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Ramos sieht die rote Karte
  • Bereits nach 24 Minuten war das Spiel für HSV-Profi Guilherme Ramos (2.v.r.) wegen einer Notbremse vorbei.
  • Foto: WITTERS

Nach Ramos-Rot: HSV muss Abwehr schon wieder umbauen – aber wie?

Weil sein Arbeitstag am Sonntag in Magdeburg nur 24 Minuten umfasst hatte, zumindest in aktiver Rolle auf dem Platz, musste Guilherme Ramos stattdessen am Montag knapp eineinhalb Stunden lang schuften. Und zwar nicht im Kraftraum, wo sich neun von elf Startelf-Spielern des HSV eingefunden hatten – sondern auf dem Trainingsplatz. Insgesamt 14 Feldspieler bestritten die Spielersatz-Einheit, darunter auch Immanuel Pherai, der nach Ramos’ Roter Karte aus taktischen Gründen früh weichen musste. Und dann war da auch der Profi zu sehen, der die benötigte Lösung in der wieder einmal gesprengten HSV-Abwehr verkörpert.

Dennis Hadzikadunic, der in der Vorwoche wegen einer Erkältung zunächst gar nicht und in den Tagen vor dem Auswärtsspiel beim 1. FC Magdeburg lediglich individuell hatte trainieren können, weswegen er beim 2:2 dann auch nicht im Kader stand, übte am Montag mit den Reservisten und einigen Talente (Stürmer Otto Stange, Flügelspieler Fabio Baldé, Torwart Malte Brüning) auf dem Rasen. Gemeinsam mit Baldé und dem zuletzt ebenfalls erkälteten Anssi Suhonen hatte Hadzikadunic nach einer Stunde zwar Feierabend – das allerdings wohl nur aus Belastungsgründen nach überstandener Krankheit.

Hadzikadunic und Suhonen trainieren beim HSV wieder

Sofern ein Rückschlag ausbleibt, dürfte der Bosnier am Samstag (20.30 Uhr) im Topspiel zu Hause gegen Holstein Kiel wieder das Innenverteidiger-Duo mit Kapitän Sebastian Schonlau bilden – wie in den sechs Partien unter Steffen Baumgart vor der Reise nach Magdeburg. Beim FCM verteidigten erstmals in dieser Zweitliga-Saison Schonlau und Ramos von Beginn an zusammen, die zentrale HSV-Abwehr ist ob der Roten Karte für den Portugiesen nun aber ganz automatisch erneut in personeller Hinsicht gesprengt. Zumindest, was eine gleich bleibende Startelf angeht.

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Ramos nahm sich mit seinem zweiten Platzverweis der Saison selbst aus der Verlosung für weitere Mandate von Beginn an, womöglich wäre Baumgarts Wahl mit Blick aufs nächste Heimspiel jedoch ohnehin wieder auf den genesenen Hadzikadunic gefallen. Insgesamt musste in dieser Spielzeit nun schon sechsmal ein HSV-Profi wegen Rot oder Gelb-Rot vorzeitig duschen, nur der 1. FC Nürnberg, der VfL Osnabrück und Wehen Wiesbaden kassierten ebenso viele Platzverweise. Während Ramos nach seiner Notbremse beim 1:0 in Hannover Ende August in zwei Partien zum Zuschauen verdammt wurde, hat ihn das DFB-Sportgericht am Montagabend nur für ein Spiel gesperrt. Ramos wird also für das kommende Auswärtsspiel bei Eintracht Braunschweig (27. April) wieder zur Verfügung stehen.

HSV-Profi Ramos nach Roter Karte für zwei Spiele gesperrt

Weil Hadzikadunic in Magdeburg im HSV-Aufgebot fehlte, brachte Baumgart nach der Roten Karte Stephan Ambrosius als Joker und verhalf dem Ghanaer somit zum Comeback nach knapp zwei Monaten Verletzungspause (Schambein-Probleme). Und Ambrosius wusste an der Seite Schonlaus durchaus zu überzeugen – dennoch dürfte Hadzikadunic im internen Kampf um den Abwehr-Platz neben dem Käpt’n, der den HSV in Magdeburg mit seinem ersten Pflichtspiel-Treffer seit 23 Monaten zurück in die Partie brachte, die Nase vorn haben.

„Ich glaube, dass wir alle in der zweiten Halbzeit wirklich eine sehr, sehr gute Leistung gebracht haben, vor allen Dingen, was den Willen angeht und diese unbedingte Gier, hier noch was rauszuholen“, sagte Schonlau am Sonntag über sich, Ambrosius und seine anderen Kollegen. „Dass man wirklich sieht, dass unsere Fans sehen: Diese Jungs fighten, die zerreißen sich für den Verein. Das war das, was wir uns vorgenommen haben in der Halbzeit. Ich glaube, das war dann nicht nur von mir so der Fall, sondern auch von allen anderen.“

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Am Samstag gegen Kiel will und muss der HSV diese Tugenden von Beginn an zeigen – und Schonlau und Hadzikadunic dürften von hinten heraus den Takt vorgeben.

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