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DFB-Direktor Rudi Völler und Bundestrainer Julian Nagelsmann bei der Auslosung
  • DFB-Direktor Rudi Völler (l.) und Bundestrainer Julian Nagelsmann sind nach der Auslosung der EM-Vorrundengruppen verhalten optimistisch.
  • Foto: WITTERS

Keine „Todesgruppe“ – aber Völler warnt! So reagieren die Deutschen auf die EM-Lose

War es das schon so oft zitierte deutsche Losglück? Oder gibt es für das schwächelnde DFB-Team ohnehin keine leichten Gegner mehr? So oder so: Nachdem klar war, mit wem es die Auswahl von Bundestrainer Julian Nagelsmann bei der Heim-EM im kommenden Jahr zu tun bekommt, gab es im deutschen Lager ausnahmslos erfreute Gesichter. Schottland, Ungarn und die Schweiz also. Es hätte deutlich schlimmer kommen können.

Man muss ja immer vorsichtig sein mit den Gefühlsregungen, wenn Auslosungen anstehen. Könnte ja im Lager des Gegners missverstanden werden, wenn man sich zu sehr freut. Zumindest ein Lächeln aber konnte sich Nagelsmann angesichts der in der Elbphilharmonie zugelosten Gegner nicht verkneifen. Es drohten die Niederlande, Italien oder Kroatien. Da machte sich die deutsche Ausbeute doch ganz gut.

So denkt Bundestrainer Nagelsmann über die DFB-Gruppe

Los geht es am 14. Juni in München. Dann ist Schottland Deutschlands Gegner beim Eröffnungsspiel des Turniers. Fünf Tage später geht es in Stuttgart gegen Ungarn, ehe am 23. Juni zum Gruppenabschluss die Schweiz in Frankfurt Gegner sein wird. „Das ist keine Todesgruppe, aber es gibt keine wirklich schlechten Gegner“, sagte Nagelsmann wenig später bei MagentaTV und führte aus: „Das ist eine interessante Gruppe, in der wir uns natürlich durchsetzen wollen.“

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Für Nagelsmann war es der gute Abschluss eines für ihn extrem schwierigen Tages. Ursprünglich wollte der 36-Jährige am Samstagvormittag aus seiner Heimat München zur Auslosung nach Hamburg einfliegen. Da wegen des Schneechaos der Flughafen in der bayrischen Landeshauptstadt aber den ganzen Tag über den Betrieb einstellte, fuhr Nagelsmann die insgesamt 800 Kilometer kurzentschlossen mit dem Auto. Anders als seine Assistenten Sandro Wagner und Benjamin Glück, die der Zeremonie fernblieben.

DFB-Direktor Völler warnt nach Auslosung vor Euphorie

Auch DFB-Direktor Rudi Völler registrierte schnell, dass sich nach der Auslosung leichte Euphoriestimmung in der mit 700 Personen prall gefüllten „Elphi“ breit machte. Das tat zwar gut, insbesondere nach den jüngsten Testspiel-Pleiten gegen die Türkei (2:3) und in Österreich (0:2). Völler aber warnte: „Wir sind nicht in der Situation, dass wir irgendwelche Gegner nicht respektieren oder auf die leichte Schulter nehmen. Die Zeiten sind vorbei.“

Und wie beurteilt Nagelsmann die deutschen Gegner? Die Vorfreude auf Auftaktgegner Schottland (Nummer 36 der FIFA-Weltrangliste) war ihm anzumerken: „Das wird ein Brett zum Auftakt, aber ein schönes Brett.“ Die Schotten seien bekannt für „tolle Fans, das wird ein schöner Auftakt in München“.

In den Vorjahren traf das DFB-Team mehrfach auf Ungarn

Die Ungarn (FIFA-Rang 27) seien ein starker Gegner. „Ich habe einige Spieler aus Ungarn trainiert und weiß, was die Spieler da können. Das ist eine Mannschaft, die einen sehr interessanten Fußball spielt“, so Nagelsmann, der an seine Zeit bei RB Leipzig zurückdachte, in der er die Nationalspieler Peter Gulacsi, Willi Orban und Dominik Szoboszlai trainierte.

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Ohnehin ist Ungarn kein Unbekannter, sondern war in den vergangenen Jahren mehrfach Gegner des DFB-Teams – mit überschaubarem Erfolg für Deutschland. Bei der EM 2021 trennte man sich in München 2:2. Direkt danach gelang in der Nations League auswärts ein 1:1, ehe es in Berlin ein 0:1 setzte.

Schweiz gilt als schwerster Gruppengegner des DFB-Teams

Eine Scharte auswetzen will Nagelsmann mit seinem Team gegen die Schweiz. „Das ist ein kleines Derby gegen den direkten Nachbarn“, stellte der Bundestrainer fest. „Das hatten wir zuletzt gegen Österreich auch, da haben wir nicht so gut ausgesehen. Gegen die Schweiz wollen wir besser aussehen.“ Die Eidgenossen sind als Nummer 18 der Weltrangliste der nominell stärkste deutsche Gruppengegner, liegen nur noch zwei Plätze hinter der DFB-Auswahl.

Während deutschland seinen Gruppenspielen verhalten optimistisch entgegenblickt, machten sich bei anderen Nationaltraintern Sorgenfalten breit. In Gruppe B prallen mit Spanien, Italien und Kroatien drei Fußball-Großmächte aufeinander. In Gruppe D stehen sich mit Frankreich, den Niederlanden und den aufstrebenden Österreichern drei Schwergewichte gegenüber. Ausführliche Informationen zu allen Gruppen finden Sie hier im MOPO-Liveticker zum Nachlesen.

Nagelsmann nahm davon Notiz, freute sich am Samstagabend aber vor allem auf sein Hotelbett. Am Sonntag will er nach Leverkusen weiterreisen, um die Bundesliga-Spitzenpartie zwischen Leverkusen und Dortmund zu verfolgen. Zur Not wieder mit dem Auto. Von Hamburg aus sind das schlappe 400 Kilometer, da ist der Bundestrainer seit diesem Wochenende ganz anderes gewohnt.

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