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Silber für die deutschen Alpinfahrer
  • Das deutsche Alpin-Team gewann zum Abschluss der Spiele die Silbermedaille.
  • Foto: AFP
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Olympia-Ticker: Auch die Skifahrer schlagen zu! Deutscher Medaillenregen in der Nacht

Vom 4. bis 20. Februar steigen in Peking die 24. Olympischen Winterspiele. Wer holt sich die Medaillen? Wie schneiden die deutschen Athletinnen und Athleten ab? Wie sind die Bedingungen vor Ort? Was ereignet sich Kurioses? Mit dem Olympia-Ticker der MOPO verpassen Sie keine Highlights!

Medaillenspiegel: Norwegen mit Rekord – Deutschland Zweiter

7.44 Uhr: Das deutsche Team hat die Olympischen Winterspiele von Peking auf Platz zwei des Medaillenspiegels abgeschlossen. Am Tag der Schlussfeier holte Pilot Francesco Friedrich im Viererbob das insgesamt zwölfte deutsche Gold in China, Johannes Lochner gewann Silber. Zuvor hatten die Alpinen am Sonntag im Mixed-Teamwettbewerb ebenfalls Platz zwei belegt. Mit zwölfmal Gold, zehnmal Silber und fünfmal Bronze lagen die Athletinnen und Athleten aus Deutschland nur hinter Norwegen (16/8/13). Dritter wurde Gastgeber China mit neunmal Gold, viermal Silber und zweimal Bronze. Die 16 Goldmedaillen der Skandinavier bedeuten einen Winterspiele-Rekord, zuvor hielten Norwegen und Deutschland mit jeweils 14 Olympiasiegen vor vier Jahren in Pyeongchang die Bestmarke. Mit 27 Medaillen blieb die deutsche Mannschaft hinter der Gesamtausbeute von 2018 mit 31-mal Edelmetall.

Der Medaillenspiegel nach Abschluss aller Wettbewerbe in Peking. dpa
Medaillenspiegel
Der Medaillenspiegel nach Abschluss aller Wettbewerbe in Peking.

Finnland erstmals Olympiasieger im Eishockey

7.22 Uhr: Ohne seine Stars aus der NHL hat sich Finnland den Traum vom ersten olympischen Eishockey-Gold erfüllt. Der dreimalige Weltmeister besiegte im Endspiel den Pyeongchang-Olympiasieger Russland mit 2:1 (0:1, 1:0, 1:0) und holte sich nach zweimal Silber und viermal Bronze endlich den Hauptpreis. Den Russen blieb das zehnte Gold verwehrt, Rekordsieger bei Winterspielen sind sie weiterhin gemeinsam mit dem Eishockey-Mutterland Kanada. Mikhail Grigorenko, der schon beim 4:3-Finaltriumph gegen die deutsche Nationalmannschaft vor vier Jahren auf dem Eis gestanden hatte, brachte die Sbornaja in Führung (8.). Ville Pokka glich für die Finnen aus (24.). Hannes Björninen sorgte für die Entscheidung (41.). Wegen des Dopingskandal von Sotschi 2014 starteten die Russen unter dem Namen ihres olympischen Komitees ROC, 2018 waren sie als „olympische Athleten aus Russland“ angetreten.

Johaug holt ihr drittes Gold in China

5.40 Uhr: Topfavoritin Therese Johaug hat die Goldmedaille im letzten Skilanglaufrennen gewonnen. Die 33 Jahre alte Norwegerin setzte sich über 30 Kilometer im eiskalten und stürmischen Zhangjiakou vor Jessica Diggins aus den USA und Kerttu Niskanen aus Finnland durch. Für Johaug war es bereits die dritte Goldmedaille bei diesen Spielen und der vierte Olympiasieg der Karriere. Nachdem sie das Rennen beendet hatte, fiel Johaug in den Schnee und wurde von einer Decke bedeckt. Kurz danach jubelte sie mit der norwegischen Flagge vor den wenigen Zuschauern. Victoria Carl lief als Zwölfte ins Ziel und war damit die beste Deutsche. Antonia Fräbel wurde 19., Pia Fink belegte den 25. Platz. Bei extremen Bedingungen riss das Feld früh auseinander. Es bildeten sich kleine Gruppen. An der Spitze setzten sich Johaug, Ebba Andersson aus Schweden, die Französin Delphine Claudel und Diggins ab. Nach und nach schüttelte Johaug ihre Konkurrentinnen ab und lief nach etwa einem Drittel der Strecke ein einsames Rennen, das sie souverän gewann.

Britinnen gewinnen Gold im Curling

5.27 Uhr: Die britischen Curlerinnen haben dem Vereinigten Königreich die erste Goldmedaille beschert. Das Team um Skip Eve Muirhead setzte sich im Finale überraschend deutlich mit 10:3 gegen Japan durch. Nach dem Sieg in Salt Lake City 2002 ist es für Großbritannien der zweite Olympia-Triumph im Frauen-Curling. Die Britinnen hatten im Halbfinale gegen Pyeongchang-Olympiasieger Schweden für eine große Überraschung gesorgt. Auch Japan war gegen die favorisierte Schweiz der unerwartete Einzug ins Endspiel gelungen. Im Spiel um Gold ebnete Großbritannien, das ausschließlich von Schottinnen repräsentiert wurde, ein starkes siebtes End (4:0) den Weg zum Titel. Bronze ging an die Schwedinnen. Bei den Männern hatte Großbritannien am Samstag den ersten Olympiasieg seit 1924 knapp verpasst. Das Team um Skip Bruce Mouat unterlag Weltmeister Schweden mit 4:5 nach Extra-End. Damit sorgten die Curlerinnen und Curler für die einzigen britischen Medaillen in Peking. Rekord-Olympiasieger Kanada holte gegen die USA Bronze. Ein deutsches Team war in China nicht dabei.

Deutscher Doppelsieg im Vierer-Bob

5.05 Uhr: Fahnenträger Francesco Friedrich (Oberbärenburg) hat mit dem Triumph im olympischen Vierer-Rennen das historische Gold-Double perfekt gemacht. Der Bob-Rekordweltmeister führte im Yanqing Sliding Centre einen deutschen Doppelsieg vor Johannes Lochner (Stuttgart) an. Bronze ging an Justin Kripps (Kanada), Christoph Hafer (Bad Feilnbach) verpasste als Vierter knapp das Podest. Friedrich, auch schon Doppel-Champion von Pyeongchang 2018, wiederholte durch die Triumphe im kleinen und großen Schlitten als erster Bob-Pilot das olympische Double. Zudem zog der 31-Jährige mit nun vier Olympiasiegen nach Goldmedaillen mit Andre Lange gleich, dem erfolgreichsten Bobsportler der Olympia-Geschichte. Lange hat allerdings eine weitere Silbermedaille vorzuweisen.

Neuer Corona-Fall in der Blase von Peking

4.18 Uhr: Bei den Olympischen Winterspielen in Peking ist eine neue Corona-Infektion festgestellt worden. Der Fall trat am Samstag in der abgeschotteten Blase unter Sportlern und Teammitgliedern auf, wie die Organisatoren am Abschlusstag am Sonntag berichteten. Es seien knapp 67.000 Tests vorgenommen worden. Am Freitag waren keinerlei Infektionen entdeckt worden. Seit Beginn der Anreise zu den Winterspielen am 23. Januar sind insgesamt 437 Fälle festgestellt worden. Bei den Spielen gelten extrem strenge Vorsichtsmaßnahmen. Alle Beteiligten dürfen sich nur in geschlossenen Kreisläufen bewegen und sind vom Rest des Landes abgetrennt. Wer sich mit dem Virus angesteckt hat, wird in einem eigens dafür vorgesehenen Hotel isoliert. Während zu Beginn der Spiele zeitweise über 30 Infektionen pro Tag registriert wurden, sank die Zahl neuer Fälle zuletzt in den einstelligen Bereich und Richtung Null, was die Organisatoren als Zeichen für die Wirksamkeit der getroffenen Maßnahmen werten. 

Deutsches Alpin-Team gewinnt Silber

20. Februar, 3.53 Uhr: Die deutschen Skirennläufer haben im letzten alpinen Wettbewerb doch noch eine Medaille gewonnen. Im Team-Event holten Lena Dürr, Linus Straßer, Emma Aicher, Alexander Schmid und Julian Rauchfuß Silber hinter Österreich. Die Ersatzfahrerin Kira Weidle kam nicht zum Einsatz. Bronze ging an Norwegen. Superstar Mikaela Shiffrin reist damit ohne Medaille zurück in die Heimat. Sie hatte mit den USA im Halbfinale gegen Deutschland verloren. Letztlich reichte es nur zu Platz vier. Der Wettkampf war wegen Windes am Olympia-Berg Xiaohaituo um einen Tag verschoben worden, aber von starken Böen geprägt. Die Fahnen an den Richtungstoren wurden mit Löchern winddurchlässiger gemacht und später sogar verdreht, die Athletinnen und Athleten wurden im Ziel mit dicken Decken geschützt.

Medaillenspiegel: China rückt auf Platz drei vor

16.43 Uhr: Fünf Entscheidungen stehen noch aus bei den Olympischen Winterspielen in Peking. Schon jetzt aber steht fest, dass Norwegen die erfolgreichste Nation der Spiele sein wird – und Deutschland im Nationen-Ranking auf Platz zwei landen wird. Den dritten Platz der Chinesen könnten die Schweden noch übernehmen. Voraussetzung dafür wäre eine Goldmedaille im Langlauf oder Ski alpin.

Der Medaillenspiegel vor dem Schlusstag dpa
Der Medaillenspiegel vor dem Schlusstag

Slowakei gewinnt Bronze im Eishockey

16.26 Uhr: Der 17-jährige Juraj Slafkovsky hat den Deutschland-Bezwinger Slowakei zur ersten olympischen Eishockey-Medaille geschossen. Mit seinem sechsten und siebten Turniertor ebnete der Teenager dem Weltmeister von 2002 den Weg zum 4:0 (0:0, 2:0, 2:0)-Sieg im Spiel um Bronze gegen Schweden. Slafkovsky (24.) erzielte die Führung für die Slowaken, die in der Qualifikation zum Viertelfinale die deutsche Nationalmannschaft mit 4:0 ausgeschaltet hatten. Samuel Takac (33.) erhöhte auf 2:0. Slafkovsky (59.) traf ins leere Tor, als Schweden alles auf eine Karte setzte. Für den Endstand sorgte Pavol Regenda (59.).

Curling: Bronze an Schwedinnen

15.53 Uhr: Im Curling haben sich Schwedens Frauen die Bronzemedaille gesichert. Der Sieger von 2018 um Skip Anna Hasselborg, im Halbfinale überraschend an Großbritannien gescheitert, besiegte Weltmeister Schweiz mit 9:7. Großbritannien trifft im Endspiel am Sonntag auf Japan.

Nolte holt Gold – Silber für Jamanka

15.14 Uhr: Bob-Pilotin Laura Nolte (Winterberg) hat bei ihrer ersten Olympia-Teilnahme die Gold-Medaille im Zweier gewonnen und dabei einen historischen deutschen Doppelsieg angeführt. Die WM-Dritte setzte sich zusammen mit Deborah Levi vor Mariama Jamanka (Oberhof) mit Sprinterin Alexandra Burghardt durch. Die dritte deutsche Starterin Kim Kalicki (Wiesbaden) verpasste mit Lisa Buckwitz als Vierte das Podest, Elana Meyers Taylor aus den USA holte Bronze.

Chinesen holen Gold im Paarlauf

14.57 Uhr: Die Chinesen Sui Wenjing und Han Cong haben im Paarlauf die Goldmedaille gewonnen. Die Olympia-Zweiten von 2018 siegten vor den Russen Evgenia Tarasova und Vladimir Morozov sowie deren Landsleuten, den Weltmeistern Anastasia Mishina und Aleksandr Galliamov. Die deutschen Paarlauf-Meister Minerva Hase und Nolan Seegert aus Berlin fielen nach einem quarantänebedingten Kräfteeinbruch des 29-Jährigen im Kür-Finale vom 14. auf den 16. und letzten Platz zurück.

Nolte und Jamanka vor deutschem Doppelsieg

13.19 Uhr: Die Pilotinnen Laura Nolte und Mariama Jamanka stehen vor dem ersten olympischen Doppelerfolg im Zweierbob der Frauen. Nach drei von vier Wertungsläufen führt die 23 Jahre alte Olympia-Debütantin aus Winterberg mit ihrer Anschieberin Deborah Levi mit 0,78 Sekunden Vorsprung vor Pyeongchang-Olympiasiegerin Jamanka aus Oberhof, die mit Deutschlands schnellster Sprinterin Alexandra Burghardt fährt. Dritte ist die US-Amerikanerin Elana Meyers Taylor, die in 5,30 Sekunden den dritten Startrekord hinlegte. Vize-Weltmeisterin Kim Kalicki aus Wiesbaden verbesserte sich von Rang sechs auf fünf, hat aber mit Anschieberin Lisa Buckwitz mehr als eine halbe Sekunde Rückstand auf Bronze. Nach dem ersten Lauf lag Nolte mit nur 0,06 Sekunden vor Jamanka. Im zweiten Durchgang patzte die 31 Jahre alte Jamanka leicht, Nolte nutzte die Chance und drückte den Bahnrekord auf 1:01,01 Minuten. Im dritten Durchgang fuhr Nolte fast fehlerfrei und schraubte den Bahnrekord auf 1:00,70 Sekunden.

Startzeit im Langlauf-Renen der Frauen vorverlegt

11.52 Uhr: Das 30-Kilometer-Rennen der Ski-Langläuferinnen am Sonntag wird früher gestartet als geplant. Wegen angekündigter starker Winde wurde der Start von 7.30 Uhr MEZ auf 4 Uhr MEZ vorverlegt. Renndistanz und Strecke bleiben unverändert. Das 50–Kilometer-Rennen der Männer war am Samstag wegen der widrigen äußeren Umstände von 50 auf 28,4 Kilometer verkürzt worden. Es gewann der Russe Alexander Bolshunov.

Schweden holt Gold im Curling

11.00 Uhr: Schweden hat erstmals Curling-Gold im Männer-Wettbewerb gewonnen. Gegen Großbritannien setzten sich die Skandinavier mit 5:4 nach dem ersten Extra-End durch. Bronze hatte sich bereits tags zuvor Kanada durch ein 8:5 gegen die USA gesichert. Die Amerikaner waren 2018 in Pyeongchang durch einen Sieg über Schweden Olympiasieger geworden. Bei den Damen stehen sich am Sonntag (2.05 Uhr) Großbritannien und Japan im Endspiel gegenüber. Die Curling-Wettbewerbe werden im National Aquatics Centre ausgetragen, in dem bei den Sommerspielen 2008 das Beckenschwimmen stattfand. Deutsche Curling-Teams hatten sich nicht für die Winterspiele in Peking qualifiziert.

