Abschied mit Aufstieg? Warum Kittel beim HSV keine Zukunft hat
Sein Formhoch könnte am Saisonende noch Gold wert sein für den HSV. Monatelang spielte Sonny Kittel nur eine Nebenrolle – nun ist der Offensivmann voll da. Fünf Treffer in den vergangenen sechs Spielen, zuletzt ein Doppelpack beim 5:1 in Regensburg. Der 30-Jährige schreibt zum Abschluss seiner vier Jahre langen HSV-Zeit an einem Happy End.
Abschied mit Aufstieg – so könnte es für Kittel laufen. Denn hinter den Kulissen gilt es als beschlossene Sache, dass sich der Deutsch-Pole im Sommer einen anderen Verein suchen wird. Trotz seiner Leistungs-Explosion. Daran würden wohl auch weitere Kittel-Tore und ein möglicher Sprung nach oben nichts ändern.
Sonny Kittel hat 136 Spiele für den HSV gemacht
Dass die Personalie die Gemüter spaltet, ist den Entscheidungsträgern des Vereins klar. Denn Kittels Zahlen sind grundsätzlich völlig okay. 136 Pflichtspiele bestritt er seit Sommer 2019 für den HSV, kommt dabei auf 75 Torbeteiligungen (35 Treffer, 40 Vorlagen). Eine Menge Holz.
Zum Gesamtpaket Kittel gehören aber auch immer wieder mehrwöchige Leistungslöcher und der Vorwurf, er wäre zu oft unsichtbar, wenn es auf dem Platz richtig zur Sache geht. Ein Vorwurf, den Kittel – bei all seiner fußballerischen Klasse – nie richtig entkräften konnte. Dazu kommt: Niemand weiß, wie lange Kittels lädierte Knie (vier Operationen) der Tretmühle Profi-Fußball noch gewachsen sind. Zwei Jahre auf hohem Niveau seien vielleicht noch drin, sagen Experten, die sich mit der Krankenakte auskennen.
Ein Ziel mit dem HSV bleibt Kittel noch
Auch deshalb kam ein langfristiger Vertrag aus Sicht des HSV nicht mehr in Frage. Aus Kittels Umfeld ist indes zu hören, dass sich der gebürtige Gießener zumindest mal ein konkretes Vertragsgespräch gewünscht hätte. Dazu aber kam es nicht. Stattdessen streben nun beide Seiten eine Veränderung an.
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Offen, wohin es Kittel ziehen wird. Ein Abgang nach Asien wäre naheliegend. Bereits im Winter scheiterte der finanziell extrem lukrative Wechsel nach Saudi-Arabien, wo Kittel knapp 2,5 Millionen Euro pro Jahr hätte verdienen können, nur knapp. Auch Australien könnte ein Ziel sein, das Kittel reizt. Vorher aber hat er noch einen Auftrag. Da ist ja noch die Sache mit dem HSV-Happy-End und der Aufstiegsstory.