Mojib Latif.

Gefahr von Flächenbränden im Norden: Warnstufe 4 von 5 erreicht

14.31 Uhr: Aufgrund der angekündigten Hitze und der Trockenheit steigt auch in Schleswig-Holstein die Gefahr von Wald- und Flächenbränden. „Dadurch dass es längere Zeit nicht geregnet hat und das Unterholz ziemlich trocken ist, kann es sehr schnell zu Bränden kommen“, sagte Landesbrandmeister Frank Homrich am Montag. Es gelte im Norden in Teilen bereits Warnstufe vier von fünf.

Im Norden gebe es vor allem die Gefahr sogenannter Vegetationsbrände, sagte Homrich. „Waldbrände werden es dann eher seltener, weil wir sehr viel Laubwald und Mischwald haben.“ Homrich verwies auf die ausgehenden Gefahren von Katalysatoren im Wald abgestellter Autos oder achtlos weggeworfener Zigarettenkippen. Glasflaschen könnten bei Hitze als Brennglas wirken und bei Sonneneinstrahlung Feuer entfachen.

Die Feuerwehren seien gut ausgestattet und könnten schnell eingreifen, sagte Homrich. „Die größte zusammenhängende Waldfläche ist tatsächlich der Südosten Schleswig Holsteins.“ Die nach der Hitze vorhergesagten Niederschläge würden die Situation voraussichtlich nur geringfügig entspannen. „Das ist wie mit der heißen Herdplatte und dem Tropfen, der darauf schnell verdunstet.“

„Recht auf Hitzefrei“: Linke will Erleichterungen für Arbeitnehmer

14.06 Uhr: Bei sehr hohen Temperaturen sollte es aus Sicht der Linken für Arbeitnehmer ein „Recht auf Hitzefrei“ oder verkürzte Arbeitszeiten bei vollem Lohnausgleich geben. „Wir brauchen Klimaanpassungen im Arbeitsrecht“, sagte die Parteivorsitzende Janine Wissler am Montag in Berlin.

Hitze und Sonne seien eine Belastung für die Gesundheit. Das gelte vor allem für Menschen, die draußen körperlich arbeiteten, sagte Wissler. Die Risiken solle man beim Arbeitsschutz ernst nehmen. Sollbestimmungen schützten zu wenig. Schutzmechanismen müssten auch in der Arbeitsstättenverordnung festgeschrieben werden, verlangte die Parteichefin.

Auch die Gewerkschaft Verdi hatte Erleichterungen für Arbeitnehmer angemahnt. „Bei extremer Hitze fordern wir natürlich längere Pausen oder ein früheres Ende der Arbeit – Hitzefrei -, auch wenn darauf kein rechtlicher Anspruch besteht“, sagte Norbert Reuter, Leiter der tarifpolitischen Grundsatzabteilung bei Verdi, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.

Feuerwehr: Schatten suchen, genug trinken, Kinder und Ältere schützen

13.19 Uhr: Die Hamburger Feuerwehr geht davon aus, dass sie wegen der bis Mittwoch angekündigten Hitze zu vielen Einsätzen ausrücken wird. „Wir haben auch bei der letzten Hitzewelle festgestellt, dass die Rettungsdienstzahlen ordentlich nach oben gegangen sind. Das kann man ganz klar sagen, dass damit deutlich mehr Rettungsdiensteinsätze einhergehen“, sagte ein Feuerwehrsprecher. Dennoch gebe es keine expliziten Planungen für mehr Rettungswagen. Sollten mehr Rettungsdiensteinsätze nötig sein, werde stattdessen unkompliziert ein Löschfahrzeug außer Dienst genommen und die Mannschaft für den Rettungsdienst eingesetzt. Das Personal sei in Hamburg entsprechend ausgebildet.

Im Brandfall ist Hamburg dann dennoch gut aufgestellt: Dann rücken die Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr nach. „Dafür haben wir eine sehr starke Freiwillige Feuerwehr, die dann voralarmiert wird und an die Berufsfeuerwehrwache geholt wird.“

Mit Blick auf vom Deutschen Wetterdienst angekündigte Temperaturen von bis zu 35 Grad Celsius im Hamburger Schatten rät die Feuerwehr, vor allem Sonne zu meiden. „Wir haben so eine schöne grüne Stadt, da haben wir viele gute Schattenmöglichkeiten“, sagte der Feuerwehrsprecher weiter. Ansonsten: viel Wasser, Säfte und abgekühlten Tee trinken und eher leichte Speisen essen. „Also nicht nur Schweinshaxe, sondern auch mal Salat und was leicht verträglich ist.“ Und körperlich anstrengende Arbeiten sowie Sport werden am besten am frühen Morgen oder späten Abend erledigt.