Pechstein läuft in die Top Ten

10.16 Uhr: Claudia Pechstein hat ihre achten Olympischen Winterspiele mit einem Erfolg beendet. Drei Tage vor ihrem 50. Geburtstag erreichte die fünfmalige Olympiasiegerin als einzige deutsche Starterin das Finale des Massenstarts und belegte dort einen sensationell starken neunten Rang. Michelle Uhrig (Berlin) und Felix Rijhnen (Darmstadt) waren im Halbfinale ausgeschieden. Ihre dritte Goldmedaille in Peking bejubelte Irene Schouten aus den Niederlanden. Nach den Siegen über 3000 Meter und 5000 Meter verwies Schouten Ivanie Blondin (Kanada) und Francesca Lollobrigida (Italien) auf die Plätze. Bei den Männern siegte Top-Favorit Bart Swings vor den Südkoreanern Chung Jae Won und Lee Seung Hoon. Es war die erst zweite belgische Goldmedaille bei Winterspielen und die erste seit 74 Jahren. Pechstein hatte bereits nach dem Halbfinale gejubelt, das sie als Siebte beendete und damit ins Finale einzog. Im Medaillenlauf gewann die Berlinerin den letzten Zwischensprint und verdiente sich dadurch die Top-10-Platzierung. Der Massenstart war ihr insgesamt 21. olympischer Wettkampf. Die nächste Enttäuschung für die kriselnde Deutsche Eisschnelllauf- und Shorttrack-Gemeinschaft (DESG) ist trotz Pechsteins Achtungserfolg besiegelt. Zum dritten Mal nach 2014 und 2018 blieb der einst ruhmreiche Verband ohne Medaille. Für das beste Ergebnis sorgte Langstreckler Patrick Beckert mit Platz sieben über 10.000 Meter. Die einzige qualifizierte Shorttrackerin Anna Seidel schied nach einem Sturz im 1500-Meter-Viertelfinale aus.

Bolshunov gewinnt verkürzten Marathon

9.16 Uhr: Skilangläufer Alexander Bolshunow hat den wegen starker Winde und eisiger Temperaturen von 50 auf 28,4 Kilometer verkürzten „Marathon“ gewonnen und damit seine dritte Goldmedaille geholt. Der 25-Jährige aus dem Team des Russischen Olympischen Komitees setzte sich nach 1:11:32 Stunden vor seinem Landsmann Ivan Yakimushkin (+5,5 Sekunden) und dem Norweger Simen Hegstad Krüger (+7,0) durch. Bolshunow hatte zuvor im Skiathlon und in der Staffel triumphiert. Krüger war kurz vor dem Abflug positiv auf Corona getestet worden und nach China nachgereist, für den Skiathlon-Olympiasieger von 2018 war es der erste Start in Peking. Bester Deutscher war Jonas Dobler auf Platz 20, Florian Notz lief auf Platz 26, Friedrich Moch wurde 31., Lucas Bögl kam als 33. ins Ziel. Der fünfmalige Olympiasieger Johannes Hösflot Kläbo fiel früh zurück, stieg nach zwei Dritteln der Distanz aus und verpasste seinen dritten Erfolg in Peking. Der Finne Iivo Niskanen, der 2018 in Pyeongchang im Klassik-Fünfziger Gold geholt hatte, war nicht am Start. Der 15-Kilometer-Sieger von Peking gehört im freien Stil nicht zu den absoluten Topläufern. Erst eine Stunde vor dem geplanten Start war verkündet worden, dass die Distanz reduziert wird. Der Schritt wurde mit Sicherheitsbedenken begründet, da die Athleten ansonsten zu lange extremen Bedingungen ausgesetzt gewesen wären. Zudem wurde die Startzeit um 60 Minuten nach hinten verschoben. Damit wurde erstmals in der Geschichte der Winterspiele kein Rennen über die vollen 50 Kilometer ausgetragen, schon bei der ersten Ausgabe 1924 in Chamonix stand der Marathon auf dem Programm.

Pechstein überraschend im Finale

9.13 Uhr: Die fünfmalige Olympiasiegerin Claudia Pechstein (49) ist als Siebte ihres Massenstart-Halbfinales in den Medaillenlauf eingezogen. Die zweite deutsche Starterin Michelle Uhrig (Berlin) stürzte und verpasste das Finale. Pechstein hatte in der 13. von 16 Runden attackiert und lag zwei Runden an der Spitze. Diese büßte die Berlinerin vor dem Ziel ein, schaffte es aber noch unter die besten Acht. Bei den Männern scheiterte Felix Rijhnen im Halbfinale. Nach seiner ersten Olympia-Teilnahme zog der zweimalige Inline-Weltmeister aus Darmstadt dennoch ein positives Fazit. „Für mich war Olympia insgesamt eine sehr positive Erfahrung. Alles, was ich hier erlebt habe, war spannend, aufregend und hat mich zutiefst beeindruckt“, sagte Rijhnen, der im 5000-Meter-Rennen vor zwei Wochen den 13. Rang belegt hatte.

Bob-Anschieber Margis trägt deutsche Fahne

6.31 Uhr: Bob-Anschieber Thorsten Margis führt das verbliebene deutsche Olympia-Team bei der Schlussfeier (Sonntag, 13 Uhr MEZ) als Fahnenträger an. DDer 32-Jährige aus Halle/Saale ist Teil des Zweier- und Viererbobs von Pilot Francesco Friedrich. „Das ist eine unfassbare Ehre. Ich bin jetzt der erste Anschieber überhaupt in Deutschland, der eine Fahne anfassen darf, egal ob bei Eröffnungs- oder Schlussfeier“, sagte der 1,92 Meter große Modellathlet Margis. „Das ist schon Wahnsinn. Für einen Anschieber ist es etwas ganz Besonderes, weil sie öfter hinten runterfallen. Das ist eine richtig geile Sache.“ Margis hat zuvor im Vierer die Chance auf sein viertes Olympia-Gold, er ist zudem achtmaliger Weltmeister. „Wir wollten damit zum einen ein Signal setzen, dass auch jemand die Fahne trägt, der nicht so oft im Fokus steht, und zum anderen belohnen, dass der Bob- und Schlittenverband hier immense Erfolge eingefahren hat“, sagte DOSB-Präsident Thomas Weikert. Bei der Eröffnungsfeier hatten die Eisschnellläuferin Claudia Pechstein und Friedrich die deutsche Mannschaft angeführt. Zahlreiche Athletinnen und Athleten sind nach dem Ende ihrer Wettkämpfe bereits abgereist und daher nicht mehr bei der Abschlusszeremonie dabei.

Ski alpin: Mixed-Wettbewerb auf Sonntag verschoben

5.56 Uhr: Das Mixed-Teamevent der alpinen Skirennfahrer ist auf Sonntag verlegt worden. Wegen starken Windes wurde der Wettbewerb zunächst mehrfach verschoben und schließlich ganz von der Tagesordnung genommen. Nun soll er am Sonntag (2 Uhr MEZ) nachgeholt werden. Er ist die letzte Chance für die deutsche Alpin-Riege, doch noch eine Medaille zu holen und die zweite Nullnummer nacheinander bei Winterspielen zu verhindern. Die besten Ergebnisse der Alpinen des Deutschen Skiverbandes (DSV) waren bislang die vierten Plätze von Lena Dürr im Slalom und Kira Weidle in der Abfahrt. Schon 2018 in Pyeongchang war das deutsche Alpin-Team leer ausgegangen. 2014 in Sotschi hatte es noch drei Medaillen gegeben. Maria Höfl-Riesch gewann damals Gold in der Kombination und Silber im Super-G, Viktoria Rebensburg holte Bronze im Riesenslalom.

Vierer-Bob: Friedrich führt zur Halbzeit vor Lochner

5.05 Uhr: Francesco Friedrich hat Kurs auf sein viertes olympisches Bob-Gold genommen. Mit der Bestzeit im zweiten Durchgang setzte sich der Doppel-Olympiasieger von Pyeongchang am Samstag in Yanqing an die Spitze des Viererbob-Klassements. Vor den Läufen drei und vier am Sonntag liegt der 31-Jährige drei Hundertstelsekunden vor Johannes Lochner. Der Bechtesgadener hatte im ersten Durchgang den von Zweierbob- Olympiasieger Friedrich zuvor aufgestellten Bahnrekord verbessert und die Bestmarke auf 58,13 Sekunden geschraubt. Lochner fuhr fast fehlerfrei und erreichte die höchste Spitzen-Geschwindigkeit. Im zweiten Lauf war Friedrich 19 Hunderstelsekunden schneller als sein deutscher Konkurrent. Dabei drückte er seinen Startrekord aus der ersten Fahrt von 4,85 auf 4,82 Sekunden. Der nur mit Startnummer zwölf ins Rennen gegangene Christoph Hafer vom BC Bad Feilnbach ist als Vierter in Reichweite zu den Medaillen. Auf den Bronzerang des Kanadiers Justin Kripps hat er 17 Hundertstelsekunden Rückstand. Friedrich, Lochner und Hafer hatten in der Zweierbob-Entscheidung in China Gold, Silber und Bronze gewonnen.

Ein Kiwi triumphiert im Wind-Chaos

19. Januar, 4.57 Uhr: Ski-Freestyler Nico Porteous hat Neuseeland die zweite Goldmedaille in der Geschichte der Olympischen Winterspiele beschert. Der 20-Jährige siegte in der gigantischen Halfpipe von Zhangjiakou vor dem langjährigen amerikanischen Dominator David Wise, der 2014 in Sotschi und 2018 in Pyeongchang triumphiert hatte. Bronze ging an Alex Ferreira (USA). Porteous, der bei den Spielen vor vier Jahren Dritter geworden war, ist damit der erste neuseeländische Ski-Freestyler mit zwei Olympia-Medaillen. Der Wettbewerb war geprägt von starkem Wind, der zu vielen Stürzen führte. Auch Porteous brachte nur einen fehlerfreien Lauf zustande – für den bekam er aber direkt 93,00 Punkte. Zu Beginn der Spiele hatte Snowboarderin Zoi Sadowski-Synnott in der Disziplin Slopestyle das historische erste Winter-Gold für Neuseeland gewonnen.

Bob: Laura Nolte ist klar auf Goldkurs

15.33 Uhr: Erst schaffte Laura Nolte es kaum in den Bob, dann raste die jüngste deutsche Pilotin eindrucksvoll zum Bahnrekord. Der nächste deutsche Olympiasieg im Goldkanal von Yanqing ist schon zur Halbzeit der Zweierbob-Konkurrenz wohl nur noch Formsache. Die 23 Jahre alte Nolte liegt nach zwei der vier Läufe 0,50 Sekunden vor Teamkollegin Mariama Jamanka. Die Entscheidung fällt am Samstag. Im Eiskanal von Yanqing war Deutschland nur im Monobob mit Nolte und Jamanka ohne Medaille geblieben. Rennrodler, Skelton- und Zweierbob-Piloten haben bisher sieben Gold-, vier Silber- und eine Bronzemedaille gewonnen.

„Ich wusste, dass die Führung drin ist. Wir haben die ganze Saison schon gezeigt, dass wir vorn dabei sind. Ich kam auf der Bahn immer gut zurecht”, sagte Nolte im ZDF und gestand: ”Ich war dennoch super aufgeregt, denn im Monobob hatte es im Wettkampf nicht geklappt. Aufgeregter kann man nicht mehr sein.”

Pyeongchang-Olympiasiegerin Jamanka wittert trotz des Rückstands noch ihre Chance. „Die Bahn ist technisch anspruchsvoll. Deshalb werden wir von einer Person hier keine vier perfekten Läufe sehen”, sagte die gebürtige Berlinerin.

Biathlon: Deutsche Männer bleiben erstmals seit 2010 ohne Medaille

10.42 Uhr: Die deutschen Biathlon-Männer haben bei den Olympischen Winterspielen zum ersten Mal seit zwölf Jahren keine Medaille gewonnen. Im abschließenden Massenstart wurde Benedikt Doll als Achter bester DSV-Skijäger. Der 31-Jährige leistete sich sechs Schießfehler und hatte im Ziel 2:31,4 Minuten Rückstand auf den neuen Olympiasieger Johannes Thingnes Bö.

Der Norweger gewann sein viertes Gold bei diesen Winterspielen und stellte damit die Marke seines Landsmannes Ole Einar Björndalen von den Spielen 2002 in Salt Lake City ein. In den Bergen nordwestlich von Peking ging Silber an Martin Ponsiluoma aus Schweden, der 40,3 Sekunden zurück lag. Bronze holte Vetle Sjaastad Christiansen aus Norwegen 1:12,5 Minuten hinter dem Sieger.

Johannes Kühn wurde 2:38,3 Minuten hinter Bö mit fünf Fehlschüssen Zehnter, Roman Rees wurde 14. und hatte nach drei Strafrunden 2:50,8 Minuten Rückstand. Philipp Nawrath kam als 23. nach sieben Schießfehlern 3:55,7 Minuten nach Bö ins Ziel.

Biathlon: Keine weitere Medaille für deutsche Frauen

9.12 Uhr: Die deutschen Biathletinnen haben im abschließenden Massenstart eine weitere Medaille klar verpasst. Zwei Tage nach Bronze in der Staffel musste sich Franziska Preuß im Rennen über 12,5 km mit vier Strafrunden als beste Deutsche mit Platz acht begnügen. Einen überlegenen Sieg feierte die Französin Justine Braisaz-Bouchet (4 Strafrunden).

Einzel-Olympiasiegerin Denise Herrmann landete nach fünf Strafrunden auf Rang 13, Vanessa Hinz (4) und Vanessa Voigt (6) kamen auf die Plätze 15 und 18. Damit beenden die Biathletinnen des Deutschen Skiverbandes (DSV) die Winterspiele in Peking mit zwei Medaillen, womit sie die Zielvorgabe genau erfüllten.

„Mit der goldenen und der bronzenen Medaille können wir schon zufrieden nach Hause reisen”, sagte Frauen-Cheftrainer Kristian Mehringer im ZDF: „Natürlich wissen wir, dass wir in den kommenden Jahren noch ein paar Baustellen haben. Aber das werden wir in Ruhe analysieren und dann greifen wir wieder an.”

Skicross: Deutsche Männer gehen leer aus

18. Februar, 8.33 Uhr: Die deutschen Skicrosser haben einen Tag nach der überraschenden Bronzemedaille für Daniela Maier eine weitere Podestplatzierung bei den Olympischen Spielen verpasst. Tobias Müller (Fischen), Florian Wilmsmann (Hartpennig), Niklas Bachsleitner (Partenkirchen) und Daniel Bohnacker (Gerhausen) scheiterten am Freitag im Genting Snow Park von Zhangjiakou bereits vor den Finalläufen.

Gold und Silber gingen im großen Finale an die Schweizer Ryan Regez und Alex Fiva, Bronze an den Russen Sergej Ridsik.

Eiskunstlauf: Valieva verpasst Medaille, Kati Witt weint im TV

14.56 Uhr: Der Druck im Doping-Skandal war offenbar zu groß! Eiskunstläuferin Kamila Valieva hat im olympischen Kür-Finale überraschend eine Medaille verpasst. Die 15-Jährige, die trotz einer positiven Dopingprobe starten durfte, kam nach mehreren Fehlern hinter ihren russischen Teamkolleginnen Anna Shcherbakova (17) und Alexandra Trusova (17) sowie Kaori Sakamoto aus Japan nur auf den vierten Platz.
ARD-Expertin Kati Witt kamen im TV die Tränen.

Nordische Kombinierer holen Silber für Deutschland!

