Enttäuschte St. Paulianer in Bremen

Der Frust saß tief beim FC St. Pauli nach dem Abpfiff in Bremen. Foto: imago/Oliver Ruhnke

„Einfach gepennt“ und viel „Ping-Pong“: St. Pauli kassiert dritte Pleite in Folge

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Das war es dann endgültig mit der Euphorie nach dem tollen Saisonstart. Der FC St. Pauli kassierte beim 0:1 (0:1) im ausverkauften Bremer Weserstadion die dritte Niederlage in Serie, rannte dabei erfolglos einem ganz frühen Gegentreffer hinterher und tat sich im Anschluss schwer, die Leistung einzuordnen. „Sehr ärgerlich“, urteilte Trainer Alexander Blessin. „Wir hatten uns sehr viel vorgenommen und sind echt enttäuscht.“ Zurecht, denn schlechter als die Hausherren waren die Kiezkicker ganz sicher nicht gewesen.

Es waren noch keine 120 Sekunden absolviert, da fiel bereits der Treffer des Tages durch einen unhaltbaren 16-Meter-Schuss von Samuel Mbangula. „Sie haben es gut rausgespielt“, räumte Hauke Wahl ein. „Wir stellen uns jetzt nicht beim Abstoß hinten rein und warten auf den Gegner, weil so schlecht sind wir auch nicht. Trotzdem war das zu einfach. Wir wussten genau das steil und klatsch das ist, was Bremen spielen möchte.“

Blessin kritisierte: „Wir haben die ganze Woche im Training sehr oft über solche Situationen gesprochen“, und auch Louis Oppie war dezent angefressen: „Da haben wir einfach gepennt, waren nicht da. Einem Rückstand hinterherzulaufen, ist nicht gut.“

Kaum gute Chancen für St. Pauli in Bremen

Werder Bremens Samuel Mbangula traf gegen St. Pauli früh. imago/Nordphoto
Werder Bremens Samuel Mbangula jubelt
Werder Bremens Samuel Mbangula traf gegen St. Pauli früh.

Wobei sich St. Pauli wenig geschockt zeigte, durch Mathias Pereira Lage (7.) eine gute Chance zum Ausgleich hatte und am Ende auch angesichts von 59 Prozent Ballbesitz optisch deutlich überlegen war. Allein echte Torchancen blieben absolute Mangelware, ein 18-Meter-Knaller des eingewechselten Connor Metcalfe, der hauchzart am Ziel vorbei strich (85.), war noch die beste Möglichkeit.

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Auch weil sich die Kiezkicker in Hälfte eins – wie auch Werder – zu viele einfache Ballverluste leisteten (Eric Smith: „Es war nur Ping-Pong. Jedes Mal.“) und erst spät im Spiel richtig in die Spur fanden.

Kiezkicker Louis Oppie: „Waren nicht konsequent genug“

Bis zum letzten Drittel sah das alles sehr manierlich aus, doch dann „waren wir nicht konsequent genug“, monierte Oppie. „Die entscheidenden Momente haben gefehlt. Der letzte Wille, sich noch mal durchzutanken, den richtigen Abschluss zu finden. Ich glaube, wir hatten einige Abschlüsse, aber der letzte Wille, den aufs Tor zu kriegen und mit aller Macht das Tor zu machen, das hat gefehlt.“

Die St. Pauli-Profis Martijn Kaars, Hauke Wahl und Joel Chima Fujita (v.l.) bedanken sich in Bremen bei den mitgereisten Fans. WITTERS
Die St. Pauli-Profis Martijn Kaars, Hauke Wahl und Joel Chima Fujita bedanken sich in Bremen bei den mitgereisten Fans
Die St. Pauli-Profis Martijn Kaars, Hauke Wahl und Joel Chima Fujita (v.l.) bedanken sich in Bremen bei den mitgereisten Fans.

Ähnlich fiel die Analyse von Eric Smith aus. „Wir müssen aufs Tor schießen und ein Tor machen“, sagte er auf die Frage, warum man die Partie, die man nicht hätte verlieren müssen, eben doch verloren hatte. „Wir haben nicht genug gefährliche Chancen kreiert, um ein Tor zu erzielen.“ So einig waren sich die Protagonisten auch darin, dass man die drei Niederlagen nicht miteinander vergleichen könne. „Stuttgart war einfach ein schwacher Auftritt. Das wissen wir alle“, befand James Sands. „Gegen Leverkusen waren wir deutlich besser, haben aber in kleinen Momenten abgeschaltet. Bremen war ein bisschen von beiden.“

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Aber der US-Nationalspieler mahnte an: „Wir müssen anfangen, Punkte zu sammeln.“ Und auch Eric Smith richtete die Blicke nach vorne. „Wir müssen in den sauren Apfel beißen und zurückschlagen. Es ist natürlich ärgerlich, dass wir jetzt in eine Pause gehen und nächste Woche nicht spielen, aber jetzt haben wir einige Tage um herauszufinden, wie wir punkten können.“

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