SEK-Beamte in St. Georg. Sie übernahmen die sogenannte Zugangssicherung.
  • SEK-Beamte in St. Georg. Sie übernahmen die sogenannte Zugangssicherung.
  • Foto: Blaulicht News

Nach tödlichen Schüssen: SEK stürmt Wohnungen in Hamburg

Ein 26-Jähriger ist am vergangenen Wochenende durch mehrere Schüsse in Borgfelde getötet worden. Nur wenige Tage nach der Tat stellte sich der mutmaßliche Schütze (20), er sitzt in U-Haft. Am Donnerstag haben nun Spezialkräfte der Polizei zwei Wohnungen durchsucht – ganz offensichtlich auf der Suche nach der Tatwaffe.

Gegen 13 Uhr schlugen die schwer bewaffneten Kräfte zu: Mit einer Ramme öffneten sie die Wohnungen am Alten Teichweg (Dulsberg) und an der Brennerstraße (St. Georg).

Nach MOPO-Informationen wohnen dort jeweils Tante und Onkel des Tatverdächtigen. Der 20-Jährige – zuletzt ohne richtigen Wohnsitz – hielt sich dort wohl öfters auf.

Familien-Fehde: Es ging um Marihuana-Geschäfte

Die SEK-Beamten sicherten den Zugang für die Mord-Ermittler (LKA 41). Es war zunächst unklar, ob mit Widerstand zu rechnen ist. Dem war letztlich nicht so. „Die Maßnahmen dienten dem Auffinden von Beweismitteln“, so ein Polizeisprecher. Ob die Tatwaffe bei den Aktionen am Donnerstag gefunden wurde, ist nicht bekannt.

Polizeikräfte haben den Tatort in Borgfelde abgesperrt. Marius Röer
Polizeikräfte haben den Tatort abgesperrt.
Polizeikräfte haben den Tatort in Borgfelde abgesperrt.

Der 20-Jährige Täter ist für die Polizei und Staatsanwaltschaft kein Unbekannter: Gegen ihn hat es bereits Ermittlungen in anderen Verfahren gegeben, unter anderem wegen Raubes.

Er und das Opfer sollen sich zudem gekannt haben und im Streit gewesen sein. Auch die Familien beider Männer sind mutmaßlich in der Fehde involviert gewesen. Wie die MOPO aus Ermittler-Kreisen erfuhr, ging es dabei wohl um Geschäfte mit Marihuana.

Opfer-Freundin meldet sich drei Tage vor der Tat bei der Polizei

Nur drei Tage vor der Tat soll sich die Freundin des Opfers bei der Polizei gemeldet haben: Sie fühle sich von dem 20-Jährigen bedroht, er sei bewaffnet gewesen, sagte sie den Beamten. Zuvor hatte sie eine Online-Anzeige wegen Bedrohung gestellt. Der Kriminaldauerdienst vernahm sie.

Die Beamten kümmerten sich um einen Durchsuchungsbeschluss, der am Freitag stattgegeben wurde. Am Abend desselben Tages kam es zu den Schüssen – noch bevor es den Polizisten organisatorisch möglich war, den Beschluss zu vollstrecken.

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Der offenbar länger schwelende Streit hatte am besagten Freitag seinen Höhepunkt gefunden, als der 26-Jährige an der Klaus-Groth-Straße erschossen wurde. Ihn trafen Kugeln in der Brust und den Beinen. Der Täter radelte, so sagten es Zeugen aus, vom Tatort.

Am Dienstag stellte sich dann der 20-Jährige bei der Staatsanwaltschaft. Wegen des Verdachts des Totschlags sitzt er seitdem in Untersuchungshaft.

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