12.41 Uhr: Großartig! Die deutschen Nordischen Kombinierer haben Silber im Team-Wettbewerb gewonnen. Manuel Faißt, Julian Schmid, Eric Frenzel und Vinzenz Geiger mussten in Zhangjiakou nur den neuen Olympiasiegern aus Norwegen den Vortritt lassen. Bronze ging an Japan.

Als Schlussläufer Geiger mit letzter Kraft die Silber-Medaille rettete und mit seinen Teamkollegen feierte, fehlte Eric Frenzel. Nach einem Einbruch war der Corona-Rückkehrer völlig ausgepumpt und entkräftet, spuckte Blut und verpasste auch die Siegerehrung. In der ARD gab er aber später Entwarnung, es gehe ihm gut.

Der deutsche Teamarzt Stefan Pecher sagte: „Es handelt sich hauptsächlich um eine Unterkühlung, der Kreislauf ist wieder stabil. Sicher war die Belastung aufgrund des massiven Anfangstempos nach der langen Quarantäne ein bisschen hoch, aber gesundheitliche Schäden sind nicht zu erwarten. Ihm geht es wieder deutlich besser“, sagte Pecher.

„Er ist von der Lunge her frei, die Herztöne sind auch rein. Er konnte alleine in die Kabine laufen, er hat sich umgezogen. Wir werden ihn die nächsten Tage schonen. Er wird sicher nächste Woche zu mir in die Praxis kommen, um Laborentnahmen zu machen. Dann sehen wir weiter, wie er die nächsten Weltcups bestreiten wird.”

Die Qual hat sich gelohnt: Drei Tage nach der Entlassung aus der Quarantäne hat Frenzel mit der deutschen Staffel die ersehnte Olympiamedaille geholt. Das insgeheim erhoffte Gold musste der DSV-Vierer im eiskalten Zhangjiakou aber Norwegen überlassen.

Frenzel, Geiger, Julian Schmid und der als Ersatzmann nach Peking gereiste Manuel Faißt lagen nach vier Sprüngen und einem spannenden Skilanglauf über 4×5 km 54,9 Sekunden hinter Norwegen – auch weil Frenzel auf dem dritten Teilstück viel Boden verlor. Anstelle des Sachsen war es somit Jörgen Graabak, der als erster Kombinierer der Geschichte zum vierten Mal Olympia-Gold holte.

Frenzel sorgte dennoch für zwei olympische Bestmarken: Mit seiner siebten Medaille stellte der 33-Jährige den Rekord von Felix Gottwald (Österreich) ein. Bei vier verschiedenen Winterspielen auf dem Podest hatte vor Frenzel nur der Österreicher Mario Stecher gestanden.

Eisschnelllauf: Keine weitere Medaille für Wüst

10.12 Uhr: Ireen Wüst hat in ihrem letzten olympischen Eisschnelllauf-Rennen ihre insgesamt 14. Medaille verpasst. Die 35 Jahre alte Niederländerin belegte über 1000 Meter in 1:15,11 Minuten den sechsten Platz. Wüst, die in China mit ihrem Sieg über 1500 Meter als erste Eisschnellläuferin Gold bei fünf Olympischen Winterspielen gewonnen hat, beendet nach dem Weltcup-Finale am zweiten März-Wochenende im heimatlichen Heerenveen ihre Karriere.

Olympiasiegerin wurde Miho Takagi aus Japan in der olympischen Rekordzeit von 1:13,19 Minuten. Silber gewann Europameisterin Jutta Leerdam aus den Niederlanden in 1:13,93 Minuten. Die 33-jährige Brittany Bowe sicherte sich die Bronzemedaille in 1:14,61 Minuten. Deutsche Eisschnellläuferinnen hatten sich über die Weltcups nicht für das 1000-Meter-Rennen qualifiziert.

Skicross: Daniela Maier holt nach Krimi Bronze

8.41 Uhr: Das Warten schien keine Ende zu nehmen. Minutenlang stand Daniela Maier im Zielraum des Genting Snow Parks, sie war knapp geschlagen Vierte geworden im Kampf um die Medaillen im Skicross – und sie war sich völlig sicher: Nein, die Bewegung von Fanny Smith aus der Schweiz im packenden Finale würde nicht dazu ausreichen, ihre Konkurrentin zurückzustufen. Die Jury sah dies nach der Videoüberprüfung des Runs anders: Olympia-Bronze für Maier!

Während Ex-Weltmeisterin Smith die Entscheidung kaum fassen konnte, war sich Heli Herdt, der Sportliche Leiter der deutschen Skicrosser, sicher in seinem Urteil: „Die Bronzemedaille ist sicher”, betonte er in der ARD, und „morgen”, ergänzte er, „morgen fragt keiner mehr, wie die Medaille zustandegekommen ist.” Als Maier fassungslos auf das Siegertreppchen stieg, flossen die Tränen.

Im Finale hatte es die bis dahin sehr clever und mutig fahrende Maier mit den Besten der Szene zu tun bekommen. Gold ging unbestritten an die große Weltcup-Dominatorin und zweimalige Weltmeisterin Sandra Näslund aus Schweden, Silber an Marielle Thompson, Olympiasiegerin von 2014. Smith hatte 2013 WM-Gold und 2018 Bronze bei Olympia in Pyeonchang gewonnen.

Im packenden Finale mit ständigen Positionswechseln driftete der linke Ski von Smith nach der letzten Welle vor dem Ziel klar erkennbar hinein in die Fahrspur der aufkommenden Maier – die Jury wertete dies nach Minuten der Überprüfung als Behinderung durch Smith, auch wenn Maier ihrer Konkurrentin signalisierte: Das war nichts. Dass sie Bronze erhielt, konnte sie kaum fassen.

Für die deutschen Ski-Freestyler war es erst die zweite Medaille überhaupt und die erste im Skicross. 1998 hatte Tatjana Mittermayer auf der Buckelpiste Silber geholt. Johanna Holzmann, Sportsoldatin aus Sonthofen, schied auf dem 1,2 Kilometer langen Kurs im Viertelfinale aus. Das Rennen der Männer findet am Freitag statt.

Ski Alpin: US-Superstar Shiffrin scheitert erneut

7.31 Uhr: Skirennläuferin Mikaela Shiffrin hat auch die letzte Chance auf eine Einzelmedaille verpasst. In der Kombination schied die hoch favorisierte Amerikanerin und amtierende Weltmeisterin im Slalom nach nur zwölf Toren aus. 

Michelle Gisin aus der Schweiz wiederholte danach ihren Olympiasieg von 2018. Die Fahnenträgerin der Eidgenossen hatte zuvor schon Bronze im Slalom gewonnen. Silber ging an Gisins Teamkollegin Wendy Holdener, Bronze an Federica Brignone aus Italien.

Eine deutsche Läuferin war nicht am Start, ebenso die verletzt abgereiste Vizeweltmeisterin Petra Vlhova aus der Slowakei. Letzter Wettbewerb der Alpinen ist am Samstag das Team-Event.

Eishockey: Kanadas Frauen holen ihr fünftes Gold

17. Februar, 6.45 Uhr: Kanadas Eishockey-Frauen haben in einem umkämpften Finale gegen ihren Erzrivalen USA zum fünften Mal die olympische Goldmedaille gewonnen. Angeführt von Final-Rekordtorschützin Marie-Philip Poulin setzte sich der Favorit bei den Winterspielen in Peking am Donnerstag mit 3:2 (2:0, 1:1, 0:1) gegen den Champion von 2018 durch. Für Kanada war es nach 2002, 2006, 2010 und 2014 der fünfte Olympiasieg, den USA bleibt zum vierten Mal nur Silber.

„Das ist so gut. Es ist ein großartiges Gefühl”, sagte Poulin. Nach der Führung durch Sarah Nurse (8. Minute) entschied sie mit zwei Toren (16./30.) – ihren Treffern sechs und sieben in olympischen Endspielen – die Partie. Die 30-Jährige ist die erste Spielerin, die in vier Finals bei Olympia je mindestens einmal traf. „Es bedeutet mir die Welt, diese Gruppe anzuführen”, sagte Kanadas Kapitänin.

Shorttrack: Seidel nach Sturz raus

13.12 Uhr: Deutschlands beste Shorttrackerin Anna Seidel hat ein erneutes Olympia-Drama erlebt und ist frühzeitig gescheitert. Bei ihrem einzigen Auftritt in Peking schied die 23-Jährige aus Dresden am Mittwoch nach einem Sturz im Viertelfinale des 1500-m-Wettbewerbs aus. Seidel war die einzige deutsche Starterin im Shorttrack. Die Männer hatten die Qualifikation gänzlich verpasst.

Seidel erlebte damit vier Jahre nach Pyeongchang eine weitere olympische Enttäuschung. In Südkorea war sie mehrfach gestürzt und hatte über keine Distanz ihr Leistungsvermögen voll abgerufen. 2014 hatte sie als 15-Jährige in Sotschi debütiert.

Langläufer Brugger verliert Ski!

11.49 Uhr: Auf dieses Déjà-vu hätte Janosch Brugger nur allzu gerne verzichtet. ”Mir fehlen so ein bisschen die Worte. Das ist das zweite Mal, dass sowas passiert”, sagte der 24-Jahre alte Langläufer, der im Halbfinale des olympischen Teamsprints einen Ski verloren hatte. „Am finalen Berg habe ich geschaut und dann ist der Ski wieder weg – wie in Oberstdorf”, sagte Brugger in Zhangjiakou. „Da habe ich keine Ahnung, wie das passiert ist.” Wenige Minuten zuvor war er auf einem Ski über die Ziellinie gelaufen und mit Albert Kuchler ausgeschieden.

Bei der Nordischen Ski-WM im vergangenen Jahr hatte sich bei Brugger ebenfalls ein Ski gelöst. Damals war er mit Sebastian Eisenlauer im Halbfinale ausgeschieden.

Wahnsinn! Langlauf-Gold für deutsche Frauen

10.36 Uhr: Die deutschen Skilangläuferinnen Katharina Hennig und Victoria Carl haben sensationell die Goldmedaille im olympischen Teamsprint-Wettbewerb gewonnen! Die 25 Jahre alte Hennig und die ein Jahr ältere Carl setzten sich im chinesischen Zhangjiakou im Finale vor den Paaren aus Schweden und Russland durch.

Carl, die einen unfassbaren Schlusssprint hinlegte, hatte kurzfristig die neben Hennig eingeplante Katherine Sauerbrey ersetzt. Die Startläuferin der deutschen Silberstaffel fühlte sich nach den Belastungen der vergangenen Tage nicht zu 100 Prozent fit. 2010 in Vancouver hatten Evi Sachenbacher-Stehle und Claudia Nystad den Teamsprint gewonnen und damit den bis dato letzten deutschen Olympiasieg im Skilanglauf gefeiert.

Biathlon: Deutsche Frauen holen Staffel-Bronze

9.54 Uhr: Die deutschen Biathletinnen haben erstmals seit 2010 wieder eine olympische Staffel-Medaille gewonnen. Vanessa Voigt, Vanessa Hinz, Franziska Preuß und Denise Herrmann mussten sich nur Schweden und dem russischen Team geschlagen geben und holten Bronze. Insgesamt leistete sich das Quartett des Deutschen Skiverbands sechs Nachlader und hatte nach 4 x 6 Kilometern in Zhangjiakou 37,4 Sekunden Rückstand auf die neuen Olympiasiegerinnen.

„Wir sind super happy. Die Medaille war unser großes Ziel, darauf haben wir uns als Team eingeschworen”, sagte Frauen-Cheftrainer Kristian Mehringer in der ARD und freute sich über die geschlossene Mannschaftsleistung: „Wir haben die Medaille heute im Team gewonnen.”

2014 in Sotschi und 2018 in Pyeongchang war Deutschland zuletzt leer ausgegangen, 2010 in Vancouver hatte es Bronze gegeben. Gold hatten die Skijägerinnen zuletzt 2002 in Salt Lake City geholt und warten seit dem WM-Titel 2017 in Hochfilzen auf einen weiteren großen Coup.

Für die Skijäger ist es im neunten von insgesamt elf Rennen die zweite Medaille. Gleich im ersten Einzelrennen hatte Denise Herrmann bei den Frauen überraschend Gold über 15 Kilometer geholt. Am Freitag und Samstag stehen zum Abschluss der olympischen Wettbewerbe in den Bergen im Nordwesten Pekings noch die Massenstarts der Frauen und Männern auf dem Programm.

Ski Alpin: Straßer nur Siebter im Slalom

8.22 Uhr: Skirennläufer Linus Straßer hat im Slalom eine Medaille verpasst. Dem Münchner fehlten auf Rang sieben 0,23 Sekunden zu Bronze. Gold gewann der Franzose Clement Noel vor Kombinations-Olympiasieger Johannes Strolz aus Österreich (+0,61 Sekunden) und Weltmeister Sebastian Foss-Solevaag aus Norwegen (+0,70).

Zuvor waren Lena Dürr im Slalom und Kira Weidle in der Abfahrt jeweils als Vierte knapp am Podium vorbeigefahren. Die bislang letzte Medaille bei Olympischen Spielen hatte 2014 in Sotschi Viktoria Rebensburg mit Bronze im Riesenslalom gewonnen.

Die letzte Chance auf eine Medaille haben die deutschen Alpinen am Samstag: Im Team-Wettbewerb, in dem sie bei der WM Bronze gewonnen hatten, sind sie allerdings nur Außenseiter.

Ski-Freestyle: Weiteres Gold für die USA

16. Februar, 6.11 Uhr: Ski-Freestyler Alexander Hall aus den USA hat sich zum Olympiasieger im Slopestyle gekürt. Der WM-Dritte gewann am Mittwoch nach drei Final-Durchgängen im Genting Snow Park von Zhangjiakou vor seinem Landsmann Nicholas Goepper, der schon in Pyeongchang Silber geholt hatte. Dritter wurde der Schwede Jesper Tjäder.

Für die US-Amerikaner war es die achte Goldmedaille in Peking. Bereits Halls starker erster Run (90,01 Punkte) reichte für den Sieg vor Goepper (86,48) und Tjäder (85,35). Big-Air-Olympiasieger Birk Ruud (Norwegen), in der Qualifikation noch Zweiter, kam nicht über den fünften Platz hinaus. Deutsche waren nicht am Start.

Medaillenspiegel: Deutschland hinter Norwegen auf Platz zwei

16.11 Uhr: Der Olympia-Dienstag verlief mit drei vierten Plätzen in der Damen-Abfahrt, der Biathlonstaffel der Herren und der Nordischen Kombination erst einmal recht bitter. Doch der deutsche Dreifach-Erfolg im Zweierbob der Männer entschädigte dann für alles zuvor.

Der Medaillenspiegel nach 78 Wettbewerben picture alliance
Der Medaillenspiegel nach 78 Wettbewerben

Bob: Fahnenträger Friedrich führt historischen Dreifach-Erfolg an

15.36 Uhr: Der deutsche Fahnenträger Francesco Friedrich (Oberbärenburg) hat sein drittes Olympia-Gold gewonnen. Der Bob-Dominator führte nach vier Läufen im Zweier-Schlitten einen historischen deutschen Dreifacherfolg vor Johannes Lochner (Stuttgart) und Christoph Hafer (Bad Feilnbach) an. Am kommenden Wochenende startet Friedrich zudem im Vierer. 2018 in Pyeongchang hatte er Gold in beiden Schlitten gewonnen.