Kinder und Tiere sollten zudem nicht im Auto gelassen werden, auch nicht kurz fürs Brötchen- oder Zigarettenholen. „Das ist wirklich fatal. Das Auto wird innerhalb weniger Minuten zu einer Sauna.“

Zudem rät die Feuerwehr explizit von offenem Feuer ab. „Wir haben beim Grasland-Feuerindex und Waldbrand-Gefahrenindex gerade eine sehr hohe Stufe. Wir sind auf der Stufe vier von fünf.“ Achtlos weggeschnippte Zigaretten oder Grillen im Wald könnten Feuer ausbrechen lassen.

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Hitze in Deutschland: Vereinzelt bis zu 40 Grad möglich

12.26 Uhr: Es wird heiß in Deutschland. Bei der Hitzewelle diese Woche könnten die Temperaturen örtlich bis auf 40 Grad steigen, wie der Deutsche Wetterdienst in Offenbach am Montag mitteilte. Allerdings bleibe die extreme Hitze nur einen Tag: Höhepunkt im Westen und Südwesten ist der Dienstag, am Mittwoch verlagert sich die Hitze in den Osten und Nordosten. Vereinzelt werden die Nächte tropisch, sind also mindestens 20 Grad warm.

Am Dienstag zeigt sich der Himmel oft wolkenlos, der Wind weht bei Temperaturen zwischen 34 und 38 Grad nur mäßig. Im Südwesten und Westen können es laut der Vorhersage des DWD vereinzelt sogar 40 Grad werden.

Der nächste Morgen beginnt dort mit ersten Schauern und Gewittern, die sich bis in die Mitte ausbreiten. Dabei kann es kräftig gewittern, auch Unwetter sind lokal möglich. Die Temperaturen liegen am Mittwoch zwischen 27 und 34 Grad. Im Osten und Südosten ist es dagegen weiter sonnig, es wird mit Werten zwischen 33 bis 39 Grad sehr heiß.

In der Nacht zum Donnerstag gibt es auch in diesen Landesteilen Schauer und Gewitter, ähnlich geht es am Tag weiter. Im Rest der Republik ist es dagegen am Donnerstag bei Temperaturen zwischen 25 und 30 Grad heiter, im Südwesten und Süden sind auch 32 Grad möglich.

Uniklinik Rostock ruft wegen Hitze zur Vorsicht auf

11.04 Uhr: Die Universitätsklinik in Rostock hat die Menschen wegen der erwarteten Hitzewelle dazu aufgerufen, direkte Sonneneinstrahlung zu meiden. „Was viele nicht wissen, im Wasser ist man vollkommen ungeschützt, weil es die Sonnenstrahlen nicht reflektiert. Nach jedem Badegang ist Eincremen daher Pflicht“, sagte Steffen Emmert, Direktor der Klinik für Dermatologie und Venerologie, am Montag in Rostock. Auch im Wasser könne man bereits nach fünf bis zehn Minuten einen Sonnenbrand bekommen. 

Als besonders gefährdet bezeichnete die Klinik sowohl Kleinkinder, alte Menschen als auch Patienten mit Vorerkrankungen wie Bluthochdruck oder Herzrhythmusstörungen. „Sonnenbrand, Kopfschmerzen und Sonnenstich bei zu viel direkter Sonneneinstrahlung sind die größten Gefahren“, so Jan-Arne Lauffs, Leiter der Zentralen Notaufnahme im Universitären Notfallzentrum (UNZ). 

Das Klinikum rief die Menschen dazu auf, Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen, um lebensbedrohliche Situationen zu verhindern: Sporteinheiten lieber in der Frühe oder in den Abendstunden, viel ungesüßte Getränke zu sich zu nehmen, Kinder und Haustiere nicht im Auto lassen.

Studie: Klimawandel kostet Deutschland jährlich 6,6 Milliarden Euro

10.31 Uhr: Der vom Menschen verursachte Klimawandel hat in Deutschland seit 2000 jährlich durchschnittliche Schäden von 6,6 Milliarden Euro verursacht. Insgesamt waren es Kosten von mindestens rund 145 Milliarden Euro. Zu diesem Ergebnis kommt ein vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz beauftragtes Projekt zu den Kosten der Klimawandelfolgen in Deutschland, das am Montag in Berlin vorgestellt wurde.

Hierbei handelt es sich den Angaben zufolge nur um einen Teil der aufgetretenen Schäden. Die tatsächliche Schadenshöhe liege noch über der genannten Summe. Denn manche Schäden wie etwa der Verlust an Biodiversität ließen sich nicht in Geld umrechnen. Bei anderen gehe dies zwar theoretisch, aber es gebe dafür derzeit keine geeigneten Datengrundlagen oder Methoden. Ein Großteil der Schäden sei durch Extremwetterereignisse entstanden, für die der Einfluss des voranschreitenden Klimawandels klar belegt sei.

