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Matheo Raab schaut beim Elfmeterschießen auf einen Spickzettel
  • Der Spickzettel auf seiner Trinkflasche half HSV-Keeper Matheo Raab beim Elfmeterschießen diesmal nicht.
  • Foto: WITTERS

Spickzettel half nicht: Warum HSV-Keeper Raab trotz Pokal-Drama „mega stolz“ war

Jonas Boldt war sich eigentlich sicher. „Ich glaube, dass wir das Ding ziehen“, sagte der Sportvorstand vor dem Elfmeterschießen im Olympiastadion – und benannte auch den Grund für seinen Optimismus: „Ich weiß, dass Matheo Raab im Tor steht. Das gibt mir ein gutes Gefühl.“ Doch der DFB-Pokal-Held aus der zweiten Runde avancierte im Achtelfinale nicht zu einem. Denn Raab hielt gegen Hertha BSC, obwohl er dreimal die richtige Ecke geahnt hatte, keinen Strafstoß – konnte trotz der bitteren Pleite (6:8 n.E.) wenig später aber schon wieder ein bisschen lächeln. Und der Pokal-Keeper des HSV erklärte in den Katakomben auch, warum.

„Die Unterstützung freut mich natürlich wahnsinnig“, sagte Raab angesichts der rund 20.000 mitgereisten HSV-Fans. „Es macht mich mega stolz, dass so viele mitgekommen sind.“ Und besonders, dass 45 Familien-Mitglieder beziehungsweise Freunde des 24-Jährigen den Weg in die Hauptstadt auf sich genommen hatten, um den Hamburger Pokal-Torwart zu unterstützten. Sogar ein eigenes Banner brachte die Gruppe aus Wolfenhausen in Mittelhessen mit und sorgte damit schon während des Aufwärmens für „Gänsehaut“ bei Raab, der am Ende des Mittwochabends allerdings bedauern musste: „Ich hätte ihnen heute gerne etwas zurückgegeben – aber es hat leider nicht funktioniert.“ Auch, weil der Spickzettel auf seiner Trinkflasche ihm diesmal nicht half.

HSV-Torwart Raab konnte keinen Hertha-Elfmeter halten

Beim Sieg in Bielefeld (5:4 n.E.) hatten die auf seiner Pulle festgeklebten Infos über die Arminia-Schützen noch dazu geführt, dass Raab zwei Elfmeter parierte und der HSV ins Achtelfinale einzog. Zur Wiederholung und zum Einzug in die Runde der letzten Acht reichte es in Berlin aber nicht. „Die Flasche war diesmal nicht dran Schuld“, sagte der Schlussmann. „Dreimal hatte ich die richtige Ecke, mit ein bisschen Spielglück halte ich einen wie gegen Bielefeld.“ Doch die Schüsse der Hertha-Profis seien alle, musste er anerkennen, „platziert und hart“ gewesen.

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Auf Glück oder Pech im Elfmeterschießen wollte es Raab aber ohnehin nicht reduzieren. „Wir hätten es einfach früher klarmachen müssen“, kritisierte er vielmehr angesichts des Spielverlaufs und der Tatsache, dass der HSV in der 120. und zuvor schon in der 90. Minute jeweils den Ausgleich hatte schlucken müssen. „Ich finde, der war brutal geschossen“, sagte Raab mit Blick auf das zwischenzeitliche 2:2 kurz vor dem Ende der regulären Spielzeit, als William Mikelbrencis nur mitlief und Fabian Reese aus 20 Metern wuchtig traf. „Er zieht einen Haken nach innen, unser Verteidiger kriegt ihn knapp über die Ferse, er schießt mit Vollspann. Ich konnte leider nur hinterhergucken.“

Wieder Zuschauer: Aber Raab gibt sich als HSV-Teamplayer

Zuschauen ist wohl auch künftig wieder das Stichwort für Raab. Im Pokal war der Ex-Lauterer gesetzt, der HSV ist in diesem Wettbewerb nun aber raus und in der Zweiten Liga am Stammplatz von Daniel Heuer Fernandes nicht zu rütteln. „Aber es geht genau so weiter wie vorher“, unterstrich Raab und hob hervor, dass das Cup-Aus für den gesamten Verein enttäuschend sei – und nicht nur für ihn als Person, der keine weiteren Pokal-Einsätze bekommt.

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Es sind die Worte eines Teamplayers. „Ich werde alles dafür tun, der Mannschaft helfen zu können, wenn ich gebraucht werde“, sagte Raab ohne Lächeln, aber bestimmt – und versprach im Moment der Enttäuschung: „Ich gebe im Training Gas – und irgendwann zahlt sich das dann aus, davon bin ich überzeugt.“

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