Streit ums „Fabrik der Künste“-Erbe: Prügel-Eklat vor Gericht
Der Zwist um den Nachlass von Horst Werner (†85) nimmt brutale Züge an. Am Freitag trafen sich Kai L., Testamentsvollstrecker des „Fabrik der Künste“-Gründers, und eine Gruppe langjähriger Angestellter, gegen die Kündigungen ausgesprochen worden waren, vor Gericht. Dort geriet plötzlich ein Fotograf unvermittelt in den Fokus.
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Der Zwist um den Nachlass von Horst Werner (†85) nimmt brutale Züge an. Am Freitag trafen sich Kai L., Testamentsvollstrecker des „Fabrik der Künste“-Gründers, und eine Gruppe langjähriger Angestellter, gegen die Kündigungen ausgesprochen worden waren, vor Gericht. Dort geriet plötzlich ein Fotograf unvermittelt in den Fokus.
Eigentlich geht es in der Hamburger „Fabrik der Künste“ um, wie der Name ausdrückt, Kunst und Kultur, mitten in einem Industriegebiet in Hamm. Seit dem Tod des Gründers Horst Werner Ende Juli schreibt das Ausstellungshaus allerdings mehr Schlagzeilen mit Chaos als durch künstlerische Projekte.
Testamentsvollstrecker Kai L. setzte etwa alle Angestellten vor die Tür – und die Büros als „zu vermieten“ ins Angebot eines großen Online-Immobilienportals. Offenbar eine Maßnahme, um die angebliche Geldnot der Stiftung zu bekämpfen. Eine Gruppe um die Stieftochter Horst Werners habe noch angeboten, für weniger Gehalt weiterzuarbeiten, sei damit aber abgeblitzt. Auch Türschlösser ließ L. austauschen. Dagegen erwirkten die langjährigen Werner-Vertrauten eine einstweilige Verfügung – der Testamentsvollstrecker legte wiederum Widerspruch vor Gericht ein.
„Fabrik der Künste“-Streit: Fotograf vor Gericht attackiert
Am Freitag folgte nun die Verhandlung vor dem Hamburger Landgericht. Dort erreichte die Auseinandersetzung einen neuen Tiefpunkt: Noch vor Beginn des Termins ging L. auf Jürgen Joost (65) los. Zunächst hatte das „Abendblatt“ darüber berichtet.
„Er ging auf mich los und riss mich zu Boden“, sagte Jürgen Joost im Gespräch mit der MOPO. L. habe auch nach der Kamera gegriffen und den Blitz abgebrochen. Offenbar wollte der Testamentsvollstrecker nicht fotografiert werden. Der Eklat bekommt nun ein Nachspiel: „Ich habe Anzeige wegen Körperverletzung und Sachbeschädigung erstattet“, sagte Joost.
Auch L. erstatte Anzeige – er wirft Joost Nötigung vor. Kurios: Der Pressefotograf hatte noch im Sommer selbst in der „Fabrik der Künste“ ausgestellt. Nach dem Eklat wurde auch noch in der eigentlichen Sache verhandelt – unter Polizeischutz. Die Angestellten bekamen Recht, vorläufig bleibt die einstweilige Verfügung gegen die Kündigungen bestehen. Ein endgültiges Urteil will das Gericht am 14. November fällen.