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FC St. Pauli Trainingsgelände Kollaustraße
  • Das Trainingsgelände des FC St. Pauli an der Kollaustraße soll massiv erweitert werden (Foto von 2017).
  • Foto: WITTERS

Wieder Ärger um Mega-Sportplatz: Naturschutz auf Zinne

Schon wieder Ärger um die Erweiterung des FC St. Pauli-Trainingsgeländes an der Kollaustraße (Niendorf). Nachdem schon kleinere Vereine über eine fehlende Beteiligung bei der Planung geklagt hatten, nun ist nun auch die Umweltschützer des BUND auf Zinne – denn die Fläche liegt in einem Überschwemmungsgebiet.

Schon wieder gibt es Beschwerden wegen mangelnder Beteiligung in dem Planverfahren für das Mega-Projekt, bei dem das Trainingszentrum des FC St. Pauli an der Kollaustraße bis 2026 umfassend ausgebaut werden soll.

Trainingsgelände des FC St. Pauli: Wieder Ärger um Erweiterung

Diesmal beschwert sich der BUND: Die Umweltschutzorganisation kritisiert, dass die Absichtserklärung zwischen der Stadt Hamburg und dem FC St. Pauli („Letter of Intent“) die öffentliche Beteiligung unterlaufen habe. Denn die Absichtserklärung sei noch vor dem Start des Bauleitplanverfahrens unterzeichnet worden.


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„Mit dem ,Letter of Intent‘ werden noch vor dem offiziellen Planverfahren Fakten geschaffen, die eine Beteiligung im weiteren Verlauf zur Farce verkommen lassen“, kritisiert Christiane Blömeke, die Landesvorsitzende des BUND Hamburg. „Eine ergebnisoffene Abwägung oder auch die Suche nach weniger problematischen Alternativstandorten ist damit kaum noch möglich.“

Klimaschutz und Plastikabrieb: BUND gegen den Sportplatz

Dem BUND ist ein Dorn im Auge, dass die für die Erweiterung geplante Fläche im Überschwemmungsgebiet der Kollau liegt – das eigentlich von Bebauung freigehalten werden soll, um Hochwasser-Risiken an Gewässern vorzubeugen. Die Auswirkungen des Klimawandels mit zunehmenden Hochwasserereignissen seien in Hamburg mittlerweile deutlich zu spüren und werden sich in den kommenden Jahren drastisch verschärfen, so Blömeke. „Wir sind daher zwingend auf intakte Überschwemmungsflächen angewiesen. Diese mit Kunstrasenanlagen zu verbauen, ist verantwortungslos.“

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Die Grünfläche sei wertvoll für die Natur und das Stadtklima, argumentiert der BUND. Sie mit mehreren Kunstrasenplätzen zuzubauen sei ein „grober Eingriff” in den Naturhaushalt der Stadt. Der BUND fürchtet zudem, dass der Abrieb vom Kunstrasen direkt in die Kollau gespült werden würde.

„Wenn an dieser Stelle Kunstrasenplätze errichtet werden, nimmt die Stadt den Eintrag von Mikroplastik in die Kollau billigend in Kauf. Bei aller Sympathie für den Sport und den FC St. Pauli: Diese Flächen sind für die Erweiterungswünsche des Vereins tabu“, so die Landesvorsitzende des BUND. (ncd)

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