Zé Roberto, Ruud van Nistelrooy, Mladen Petric und Änis Ben-Hatira auf dem Spielfeld

Standen beim bisher letzten Bundesliga-Stadtderby in der HSV-Startelf: Zé Roberto, Ruud van Nistelrooy, Mladen Petric und Änis Ben-Hatira (v.l.) Foto: WITTERS

Zé Roberto, Pitroipa und Co. – das machen die Derby-Verlierer des HSV von 2011

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An das bisher letzte Bundesliga-Stadtderby gegen St. Pauli dürften sich die Beteiligten des HSV ungerne erinnern: Gerald Asamoah köpfte den Kiezklub am 16. Februar 2011 zum 1:0-Sieg – und sorgte für eine Schockstarre im Volkspark. Es dauerte viele Jahre, bis sich der HSV für diese Pleite revanchieren konnte, mit komplett anderem Personal. Was aber machen die Verlierer von damals heute? Die Lebenswege von Frank Rost, Joris Mathijsen, Ruud van Nistelrooy und Co. hätten unterschiedlicher kaum verlaufen können. Die MOPO hat sie zusammengefasst – vor dem ersten Duell der beiden Rivalen im deutschen Oberhaus seit 14,5 Jahren.

Frank Rost (52 Jahre, 203 HSV-Pflichtspiele, 70 ohne Gegentor): Er hatte nach seiner HSV-Zeit noch ein halbes Jahr in der MLS für RB New York gespielt. Nach seinem Karriereende Anfang 2012 wurde es ruhig um den Ex-Keeper. Rost widmet sich leidenschaftlich dem Pferdesport, er hat einen Hof in seiner Heimat Rotenburg an der Wümme. Zudem verbringt er viel Zeit mit seiner Familie, spielt leidenschaftlich Golf und hält sich fit. Rost ist seit 1999 verheiratet und hat eine Tochter. Als ehemaliger Werder-Profi äußerte er sich zuletzt kritisch über den Wechsel von Torwart Michael Zetterer von Bremen zu Eintracht Frankfurt.

Guy Demel (44 Jahre, 200 HSV-Pflichtspiele, fünf Tore, 15 Assists): Der Ex-Rechtsverteidiger beendete seine Spielerkarriere im Jahr 2017. Seit Januar 2024 ist Demel Assistenztrainer der ivorischen Nationalmannschaft und zugleich Chefcoach der U23 der Elfenbeinküste. Zuvor arbeitete Demel beim FC Paris – und kennt HSV-Verteidiger Aboubaka Soumahoro, der dort zum Profi reifte, daher bestens. „Ich habe sein Potenzial sofort gesehen“, sagte Demel im Februar zur MOPO.

Die HSV-Startelfspieler: Rost, Westermann, Petric und Co.

Heiko Westermann (42 Jahre, 173 HSV-Pflichtspiele, elf Tore, sechs Assists): Der ehemalige HSV-Kapitän ist heute Trainer-Assistent beim spanischen Meister FC Barcelona unter Chefcoach Hansi Flick. Zuvor hatte „HW4“ als Fußballlehrer im DFB-Nachwuchs gelernt: Er durchlief dort alle Jahrgänge von der U15 bis zur U19.

Joris Mathijsen (45 Jahre, 211 HSV-Pflichtspiele, acht Tore, fünf Assists): Nach seiner aktiven Laufbahn arbeitete er erst als Technischer Direktor für den niederländischen Zweitligisten Willem II Tilburg (2016 bis 2022) – und danach, ab Sommer 2023, in vergleichbarer Funktion bei ADO Den Haag. Die Zusammenarbeit wurde im Juli 2025, also vor ein paar Wochen, aufgelöst. Seither ist der niederländische Ex-Innenverteidiger auf Funktionärsebene vereinslos.

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Dennis Aogo (38 Jahre, 168 HSV-Pflichtspiele, drei Tore, 21 Assists): Beendete seine Profikarriere im Jahr 2020. Anschließend war der ehemalige Linksverteidiger für wenige Monate Assistent der Geschäftsführung beim österreichischen Drittligisten FC Wacker Innsbruck (März bis Mai 2021). Heute ist Aogo als Fußballberater tätig – unter anderem für Heidenheim-Profi Niklas Dorsch – und gründete die Agentur „Avent Sports Management“. Zudem tritt er gelegentlich als Fernseh-Experte auf, vor allem bei Pay-TV-Sender Sky.

David Jarolim (46 Jahre, 344 HSV-Pflichtspiele, 19 Tore, 44 Assists): Schloss seine Karriere als Profispieler im Sommer 2014 ab. Als Trainer war er unter anderem bei FK Mladá Boleslav als Co-Trainer in Tschechien tätig (2018 bis 2019) – sowie bei weiteren Vereinen im tschechischen Unterhaus. Anfang 2021 hatte der ehemalige Abräumer die Zweitligamannschaft des FK Ústí nad Labem für etwas mehr als ein Jahr übernommen. Den HSV hat Jarolim weiterhin fest im Blick, in der Vorsaison auch wegen seines Landsmanns Adam Karabec. Zudem war er einer der Vereinslegenden, die vor ein paar Wochen das neue Heimtrikot präsentieren durften.