Bob: Deutsche Piloten nach drittem Lauf in der Goldspur

13.39 Uhr: Deutschlands Fahnenträger Francesco Friedrich steht vor seinem dritten Olympia-Gold. Der Rekordweltmeister vom BSC Sachsen Oberbärenburg liegt vor dem abschließenden vierten Lauf der Zweierbob-Rennen im Sliding Centre Yanqing weiterhin in Führung. Mit Anschieber Thorsten Margis legte er am Dienstag im dritten Lauf mit 5,93 Sekunden und 58,99 Sekunden erneut Start- und Bahnrekord hin. Der Doppel-Olympiasieger von Pyeongchang 2018 vergrößerte somit seinen Vorsprung vor Johannes Lochner auf 0,48 Sekunden.

Der für Stuttgart startende Berchtesgadener Lochner hatte mit Anschieber Florian Bauer schon am Start über eine Zehntelsekunde Rückstand und leistete sich kleine Patzer in der 1615 Meter langen Bahn. Auf Rang drei verbesserte sich Christoph Hafer vom BC Bad Feilnbach, der mit Anschieber Matthias Sommer fährt. Trotz Patzer im unteren Teil hat er vor dem Finallauf 18 Hundertstelsekunden Vorsprung auf den Schweizer Michael Vogt. Damit könnten die deutschen Bobpiloten für den ersten Dreifacherfolg in der olympischen Geschichte dieser Sportart seit 1924 sorgen.

Nordische Kombination: Wieder „nur“ Blech für Deutschland

12.05 Uhr: Die deutschen Nordischen Kombinierer haben eine Medaille verpasst. Nach einem Sprung von der Großschanze und dem zehn Kilometer Langlauf reichte es für Manuel Faißt als besten Deutschen zu Platz vier. Gold holte sich am Dienstag in Zhangjiakou der Norweger Jörgen Graabak vor seinem Landsmann Jens Luraas Oftebro und Akito Watabe aus Japan. Vinzenz Geiger wurde Siebter, Julian Schmid Zehnter. Johannes Rydzek kam nur auf Rang 28. Vor vier Jahren war er in Pyeongchang Olympiasieger in dem Wettbewerb geworden.

Kurios: Der Führende nach dem Springen, Karl Magnus Riiber aus Norwegen, verfuhr sich auf der Langlauf-Strecke und büßte so seinen großen Vorsprung schnell ein.

Biathlon: Nur Holz für deutsche Staffel

8.55 Uhr: Die deutschen Biathlon-Männer haben bei den Olympischen Winterspielen die erhoffte Medaille in der Staffel in einem dramatischen Finale knapp verpasst. Startläufer Erik Lesser in seinem letzten Olympiarennen, Roman Rees, Benedikt Doll und Philipp Nawrath mussten sich über 4×7,5 km mit Rang vier begnügen.

Nawrath vergab mit einer Strafrunde beim letzten Stehendschießen sogar die Chance auf Gold und kämpfte danach noch mit Eduard Latypow auf der Schlussrunde um Bronze, doch er musste den Russen ziehen lassen. Gold ging an Norwegen um Sprint-Olympiasieger Johannes Thingnes Bö, Silber an die Franzosen um Einzel-Champion Quentin Fillon Maillet.

„Wir hätten heute genauso gewinnen können, jetzt ist es der unglückliche vierte Platz„, sagte Doll im ZDF: „Wir brauchen uns nicht verstecken, aber es gibt eben nur diese drei Medaillen. Jetzt haben wir die Holzmedaille.”

Eishockey: Deutsches Team scheitert früh

8.12 Uhr: Der Traum der deutschen Eishockey-Nationalspieler von einer erneuten Olympia-Medaille ist schon früh geplatzt. Vier Jahre nach dem silbernen Wunder von Pyeongchang scheiterte das mit höchsten Zielen angereiste Team bereits im ersten K.o.-Spiel in Peking krachend mit 0:4 (0:1, 0:2, 0:1) gegen die Slowakei und fliegt mit leeren Händen nach Hause.

„Heute wie im ganzen Turnier haben wir nie unser Spiel gespielt, das uns die letzten Jahre ausgemacht hat”, sagte Kapitän Moritz Müller, „es war nicht gut genug über alle Spiele hinweg. Es ist natürlich sehr bitter und frustrierend.”

Die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB), mit Gold-Ambitionen gestartet, gewann nur eines ihrer vier Spiele – gegen den krassen Außenseiter China. Von der Leistungssteigerung beim 2:3 zum Vorrundenabschluss gegen die USA und dem wiedergefundenen Glauben an die eigene Stärke war diesmal schon nichts mehr zu spüren.

Libor Hudacek (12.), Peter Cehlarik (28.), Michal Kristof (29.) und Marek Hrivik mit einem empty net (58.) erzielten die Tore für die Slowaken, die am Mittwoch im Viertelfinale auf die USA treffen. 

Snowboard: Morgan wird Zehnte

7.44 Uhr: Snowboarderin Annika Morgan hat in ihrem zweiten Wettbewerb eine weitere Top-Acht-Platzierung knapp verpasst. Drei Tage nach ihrem 20. Geburtstag kam sie im Finale des Big-Air-Wettbewerbs in Shougang nach zwei Stürzen auf den zehnten Rang. Im Slopestyle war Morgan Achte geworden.

In der Addition ihrer beiden besten Sprünge aus drei Runs holte Morgan 88,00 Punkte. Den Olympiasieg sicherte sich Anna Gasser aus Österreich (185,50), die bereits bei der Premiere vor vier Jahren in Pyeongchang triumphiert hatte. Silber gewann Slopestyle-Olympiasiegerin Zoi Sadowski-Synnott (Neuseeland/177,00), Bronze ging an die erst 17 Jahre alte Japanerin Kokomo Murase (171,50).

Ski Alpin: Weidle nur auf Rang vier

15. Februar, 6.12 Uhr: Skirennfahrerin Kira Weidle hat eine Medaille in der Abfahrt knapp verpasst. Die 25 Jahre alte Starnbergerin wurde in der Königsdisziplin am Dienstag mit 0,71 Sekunden Rückstand auf die Schweizerin Corinne Suter Vierte. Silber gewann die angeschlagene Speed-Dominatorin Sofia Goggia aus Italien gefolgt von Landsfrau Nadia Delago.

Nach ihrem zweiten Platz zuletzt im Weltcup von Zauchensee und ihren starken Trainingsleistungen auf der Olympia-Piste galt Weidle als Medaillen-Kandidatin. Doch so bleiben die Alpinen des Deutschen Skiverbandes bei diesen Spielen weiter ohne Edelmetall.

Zum sechsten Mal: Eishockey-Finale mit Kanada und den US-Frauen

16.24 Uhr: Zum sechsten Mal bei sieben Austragungen des olympischen Eishockey-Turniers der Frauen kommt es in Peking zum Duell der Nordamerika-Rivalen Kanada und USA. Zunächst stürmten die Rekord-Siegerinnen aus Kanada (vier Erfolge) mit dem nächsten zweistelligen Sieg ins Finale.

Der Topfavorit, der nach vier Triumphen in Folge vor vier Jahren den USA Gold überlassen musste, fegte die Schweiz mit 10:3 (5:1, 3:2, 2:0) vom Eis und knackte im sechsten Turnierspiel zum vierten Mal die Marke von zehn Toren. Anschließend zogen die US-Amerikanerinnen mit einem 4:1 (0:0, 2:0, 2:1) gegen den dreimaligen Olympiadritten Finnland nach.

Friedrich greift im Zweierbob nach Gold – Deutschland winkt Dreifachsieg

15.36 Uhr: Deutschlands Fahnenträger Francesco Friedrich hat Kurs auf sein drittes Olympia-Gold genommen. Der Rekordweltmeister vom BSC Sachsen Oberbärenburg liegt zur Halbzeit der olympischen Zweierbob-Rennen im Sliding Centre Yanqing in Führung. Mit Anschieber Thorsten Margis legte er am Montag zum Auftakt einen Startrekord in 4,95 Sekunden hin und holte sich im ersten Lauf in 59,02 Sekunden auch den Bahnrekord. Der Doppel-Olympiasieger von Pyeongchang 2018 hat vor den abschließenden zwei Wertungsläufen am Dienstag dennoch nur 0,15 Sekunden Vorsprung vor Johannes Lochner, nachdem er im zweiten Lauf trotz des erneuten Startrekords von 4,94 Sekunden nicht ganz sauber fuhr und in 59,36 Sekunden nur die zweitschnellste Zeit hinlegte.

Lochner leistete sich mit Anschieber Florian Bauer im ersten Lauf kleine Patzer in der 1615 Meter langen Bahn. Der für Stuttgart startende Berchtesgadener fuhr im zweiten Lauf dafür in 59,27 Sekunden die schnellste Zeit und verkürzte seinen Rückstand auf Friedrich. Dritter ist mit schon 0,94 Sekunden Abstand der Russe Rostislav Gaitiukevich vor Christoph Hafer vom BC Bad Feilnbach. Hafer zeigte mit Matthias Sommer solide Fahrten und liegt nur fünf Hundertstelsekunden hinter dem Bronze-Rang.

Deutsches Skisprung-Team gewinnt Bronze

14.08 Uhr: Die deutschen Skispringer haben im Teamwettbewerb bei den Olympischen Winterspielen in China die Bronzemedaille geholt. Constantin Schmid, Stephan Leyhe, Markus Eisenbichler und Karl Geiger mussten sich am Montag in Zhangjiakou nach zwei Durchgängen nur dem neuen Olympiasieger Österreich und Slowenien geschlagen geben. Vor vier Jahren in Pyeongchang hatte es für das damalige deutsche Quartett Silber gegeben.

Der Wettbewerb war die letzte olympische Entscheidung im Skispringen in China. Deutschland hatte vor dem Edelmetall mit dem Team im Einzel der Frauen Silber durch Katharina Althaus gewonnen und von der Großschanze Bronze durch Geiger auf der mächtigen Anlage in Zhangjiakou.

Friedrich startet mit Bahnrekord im Zweierbob – Lochner Zweiter

14.05 Uhr: Die deutschen Zweierbob-Piloten sind wieder in der Erfolgsspur. Fahnenträger Francesco Friedrich vom BSC Sachsen Oberbärenburg legte mit Anschieber Thorsten Margis am Montag im Sliding Centre Yanqing erst einen Startrekord in 4,95 Sekunden hin und holte sich im ersten Lauf in 59,02 Sekunden auch den Bahnrekord. Der Doppel-Olympiasieger von Pyeongchang 2018 führt nach dem ersten von vier Wertungsläufen mit 0,24 Sekunden Vorsprung vor Johannes Lochner.

Ohne Deutsche im Finale: Xu holt Chinas Olympia-Rekord im Ski Freestyle

13.49 Uhr: Ski-Freestylerin Xu Mengtao hat bei den Olympischen Spielen das eingeplante Gold im Aerials-Wettbewerb für Gastgeber China gewonnen. Die 31 Jahre alte Weltmeisterin von 2013 und Olympiazweite von 2014 setzte sich im abschließenden Finaldurchgang mit 108,61 Punkten knapp vor Hanna Huskowa aus Belarus durch – Olympiasiegerin von 2018 lag nur 0,66 Punkte zurück. Dritte wurde Nick Megan aus den USA (93,76).

Die im Weltcup führende und hoch favorisierte Xu holte zugleich die fünfte Goldmedaille für China in Peking und sorgte damit vorzeitig für eine Rekordbilanz: Die Gastgeber haben mit vorläufig fünfmal Gold, dreimal Silber und zweimal Bronze ihr bestes Abschneiden bei Winterspielen bereits übertroffen. 2010 in Vancouver waren sie auf fünfmal Gold, zweimal Silber und viermal Bronze gekommen. Die einzige deutsche Starterin Emma Weiß (Zollernalb) hatte bei ihrem Olympia-Debüt das Finale deutlich verpasst. Die 22-Jährige beendete die Qualifikation mit 75,98 Punkten auf Rang 20. „Es war klar, dass es auch mit einem richtig guten Sprung schwer wird, ins Finale zu kommen. Aber der ganze Stress hat sich auf jeden Fall gelohnt“, sagte Weiß.

Wegen extremer Kälte: Biathlon-Männer starten früher

12.17 Uhr: Das Staffelrennen der Biathlon-Männer wird aufgrund extremer Kälte an diesem Dienstag bereits zweieinhalb Stunden früher als geplant gestartet. Wie der Weltverband IBU am Montag mitteilte, soll der Wettkampf über 4 x 7,5 Kilometer nun schon um 14.30 Uhr Ortszeit (7.30 Uhr MEZ) anstatt um 17.00 Uhr beginnen, um eine drohende Absage zu vermeiden.

„Die Wettervorhersage prognostiziert, dass die Temperatur zur normal vorgesehenen Startzeit auf unter minus 15 Grad Celsius fallen wird, was laut den IBU-Regularien die Austragung des Wettkampfes gefährden würde“, sagte IBU-Renndirektor Borut Nunar. Man hoffe, durch die Vorverlegung diese kalten Temperaturen zu vermeiden und das Rennen unter „fairen und sicheren Bedingungen für unsere Athleten“ abhalten zu können, sagte Nunar. Ab minus 20 Grad ist laut IBU-Regelwerk eine Absage unausweichlich, schon bei minus 15 Grad und heftigem Wind sind Konsequenzen möglich.

Bob: Siegesserie gerissen – Nolte verpasst Medaille

9.11 Uhr: Die deutsche Siegesserie im olympischen Eiskanal von Yanqing ist gerissen. Für die Winterbergerin Laura Nolte reichte es im Monobob am Montag nur zu Platz vier. Europameisterin Mariama Jamanka aus Oberhof fuhr in dem neuen Wettbewerb auf Rang 13. Zuvor hatten sowohl die deutschen Rodler als auch die Skeleton-Piloten alle ihre Wettbewerbe und neben sechs Goldmedaillen noch dreimal Silber gewonnen.

Erste Monobob-Olympiasiegerin ist Weltmeisterin Kaillie Humphries aus den USA, die am Ende 1,54 Sekunden vor ihrer Landsfrau Elana Meyers Taylor. Bronze sicherte sich die Kanadierin Christine de Bruin, die letztlich 0,30 Sekunden schneller als Nolte war.

Snowboard: Morgan springt ins Big-Air-Finale

8.37 Uhr: Die deutsche Freestyle-Snowboarderin Annika Morgan hat das Finale im Big-Air-Wettbewerb erreicht. Zwei Tage nach ihrem 20. Geburtstag erhielt die Athletin aus Mittenwald in der Qualifikation am Montag für ihre beiden besten Läufe insgesamt 132,25 Punkte. Damit zog sie als Achte in das Finale der besten zwölf Athletinnen am Dienstag (02.30 Uhr MEZ) ein.

Ski alpin: Weidle unterstreicht Medaillen-Ambitionen

14. Februar, 7.42 Uhr: Deutschlands Alpin-Hoffnung Kira Weidle hat einen Tag vor der Olympia-Abfahrt ihre Medaillen-Ambitionen unterstrichen. Die 25 Jahre alte Starnbergerin wurde im letzten Training vor dem Rennen an diesem Dienstag (4.00 Uhr MEZ) Zweite hinter der Schweizerin Joana Hählen. Schon im ersten Testlauf am Samstag war nur eine Fahrerin schneller als die Deutsche. «Es war noch nicht 100 Prozent Attacke. Ich kann noch bisschen zulegen», sagte Weidle.

