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Auf der Nordtribüne im Volksparkstadion brennt Pyrotechnik, davor stehen HSV- und Kiel-Profis auf dem Platz
  • Wie schon beim 0:1 gegen Kiel wird die Nordtribüne auch am Freitag beim HSV-Spiel gegen St, Pauli wieder voll besetzt sein.
  • Foto: WITTERS

Ausgerechnet vor dem Derby: Plötzlich wackelt der Fan-Rekord des HSV – die Gründe

Die Rechnung könnte so einfach sein: Könnte der HSV in den letzten beiden Heimspielen gegen den FC St. Pauli (Freitag) und den 1. FC Nürnberg (19. Mai) jeweils ein ausverkauftes Volksparkstadion vermelden, hätte er den ewigen Zuschauerrekord sicher geknackt. In der Saison 2006/07 waren im Durchschnitt 55.867 Fans zu den 17 Heimspielen gekommen, bei jetzt noch zweimal 57.000 Schaulustigen wäre diese Bestmarke übertroffen und die neue läge bei 55.959. Entgegen der bisherigen Tendenz gerät der Rekord nun aber ins Wanken ausgerechnet vor dem Stadtderby und dem Saisonfinale.

Besondere Spiele erfordern besondere Maßnahmen. Im Fall des Stadtduells zwischen dem HSV und dem FC St. Pauli betrifft dieser Grundsatz vor allem die Sicherheit. Und um diese zu gewährleisten, dürfen am Freitag (18.30 Uhr, Liveticker auf MOPO.de) wohl nur rund 56.000 Zuschauer ins Stadion. Das hieße dann auch, dass der Volkspark nicht zum achten Mal in dieser Zweitliga-Saison ausverkauft sein würde – und dass der HSV nicht schon dank der Besucherzahlen beim Derby die bisherige Bestmarke überbieten könnte. Zumindest für den Moment.

Zum Derby dürfen weniger Fans in die HSV-Arena kommen

Wäre die Arena am Freitag mit 57.000 Fans voll besetzt, läge der Zuschauer-Durchschnitt nach 16 von 17 Heimspielen bei 55.894 – und damit bereits vor der Rekordmarke aus der Saison 2006/07 (55.867, siehe oben). Mal angenommen, der HSV und St. Pauli bringen gemeinsam nur exakt 56.000 Fans ins Stadion, weil die Sicherheitslage nicht mehr erlaubt, dann würde sich der bisherige Schnitt zwar ebenfalls erhöhen: auf 55.832. Der läge dann aber noch deutlich unter der Marke aus 2006/07. Und es droht noch ein weiteres Szenario.

Unter Umständen könnte es nämlich nicht nur passieren, dass der Stadtnachbar am Freitag im Volkspark aufsteigt – selbst bei einem Sieg des HSV. Sondern noch etwas weiter in die Zukunft gedacht, ist es möglich, dass der erneute Nicht-Aufstieg des HSV schon vor dem 34. Spieltag feststeht. Also vor dem 17. und letzten Heimspiel der Saison.

56.000 Fans gegen St. Pauli – wie viele gegen Nürnberg?

Bislang hat der HSV für die Partie gegen Nürnberg am Pfingstsonntag (19. Mai) rund 48.500 Tickets verkauft, Gäste-Karten noch nicht vollständig mit inbegriffen. Auch das ist zweieinhalb Wochen vor dem Spiel zweifellos eine beachtliche Zahl, zumal das Szenario des Zweitligaverbleibs seit eineinhalb Wochen das wahrscheinlichste ist. Sollte der Nichtaufstieg aber schon vor dem letzten Spieltag feststehen, droht gegen den „Club“ ein Minusrekord in dieser Saison. Und der würde dann eben auch den Zuschauerrekord zunichte machen.

Viele Konjunktive. Theoretisch könnte auch schon am späten Freitagabend sicher sein, dass der HSV ein siebtes Jahr in der Zweiten Liga antreten muss – wenn man selbst verliert und Fortuna Düsseldorf parallel gegen Nürnberg gewinnt. Bei einer Pleite des Teams von Ex-Coach Daniel Thioune und einem eigenen Sieg gegen St. Pauli hätte der HSV aber nur noch einen Punkt Rückstand auf Platz drei – was einen neuen Ticket-Hype auslösen könnte, noch bevor das letzte Auswärtsspiel dieser Spielzeit beim SC Paderborn nächste Woche Freitag (10. Mai) gespielt ist.

Interesse am letzten Heimspiel von der Tabelle abhängig

Sollten – wie oben beschrieben – am Freitag aus Sicherheitsgründen genau 56.000 Zuschauer das Stadtduell im Stadion besuchen, dann müssten zum letzten Heimspiel mindestens 56.444 Fans kommen, damit die neue Bestmarke erreicht ist. Diese läge dann, auf die ganze Saison gerechnet, bei 55.868 – und nicht mehr „nur“ bei 55.867. Würden am 34. Spieltag gegen Nürnberg sogar 57.000 Anhänger in die Arena strömen, weil es für den HSV dann vielleicht wirklich noch um Alles oder Nichts geht, dann könnte der neue Rekord sogar bei 55.900 liegen.

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Wie gesagt, viele Konjunktive. Dass die Marke wegen der Sicherheits- und Aufstiegssituation derzeit wackelt, kann man aber mit Überzeugung sagen.

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