Die Prognos-Studie beziffert die Schäden durch die Dürre- und Hitzesommer 2018 und 2019 auf 34,9 Milliarden Euro und durch das Extremhochwasser im Juli 2021 auf 40,5 Milliarden Euro. Zusammen mit den Schäden durch vereinzelte weitere Hagel- und Sturmereignisse von rund 5,2 Milliarden Euro ergebe sich ein Gesamtschadensausmaß durch Extremwetterereignisse von mehr als 80 Milliarden Euro.

Bundesklimaschutzminister Robert Habeck (Grüne) zog aus den Ergebnissen zwei Schlussfolgerungen: „Erstens, wir müssen die Folgen der Klimakrise weltweit auf einem erträglichen Niveau halten.“ Das gehe nur mit deutlich mehr Klimaschutz. „Zweitens, brauchen wir eine verlässliche Klimaanpassungsstrategie, die unsere Bevölkerung, unsere Infrastruktur und unsere Wirtschaft vor Hitze, Hochwasser und starken Wetterschwankungen schützt.“

Faktencheck: Heiße Tage kein Anzeichen für Klimawandel?

10.03 Uhr: Ein gängiges Argument von Klimawandel-Leugnern lautet: Früher war es auch schon heiß. Schon vor Jahrzehnten haben die Thermometer in Deutschland immer mal wieder an der 40-Grad-Marke gekratzt. Doch dieses Argument zieht nicht: Die Anzahl von Hitzetagen wird nämlich über die Jahre immer größer.

Behauptung: Hohe Temperaturen mit bis zu 40 Grad Celsius seien nichts Besonderes hierzulande.

Bewertung: Falsch.

Fakten: Der Deutsche Wetterdienst (DWD) definiert als „Heißen Tag“, wenn die Lufttemperatur mehr als 30 Grad Celsius erreicht. Für einen „Sommertag“ muss es nicht so heiß sein – hier sind in der Spitze 25 Grad nötig. Ein Beispiel: In Frankfurt am Main etwa waren es zwischen 1981 und 2010 im Schnitt 52 Sommertage und 13 „Heiße Tage“ im Jahr.

Richtig ist, dass hohe Temperaturen an einzelnen Tagen bereits vor Jahrzehnten gemessen wurden. So waren es unter anderem in Bremen 36 Grad im August 1943, in Köln-Stammheim 37,9 Grad im Juni 1947 und in Potsdam 38,4 Grad im Juli 1959. Diese Messungen widerlegen jedoch nicht die Erderwärmung.

Betrachtet man die Temperaturen über einen längeren Zeitraum, zeigt sich der Klimawandel deutlich: Nach Angaben des DWD ist die Lufttemperatur im Jahresdurchschnitt in Deutschland zwischen 1881 und 2021 um 1,6 Grad gestiegen. Die fünf wärmsten Jahre traten in Deutschland demnach alle nach dem Jahr 2000 auf.

Die Vereinten Nationen (UN) bezeichnen den Klimawandel als langfristige Veränderungen der Temperaturen und Wettermuster, die seit dem 19. Jahrhundert „hauptsächlich auf menschliche Tätigkeiten zurückzuführen“ seien. Diese sind nach UN-Angaben vor allem die Verbrennung fossiler Brennstoffe wie Kohle, Erdöl und Erdgas.

DWD-Analysen zum deutschen Sommer zeigen eine eindeutige Tendenz: Unter den zehn „wärmsten Sommern der Messgeschichte“ finden sich sechs in diesem Jahrtausend und acht nach 1992. Den Spitzenplatz belegt der Sommer 2003 mit einer Durchschnittstemperatur von 19,7 Grad, gefolgt von 2018 (19,3 Grad) und 2019 (19,2 Grad).

Auch die Anzahl der „Heißen Tage“ hat sich nach DWD-Angaben deutlich erhöht: In Frankfurt am Main war es zwischen 1961 und 1990 an 8,7 Tagen pro Jahr wärmer als 30 Grad, im Zeitraum von 1990 bis 2019 gab es mit 16,3 Hitzetagen fast doppelt so viele pro Jahr. In der Region Berlin/Brandenburg steigerte sich die Anzahl „Heißer Tage“ von 6,5 (1961 bis 1990) auf 11,5 (1990 bis 2019) pro Jahr.

Und es wird wohl noch heißer. Berechnungen des DWD haben jüngst ergeben: In Deutschland soll es in den kommenden Jahren im Jahresschnitt bis zu ein Grad wärmer werden als in den vergangenen drei Jahrzehnten.

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