Wer soll Saad stoppen? St. Pauli-Trainer spricht von „Kopf-an-Kopf-Rennen“
Nicht nur der FC Augsburg schaut am Sonntag am Millerntor vorbei – mit Elias Saad kehrt auch ein ehemaliger St. Paulianer an seine alte Wirkungsstätte zurück. Nach erreichter WM-Qualifikation mit Tunesien will der 25-jährige Flügelflitzer nun seinen Ex-Klub ärgern. Wer das auf braun-weißer Seite verhindern soll? Trainer Alexander Blessin hat die Qual der Wahl. Es gibt allerdings eine Tendenz.
Zunächst gratulierte der Coach aber seinem Ex-Spieler, der bei Augsburg in den beiden Bundesliga-Spielen in Freiburg (1:3) und gegen die Bayern (2:3) jeweils in der Startelf stand: „Ich freue mich über den Schritt, den er gemacht hat.“ Blessin geht davon aus, dass das auch die große Mehrheit des Publikums mehr oder weniger so sieht und den Rückkehrer in anderen Farben mit Respekt begrüßt. Dass „verdiente Spieler dementsprechend empfangen werden“, sei bei St. Pauli schließlich üblich.
St. Paulis Rechtsverteidiger gegen Augsburg: Pyrka oder Saliakas?
Das sollte es dann aber auch an Freundlichkeiten gewesen sein. Blessin muss die Frage beantworten, wen er gegen den schnellen Saad stellt. In seinen beiden Bundesliga-Spielen für den FCA agierte der Deutsch-Tunesier wie aus seiner St. Pauli-Zeit gewohnt auf dem linken Flügel. Dann wären Arkadiusz Pyrka oder Manolis Saliakas die Außenbahnspieler, die Saad in den Griff bekommen müssten.
Einiges spricht für Pyrka, der seine Sache in drei Einsätzen (inklusive Pokal) ordentlich gemacht hat. „Arik hat eine gewisse Zeit gebraucht und sich dann stabilisiert“, sagte Blessin über den Sommer-Zugang. Saliakas hat das Sommertrainingslager verletzungsbedingt verpasst, verfügt aber über mehr Bundesliga-Erfahrung und kennt Saad noch als Mitspieler. Über Joker-Einsätze gegen Dortmund (13 Minuten) und beim HSV (31 Minuten) hat er sich wieder empfohlen.
Blessin über seine Abwehrspieler: „Geht der eine, kommt der andere“
„Manos hatte Nachholbedarf und hat das aufgeholt“, erklärte Blessin: „Das ist jetzt ein Kopf-an-Kopf-Rennen.“ Der Coach hofft, dass die beiden Außenbahn-Konkurrenten „sich am Kampf hochziehen“ – und ist generell froh, eine Auswahl zu haben: „Wenn der eine ausgewechselt wird, kommt der andere rein.“ Gut möglich also, dass sich beide nacheinander Saad annehmen werden.

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Beginnen dürfte allerdings Pyrka. Nach dem guten Start gibt es viele Gründe, am eingespielten Team festzuhalten. „Never change a winning team“, zitierte Blessin die englische Fußball-Weisheit – und die gilt vielleicht noch ein bisschen mehr, wenn der letzte „Win“ einem die Stadtmeisterschaft eingetragen hat.
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Einen Strich durch die Rechnung machen könnte noch Augsburgs neuer Trainer Sandro Wagner – beziehungsweise die Vielseitigkeit von St. Paulis Ex-Spieler. Prinzipiell ist Saad auch über rechts einsetzbar, wenngleich aktuell wenig dafür spricht. Dann käme es wohl zu einem „Liga-Überspringer-Duell“ mit Louis Oppie. Während Saad Anfang 2023 vom Viertligisten Eintracht Norderstedt zu St. Pauli kam und in der Zweiten Liga Fuß fasste, wechselte Oppie in diesem Sommer vom Drittliga-Meister Arminia Bielefeld zum Kiezklub und findet sich zwei Ligen höher auch gut zurecht.
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