Medaillenspiegel: Deutschland rutscht einen Platz nach unten

16.50 Uhr: Am Sonntag gab es für Deutschland bei den Winterspielen keine neuen Medaillen. Das Team steht mit acht Mal Gold, fünf Mal Silber und einmal Bronze daher nicht mehr, wie die Tage zuvor, auf Platz 1 sondern rutscht um einen Platz nach unten.

Der Medaillenspiegel vom 13. Februar bei den Olympischen Winterspielen 2022. Deutschland rutscht auf Platz 2 ab. picture alliance/dpa/dpa-Grafik | dpa-infografik
Der Medaillenspiegel vom 13. Februar bei den Olympischen Winterspielen 2022. Deutschland rutscht auf Platz 2 ab.
Der Medaillenspiegel vom 13. Februar bei den Olympischen Winterspielen 2022. Deutschland rutscht auf Platz 2 ab.

Überholt wurden die Deutschen von Norwegen, die jetzt mit neun Goldmedaillen das Ranking anführen. Am Vormittag hatte die Norwegerin Marte Olsbu Röiseland Gold im Einzel-Biathlon gewonnen. Es bleibt spannend im Kampf um die Spitze – am Montag steht unter anderem das Mannschaftsspringen in der Großschanze an.

Eishockey: Einzug ins Viertelfinale – Deutschland muss zittern

16.30 Uhr: Deutschlands Eishockey-Olympia-Team hat bei den Winterspielen in Peking das letzte Vorrundenspiel gegen die USA 2:3 (1:1, 0:1, 1:1) verloren. Damit belegt das Team von Bundestrainer Toni Söderholm in der Gruppe A nur Platz drei hinter den USA und Kanada und spielt am Dienstag ein Entscheidungsspiel gegen die Slowakei um den Einzug ins Viertelfinale.

Gegen die USA traf am Sonntag Patrick Hager schon nach zwei Minuten zur Führung, Tom Kühnhackl (58.) konnte dann nur noch verkürzen. Zuvor hatte die Söderholm-Auswahl 1:5 gegen Kanada verloren und sich am Samstag zu einem 3:2 gegen Außenseiter China gezittert.

Eisschnelllauf: 500-m-Olympiagold an US-Sprinterin Jackson

15.59 Uhr: Die mitfavorisierte US-Eisschnellläuferin Erin Jackson hat bei den Olympischen Winterspielen in Peking den 500-m-Sprint gewonnen. Die 29-Jährige setzte sich im National Speed Skating Oval in 37,04 Sekunden mit acht Hundertsteln Vorsprung vor Miho Takagi (37,12) durch. Die Japanerin gewann damit wie schon über 1500 m Silber. Bronze sicherte sich in 37,21 Sekunden Angelina Golikowa vom russischen Olympia-Komitee. 
Deutsche Läuferinnen waren im 30-köpfigen Feld der Sprinterinnen nicht am Start. Für die USA war es das sechste Gold bei den Spielen in Peking.

Teamspringen: Leyhe ergattert letzten Platz im Team

15.30 Uhr: Skispringer Stephan Leyhe hat sich den letzten Startplatz im deutschen Team für den Mannschaftswettbewerb bei den Olympischen Spielen gesichert. Der 30-Jährige setzte sich im Training gegen Pius Paschke durch. Karl Geiger, Markus Eisenbichler und Constantin Schmid waren für den Wettkampf am Montag (19.00 Uhr OZ/12.00 MEZ) nach ihren starken Auftritten im Einzel bereits gesetzt.

Leyhe hatte im Einzel am Samstag noch zuschauen müssen, nachdem er im Training mit der Großschanze nicht zurecht gekommen war. Weil Paschke im Wettkampf als 28. nicht voll überzeugte, sprangen beide im Training den letzten Platz aus. Leyhe hatte schon im Einzel von der Normalschanze den Vorzug gegenüber Paschke erhalten und dort den 24. Rang belegt.

Biathlon: Acht Deutsche beim Olympia-Massenstart dabei

13.50 Uhr: Insgesamt acht deutsche Biathletinnen und Biathleten haben sich für die letzten beiden Einzelrennen bei den Olympischen Winterspielen in China qualifiziert. Im Massenstart der Männer sind am kommenden Freitag (10 Uhr) Benedikt Doll, Roman Rees, Philipp Nawrath und Johannes Kühn dabei. Einen Tag später treten am Samstag (10 Uhr) in Einzel-Olympiasiegerin Denise Herrmann, Franziska Preuß, Vanessa Voigt und Vanessa Hinz auch vier Frauen des Deutschen Skiverbandes an. Das geht aus den am Sonntag veröffentlichen vorläufigen Startlisten hervor.

Bei den Rennen sind jeweils die derzeit besten 30 Athletinnen und Athleten der Welt dabei. Neben den Top 15 im Gesamtweltcup sind jeweils alle Medaillengewinner aus Zhangjiakou sowie die besten Punktesammler einer speziellen Wertung bei den Spielen qualifiziert.

Die deutschen Skijäger haben in sieben von insgesamt elf Rennen bislang eine Medaille geholt. Nach Gold durch Denise Herrmann im Einzel über 15 Kilometer will die Mannschaft auch in den beiden Staffelrennen am Dienstag und Mittwoch Edelmetall gewinnen. Zum Olympia-Abschluss folgen schließlich die Massenstarts.

Biathlon: Warten auf erste Medaille geht weiter

12.39 Uhr: Die deutschen Biathlon-Männer müssen bei den Olympischen Winterspielen weiter auf die erste Medaille warten. In der Verfolgung über 12,5 km kam der von Rang 17 gestartete Roman Rees als bester Deutscher auf Platz sechs ins Ziel. Auf Bronze fehlten dem 28-jährigen Schwarzwälder aber fast zwei Minuten, der Rückstand auf den fehlerfreien französischen Sieger Quentin Fillon Maillet betrug 2:30,2 Minuten. 

Nach dem Sieg im Einzelrennen gewann Fillon Maillet seine zweite Goldmedaille in Zhangjiakou. Der 29 Jahre alte Gesamtweltcup-Führende, der im Sprint und mit der Mixed-Staffel Silber gewonnen hatte, verwies nach einer bärenstarken Vorstellung Tarjei Bö (Norwegen) und Eduard Latypow (ROC/beide 1 Strafrunde) auf die Plätze zwei und drei. Bei den Frauen hatte Marte Olsbu Röiseland (Norwegen) am Sonntag in der Verfolgung triumphiert, Vanessa Voigt war als beste Deutsche Zwölfte.

Den Männern steht nun ein Ruhetag bevor, ehe sie am Dienstag (10 Uhr MEZ) in der Staffel nach einer Medaille greifen wollen. Die deutschen Skijägerinnen sind mit der Staffel sogar erst am Mittwoch (8.45 Uhr MEZ) gefordert.

Ski-Kunstpringen: Qualifikation auf Montag verschoben

12.02 Uhr: Die Qualifikation für den Wettbewerb der Ski-Kunstspringerinnen bei den Olympischen Winterspielen in China ist wegen heftigen Schneefalls und schlechter Sicht verschoben worden. Statt am Sonntag soll die Ausscheidung in Zhangjiakou nun am Montag ausgetragen werden. Eine genaue Uhrzeit steht noch nicht fest. In dieser Disziplin springen die Athletinnen über eine steile Schanze fast senkrecht nach oben in die Luft und zeigen spektakuläre Kombinationen aus Saltos, Drehungen und Grätschen. Einzige deutsche Teilnehmerin ist die 22 Jahre alte Emma Weiß, deren Start infolge einer Corona-Infektion lange offen war.

Biathlon: Deutsche im Einzelwettbewerb weit abgeschlagen

10.55 Uhr: Auch im Verfolgungsrennen sind die deutschen Biathletinnen um Einzel-Olympiasiegerin Denise Herrmann klar an einer weiteren Medaille vorbei gelaufen. Vanessa Voigt sorgte am Sonntag in Zhangjiakou als Zwölfte für die beste Platzierung. Voigt hatte nach zehn Kilometern und einem Schießfehler 2:48,4 Minuten Rückstand auf Siegerin Marte Olsbu Röiseland.

Die Norwegerin holte ihr drittes Gold nach den Erfolgen in der Mixed-Staffel und im Sprint. Silber sicherte sich wie im Sprint die Schwedin Elvira Öberg, Bronze ging an Tiril Eckhoff aus Norwegen. Letztlich erwiesen sich die Rückstände aus dem Sprintrennen als zu groß für das deutsche Quartett. Franziska Preuß wurde 15., Herrmann kam auf Rang 17, Vanessa Hinz belegte Platz 21.

Skilanglauf: Deutschland Fünfter, Russland holt Gold

10:03 Uhr: Die deutschen Skilangläufer haben den fünften Platz mit der Staffel belegt. Janosch Brugger, Friedrich Moch, Florian Notz und Lucas Bögl zeigten über 4 x 10 Kilometer am Sonntag im Schneetreiben von Zhangjiakou ein couragiertes Rennen. Gold sicherte sich das Quartett aus Russland vor Norwegen und Frankreich. Auf die Bronzemedaille fehlten der Mannschaft von Bundestrainer Peter Schlickenrieder über 1:40 Minuten.

Tags zuvor hatte die Frauen-Staffel völlig überraschend die Silbermedaille gewonnen. Katherine Sauerbrey, Katharina Hennig, Victoria Carl und Sofie Krehl hatten sich am Samstag nur der russischen Staffel geschlagen geben müssen. Für die deutschen Langläuferinnen und Langläufer war es die erste Olympia-Medaille seit 2014.

Nach Slalom-Sieg: Vlhova muss aus Peking abreisen

09.41 Uhr: Die slowakische Slalom-Olympiasiegerin Petra Vlhova reist vorzeitig ab und verzichtet auf die alpine Kombination der Damen am Donnerstag. Die 26 Jahre alte Skirennfahrerin wird von einer Sehnenentzündung im linken Knöchel geplagt. „Wir richten den Fokus auf ihre nächsten Ziele und wollen nicht riskieren, die Dinge noch schlimmer zu machen, indem wir eine Medaille in der Kombination anstreben“, sagte Vlhovas Trainer Mauro Pini.

Vlhova hatte mit dem Slalom-Gold vorigen Mittwoch die erste alpine Olympia-Medaille. für die Slowakei überhaupt gewonnen. Auch in der Kombination, in der sie 2019 und 2021 jeweils WM-Zweite wurde, hätte die Gesamtweltcupsiegerin des Vorwinters zu den Favoritinnen gezählt.

Riesenslalom: Gold für Odermatt, DSV-Hoffnung Schmid früh raus

08.20 Uhr: Top-Favorit Marco Odermatt hat bei widrigen äußeren Bedingungen Olympia-Gold im Riesenslalom gewonnen. Der Wunderknabe aus der Schweiz verteidigte seine Führung aus dem ersten Lauf und siegte mit 0,19 Sekunden Vorsprung vor Zan Kranjec aus Slowenien. Dritter wurde mit gewaltigem Rückstand Weltmeister Mathieu Faivre (Frankreich/+1,34).

Julian Rauchfuss als einziger Deutscher im Finale belegte Rang 20. Für Hoffnungsträger Alexander Schmid war schon nach 20 Sekunden im ersten Lauf alles vorbei, für Linus Straßer nach 45 Sekunden. Der Allgäuer Schmid war bei schwierigen Sichtverhältnissen mit Startnummer neun und Zwischenbestzeit unterwegs, als er nach einem Fahrfehler einfädelte. Enttäuscht fuhr er an den Streckenrand und sank in den Schnee.

„Das ärgert mich, ich habe mir natürlich was anderes vorgenommen“, sagte Schmid im ZDF. Die grenzwertigen Bedingungen auf der „Eisfluss“-Piste in Yanqing sollten aber „keine Ausrede sein, da muss jeder durch“. Am Sonntag schneite es erstmals während der Spiele richtig dicke Flocken im Alpinzentrum.

Ski Alpin: Nolte auf Medaillenkurs, Jamanka ohne Chance

13. Februar, 06.42 Uhr: Die WM-Dritte Laura Nolte steuert zur Rennhalbzeit des Monobob-Rennens trotz einiger Fahrfehler auf Medaillenkurs. Die Winterbergerin reihte sich nach zwei von vier Läufen als Dritte hinter Weltmeisterin Kaillie Humphries (USA) und der kanadischen Mitfavoritin Christine de Bruin ein. Europameisterin Mariama Jamanka (Oberhof) hat als 17. hingegen keine Medaillenchancen mehr.

Vor dem dritten Durchgang am Montag (9.30 Uhr OZ/2.30 MEZ) beträgt Noltes Rückstand auf Humphries aber bereits 1,22 Sekunden. Damit droht die deutsche Goldserie im Yanqing Sliding Centre zu reißen. Jamanka stürzte im ersten Lauf beinahe im oberen Streckenteil und verlor dadurch viel Geschwindigkeit, auch im zweiten Durchgang fuhr die Zweier-Olympiasiegerin sehr fehlerhaft.

Medaillenspiegel: Deutschland führt weiter vor Norwegen und den USA

16.50 Uhr: Skeleton-Pilotin Hannah Neise hat dem deutschen Team bei den Winterspielen von Peking einen glänzenden Abschluss der ersten Olympia-Hälfte beschert. Nach dem achten Gold beendete Deutschland auch den achten olympischen Wettkampftag mit Entscheidungen als Erster im Medaillenspiegel. Die deutschen Langlauf-Damen gewannen in der Staffel Silber, Karl Geiger beim Skispringen Bronze.

Der Medaillenspiegel nach dem achten Tag bei Olympia in Peking. dpa

Mit acht Gold- und fünf Silbermedaillen sowie einer Bronzemedaille lag Deutschland nach 58 von 109 Entscheidungen vor Norwegen und den USA. „Es waren erfolgreiche Tage mit sehr emotionalen Momenten“, befand Thomas Weikert, Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes, vor den drei Medaillen am Samstag.

Skeleton: Neise dominiert – und gewinnt die Gold-Medaille!

15.41 Uhr: Hannah Neise (Winterberg) hat sich völlig überraschend zur ersten deutschen Olympiasiegerin im Skeleton gekrönt. Einen Tag nach dem historischen Triumph von Christopher Grotheer bei den Männern gewann die frühere Juniorenweltmeisterin vor der Australierin Jaclyn Narracott. Kimberley Bos aus den Niederlanden holte Bronze.

Weltmeisterin Tina Hermann (Königssee) verpasste die Medaille als Vierte knapp. Jacqueline Lölling (Winterberg), Olympia-Zweite von 2018, landete auf Platz acht.

Skispringen: Geiger erlöst die deutschen Weitenjäger

13.58 Uhr: Skispringer Karl Geiger hat Bronze im Wettkampf von der Großschanze gewonnen. Der Skiflug-Weltmeister musste sich in Zhangjiakou einzig dem überragenden Norweger Marius Lindvik und Ryoyu Kobayashi aus Japan geschlagen geben. Ex-Weltmeister Markus Eisenbichler landete auf Rang fünf.

Für Geiger ist es die zweite Olympia-Medaille der Karriere, vor vier Jahren hatte er Silber mit dem Team gewonnen. Im Einzel von der Normalschanze war der Oberstdorfer nicht über den 15. Rang hinaus gekommen.

