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Die AidaNova nach dem Anlegen in Hamburg
  • Die AidaNova nach dem Anlegen in Hamburg
  • Foto: André Lenthe

Aida bricht Reise ab und kehrt nach Hamburg zurück – Passagiere fühlen sich betrogen

Sie gehört zu den romantischsten Kreuzfahrten im Winter: die Aida-Weihnachtsreise. Acht Tage lang geht es von Hamburg Richtung Skandinavien und wieder zurück. Doch nun musste die Reise vorzeitig abgebrochen werden – wegen des Sturms!

So hatten sich die Passagiere der „AidaNova“ das nicht vorgestellt: Am 22. Dezember waren sie mit dem Luxusliner in Hamburg gestartet. Erster Stop war Kristiansand in Norwegen. Von dort aus ging es durchs Skagerrak an der Küste entlang nach Oslo, wo der erste und der zweite Weihnachtstag verbracht wurden.

Von Oslo aus mit voller Kraft voraus zurück nach Hamburg

Am 27. Dezember sollte Station in Kopenhagen gemacht werden. Die Passagiere freuten sich schon auf einen Besuch im Tivoli. Dann hieß es plötzlich: Abbruch. Die „AidaNova“ nahm Vollgas (20 Knoten) auf, um so schnell wie möglich nach Hamburg zurückzukehren. Grund: Die stürmische Wetterlage.

„Aufgrund der Vorhersage drohte die Schließung der Elbe“, so eine Aida-Sprecherin zur MOPO. Denn: Nach den Regeln dürfen Schiffe ab einer gewissen Größe nicht mehr die Elbe befahren, wenn an der Kugelbake in Cuxhaven sieben Beaufort oder mehr gemessen werden. Anlegen in Hamburg ist schon ab sechs Beaufort nicht mehr erlaubt.

Nach der Einschätzung des Kapitäns sei die sofortige Rückkehr nach Hamburg daher die „sicherste und beste Variante“ gewesen, so die Sprecherin. So sei die „AidaNova“ gerade noch rechtzeitig vor Schließung der Elbe durch die Behörden angekommen. Bereits in der vergangenen Woche konnte die „AidaNova“ wegen des Sturms nicht am Freitag in Hamburg einlaufen, sondern kam bereits am Donnerstag.

Unmut an Bord: Passagiere der „AidaNova“ sauer über Reiseabbruch

Für die rund 5000 Passagiere ist der Reiseabbruch ein Ärgernis. Nicht wenige fühlen sich um ihr Geld betrogen und machten ihrem Unmut an Bord Luft. Sie beschwerten sich beim Personal darüber, dass die unsichere Befahrbarkeit der Elbe im Winter doch bei der Auswahl des Schiffes berücksichtigt werden müsste.

Mit einer Länge von 337 Metern und einer Seitenhöhe von 11,80 Metern ist die „AidaNova“ das größte Schiff der Kussmundflotte. Bei kleineren Schiffen würde es die Probleme nicht geben, so die Annahme der Passagiere. Der Hamburger Moderator Andreas Ellermann, der ebenfalls mit an Bord war, nahm es dagegen mit Humor: „Lieber am Donnerstag zurück in Hamburg, als am Skagerrak in Seenot“, so der 58-Jährige.

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Eine wirkliche Entschädigung für die geänderte Route gibt es nicht für die Passagiere. Zwar werden die Kosten für die Landausflüge in Kopenhagen erstattet. Doch ansonsten bot die Reederei lediglich an, die letzte Nacht an Bord zu verbringen und die Annehmlichkeiten auf den 20 Decks mit ihren 17 Restaurants zu nutzen. Außerdem wurden laut der Unternehmenssprecherin Shuttlebusse bereitgestellt, damit die Passagiere ihren Landgang zumindest in Hamburg unternehmen können.

Mit der Weihnachtsstimmung ist es allerdings nun vorbei. Der historische Weihnachtsmarkt mit dem fliegenden Santa Claus ist seit Samstag geschlossen.

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