Zé Roberto (51 Jahre, 72 HSV-Pflichtspiele, acht Tore, 20 Assists): Der einstige Mittelfeldstar trat 2017 vom Profifußball zurück. Derzeit gibt es keine öffentlichen Hinweise auf aktive Engagements im Fußball. Ein Blick auf seinen Instagram-Account aber zeigt, dass der Brasilianer weiterhin topfit und ein Muskelpaket ist. Zé Roberto postet wöchentlich Trainingsvideos und scheint im Fitnessbereich als Speaker tätig zu sein. „Das Alter ist für mich nur eine Zahl. Mit Zielstrebigkeit, Fokus und Ausdauer spielt die Zeit zu Ihren Gunsten!“, schrieb er zuletzt zu einem Video eines Vortrags. Mit „ZR11 Experience“ hat er sogar seine eigene Marke.

Ben-Hatira spielt noch – van Nistelrooy wurde zum Trainer

Marcel Jansen (39 Jahre, 187 HSV-Pflichtspiele, 24 Tore, 20 Assists): Der ehemalige Nationalspieler (45 A-Länderspiele) zog sich in diesem Sommer von seinem Amt als HSV‑Präsident zurück – auch, um sich auf andere berufliche Projekte zu konzentrieren. Nach seiner Karriere gründete er das Unternehmen „S‘TATICS“, dessen Mission niedrigschwellige Gesundheitsprävention ist. Zuletzt schlug Jansen vor, ein All-Star-Spiel mit HSV-Legenden zu veranstalten.

Änis Ben-Hatira (37 Jahre, 36 HSV-Pflichtspiele, drei Tore, zwei Assists): Der Deutsch-Tunesier ist immer noch aktiv. Seit 2023 spielt er für Hertha BSC II in der Regionalliga Nordost. In der Saison 2024/25 kam er in 22 Einsätzen, meist als Rechtsaußen, auf vier Treffer und vier Vorlagen. In der neuen Spielzeit ist er weiterhin Kapitän. Er bereitete am vergangenen Sonntag, beim Auswärtsspiel in Greifswald, den 1:1-Ausgleichstreffer vor, der auch den Endstand bedeutete.

Ruud van Nistelrooy (49 Jahre, 44 HSV-Pflichtspiele, 17 Tore, drei Assists): Die Trainerkarriere des niederländischen Ex-Stürmers erfuhr zuletzt einen Rückschlag: Er wurde im Dezember beim HSV als Nachfolger von Steffen Baumgart gehandelt, unterschrieb aber bei Leicester City – und stieg mit dem englischen Klub aus der Premier League in die Championship ab. Damit endete seine Amtszeit nach nur einem halben Jahr. Seither ist van Nistelrooy vereinslos.

Mladen Petric (44 Jahre, 136 HSV-Pflichtspiele, 61 Tore, 21 Assists): Seit der Saison 2019/20 ist er TV-Experte, unter anderem bei Sky, wo er die Spiele der englischen Premier League kommentiert. Bei Champions-League-Partien ist der Kroate, der auch die Schweizer Staatsangehörigkeit besitzt, zudem regelmäßig im Schweizer Fernsehen (bei blue Sport) zu sehen. Und auch sportlich ist der Ex-Stürmer noch sehr aktiv, kickt in der Legendenelf von Borussia Dortmund.

Die HSV-Joker gegen St. Pauli: Elia, Guerrero und Pitroipa

Eljero Elia (38 Jahre, 65 HSV-Pflichtspiele, acht Tore, zwölf Assists): Der Flügelspieler zog sich vor wenigen Jahren vom Profifußball zurück, ist aber weiterhin auf Amateurebene aktiv – in der Vorsaison beim FC Skillz, seit ein paar Wochen nun beim niederländischen Viertligisten SV Madestein. Elia absolviert zudem seine Trainer-Ausbildung, wird seit Anfang Juli als Assistenzcoach der U21 von Ado Den Haag aufgeführt.

Paolo Guerrero (41 Jahre, 183 HSV-Pflichtspiele, 51 Tore, 29 Assists): Hat noch immer nicht genug. Der Stürmer hält seine Karriere in Südamerika am Leben, kehrte im Vorjahr zu seinem peruanischen Heimatklub Alianza Lima zurück. Dort hat Guerrero noch einen Vertrag bis Ende des Jahres, verpasste die vergangenen sieben Ligaspiele aber verletzt (verstauchter Knöchel und Muskelriss). Im Juni lief er mit 41 (!) Jahren zum 129. Mal für die A-Nationalmannschaft auf.

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Jonathan Pitroipa (39, 105 HSV-Pflichtspiele, sechs Tore, 15 Assists): Beendete seine Spielerkarriere auf Profilevel Anfang 2021. Auf transfermarkt.de wird der Offensivmann aus Burkina Faso weiterhin als Spieler des französischen Amateurklubs Espérance Chartres de Bretagne geführt. Auf Instagram präsentiert sich Pitroipa vor allem als Unternehmer. Bei der „Shamar Empire Group“ ist er offenbar als CEO tätig – und bei der Agentur „PNP Sport Consulting“ arbeitet er demnach als Spieleragent.

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