Eishockey: DEB-Team schlägt China „nur“ 3:2

12.04 Uhr: Nach der Lektion gegen Kanada hat die Eishockey-Nationalmannschaft ihren ersten Sieg gefeiert. Die Auswahl von Bundestrainer Toni Söderholm besiegte am Samstag den als Außenseiter gehandelten Gastgeber China 3:2 (2:0, 1:1, 0:1) und wahrte damit die theoretische Chance auf den Gruppensieg. Im abschließenden Spiel der Vorrunde trifft Deutschland am Sonntag auf die nach zwei Partien noch ungeschlagenen USA.

Die deutsche Führung durch Daniel Pietta (10. Minute) wurde nach Videobeweis noch aberkannt. Doch dann sorgten Marcel Brandt (14.), Korbinian Holzer (17.) und Dominik Kahun (25.) mit ihren Treffern für eine kleine Wiedergutmachung des ernüchternden 1:5 gegen Kanada zum Auftakt. Für China schoss Parker Foo (40.) das erste Tor in der olympischen Geschichte, Taylor Wong (49.) verkürzte in Überzahl gar auf einen Treffer. Sein erstes Gruppenspiel hatte China noch 0:8 gegen die USA verloren.

Eisschnelllauf: Sprinter Dufter verpasst Top 10 deutlich

11.14 Uhr: Der deutsche Eisschnellläufer Joel Dufter ist bei seinem ersten Einsatz in Peking sehr deutlich an einer Top-10-Platzierung vorbeigelaufen. Der beste deutsche Eissprinter kam im 500-m-Rennen am Samstag in 35,37 Sekunden nicht über den 26. Rang hinaus. 

Derweil jubelte China über das insgesamt vierte Gold der Winterspiele. Gao Tingyu siegte mit olympischem Rekord von 34,32 Sekunden vor Cha Min Kyu aus Südkorea (34,39) und dem Japaner Wataru Morishige (34,49).

Biathlon: Doll im Sprint im Sprint auf Rang 8

11.05 Uhr: Die deutschen Biathlon-Herren müssen weiter auf eine Medaille warten. Im Sprint war Benedikt Doll am Samstag mit Platz acht erneut der beste deutsche Starter. Der Ex-Weltmeister hatte nach einem Schießfehler 1:05,0 Minuten Rückstand auf Olympiasieger Johannes Thingnes Bö aus Norwegen. Im Einzel hatte Doll zuvor Rang sechs in Zhangjiakou belegt.

Bö gewann nach zehn Kilometern in 24:00,4 Minuten, Silber sicherte sich Einzel-Olympiasieger Quentin Fillon Maillet aus Frankreich 25,5 Sekunden dahinter. Bronze ging an Bös Bruder Tarjei mit 38,9 Sekunden Rückstand. Roman Rees lag 1:23,9 Minuten zurück, obwohl er fehlerfrei schoss. Auch Johannes Kühn und Philipp Nawrath kamen nicht in die Nähe der Top-Ränge. Die ersten 60 sind für das Verfolgungsrennen an diesem Sonntag qualifiziert.

Ski nordisch: Langlauf-Staffel der Damen gewinnt überraschend Silber

9.25 Uhr: Die deutschen Skilangläuferinnen haben überraschend die Silbermedaille mit der Staffel gewonnen. Katherine Sauerbrey, Katharina Hennig, Victoria Carl und Sofie Krehl mussten sich am Samstag im chinesischen Zhangjiakou nur der russischen Staffel geschlagen geben.

Das Quartett von Teamchef Peter Schlickenrieder bescherte den deutschen Langläuferinnen und Langläufern die erste Medaille bei Winterspielen seit 2014. Damals hatte die Frauen-Staffel mit Stefanie Böhler, Denise Herrmann, Nicole Fessel und Claudia Nystad Bronze gewonnen. Diesmal wurden die Schwedinnen Dritte.

Snowboard: Enttäuschung bei Olympia-Premiere

8.17 Uhr: Martin Nörl und Jana Fischer haben die ersehnte erste Medaille für das deutsche Snowboard-Team verpasst. Die beiden Snowboardcrosser wurden bei der Olympia-Premiere des Mixed-Teamevents im Schneetreiben von Zhangjiakou am Samstag Fünfte. Als Dritte ihres Halbfinals hatten sie es nicht in das Finale der besten vier Teams geschafft. Im kleinen Finale fuhren sie dann aber die Bestzeit. „Ein kleiner Trost ist das auf jeden Fall“, sagte die 22 Jahre alte Fischer. „Wir können mit einem besseren Gefühl nach Hause fahren als nach den Einzelrennen.“

Gold ging an die USA mit Lindsey Jacobellis und Nick Baumgartner. Die 36 Jahre alte Jacobellis war bereits im Einzel Olympiasiegerin geworden. Silber gewann Italien mit Michela Moioli/Omar Visintin, Bronze sicherten sich Meryeta Odine und Eliot Grondin aus Kanada.

Biathlon: Lesser gewinnt – das Reservisten-Rennen

12. Februar, 07.20 Uhr: Ex-Weltmeister Erik Lesser hat zumindest einen kleinen Sieg errungen. Weil der Thüringer von Bundestrainer Mark Kirchner nicht für den Sprint der Biathleten am Samstag nominiert wurde, nahm der 33-Jährige am inoffiziellen Massenstart der Reservisten teil – und gewann diesen in Zhangjiakou.

„Es ist keine Medaille, aber es ist wenigstens etwas“, schrieb Lesser zu einem Foto bei Instagram. Als Gewinner des Wettbewerbs bekam er einen goldenen Pin angesteckt.

Medaillenspiegel: Deutschland vor Norwegen und den Niederlanden

16.41 Uhr: Durch den Doppelsieg der Skeletonis Christopher Grotheer und Axel Jungk hat das deutsche Team wieder die Führung im Medaillenspiegel übernommen.

Der Medaillenspiegel dpa
Der Medaillenspiegel

Kanadierinnen mit nächstem Ausrufezeichen

16.29 Uhr: Die Rekord-Olympiasiegerinnen aus Kanada haben mit einem dicken Ausrufezeichen das Halbfinale des Eishockey-Turniers erreicht und ihre fünfte Goldmedaille fest im Visier. Die Weltmeisterinnen zeigten im Viertelfinale gegen Schweden die nächste beeindruckende Vorstellung und siegten 11:0 (4:0, 5:0, 2:0). Brianne Jenner (4./29./51.) und Sarah Fillier (zweimal 18./53.) trafen jeweils dreimal für die Kanadierinnen, die schon ungeschlagen durch die Gruppenphase gerauscht waren.

Grotheer holt Gold im Skeleton – Silber für Jungk

15.39 Uhr: Christopher Grotheer hat die deutsche Siegesserie im Eiskanal von Yanqing fortgesetzt und sich mit großem Vorsprung zum ersten deutschen Skeleton-Olympiasieger gekrönt. Der 29-Jährige aus Oberhof war nach vier Läufen 0,66 Sekunden schneller als Teamkollege Axel Jungk. Es waren die ersten Medaillen für deutsche Skeletonpiloten in der Olympia-Geschichte. Dritter wurde der Chinese Yan Wengang. Einen Tag nach dem Ende der Rodel-Festspiele mit vier Goldmedaillen war Grotheer mit 0,85 Sekunden Vorsprung vor Jungk in den finalen Lauf gegangen. Der Weltmeister musste im Prinzip nur fehlerfrei fahren – und tat dies auch. Zwei Jahre nachdem sich der Thüringer nicht einmal für das Weltcup-Team qualifiziert hatte, feierte er nun den größten Triumph seiner Karriere. Diese ist ohnehin ungewöhnlich genug, denn mit 15 Jahren wollte Grotheer noch Skispringer werden. Weil er dafür allerdings zu schwer wurde, wechselte er in den Eiskanal, wo er seit 2012 im Weltcup unterwegs ist. Bei seiner Olympia-Premiere vor vier Jahren in Pyeongchang war Grotheer noch Achter geworden. Für das Projekt Gold ging der erfahrene Pilot ganz eigene Wege, stellte sogar seinen Olympia-Schlitten in die Ecke. Mit seinem alten Schlitten lief es für Grotheer deutlich besser. Mit über 130 km/h hatte er auf dem alten Modell schon am ersten Tag die Spitzengeschwindigkeit im Feld gesetzt und in 1:00,00 Minuten einen Bahnrekord aufgestellt. Schon am Samstag könnte es bei den Skeletonpilotinnen die nächste deutsche Medaille geben. Nach zwei von vier Läufen liegt das Trio Hannah Neise, Tina Hermann und Jacqueline Lölling auf den Plätzen zwei, drei und fünf. Olympia-Debütantin Neise aus Winterberg hat als Zweite 0,21 Sekunden Rückstand auf die führende Australierin Jaclyn Narracott. Weltmeisterin Tina Hermann vom WSV Königssee fuhr am Freitag auf Rang drei und liegt nur zwei Hundertstelsekunden hinter Neise. Die Entscheidung im Medaillenkampf fällt im vierten Lauf am Samstag (14.55 Uhr MEZ).

Eiskunstläufer Seegert aus Corona-Hotel entlassen

14.28 Uhr: Eiskunstläufer Nolan Seegert hat nach über einer Woche die Corona-Quarantäne verlassen. Wie der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) mitteilte, zog der Berliner am Freitag ins Olympische Dorf. Dort wird er nun als Kontaktperson behandelt, bleibt vom Team weiterhin separiert. Allerdings darf Seegert mit seiner Partnerin Minerva Haase trainieren und am Wettkampf teilnehmen. Die Entscheidung im Paarlauf fällt am 18. und 19. Februar. Seegert war bei der Einreise nach China positiv auf das Coronavirus getestet worden und befand sich seit dem 2. Februar in Quarantäne. Dadurch war das deutsche Eiskunstlauf-Team ohne Paar bei der ersten Entscheidung der Spiele gestartet und hatte von zehn Mannschaften den neunten Platz belegt.

Gold im Shorttrack an Oranje-Star Schulting

13.56 Uhr: Die niederländische Shorttrackerin Suzanne Schulting hat wie vor vier Jahren in Pyeongchang Olympia-Gold über 1000 Meter geholt. In Peking setzte sich die achtmalige Weltmeisterin vor der Südkoreanerin Choi Minjeong und Hanne Desmet aus Belgien durch. Favoritin Schulting hatte am Montag bereits Silber über 500 Meter gewonnen. Beim Triumph über die doppelte Distanz feierte die 24-Jährige ihren insgesamt vierten Medaillengewinn bei Winterspielen. 2018 war Schulting mit der Oranje-Staffel zu Bronze gelaufen. Eine deutsche Starterin war über 1000 Meter nicht dabei. Anna Seidel (Dresden) ist in Peking die einzige DESG-Teilnehmerin, sie plant einen Start über 1500 Meter am Mittwoch.

Grotheer auf Goldkurs vor letztem Lauf im Skeleton

13.51 Uhr: Skeleton-Weltmeister Christopher Grotheer steht vor einem historischen Sieg. Der 29-Jährige könnte der erste deutsche Olympiasieger in dieser Sportart werden. Nach dem dritten Lauf hat der Oberhofer 0,85 Sekunden Vorsprung vor seinem Teamkollegen Axel Jungk. Der Oberbärenburger fuhr einen soliden dritten Lauf und hat 23 Hundertstelsekunden Vorsprung vor dem russischen Sotschi-Olympiasieger Alexander Tretjakov, der sich von Rang fünf auf drei verbesserte. Der Chinese Yan Wengang fiel auf Platz vier zurück. Der Winterberger Alexander Gassner, der im Oktober den vor-olympischen Test im Sliding Centre Yanging gewann, liegt vor dem abschließenden Finallauf auf Rang neun.

Straßer startet auch im Riesenslalom

13.23 Uhr: Slalom-Ass Linus Straßer will sich beim olympischen Riesenslalom für höhere Aufgaben einfahren. Es sei sein Plan, als dritter DSV-Athlet neben Alexander Schmid und Julian Rauchfuss am Sonntag (3.15/6.45 MEZ) an den Start zu gehen, sagte er. „Schaden kann’s nicht“, meinte der Münchner mit Blick auf das Rennen in seiner Spezialdisziplin am Mittwoch. Dort gilt Straßer spätestens seit seinem Sieg bei der Olympia-Generalprobe in Schladming als Medaillenanwärter. Außerdem habe er im „Riesen“ das Team-Event am kommenden Samstag „im Hinterkopf“, ergänzte der 29-Jährige, „dass man auf dem Schnee mit dem Riesenslalom-Ski schon mal gefahren ist“. Denn dieser sei „sehr speziell, es ist keine Piste gleich und ändert sich von Tag zu Tag“, hat er in seinen bislang drei Trainingstagen in Yanqing gelernt.

Eisenbichler auf Platz fünf in der Quali

13.04 Uhr: Skispringer Markus Eisenbichler hat mit einer starken Qualifikation leise Hoffnungen für die Olympia-Entscheidung von der Großschanze am Samstag geweckt. Der ehemalige Weltmeister landete mit einem Flug auf 129 Meter auf Rang sechs und war damit bester der zuletzt so enttäuschenden DSV-Adler. Hoffnungsträger Karl Geiger kam an seinem 29. Geburtstag mit 128 Metern auf den zwölften Platz. Gewinner der Qualifikation wurde der Norweger Marius Lindvik mit 135 Metern vor seinem Teamkollegen Halvor Egner Granerud und Routinier Peter Prevc aus Slowenien. Normalschanzen-Olympiasieger Ryoyu Kobayashi aus Japan musste sich mit Rang neun begnügen. Constantin Schmid (Oberaudorf) folgte auf dem 19. Platz. Pius Paschke (Kiefersfelden), der im Einzel von der Normalschanze noch gefehlt hatte, schaffte es als 30. ebenfalls problemlos unter die besten 50 und ist somit am Samstag (12 Uhr MEZ/ZDF und Eurosport) dabei. Nur Zuschauer war Stephan Leyhe. Bundestrainer Stefan Horngacher durfte nur vier Springer nominieren, der Willinger hatte im Training die schwächsten Leistungen des deutschen Quintetts gezeigt. Vor dem Teamspringen am Montag soll Leyhe aber noch eine Chance bekommen, sich im Training zu beweisen.

Schweden siegt souverän – Tschechien gewinnt Eis-Krimi

12.20 Uhr: Schweden hat sich im Eishockey-Turnier der Männer in der Gruppe C mit 4:1 (3:0, 0:0, 1:1) gegen die Slowakei durchgesetzt. Die ersten Punkte fuhr das tschechische Team um den langjährigen NHL-Star David Krejci in der Gruppe B ein. Nach der überraschenden 1:2-Pleite gegen die Dänen bezwang der Nagano-Olympiasieger die Schweiz mit 2:1 (1:1, 0:0, 0:0, 0:0, 1:0) nach Penaltyschießen. Die Schweden führten nach Toren von Joakim Nordström (12.), Lucas Wallmark (19.) und Max Friberg (20.) schon nach dem ersten Drittel mit 3:0. Für den Olympiasieger von 1994 und 2006 legte Carl Klingberg kurz vor Schluss (57.) den vierten Treffer nach. Juraj Slafkovsky (59.) traf für die noch sieglosen Slowaken. Die frühe tschechische Führung durch Jiri Smejkal (5.) glich Gaetan Haas (8.), in der vergangenen Saison bei den Edmonton Oilers Teamkollege des deutschen NHL-Superstars Leon Draisaitl, für die Schweizer aus. Den entscheidenden Penalty verwandelte Krejci.

