Silvan Hefti fässt sich im HSV-Training an den Kopf

Hat die abgelaufene Saison Silvan Hefti ins Grübeln über seine Zukunft gebracht? Foto: imago images/Hanno Bode

Verbot beendet – Zukunft beim HSV? So steht es um Reservist Hefti

kommentar icon
arrow down

Einer der Wünsche von Silvan Hefti hat sich auf jeden Fall erfüllt. „Sollten wir unser Ziel erreichen“, hatte er der MOPO Mitte April gesagt, „hoffe ich, dass dann die ganze Stadt kopfstehen wird.“ So kam es. Am vergangenen Montag drehten Fans und Spieler auf der Aufstiegsparty in der City durch, und Hefti schrieb mit etwas Abstand nun auf Instagram: „Unvergessliche Momente“. Schon in den Tagen nach dem entscheidenden 6:1 gegen Ulm hatte sich der Schweizer auf besagter Social-Media-Plattform zurückgemeldet. Nach einem längeren „Verbot“.

„Zurück in der Bundesliga. Zurück auf Instagram“, so lauteten am 16. Mai 2025 Heftis erste Instagram-Worte nach 21 Monaten ohne eigenen Post. Den letzten hatte er abgesetzt, als er im August 2023 noch für Genua CFC auflief. Es folgte eine lange Instagram-Pause, vielleicht auch ein selbstauferlegtes Verbot, um sich auf die sportlichen Ziele zu fokussieren. Eines davon hat Hefti nun schon in seinem ersten HSV-Jahr erreicht: den Aufstieg in die Bundesliga.

HSV-Verteidiger Hefti wurde nicht die erhoffte Konstante

„Danke an alle, die uns gepusht haben“, schrieb der 27-Jährige. „Auf und neben dem Platz.“ Er selbst stand in seiner Hamburger Debütsaison nicht so häufig auf dem Rasen wie erhofft – obwohl er im Sommer, nach dem Abgang von Ex-Leihgabe Ignace Van der Brempt, als die erhoffte, neue Konstante für die rechte Abwehrseite geholt worden war. Diesem Anspruch wurde Hefti dann zu selten gerecht – unabhängig von seiner mehrwöchigen Verletzungspause in der Hinrunde wegen Rückenproblemen, die noch unter Steffen Baumgart bei fünf Partien keinen Einsatz zuließen.

„Vielleicht hatte ich nicht immer die Hauptrolle, wie ich sie davor bei anderen Vereinen schon hatte“, hatte er vorm Saisonfinale eingeräumt. „Aber das ist für mich im Moment kein Thema. Jetzt zählt für mich nur das große Ziel.“ Das ist nun, ein paar Wochen später, erreicht – weshalb sich jetzt auch die Frage nach Heftis Zukunft stellt. Der Zugang aus dem Vorjahr gilt als selbstkritischer Realist. In der 2. Liga stand er bei insgesamt 19 Einsätzen lediglich elfmal in der Startelf, unter Merlin Polzin genoss William Mikelbrencis meist den Vorzug, während Hefti auf der Bank saß.

Denkt der HSV um? Hefti fühlt sich wohl – und hat Vertrag

Privat fühlt sich der zehnmalige U21-Nationalspieler mit seiner Frau und seinem ein Jahr alten Sohn sehr wohl in Hamburg. Im Anschluss an die Ibiza-Reise mit den HSV-Kollegen ging es für die Heftis weiter in den Familienurlaub, wo der Profi auch noch weilen wird, wenn die Bosse um Stefan Kuntz zu Beginn dieser Woche mit den Trainern um Chef Polzin beraten werden, wie der Bundesliga-Kader für die kommende Saison aussehen wird. Und dabei wird dann auch der Name von Hefti, der vor knapp zehn Monaten bis 2028 unterschrieben hatte, auf den Tisch kommen.

Pünktlich zum Wochenende erhalten Sie von uns alle aktuellen News der Woche rund um den HSV kurz zusammengefasst – direkt per Mail in Ihr Postfach.
Mit meiner Anmeldung stimme ich der Werbevereinbarung zu.

Seine Vertragssituation ist komfortabel, dementsprechend entspannt bewertet man in Heftis Lager die Situation. In Kürze möchten der Spieler und sein Umfeld die abgelaufene Saison in Ruhe analysieren, dann nach vorne schauen und mögliche Schlüsse ziehen. Noch nicht terminierte Gespräche mit den HSV-Verantwortlichen werden Gewissheit bringen, ob und wie der Verein weiterhin mit Hefti plant – bis dahin hält man sich auf der Spielerseite bedeckt. Eine Tendenz soll noch nicht vermittelt worden sein. Es würde allerdings überraschen, wenn der HSV auf den defensiven Außenbahnen für die Bundesliga nicht nachlegen wollen würde. Das würde Heftis Lage noch mal kniffliger machen.

Hefti hat Vorteile – aber der HSV wird wohl Transfer tätigen

Seine Vorteile neben der Vertragslaufzeit: Er hat in Europa schon auf höchstem Niveau gespielt, in der italienischen Serie A allein 26-mal und in der Champions League sechsmal – darunter mit den Young Boys Bern gegen Cristiano Ronaldo. Zudem könnte Hefti, der seine Stärken eher gegen als mit dem Ball hat, die vermutlich defensivere Spielart des HSV in der Bundesliga entgegenkommen. In der 2. Liga waren öfter Mikelbrencis’ Offensivstärken gefragt.

Das könnte Sie auch interessieren: Bleibt er in Hamburg? Juventus Turin klopfte bei diesem HSV-Spieler an

Trotz seiner sportlich eher unbefriedigenden Situation strahlte Hefti nach dem geglückten Aufstieg mit seinen Mitspielern um die Wette – in der Kabine wie im Rathaus. Die Entscheidung, zum HSV zu wechseln, hatte er vor bald einem Jahr wohlüberlegt getroffen. Demnächst muss Hefti für sich aber vielleicht eine neue fällen. Bei diesem Entschluss geht es dann nicht um die Instagram-Rückkehr, sondern um die Frage: Wo sieht er seine Zukunft?

Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp
test