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  • Da durfte er noch mitwirken: Rico Benatelli (r.) bejubelt mit seinen Kollegen das Tor zum 2:0 gegen Regensburg.
  • Foto: WITTERS

Top-Leistungen reichen nicht für die Startelf: Dieser Profi ist St. Paulis Härtefall

Es war schon vor vielen Wochen klar: Wenn der FC St. Pauli seinen Kader aufrüsten würde, dann kommt es irgendwann zu Härtefällen beim Kiezklub. Genau das ist nach den jüngsten Winter-Verpflichtungen passiert: Hauptleidtragender ist Rico Benatelli. Am Sonntag in Nürnberg muss er wie schon in Heidenheim und gegen Sandhausen wohl mit einem Platz auf der Ersatzbank vorlieb nehmen.

Dass Marvin Knoll in den beiden letzten Partien nicht einmal mehr im Aufgebot war, ist noch nachvollziehbar. Der 30-jährige Berliner steckt zweifelsfrei in einer Krise. Dass Supertalent Igor Matanovic zuletzt gegen Sandhausen auch nicht nominiert war, kann man auch verstehen. Der 17-Jährige soll nicht verheizt werden, bekommt deshalb seine schöpferischen Pausen.

Rico Benatelli muss bei St. Pauli hinter Eric Smith anstehen

Doch dass Benatelli nicht mehr in der Startelf steht, ist schon extrem bitter für den ballsicheren Mittelfeld-„Roadrunner“. Wenn man Trainer Timo Schultz Glauben schenken darf, dann hat der zuvor alles richtig gemacht: „Als wir in unserer schwierigen Phase waren, war er einer der Eckpfeiler in der Mannschaft. Er hat dauerhaft gute Leistungen gebracht.“

Zuletzt bei St. Pauli nur Bankdrücker: Rico Benatelli

Zuletzt nur Bankdrücker: Rico Benatelli

Foto:

imago images/Beautiful Sports

Trotzdem ist der Startelf-Status futsch. Momentan müsse man gucken, so der Coach, wie die Mannschaft am Wochenende am besten zusammenpassen würde. Zuletzt habe man sich auf der Sechser-Position für Eric Smith entschieden, „weil er mit seiner Physis und Kopfballstärke ein anderes Element reinbringt, was gegen Mannschaften wie Sandhausen für uns elementar wichtig war“.

Timo Schultz hat bei St. Pauli viele Optionen im Mittelfeld 

Nun überlegt Schultz mit seinem Trainerteam, ob Benatelli auch auf einer Rauten-Position spielen kann: „Da ist er auf jeden Fall eine Alternative, Rodrigo Zalazar und Finn Ole Becker haben es zuletzt aber auch gut gemacht. Ich habe immer ein gutes Gefühl, wenn Rico auf dem Platz steht. Ich darf aber nur elf Spieler aufstellen.“

Irgendwie scheint der Techniker, Sohn des früheren Bochumer Kult-Bundesligaspielers Frank Benatelli (58), am Millerntor nicht richtig glücklich zu werden, zumindest nicht dauerhaft: Verpflichtet wurde er 2019 von Trainer Markus Kauczinski, der kurz darauf von St. Pauli zusammen mit Sportchef Uwe Stöver (auf Platz sechs!) gefeuert wurde. Nachfolger Jos Luhukay konnte lange nichts mit dem Mittelfeldstrategen, der oft die meisten Ballkontakte und die beste Passquote hat, anfangen.

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Bei Schultz ist das anders, der weiß um seine Qualitäten. Aber so richtig kann Benatelli davon wegen der stark angewachsenen Konkurrenz nicht profitieren. Keine Frage: Er ist zurzeit St. Paulis größter Härtefall.

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