Eishockey-Team wohl ohne Nowak gegen China

11.18 Uhr: Eishockey-Nationalspieler Marco Nowak hat auch am Freitag noch nicht wieder mit dem Olympia-Team in Peking trainieren können. Der 31 Jahre alte Verteidiger der Düsseldorfer EG dürfte nach seiner Verletzung beim 1:5 am Donnerstag gegen Kanada auch am Samstag gegen das offiziell als China antretende Klub-Team Kunlun Red Star nicht spielen können. „Für morgen wird es eng“, bestätigte der Sportdirektor des Deutschen Eishockey-Bundes, Christian Künast. Nowak hatte gegen die Kanadier bereits früh einen nicht geahndeten Check von Eric O’Dell gegen den Kopf einstecken müssen und war nicht mehr in der Lage gewesen, weiter zu spielen. Am Freitag beim Training stand Bundestrainer Toni Söderholm mit 24 Spielern auf dem Eis. Nowak trainierte demnach aber schon wieder inviduell. „Heute geht es ihm auch schon besser als gestern“, sagte Künast, der sich insgesamt vorsichtig optimistisch zeigte. Sollte sich der Verdacht auf eine Gehirnerschütterung bei Nowak nicht bestätigen, könnte der Verteidiger womöglich am Sonntag gegen die USA wieder mitwirken. Gegen das KHL-Team Kunlun ist am Samstag (9.40 Uhr/ZDF und Eurosport) ein Sieg Pflicht. Für das Olympia-Gastgeberland hatte es eine Ausnahmeregelung gegeben. Damit China nicht ganz so unterlegen ist, darf das eigentlich in Peking beheimatete Team aus der russisch geprägten Liga KHL als chinesisches Nationalteam antreten. Dafür bekamen alle 16 Nordamerikaner und ein Russe im Team Kunluns chinesische Namen verpasst. Der KHL-Letzte verlor indes das Olympia-Auftaktspiel am Freitag gegen das hauptsächlich aus Collegespielern bestehende Team der USA mit 0:8. Die USA sind am Sonntag (14.10 Uhr/ARD und Eurosport) letzter deutscher Vorrundengegner.

Biathletinnen historisch schlecht im Sprint

11.08 Uhr: Nach Denise Herrmanns Goldmedaille im Einzelrennen haben die deutschen Biathletinnen im Sprint ihr schlechtestes Olympia-Ergebnis der Geschichte eingefahren. Vier Tage nach ihrem Triumph im Klassiker war Herrmann in Zhangjiakou über 7,5 Kilometer nach zwei Strafrunden weit abgeschlagen und musste sich mit Rang 22 begnügen. Als beste Deutsche kam nur die fehlerfreie Olympia-Debütantin Vanessa Voigt als 18. gerade noch in die Top 20. Für das zuvor schlechteste Sprint-Ergebnis bei Olympischen Winterspielen, bei denen die Biathletinnen seit 1992 um Medaillen kämpfen, hatten die Athletinnen des Deutschen Skiverbandes (DSV) 2014 in Sotschi gesorgt. Damals war Evi Sachenbacher-Stehle als beste Deutsche Elfte geworden. Die fehlerfreie norwegische Topfavoritin Marte Olsbu Röiseland holte sich nach dem Sieg mit der Mixed-Staffel schon ihre zweite Goldmedaille in Peking, zudem war sie im Einzel Dritte geworden. Die elfmalige Weltmeisterin siegte im Sprint vor der Schwedin Elvira Öberg (0 Strafrunden/+30,9 Sekunden) und der Italienerin Dorothea Wierer (0/+37,2). In die Verfolgung am Sonntag (10 Uhr MEZ) geht Herrmann mit einer großen Hypothek, der Rückstand auf Röiseland beträgt 1:45,1 Minuten. Voigt geht 13,7 Sekunden vor Herrmann ins Rennen. Auch Franziska Preuß (2 Strafrunden/+1,57,1 Minuten) und Vanessa Hinz (3/+2,40,0) blieben im Sprint deutlich hinter den Erwartungen zurück. Vor vier Jahren in Pyeongchang hatte Laura Dahlmeier Gold in Sprint und Verfolgung gewonnen.

Eisschnellläufer Beckert verpasst eine Medaille

10.56 Uhr: Der deutsche Eisschnellläufer Patrick Beckert hat auch in seinem zweiten Einsatz eine Medaille klar verpasst. Der beste deutsche Langstreckler lief auf seiner Spezialstrecke 10.000 Meter in 13:01,23 Minuten auf den siebten Rang. Beckert hatte sich im Vorfeld nicht zu den Top-Favoriten gezählt. Zu diesen gehörte Nils van der Poel. Der Schwede feierte sein zweites Gold. Fünf Tage nach dem Triumph über 5000 Meter lief der 25-Jährige in 12:30,74 Minuten Weltrekord. Silber ging an den Niederländer Patrick Roest (12:44,59), Bronze gewann der Italiener Davide Ghiotto (12:45,98). Beckert zog nach dem anstrengenden Rennen über 25 Runden ein positives Fazit. „Es war ein guter, konstanter Lauf. Ich bin eigentlich ganz zufrieden“, sagte der Erfurter: „Noch schöner wäre es gewesen, wenn ich unter 13:00 Minuten geblieben wäre. In den letzten zwei Runden bin ich irgendwie übers Eis gerannt, um die letzten Kräfte zu mobilisieren.“ Für den deutschen Rekordhalter Beckert war es der zweite und letzte Einsatz in Peking. Über seine Nebenstrecke 5000 Meter war er am vergangenen Sonntag Elfter (6:19,58) geworden. Am Samstag hat Sprinter Joel Dufter (Inzell) seinen ersten Auftritt. Der 26-Jährige, der nach einer überstandenen Corona-Infektion erst am Mittwoch angereist war, startet über 500 Meter.

Niskanen holt Langlauf-Gold – Kuchler verläuft sich

9.27 Uhr: Der Finne Iivo Niskanen hat im Skilanglauf über 15 Kilometer Gold im klassischen Stil gewonnen. Einen Tag nach dem Silber-Gewinn seiner älteren Schwester Kerttu Niskanen über die zehn Kilometer klassisch setzte sich der 30-Jährige in Zhangjiakou überlegen durch. Im Ziel lag er 23,2 Sekunden vor Skiathlon-Olympiasieger Alexander Bolshunov aus Russland. Bronze gewann Norwegens Star Johannes Hösflot Klaebo. Für Iivo Niskanen war es das dritte olympische Gold seiner Karriere. Bester Deutscher war Lucas Bögl aus Gaißach als 17.. Jonas Dobler (Traunstein) und Janosch Brugger (Schluchsee) belegten die Plätze 19 und 20. Olympia-Debütant Albert Kuchler aus Lam unterlief ein Missgeschick. „Ich bin nach der ersten Runde ins Ziel gelaufen, musste dann wieder umdrehen. Das hat ungefähr 30 Sekunden gekostet“, sagte der 23-Jährige. „Ich kann es nicht erklären, warum es ausgerechnet hier passiert.“ Am Ende landete er nicht unter den ersten 30.

Eishockey-Frauen der USA mit Mühe im Halbfinale

8.27 Uhr: Nur nach viel Mühe spielen die Eishockey-Frauen der USA wieder um die Medaillen. Beim 4:1 (0:0, 1:1, 3:0) gegen Tschechien hatte der Olympiasieger von 2018 im Viertelfinale trotz drückender Überlegenheit erhebliche Probleme. „Das Spiel war extrem ernüchternd“, sagte die erste amerikanische Torschützin Hilary Knight. „Am Ende ging es darum, einfach im Turnier zu überleben, und das haben wir geschafft.“ Immer wieder scheiterte der große Favorit an der tschechischen Torhüterin Klara Peslarova und kam lange Zeit nur durch Knight (26. Minute) und Lee Stecklein (47.) zu Treffern. Erst Savannah Harmon (57.) in Überzahl und Schofield Coyne (60.) machten in den letzten Minuten des Spiels alles klar. Vor dem vierten Tor hatten die Tschechinnen Plesarova zugunsten einer weiteren Angreiferin vom Eis genommen. Der Außenseiter war durch Michaela Pejzlova (25.) gar in Führung gegangen. Die USA machte es sich zudem immer wieder durch unnötige Strafzeiten schwer. Die Amerikanerinnen stehen durch den knappen Sieg als erstes Team im Olympia-Halbfinale, das am Montag ausgetragen wird. Seitdem Frauen-Eishockey 1998 olympisch wurde, gab es bislang noch nie einen anderen Olympiasieger als Kanada oder die USA.

Zweiter knapper Sieger für Russlands Eishockey-Team

7.48 Uhr: Titelverteidiger Russland kommt noch nicht so richtig in Schwung. Nach dem 1:0 gegen die Schweiz mühte sich der Favorit gegen Olympia-Neuling Dänemark zu einem 2:0 (0:0, 1:0, 1:0)-Sieg. Pavel Karnaukhov (29.) brachte den Olympiasieger von Pyeongchang, der in China seine zehnte Goldmedaille anpeilt, in Führung. Sechs Sekunden vor Schluss traf Kirill Semyonov ins leere Tor. Wegen des Dopingskandals von Sotschi 2014 tritt das Team unter dem Namen des Russischen Olympischen Komitees (ROC) an. Weil die Stars aus der NHL fehlen, gilt die Auswahl aus der russischen KHL als heißester Goldanwärter. Am Samstag (14.10 Uhr MEZ) ist Tschechien der letzte Gegner in der Vorrundengruppe B. Dänemark hatte zum Auftakt überraschend 2:1 gegen die Tschechen gewonnen.

Biathlet Lesser nicht für den Sprint nominiert

7.41 Uhr: Ex-Weltmeister Benedikt Doll, Johannes Kühn, Roman Rees und Philipp Nawrath vertreten Deutschland im Biathlon-Sprint. Routinier Erik Lesser wird im Rennen über zehn Kilometer an diesem Samstag (10 Uhr MEZ) hingegen keinen Startplatz erhalten. Erwartungsgemäß wird auch Ersatzläufer David Zobel nicht eingesetzt und hat damit keine Chance, sich für das am Sonntag (11.45 Uhr MEZ) stattfindende Verfolgungsrennen der besten 60 aus dem Sprint zu qualifizieren. Im Sprint geht es in den Bergen nordwestlich von Peking auch um die Nachfolge von Arnd Peiffer. Der Harzer hatte bei den Winterspielen vor vier Jahren in Pyeongchang die Goldmedaille gesichert. Der Olympiasieger war im vergangenen Jahr zurückgetreten und arbeitet mittlerweile auch als TV-Experte für die ARD. Aufgrund einer Infektion mit dem Coronavirus kann Peiffer zumindest an diesem Wochenende aber nicht im Olympia-Studio in Mainz auftreten.

Lara Gut-Behrami holt Gold im Super-G

6.51 Uhr: Die Schweizerin Lara Gut-Behrami ist erstmals Olympiasiegerin. Die Weltmeisterin und Ehefrau von Ex-HSV-Profi Valon Behrami gewann den Super-G. Am Montag hatte die 30-Jährige schon Bronze im Riesenslalom geholt. Zweite hinter Gut-Behrami wurde die Österreicherin Mirjam Puchner, Dritte die Schweizerin Michelle Gisin. Die einzige deutsche Starterin, Kira Weidle, fuhr auf Rang 15. In der Abfahrt am kommenden Dienstag ist die Starnbergerin aber deutlich stärker einzuschätzen. Mikaela Shiffrin (USA) erreichte nach ihrem jeweils frühen Aus im Riesenslalom und Slalom diesmal das Ziel und belegte Platz neun. „Ich versuche, es zu genießen. Aber ich glaube, ich werde noch ein paar Tage brauchen um zu verstehen, was passiert ist“, sagte Gut-Behrami. Das Gold von Yanqing ist die Krönung ihrer Karriere. In ihrer Heimat galt sie einst als Wunderkind. Mit 16 Jahren debütierte die Tessinerin im Weltcup, mit 17 feierte sie ihren ersten Sieg, in der Saison 2015/2016 gewann sie den Gesamtweltcup. Auf den ersten Triumph bei einem Großereignis musste sie allerdings bis zur WM in Cortina d’Ampezzo vor einem Jahr warten. Da gewann sie neben dem Super-G dann auch den Riesenslalom. Diese Saison verpasste sie wegen einer Corona-Infektion fünf Rennen, setzte mit dem Abfahrtssieg in Zauchensee Mitte Januar dann aber wieder ein Ausrufezeichen. Weidle fand ihre eigene Leistung „okay. Ich kam gut klar, es waren auch viele gute Schwünge dabei“, sagte die 25-Jährige. In der Abfahrt, in der sie vergangenen Februar WM-Zweite wurde, hofft sie auf eine Medaille. Ausnahmefahrerin Shiffrin verspürte angesichts des Fiaskos, das sie in den Tagen zuvor erlebt hatte, „Erleichterung“.

Langlauf-Staffel der Frauen nominiert

5.53 Uhr: Einen Tag nach dem starken fünften Platz von Skilangläuferin Katharina Hennig hat der Deutsche Skiverband die Starterinnen in der Frauen-Staffel bekanntgegeben. Im Rennen über 4 x 5 Kilometer starten neben Hennig, Katherine Sauerbrey, Victoria Carl und Sofie Krehl für die Mannschaft von Teamchef Peter Schlickenrieder. Los geht es an diesem Samstag um 8.30 Uhr (ZDF und Eurosport). „Ich denke, es ist viel drin“, hatte Hennig am Donnerstag nach dem Rennen in der klassischen Technik mit Blick auf das Kräftemessen der Nationen gesagt. Zu den Favoritinnen zählen die Deutschen nicht. Wenn alles perfekt läuft, ist eine Medaille aber möglich. Über die 4 x 5 Kilometer hatte es 2014 das bis dato letzte Edelmetall bei Winterspielen für das deutsche Langlauf-Team gegeben. Stefanie Böhler, Denise Herrmann, Nicole Fessel und Claudia Nystad gewannen in Sotschi Bronze. Herrmann wechselte später zum Biathlon und holte in China am Montag Gold im Einzel über 15 Kilometer.

Deutsche Skeleton-Pilotinnen auf Medaillenkurs

4.57 Uhr: Den deutschen Skeletonpilotinnen ist ein vielversprechender Start im Kampf um die Medaillen gelungen. Nach zwei von vier Läufen liegt das Trio aus Hannah Neise, Tina Hermann und Jacqueline Lölling auf den Plätzen zwei, drei und fünf. Olympia-Debütantin Neise aus Winterberg hat als Zweite 0,21 Sekunden Rückstand auf die führende Australierin Jaclyn Narracott. Weltmeisterin Tina Hermann vom WSV Königssee fuhr auf Rang drei und liegt nur zwei Hundertstelsekunden hinter Neise. Die Olympia-Zweite von Pyeongchang, Jacqueline Lölling von der RSG Hochsauerland, fuhr vor den beiden entscheidenden Läufen am Samstag auf den fünften Rang und weist einen Rückstand von 0,38 Sekunden auf Narracott auf. Vierte wurde die Chinesin Zhao Dan. Die Entscheidung im Medaillenkampf fällt im vierten Lauf am Samstag (14.55 Uhr MEZ).

