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„Fabrik der Künste“-Testamentsverwalter Kai L. stürmte vor Gericht auf den Pressefotografen Jürgen Joost los.
  • „Fabrik der Künste“-Testamentsverwalter Kai L. stürmte vor Gericht auf den Pressefotografen Jürgen Joost los.
  • Foto: RONALD SAWATZKI

Prügel-Eklat vor Gericht: Angeklagter attackiert Pressefotografen

Der Streit um den Nachlass des „Fabrik der Künste“-Gründers Horst Werner (†85) hatte 2022 für viele Schlagzeilen gesorgt. Besonders Werners Testamentsvollstrecker Kai L. hatte ordentlich Unmut in der Angelegenheit ausgelöst. So auch, als er sich bei einem Gerichtstermin plötzlich auf einen Pressefotografen stürzte – nun steht L. deswegen selbst vor Gericht.

Es war der 28. Oktober 2022, als sich eine Menschengruppe vor einem Gerichtssaal im Ziviljustizgebäude am Sievekingplatz versammelte. Unter ihnen befand sich der Testamentsvollstrecker Kai L. Er war in die Nachlassangelegenheit um den Gründer Horst Werner involviert worden und sorgte mit seiner Arbeit für viel Aufruhr.

Testamentsvollstrecker soll Fotografen angegriffen haben

So hatte L. aufgrund der angeblichen Geldnot von Werners Kunststiftung allen Angestellten des Ausstellungshauses gekündigt. Eine Gruppe um Werners Stieftochter hatte noch aus Loyalität zu der Stiftung angeboten, für weniger Gehalt weiterzuarbeiten – ohne Erfolg. Als L. schließlich auch die Türschlösser austauschen ließ, hatte sich die Situation vollends zugespitzt. Die Vertrauten des verstorbenen Werner erwirkten eine einstweilige Verfügung gegen den Testamentsvollstrecker. Dieser legte wiederum Widerspruch vor Gericht ein.

Bei der Verhandlung am 28. Oktober 2022 kam es dann aber zum Eklat: Noch vor Beginn des Termins soll L. den Pressefotografen Jürgen Joost angegriffen und zu Boden gebracht haben. Dabei sei auch der Kamerablitz zerbrochen. Im Gespräch mit der MOPO vermutete Joost nach der Tat, dass L. vermutlich nicht fotografiert werden wollte und daher nach der Kamera gegriffen habe.

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Der Testamentsvollstrecker erstattete nach der Tat Anzeige gegen Joost wegen Nötigung. Doch auch der Fotograf ließ die Tat nicht ohne Konsequenzen und erstattete seinerseits Anzeige wegen Körperverletzung und Sachbeschädigung. Nun muss sich der mittlerweile 66-jährige L. wegen des Vorwurfs der vorsätzlichen Körperverletzung vor dem Hamburger Amtsgericht verantworten. Der Prozess beginnt am Mittwochmorgen um 9.30 Uhr. (mp)

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