Ludovit Reis vor dem Spielertunnel des HSV

Läuft Ludovit Reis auch in der kommenden Saison weiter aus dem Spielertunnel des HSV? Foto: imago images/Eibner

Geht Reis? Was die HSV-Bosse wollen – und welcher Brügge-Dämpfer droht

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Seine Entscheidung ist gefallen. Und die hat er dem HSV auch schon mitgeteilt. Ludovit Reis will den Verein trotz der Erfüllung seines Traums, trotz des Aufstiegs nämlich, verlassen – weil er die Zeit gekommen sieht für den nächsten Schritt in seiner Karriere. Ebendieser soll den 24-Jährigen zum FC Brügge führen. Der belgische Klub hat in der Meisterrunde der Jupiter Pro League am Sonntag aber die Meisterschaft verpasst. Ein Dämpfer – mit Folgen für Reis? Die Verantwortlichen im Volkspark haben andere Pläne als der Führungsspieler selbst.

Der neue Fußball-Champion von Belgien heißt erstmals nach 90 Jahren Wartezeit Union Saint-Gilloise, das Gent im finalen Spiel mit 3:1 besiegte – und das dank der Meisterschaft auch direkt in die Champions League einzog. Brügge dagegen, dem auch ein eigener Erfolg gegen Royal Antwerpen (Endstand 1:1) nicht gereicht hätte, um doch noch Erster zu werden, bleibt nur die Qualifikation zur neuen Königsklassen-Saison. Das steht seit Sonntagabend fest.

Entscheidung steht: Ludovit Reis will den HSV verlassen

Wenige Stunden zuvor war bekannt geworden, dass Reis seine Zukunft in Brügge sieht – und nicht beim HSV. Das hatte der Vizekapitän gegenüber Stefan Kuntz mitgeteilt. Und das bestätigte Hamburgs Sportvorstand wiederum. Reis hat seine Liebe zum HSV nach der Bundesliga-Rückkehr noch einmal unterstrichen, er vermied bei der Party am vergangenen Montag aber ein Bekenntnis – da er international spielen möchte. Das könnte er in Brügge definitiv.

Merlin Polzin und Ludovit Reis feierten sich nach dem HSV-Aufstieg gegenseitig. WITTERS
Merlin Polzin umarmt Ludovit Reis auf dem PK-Podium
Merlin Polzin und Ludovit Reis feierten sich nach dem HSV-Aufstieg gegenseitig.

Sollte der belgische Vizemeister in der ab Juli anstehenden Champions-League-Qualifikation scheitern, dann wäre das ein kleiner Dämpfer für Brügge und – sollte der Transfer klappen – auch für Reis. Was den Weg etwas einfacher macht: Der FC Brügge wird erst in der dritten Qualifikationsrunde einsteigen müssen, weil das durch den UEFA-Zugangsschlüssel sowie das Abschneiden der belgischen Liga im UEFA-Koeffizientenranking so festgelegt ist. Danach stünde noch eine Playoff-Runde an, ehe der Verein endgültig seinen Startplatz sicher haben würde.

In dieser Königsklassen-Saison erreichte der FC sensationell das Achtelfinale, genauso wie schon 2022/23. Von 2018/19 bis 2021/22 hatte Brügge viermal in Serie zumindest in der Gruppenphase des Wettbewerbs mitwirken dürfen. Bei einem Scheitern in der Qualifikation bliebe ab September nur die Europa statt der Champions League.

Reis könnte beim FC Brügge erstmals international spielen

Überhaupt erstmals in seiner Karriere international spielen zu können auf Vereinsebene, reizt Reis aber so oder so. Der Niederländer steht noch bis Sommer 2026 beim HSV unter Vertrag, will diesen aber nicht erfüllen – sondern im Sommer wechseln. Einzig: Die Bosse im Volkspark haben andere Pläne. Sie wollen den Kontrakt von Reis verlängern, sehen die Bundesliga als ideal für den nächsten Entwicklungsschritt des Profis an. Sie sehen Reis als Eckpfeiler für die neue Saison und verfolgen nach MOPO-Informationen weiter das klare Ziel, Reis vom Verbleib zu überzeugen.

Klar ist: Die bisher gebotene Summe, die sich bei rund drei Millionen Euro bewegen soll, ist für die Verantwortlichen im Volkspark ungenügend – weil sie nicht dem Wert von Reis entspreche. In welchem Bereich sich eine mögliche Schmerzgrenze befände, ist offen, sie könnte aber bei einer Summe von annähernd fünf Millionen Euro liegen.

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Zeitdruck herrscht nicht – mal abgesehen davon, dass Kuntz und Claus Costa präferieren dürften, schnell Klarheit zu haben, damit sie die Verpflichtung einer Alternative für Reis forcieren könnten. Der Publikumsliebling war im Saisonendspurt ein Unterschiedsspieler für den HSV, erzielte in Darmstadt (4:0) und gegen Ulm (6:1) jeweils das erste Tor für sein Team. Seine starken Leistungen haben das Interesse an seinen Diensten nur noch vergrößert – nicht zuletzt in Brügge, wo sie auf einen Reis-Deal hoffen. Und auf die Champions League über einen Umweg.

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