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Alex Zverev
  • Alexander Zverev geht nicht als Favorit in die French Open.
  • Foto: Imago / Zuma Wire

Zverev bei Rückkehr an den Ort seiner Horror-Verletzung „nicht Favorit“

Alexander Zverev steht genau ein Jahr nach seiner schweren Verletzung bei den French Open wieder in den Startlöchern für das Turnier. Dieses Mal geht der 26-Jährige allerdings mit ganz anderen Vorzeichen in den Wettkampf.

Alexander Zverev schrie vor Schmerz. Plötzlich wälzte sich der Olympiasieger auf der roten Asche des Court Philippe Chatrier und griff immer wieder geschockt an den schwer lädierten Knöchel. Dann wurde der Hamburger an diesem einschneidenden 3. Juni 2022, der seine Karriere nachhaltig verändern sollte, vor den Augen des schwer besorgten Halbfinal-Gegners Rafael Nadal im Rollstuhl aus der Arena gefahren.

Knapp ein Jahr sind die schlimmen Szenen der Horrorverletzung her, die Zverev aus allen Träumen riss. „Ich hätte die French Open gewinnen können, ich hätte die Nummer eins der Welt werden können“, sagte der 26-Jährige, der bei seiner Rückkehr nach Paris nun in einer völlig anderen Situation ist. Vor dem Turnierbeginn am Sonntag rechnet kaum jemand mit Zverev.

„Die Tenniswelt hat sich weiterentwickelt. Ein Jahr im Tennis ist verdammt lang. Er ist nicht unter den ersten Acht der Favoriten“, sagte Eurosport-Experte Boris Becker angesichts der durchwachsenen Ergebnisse dieser Saison: „Tennis ist ein Kopfspiel, da fehlt es ihm gerade noch.“

Becker sieht noch Luft nach oben für Zverev. IMAGO/AAP
Anfang 2020 verfolgte Boris Becker (l.) als deutscher Teamchef, wie sich Alexander Zverev in Brisbane schlug.
Boris Becker sieht bei Alexander Zverev Kopf-Probleme.

Der internationale Fokus liegt auf anderen Spielern wie Novak Djokovic, Carlos Alcaraz, Holger Rune oder Daniil Medwedew. Darin könnte aber auch eine Chance liegen, wie Michael Kohlmann analysierte: „Vielleicht hilft ihm das sogar“, sagte der Bundestrainer. Zverev könne „durch sportliche Leistung wieder in diesen Fokus rücken, den er ja auch möchte“.

Zverev: Verletzung gegen Nadal beendete seine Träume

Zverev ging im vergangenen Jahr als Dritter der Setzliste ins Turnier, schaltete Alcaraz nach einer Machtdemonstration im Viertelfinale aus und war bis zur Aufgabe der wohl härteste Gegner des späteren Titelträgers Nadal während des gesamten Events. Beim 6:7 (8:10), 6:6 aus Sicht des Deutschen in einem atemberaubenden Match ging es nicht mehr weiter. Es folgten eine Operation und eine siebenmonatige Pause.

Den Anschluss an die Spitze hat Zverev seither nicht mehr geschafft. Er ist aktuell nur noch die Nummer 27 der Welt und verlor den Platz als deutsche Nummer eins an Jan-Lennard Struff. In Phasen seiner Matches blitzt die Klasse des kraftvollen Aufschlaghünen immer wieder auf, es hapert an der Konstanz und der mentalen Stärke in kritischen Situationen. Auch deshalb verschaffte er sich kurz vor dem Turnierbeginn noch Spielpraxis in Genf.

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Die Auslosung für Paris meint es gut mit Zverev, der gegen den Weltranglisten-306. Lloyd Harris aus Südafrika beginnt und durchaus die Möglichkeiten hat, sich ins Turnier zu kämpfen. „Wenn der Knoten platzt, kann es ganz schnell gehen“, sagte auch Becker: „Er spielt Roland Garros gerne, er mag die schnellen Sandplätze.“ In den ersten Runde heiße es aber jetzt „erst einmal Holz hacken“.

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Von Träumen wie im vergangenen Jahr ist Zverev vor dem Auftakt des Sandplatz-Highlights weit entfernt. (sid/ds)

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