Deutsches Supertalent Diego Dedura zahlt Lehrgeld am Rothenbaum
Für Diego Dedura sind die Hamburg Open schon wieder vorbei. Die deutsche Nachwuchshoffnung musste sich in der ersten Runde einem erfahreneren Gegner geschlagen geben.
Vor seinem allerersten Auftritt am Rothenbaum musste er erst mal warten. Für Sonntag, 14.30 Uhr war das Auftaktmatch des Berliner Top-Talents gegen Luciano Darderi angesetzt – doch weil ein Qualifikations-Match, in dem der Münchner Marko Topo dem Schweden Elias Ymer unterlag, fast drei Stunden dauerte, konnte der 17-Jährige erst 55 Minuten später als geplant seine ersten Bälle auf dem Centre Court schlagen.
Der erste Satz dauert nur 28 Minuten
Dann sicherte er sich zwar mit einem starken Return gegen den zweiten Aufschlag Darderis gleich den ersten Punkt und legte gleich einen weiteren nach – doch das war es dann auch erst mal mit der Euphorie des Emporkömmlings. Die Routine und die größere Vielseitigkeit der Nummer 46 der Welt ließ das Match schnell in eine deutliche Richtung kippen. Mit einer Rückhand ins Netz verlor Dedura sein erstes Aufschlagspiel, nach 28 Minuten hatte der 23-jährige Italiener den ersten Durchgang mit 6:1 für sich entschieden.

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„Ich will die Hamburger begeistern“, hatte der Tennis-Teenie in der MOPO angekündigt. Als 374. der Weltrangliste war er dank einer Wildcard des Veranstalters ins Hauptfeld gerückt. Sein vermeintlich überbordender Jubel beim Turnier in München hatte im Social-Media-Zeitalter polarisiert, Kritiker halten dem Jüngling ein nicht altersgemäßes Selbstbewusstsein vor. Das Hamburger Tennis-Publikum konnte sich mangels Gründen zum Jubeln davon kein rechtes Bild machen.
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Im zweiten Satz hielt der Youngster deutlich besser mit, hatte das Spielglück aber nicht auf seiner Seite. Bei eigener 2:1-Führung erkämpfte er sich gleich fünf Breakbälle, konnte aber keinen davon nutzen – und verlor danach prompt sein eigenes Aufschlagspiel. Immer wieder griff Dedura zum Handtuch hinter der Bande, konnte dem Match aber keine Wendung mehr geben. Nach 69 Minuten hatte er 1:6, 4:6 verloren, packte seine Sporttasche und verschwand schnell in den Katakomben. Erst war es zu viel Nervosität, dann zu wenig Erfahrung – Dedura wird daraus seine Schlüsse ziehen und 2026 womöglich einen besseren Hamburg-Auftritt hinlegen.
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