Nach Interview-Boykott: ARD-Reporter spricht sich mit deutschem Radprofi aus
Im Streit um die ARD-Berichterstattung haben sich Radprofi Phil Bauhaus und der Journalist Hajo Seppelt offenbar ausgesprochen.
„Wir haben unsere jeweils unterschiedlichen Sichtweisen zur Berichterstattung dargelegt. Das Gespräch war dennoch sehr konstruktiv und von gegenseitigem Verständnis getragen”, schrieb Seppelt auf Twitter: „Es wurde deutlich, dass wir in vielen Punkten gar nicht so weit auseinanderliegen.“
Bauhaus verweigerte ARD-Interviews
Nach seinem zweiten Platz auf der dritten Etappe der Tour de France hatte sich Bauhaus am Montag geweigert, ARD-Journalisten Interviews zu geben. Der Teamsprecher verwies auf einen Beitrag des Senders, bei dem es um angebliche Doping-Verbindungen der Mannschaft Bahrain-Victorious ging und für den auch Bauhaus Fragen gestellt worden waren.

Seppelt hatte daraufhin Kritik an Bauhaus geäußert und „an düstere Zeiten der Tour“ erinnert, was Bauhaus zurückwies: „Weil andere Sportler in Vergangenheit ähnlich reagiert haben und es dann so zu deuten, dass ich aus Gründen von Doping genau so reagiere, finde ich auch nicht ok. Ich lege für niemanden die Hand ins Feuer, ich kann nur für mich persönlich sprechen.“ Es sei schade, dass der Eindruck entstehe, dass alle beim Bahrain-Team gedopt seien.
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Nach seinem zweiten Podestplatz am Dienstag in Nogaro hatte es erneut keine Bauhaus-Interviews in der ARD gegeben. Nach der Aussprache werde der Sprinter laut Seppelt dem TV-Sender aber wieder zur Verfügung stehen.
Der Bocholter gehört bei der Tour bislang zu den positiven Überraschungen aus deutscher Sicht. Bei seiner ersten Teilnahme am größten Radrennen der Welt hat sich der 28-Jährige unter den besten Sprintern etabliert und Hoffnung auf einen deutschen Etappensieg gemacht. Seine nächste Chance wartet am Freitag, wenn in Bordeaux wieder mit einer Massenankunft gerechnet wird. (dpa/mg)
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