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Die Ottenser Hauptstraße soll im Zuge des Projekts „freiRaum Ottensen“ komplett umgebaut werden.
  • Die Ottenser Hauptstraße soll im Zuge des Projekts „freiRaum Ottensen“ komplett umgebaut werden.
  • Foto: Patrick Sun

In diese drei Verkehrsprojekte investiert Hamburg Millionen

Klotzen, nicht kleckern! In den kommenden zwei Jahren soll deutlich mehr Geld als bisher in die von Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne) angestrebte Verkehrswende fließen. Dazu stellten die Fraktionen von SPD und Grüne jetzt ihren Antrag vor, der der MOPO exklusiv vorliegt. Diese Projekte sollen besonders profitieren.

Vom 13. bis 15. Dezember berät die Hamburgische Bürgerschaft über den Haushalt der Stadt für die Jahre 2023 und 2024. Dort entscheidet sich, wie viel Geld künftig für welche Projekte investiert werden kann.

Ein besonderes Augenmerk wird dabei auf dem Thema Verkehr liegen – die Pläne sind dort groß: Bis 2030 soll jeder Hamburger innerhalb von fünf Minuten ein Verkehrsmittel zur Verfügung haben (Hamburg-Takt), autoarme Quartiere sollen umgesetzt und U- und S-Bahn-Linien verlängert oder sogar völlig neu gebaut werden.

Verkehr in Hamburg: Diese Projekte sollen profitieren

Bei vielen Projekten hofft Hamburg zwar auf Geld vom Bund, einen Anteil muss die Stadt allerdings selbst zahlen. Wie aus dem Haushaltsentwurf der Verkehrsbehörde bereits im August hervorging, sollen bis 2026 insgesamt 3,2 Milliarden Euro dafür investiert werden. Der größte Teil des Geldes – knapp zwei Milliarden – soll demnach in Ausbau und Verbesserung der U- und S-Bahnen fließen.

Jetzt präsentierte Rot-Grün ihre gemeinsamen Pläne, die in drei Schwerpunkte unterteilt sind: Der erste betrifft das Altonaer Bezirksprojekt „freiRaum Ottensen“, das aus „Ottensen macht Platz“ hervorging und die Autos in dem Stadtteil reduzieren will. Besonders im Fokus stehen hier der Umbau der Bahrenfelder Straße und der Ottenser Hauptstraße, in denen Fußgänger und Radfahrer deutlich mehr Platz bekommen sollen. 1,5 Millionen Euro wollen die beiden Fraktionen von ihrem Budget für den insgesamt sechs Millionen schweren Umbau bereitstellen.

Aber damit nicht genug: Nach dem Vorbild von Ottensen sollen auch die anderen Bezirke ermutigt werden, ähnliche autoreduzierte Quartiere einzurichten. „Zur Planung gehören sowohl die Neugestaltung der Stadträume als auch die Förderung klimafreundlicher Mobilitätsangebote“, heißt es in dem rot-grünen Antrag. Geld sollen die Bezirke dafür aus dem Topf des Bündnisses für den Rad- und Fußverkehr bekommen, der pro Jahr auf insgesamt zehn Millionen gesetzt ist.

Vor allem die äußeren Bezirke im Fokus des Hamburg-Takts

Der dritte Fokus liegt auf der Stärkung des erwähnten Hamburg-Taktes. „Die äußeren Stadtteile nehmen wir beim weiteren Ausbau ganz besonders in den Blick“, sagt SPD-Verkehrsexperte Ole Thorben Buschhüter. Dazu gehört zum Beispiel der Bau der neuen U5, die Steilshoop und Bramfeld anschließen soll, aber auch den der S4 nach Bad Oldesloe. Wie viel Geld die Fraktionen dafür bereitstellen ist noch Verhandlungssache. Der Radverkehr soll ebenfalls profitieren: „Wir erhöhen die Investitionen in den Ausbau von geschützten Radstreifen, Radschnellwegen und Bike and Ride Anlagen für einen reibungslosen Radverkehr“, kündigt die Mobilitätssprecherin der Grünen, Rosa Domm, an.

Ob der Verkehrsantrag so angenommen wird, entscheidet die Bürgerschaft dann ab dem 13. Dezember. Da es sich allerdings um ein rot-grünes Gemeinschaftsprojekt handelt und die beiden Fraktionen die Mehrheit halten, ist das voraussichtlich Formsache.

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