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Wohnungen
  • Im Hamburger Wohnungsbau könnte sich aufgrund des neuen Politikkurses einiges ändern (Symbolbild).
  • Foto: dpa

„Quasi unmöglich, zu bauen“: Hamburger Genossenschaften kritisieren Senatspläne

Der Senat hat sich von der Wohnungswirtschaft bereits viel Kritik für seinen Kompromiss mit der Initiative „Keine Profite mit Boden & Miete“ anhören müssen. Jetzt haben sich auch die Hamburger Wohnungsbaugenossenschaften eingeschaltet. Sie sagen, die Pläne würden es für sie „quasi unmöglich“ machen, zu bauen.

„Ich gehe davon aus, dass unter den neuen Rahmenbedingungen in den kommenden Jahren keine Genossenschaft auf städtischem Boden neue Wohnungen errichten wird“, sagte Matthias Saß, Chef des Vereins der Hamburger Wohnungsbaugenossenschaften am Sonntag.

Hamburger Wohnungsbaugenossenschaften auf Zinne

Hauptgrund sei die Vereinbarung, nach der städtische Grundstücke künftig nur noch im Wege des Erbbaurechts vergeben werden dürfen. „Das macht es für uns Genossenschaften quasi unmöglich, zu bauen“, so Saß.

Hamburgs Wohnungsbaugenossenschaften seien Bestandshalter, die ein Grundstück nur dann erwerben würden, wenn sie darauf ein Gebäude mit Wohnungen errichten könnten.

Unverständnis über 100-jährige Mietpreisbindung

Den Genossenschaften jetzt zu unterstellen, sie würden mit Baugrund spekulieren wollen, zeuge von einer durch Ideologie geprägten Sicht auf den Wohnungsmarkt, so Saß. Gerade die Genossenschaften würden den sozialen Frieden in den Quartieren sichern und seien die eigentliche Mietpreisbremse.

Die Vereinbarung, im Jahr 1000 neue Wohnungen mit einer 100-jährigen Mietpreisbindung zu bauen, stößt bei den Genossenschaften auf Unverständnis. „Kein Genossenschaftsvorstand kann so eine Verpflichtung eingehen“, sagte Matthias Saß.

Skepsis wegen der Finanzierung

Die Genossenschaften würden Gefahr laufen, gegen die Grundsätze einer ordentlichen Geschäftsführung zu verstoßen, so Saß weiter. „Zudem bin ich skeptisch, dass sich Banken finden lassen, die eine Finanzierung auf so einen langen Zeitraum und unter diesen Rahmenbedingungen ermöglicht.“

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Im Verein Hamburger Wohnungsbaugenossenschaften sind insgesamt 30 Hamburger Genossenschaften vertreten. Die Unternehmen bieten rund 20 Prozent aller Mietwohnungen in Hamburg an. Etwa ein Viertel aller Genossenschaftswohnungen ist öffentlich gefördert. (abu)

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