Nach Corona-Infektion: Eissprinter in Peking angekommen

4.27 Uhr: Joel Dufter ist nach einer überstandenen Corona-Infektion als letzter deutscher Eisschnellläufer in Peking angereist und ins olympische Dorf eingezogen. Der 26 Jahre alte Sprinter soll an diesem Samstag über 500 Meter sowie am 18. Februar über 1000 Meter an den Start gehen. Dufter, der in dieser Saison den deutschen Rekord über die 500 Meter auf 34,32 Sekunden verbessert hatte, hatte sich Ende Januar mit dem Coronavirus infiziert und sich danach in Quarantäne begeben. Nach Verbandsangaben war der Europameisterschafts-Siebte seither unter ärztlicher Aufsicht. Dabei wurde insbesondere sein CT-Wert kontrolliert, der die Viruslast angibt. Je niedriger der CT-Wert, desto höher die Infektionsgefahr. Während der Winterspiele gilt ein Test als positiv, wenn der CT-Wert unter 35 liegt. Die Werte hätten nun einen Flug Dufters nach China zugelassen. Auch ein PCR-Test bei der Einreise am Flughafen von Peking sei negativ gewesen. „Wir sind erleichtert, dass Joel nun doch noch bei den Olympischen Winterspielen dabei sein kann. Wichtig ist es jetzt, sich auf den Punkt für die Wettkämpfe vorzubereiten. Nun heißt es voll konzentriert zu sein“, sagte DESG-Sportdirektorin Nadine Seidenglanz.

Snowboard-Legende White verpasst Medaille zum Abschied

4.03 Uhr: Snowboard-Superstar Shaun White hat im letzten Wettkampf seiner ruhmreichen Karriere eine Medaille knapp verfehlt. Der 35 Jahre alte Amerikaner kam im Halfpipe-Finale mit 85,00 Punkten auf den vierten Rang und blieb nach insgesamt dreimal Olympia-Gold ohne weiteres Edelmetall. White stürzte im dritten und letzten Lauf, ihm fehlten 2,25 Zähler auf den Schweizer Jan Scherrer auf dem Bronze-Rang. Der Japaner Ayumu Hirano (96,00 Punkte) folgte dank einer herausragenden Leistung mit höchster Schwierigkeit im letzten Lauf auf White als Olympiasieger. Silber gewann der Australier Scotty James mit 92,50 Punkten. André Höflich (24) vom SC Kempten wurde mit 76,00 Punkten Achter und egalisierte damit das beste Olympia-Resultat eines männlichen deutschen Snowboarders in der Halfpipe. „Es ist für mich eine riesige Ehre, hier in seinem letzten Finale mit ihm dabei zu sein. Shaun war für mich schon immer ein Vorbild und Idol“, sagte Höflich über White. Vor 16 Jahren hatte Christophe Schmidt bei den Spielen von Turin ebenfalls Platz acht belegt. Bei den Frauen hatte Nicola Thost 1998 in Nagano Gold gewonnen. White hatte in der vergangenen Woche in Peking angekündigt, seine Erfolgskarriere nach diesen Spielen beenden zu wollen. „Das wird mein letzter Wettkampf sein“, sagte der Kalifornier. Die Snowboard-Legende hat diesen Sport geprägt wie kein anderer. Bei den Spielen 2006, 2010 und 2018 holte White in der Halfpipe Gold, 2014 wurde er Vierter.

Nörl und Fischer starten im Snowboardcross

11. Februar, 3.45 Uhr: Der Deutsche Snowboardverband hat Martin Nörl für den Mixed-Wettbewerb im Snowboardcross nominiert. Der 28-Jährige, der als Goldfavorit im Einzel früh ausgeschieden war, startet am Samstag (03 Uhr MEZ) an der Seite von Jana Fischer. Nörl erhielt damit den Vorzug vor seinen Teamkollegen Umito Kirchwehm und Paul Berg. Bei den Damen war Fischer als einzige deutsche Boardercrosserin nach China gereist. Für Snowboard Germany ist der Mixed-Wettbewerb nach ernüchternden Leistungen im Parallel-Riesenslalom und im Boardercross-Einzel quasi die letzte Chance auf Edelmetall. Beim abschließenden Big-Air-Event in der kommenden Woche gehören Noah Vicktor und Leon Vockensperger nicht zu den Medaillen-Kandidaten.

Medaillenspiegel: Deutsches Team führt weiter

17.35 Uhr: Souveräner Spitzenreiter: Team Deutschland führt den Medaillenspiegel der Spiele in Peking weiter an. Mit den Sieg in der Rodel-Teamstaffel am Donnerstag gab es nun bereits bei sechs Entscheidungen Gold-Medaillen für unsere Sportlerinnen und Sportler, dazu kommen drei Silberne.

Schon morgen könnte weiteres Edelmetall dazukommen: Christopher Grotheer darf am Freitag auf einen Triumph im Skeleton hoffen. Der Weltmeister aus Oberhof hat nach den ersten beiden von vier Läufen schon einen klaren Vorsprung auf seinen deutschen Teamkollegen Axel Jungk. Auch im Biathlon ist nach dem Sensationssieg von Denise Herrmann im Einzel vor wenigen Tagen nun beim Damen-Sprint erneut eine Medaille drin.

Der Medaillenspiegel am 10. Februar picture alliance/dpa/dpa-Grafik | dpa-infografik
Der Medaillenspiegel am 10. Februar
Der Medaillenspiegel am 10. Februar

Eishockey: Deutsches Team verliert Olympia-Auftakt deutlich

16.25 Uhr: Bittere Auftakt-Pleite für die deutschen Eishockey-Cracks: Vier Jahre nach dem silbernen Wunder von Südkorea kassierte die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) zum Vorrundenauftakt am Donnerstag eine 1:5 (0:3, 1:1, 0:1)-Pleite gegen Kanada.

Alex Grant (5.), der Münchner DEL-Profi Ben Street (10.) und Daniel Winnik (11.) brachten den Weltmeister früh mit 3:0 in Führung. Erst ab dem zweiten Drittel wehrte sich die Mannschaft von Bundestrainer Toni Söderholm, die bei der WM im vergangenen Jahr noch 3:1 gegen die Kanadier gewonnen hatte. Ex-NHL-Stürmer Tobias Rieder (31.) verkürzte, doch Maxim Noreau (33.) zerstörte die aufkeimenden Hoffnungen schnell, Jordan Weal besorgte den Endstand (52.). Nächster Gegner ist am Samstag (9.40 Uhr MEZ) Gastgeber China. 

Rodeln: Deutsche Mixed-Staffel rast zu Gold

15.33 Uhr: Wieder Gold für die deutschen Rodler! In einem dramatischen Rennen setzten sich Natalie Geisenberger, Johannes Ludwig und der Doppel-Schlitten Tobias Wendl/Tobias Arlt am Donnerstagabend (Ortszeit) in der Mixed-Staffel ganz knapp gegen die Mannschaft aus Österreich durch. Nach 3:03,406 Min. rasten sie mit 0,080 Sekunden Vorsprung vor Madeleine Egle, Wolfgang Kindl, Thomas Steu und Lorenz Koller durchs Ziel. Bronze ging an Lettland mit Eliza Tiruma, Kristers Aparjods, Martins Bots und Roberts Plume) und einem Rückstand von 0,948 Sekunden.

Der Erfolg dürfte für Geisenberger doppelt schön sein: Sie hat nun ihre sechste Goldmedaille bei Winterspielen geholt und ist damit deutsche Rekord-Olympiasiegerin. Auch für das Gesamt-Team war es ein einmaliger Triumph: Es weist nun mit insgesamt vier Gold- und zwei Silbermedaillen die beste deutsche Bilanz der Geschichte auf.

Skeleton: Deutscher Pilot Grotheer auf Goldkurs

10.51 Uhr: Mit seinem alten Schlitten liegt Skeleton-Pilot Christopher Grotheer zur Halbzeit klar auf Goldkurs und könnte endlich den Olympia-Fluch der deutschen Männer besiegen. Seit der Wiederaufnahme der Sportart 2002 ins olympische Programm gingen sie immer leer aus. Doch nun schickte der zweifache Weltmeister mit Bahnrekord in 1:00,00 Minuten gleich im ersten Durchgang am Donnerstag ein deutliches Signal an die Konkurrenz. Zur Halbzeit hat der 29-Jährige vom BRC Thüringen 0,70 Sekunden Vorsprung auf den Weltcup-Gesamtzweiten Axel Jungk vom BSC Oberbärenburg. Dritter ist der Chinese Yan Wengang, der Winterberger Alexander Gassner Neunter.

„Ich fühle mich gut, hab das Training gestern weggelassen, weil ich vom Kopf her frisch sein wollte. Ich habe im ersten Lauf ein richtiges Pfund runtergelegt, um die Konkurrenz zu schocken”, sagte Grotheer. Nun könnte ihm am Freitag (4. Lauf 14.55 Uhr) der erste deutsche Olympiasieg in dieser Diszplin glücken, nachdem Jacqueline Lölling 2018 Silber sowie Kerstin Szymkowiak und Anja Selbach (ehemals Huber) 2010 Silber und Bronze gewannen. Für die Herren gab es bislang noch gar keine Olympia-Medaille.

Sein Erfolgsrezept ist einfach. Er wechselte einfach seinen Schlitten, stellte den neuen in die Ecke und nahm wieder seinen alten.

Rodeln: Olympiasieger Wendl wettert gegen Bach

9.11 Uhr: Die deutschen Doppelsitzer Tobias Wendl und Tobias Arlt haben gestern zum dritten Mal in Folge Gold im olympischen Rodel-Rennen gewonnen. Doch die Freude darüber wurde durch Thomas Bach getrübt. Der IOC-Präsident ließ sich mit den Medaillengewinnern fotografieren. Wendl passte das gar nicht. Der „Bild“ sagte er: „Über die Glückwünsche von ihm habe ich mich nicht gefreut. Er hat sich dazugestellt, ein Foto gemacht und dann war er wieder weg. Das war einfach nur Show! Eine komische Situation nach den ganzen Vorfällen.“

Hintergrund: Unvergessen bleibt für das Duo der Trip zur Olympia-Bahn nach China im November, als Arlt falsch-positiv auf das Coronavirus getestet worden war. Der 34-Jährige berichtete unter anderem von Kakerlaken im Quarantäne-Hotel.

Skilanglauf: Starker fünfter Platz für Hennig

8.35 Uhr: Skilangläuferin Katharina Hennig ist nur knapp an einer Medaille vorbeigelaufen. Nach einem starken Rennen über zehn Kilometer in der klassischen Technik in Zhangjiakou wurde die 25-Jährige aus Oberwiesenthal am Donnerstag Fünfte. 11,9 Sekunden trennten sie vom Bronze-Rang.

Olympiasiegerin wurde Therese Johaug. Im Ziel hatte die 33-jährige Norwegerin nur 0,4 Sekunden Vorsprung auf die Finnin Kerttu Niskanen, die Silber gewann. Bronze ging an Krista Parmakoski ebenfalls aus Finnland. Sie war gerade einmal eine Zehntelsekunde schneller als die viertplatzierte Russin Natalia Neprjajewa. Katherine Sauerbrey aus Hallenberg überzeugte als Elfte.

Ski Alpin: Strolz macht Papa stolz

7.44 Uhr: Der österreichische Skirennläufer Johannes Strolz hat sensationell die Goldmedaille in der Kombination gewonnen und ist damit in die Fußstapfen seines Vaters Hubert getreten. Der 29-Jährige siegte in Yanqing nach Abfahrt und einem Slalomlauf deutlich vor Aleksander Aamodt Kilde (Norwegen/+0,59 Sekunden) und James Crawford (Kanada/+0,68).

„Das bedeutet die Welt für mich“, sagte Strolz, ”besonders wegen der Geschichte meines Vaters. Ein Traum wird wahr. Wenn ich dran denke, all die Bilder meines Vaters mit der Goldmedaille, ich muss mich zusammenreißen, damit ich nicht losheule.”

Der Deutsche Simon Jocher, der bei der WM vor einem Jahr einen starken fünften Rang belegt hatte, vergab die Außenseiterchance auf eine Medaille bereits durch eine schwache Leistung in der Abfahrt. Anschließend schied er im Slalom aus.

Snowboard: Enttäuschung für Medaillen-Hoffnung Nörl

6.33 Uhr: Die deutschen Snowboard-Crosser haben ihre Medaillenhoffnungen früh aufgeben müssen. Der als Gold-Anwärter gestartete Martin Nörl aus Adlkofen schied im Viertelfinale nach einer Kollision mit seinem US-Konkurrenten Mick Dierdorff vor Erreichen des Ziels aus. Der 28-Jährige, Olympia-Achter 2018 in Pyeongchang, war nach zuletzt drei Weltcup-Siegen nacheinander als einer der Topfavoriten auf die eisige Strecke in Zhangjiakou gegangen.

Ebenfalls im Viertelfinale kam das Aus für Umito Kirchwehm (Feldberg) nach einem Sturz. Der angeschlagen ins Rennen gegangene Paul Berg (Konstanz) schied als direkter Konkurrent von Nörl bereits im Achtelfinale aus.

Olympiasieger wurde der Österreicher Alessandro Hämmerle vor dem Kanadier Eliot Grondin und Omar Visintin aus Italien.

Eiskunstlaufen: Chen brilliert, Hanyu nur Vierter

5.51 Uhr: Der dreimalige Weltmeister Nathan Chen hat sich mit einer glänzenden Kür zum Olympiasieger gekrönt. Mit 332,60 Punkten gewann der 22 Jahre alte Eiskunstläufer aus den USA vor den Japanern Yuma Kagiyama (310,05) und Shoma Uno (293,00).

Chen entthronte mit einer Kür, in der er fünf Vierfach-Sprünge präsentierte, Yuzuru Hanyu aus Japan. Der Olympiasieger von 2014 und 2018 landete mit 283,21 Punkten nur auf den enttäuschenden vierten Rang. Der im kalifornischen Irvine lebende Chen hatte seine Klasse und Topform schon zuvor gezeigt. Mit 113,97 Punkten stellte er einen Weltrekord für ein Kurzprogramm auf.

Snowboard: Erneutes Gold für US-Star Kim

10. Februar, 5.01 Uhr: Leilani Ettel hat beim erneuten Olympiasieg von US-Snowboardstar Chloe Kim den elften Platz belegt. Während die Seriensiegerin im Genting Snow Park in Zhangjiakou spektakulär ihren Halfpipe-Triumph von 2018 wiederholte, zeigte die 20-Jährige aus Pullach im Finale mit 57,50 Punkten eine gute Leistung. Silber ging hinter der unantastbaren Kim (94,00) an die Spanierin Queralt Castellet (90,25), Bronze holte Sena Tomito aus Japan (88,25).

Kim gelang mit ihrem zweiten Triumph das Kunststück, als erste Frau zweimal olympisches Halfpipe-Gold zu holen. ”Ich kann es nicht glauben und bin einfach so dankbar”, sagte sie: ”Vor dem ersten Run habe ich mir viel Druck gemacht.”