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Christian Friedel und Sandra Hüller beim Special Screening des Oscar-Nominierten Film Zone of Interest im Februar 2024 im Delphi Filmpalast in Berlin.
  • Christian Friedel und Sandra Hüller beim Special Screening des Oscar-Nominierten Film Zone of Interest im Februar 2024 im Delphi Filmpalast in Berlin.
  • Foto: picture alliance /ABB

Vor der Oscar-Nacht: Die Chancen der deutschen Kandidaten

Nonstop-Programm beim Oscar-Countdown mit Empfängen und Partys: Auch die deutschen Oscar-Nominierten feiern mit. Für die 96. Academy Awards liegt der rote Teppich bereit.

Gefeiert wird schon vor der Oscar-Nacht – im sonnigen Garten der Villa Aurora mit Blick auf den Pazifik. Beim traditionellen Empfang für die deutschen Oscar-Anwärter in dem historischen Gebäude, wo einst der Schriftsteller Lion Feuchtwanger wohnte, sind Sandra Hüller, Wim Wenders und Ilker Çatak am Samstag (Ortszeit) von Fotografen und Kamerateams umlagert.

Los Angeles: Oscar-Kandidaten bangen vor der Preisverleihung

Sie sei sehr froh, hier zu sein, sagte Hüller – auf Englisch – vor Hunderten Gästen. Und sie freue sich sehr darauf, wo sie morgen sein werde. „Vielleicht gehe ich hin“, witzelte die 45-Jährige. Natürlich wird sie bei den 96. Academy Awards Sonntagnacht dabei sein.

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Die in Leipzig lebende Schauspielerin ist mit ihrer Hauptrolle in dem französischen Justizdrama „Anatomie eines Falls“ als beste Hauptdarstellerin im Rennen. Dazu kommt eine Nebenrolle in „The Zone of Interest“ als Ehefrau des KZ-Kommandanten Rudolf Höß (Christian Friedel). Beide Filme sind für jeweils fünf Oscars nominiert.

Sandra Hüller steht nicht gern im Rampenlicht

Man merkt es Hüller an – sie steht nicht gern im Rampenlicht. Zur Verstärkung holt sie schnell ihren Schauspiel-Kollegen Christian Friedel auf die Bühne. Für ihn gibt es ein „Happy Birthday“-Ständchen. Der Schauspieler aus Magdeburg feierte am Samstag seinen 45. Geburtstag. 

„The Zone of Interest“ unter der Regie des Briten Jonathan Glazer dreht sich um den Alltag der Höß-Familie, die direkt neben dem KZ Auschwitz lebt. In den USA wollten viele über den Film sprechen, zudem werde er auch oft nach seiner Filmpartnerin Hüller gefragt, sagte Friedel. Sie habe hier einen „wahnsinnig krassen“ Eindruck hinterlassen. „Sandra hat sich das mit ihrer Bodenständigkeit, mit ihrer Klugheit, mit ihrer wahnsinnigen Wandelbarkeit, mit ihrem unglaublichen Talent so hart erarbeitet. Und dass sie jetzt so wahrgenommen wird, finde ich einfach nur toll.“

Der Berliner Regisseur Ilker Çatak (40) steht in der Villa Aurora mit seinem großen Team auf der Bühne. Sein Schuldrama „Das Lehrerzimmer“ ist in der Sparte „Internationaler Film“ im Rennen. Leonie Benesch (32) spielt eine engagierte Lehrerin, die eine Diebstahlserie aufklären will und dabei von allen Seiten unter Druck gerät.

Stettnisch ist in der Hauptrolle des Schülers Oskar 

Der 14-jährige Leonard Stettnisch ist in der Hauptrolle des Schülers Oskar zu sehen, auch sein Vater, der Südtiroler Michael Klammer, spielt mit. Zusammen fiebern sie nun der Oscar-Nacht entgegen, die sie im Dolby Theatre erleben werden. Dort möchte Leonard am liebsten „Oppenheimer“-Star Cillian Murphy treffen. „Ich liebe es, wie der spielt“, schwärmte der Berliner Teenager. Dies sei sein erster Trip nach Los Angeles, dazu sei es schön warm und sie gehen zu den Oscars. „Ist natürlich sensationell, also der Jackpot“, sagte Leonard, der in „Das Lehrerzimmer“ sein Filmdebüt gibt.

Die Schauspieler Michael Klammer (l.) und Leonard Stettnisch aus dem Film „Das Lehrerzimmer“ kommen zum traditionellen Empfang der deutschen Oscar-Anwärter in der historischen Villa Aurora in Pacific Palisades. picture alliance/dpa | Barbara Munker
Die Schauspieler Michael Klammer (l.) und Leonard Stettnisch aus dem Film „Das Lehrerzimmer“ kommen zum traditionellen Empfang der deutschen Oscar-Anwärter in der historischen Villa Aurora in Pacific Palisades.
Die Schauspieler Michael Klammer (l.) und Leonard Stettnisch aus dem Film „Das Lehrerzimmer“ kommen zum traditionellen Empfang der deutschen Oscar-Anwärter in der historischen Villa Aurora in Pacific Palisades.

Bis zuletzt zogen die Nominierten von einem Event zum nächsten. Er sei kurz vor der Oscar-Gala immer noch gelassen, aber die Müdigkeit habe zugenommen, sagte Regisseur Çatak mit einem Augenzwinkern. 

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Auch der 78-jährige Wim Wenders ist bei dem Oscar-Endspurt dabei. Die deutsche Regie-Legende war bereits dreimal für einen Dokumentarfilm-Oscar nominiert, aber immer leer ausgegangen. Nun tritt er mit seinem poetischen Film „Perfect Days“ über einen Toilettenreiniger in Tokio für Japan in der Sparte „Internationaler Film“ an – wie Çatak. Die beiden betonten, wie sehr sie den Film des anderen schätzten. Sie glauben auch, dass keiner von ihnen den Auslands-Oscar gewinnen werde. In dieser Sparte tippt die Filmbranche auf „The Zone of Interest“.

„Oppenheimer“ erhielt die meisten Nominierungen

Mit 13 Nominierungen ist der Film „Oppenheimer“ der diesjährige Oscar-Favorit, 11 Nominierungen erhielt die groteske Komödie „Poor Things“, 10 Gewinnchancen hat „Killers of the Flower Moon“ vor „Barbie“ mit 8 Anwartschaften.

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Vor dem Dolby-Theatre, wo am Sonntagabend (Ortszeit) die Gäste über den roten Oscar-Teppich laufen sollten, wurde bis zuletzt noch dekoriert. Fernsehteams übten mit Statisten den Ablauf für Hollywoods große Nacht. Gastgeber ist zum vierten Mal der US-Komiker Jimmy Kimmel. Als Presenter wurden vorab zahlreiche Stars angekündigt. So sollen unter anderem Al Pacino, Christoph Waltz, Ryan Gosling, Ariana Grande, Jamie Lee Curtis und Michelle Pfeiffer als Helfer auf der Bühne stehen. (dpa/mp) 

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