Kamila Valieva
  • Neue Entwicklung im Fall Kamila Valieva
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Valieva-Ergebnisse „mit Sternchen“ versehen – neue Doping-Theorie

Das Ergebnis des olympischen Eiskunstlauf-Einzels mit Gold-Favoritin Kamila Valieva wird nach IOC-Angaben als vorläufig gelten und mit einem Sternchen versehen. Dies gelte für den Zeitraum der laufenden Ermittlungen in der Doping-Affäre um die 15 Jahre alte Russin, sagte Mark Adams, Sprecher des Internationalen Olympischen Komitees. Nach dem Kurzprogramm führt Valieva die Konkurrenz an, die Entscheidung in der Kür fällt am Donnerstag.

Auch das Resultat des Team-Wettbewerbs, den die russische Mannschaft um Valieva gewonnen hatte, sei als vorläufig zu betrachten, versicherte Adams. Zuvor hatte das IOC entschieden, für den Fall eines Medaillengewinns von Valieva im Damen-Einzel auf eine Siegerehrung zu verzichten. Auch die Medaillenzeremonie für den Team-Wettbewerb war kurzfristig abgesagt worden.

Nach Doping-Affäre: Olympia-Ergebnisse „mit Sternchen“ versehen

In einer Dopingprobe der Europameisterin von Ende Dezember war das verbotene Herzmittel Trimetazidin nachgewiesen worden. Der Positiv-Test wurde aber erst während der Winterspiele in Peking bekant. Vom Internationalen Sportgerichtshof Cas erhielt Valieva die Starterlaubnis für den Einzel-Wettbewerb.

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IOC-Sprecher Adams verwies erneut darauf, dass nun zunächst das weitere Verfahren in der Doping-Sache abgewartet werden müsse. Bislang sei noch nicht einmal die B-Probe Valieva untersucht worden. Mit Blick auf den künftigen Umgang mit Dopingfällen werde man Schlüsse aus der Causa Valieva ziehen. „Es ist aber sehr schwierig, Lehren aus einem Fall zu ziehen, der nicht einmal abgeschlossen ist“, sagte Adams. Angesichts des Alters von Valieva müsse man „sehr verantwortungsvoll sein, wie wir das Thema diskutieren“.

New York Times: Drei Herzsubstanzen in Valievas Probe

Nun sollen laut der New York Times sogar drei unterschiedliche Substanzen zur Behandlung von Herzproblemen in Valievas Probe entdeckt worden sein – eine verbotene und zwei erlaubte. Das gehe aus einem Dokument hervor, das bei der Anhörung um die Starterlaubnis der Russin im Einzelwettbewerb der Winterspiele in Peking vor dem CAS vorgelegt worden war. Valieva, hatte vor den Richtern der Ad-hoc-Kommission des Sportgerichtshofs argumentiert, ihre Probe sei durch ein Medikament ihres Großvaters kontaminiert worden. Das bestätigte der Schweizer Denis Oswald, Vorsitzender der IOC-Disziplinarkommission.


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Laut „New York Times” habe Valieva Großvater in einer Videobotschaft an die russischen Anti-Doping-Behörden der RUSADA erklärt, er nehme das Medikament Trimetazidin, um „Attacken“ zu behandeln. Russische Medien berichteten, Valieva habe angeblich aus demselben Glas wie ihr Opa getrunken.

Anti-Doping-Agentur: Die Substanzen würden „darauf abzielen, die Ausdauer zu erhöhen“

Ihre Mutter sagte, Valieva nehme die Substanz Hypoxen gegen Herzrhythmusstörungen. Zudem tauchte in der Analyse L-Carnitin auf, das gegen Durchblutungsstörungen helfen kann. Die Kombination der drei Substanzen scheine „darauf abzuzielen, die Ausdauer zu erhöhen, Ermüdung zu reduzieren und eine effizientere Nutzung von Sauerstoff zu fördern“, sagte Travis Tygart, Chef der US-Anti-Doping-Agentur USADA.

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Valieva war bei den russischen Meisterschaften am 25. Dezember getestet worden, das Resultat der Probe, die im Labor in Stockholm ausgewertet wurde, lag jedoch erst am 8. Februar vor – einen Tag nach dem Sieg der Russen im olympischen Teamwettbewerb. Dennoch hob die RUSADA Valievas Suspendierung auf, IOC, die Welt-Anti-Doping-Agentur WADA und der Eislauf-Weltverband ISU waren dagegen in Berufung gegangen, verloren aber vor dem CAS.

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Der begründete sein Urteil mit dem Alter Valievas, die als unter 16-Jährige als schutzbedürftig gelte. Zudem habe sie durch die Verzögerung in der Auswertung der Probe keine Chance gehabt, juristisch angemessen auf eine Suspendierung zu reagieren. Ein Ausschluss von den Spielen in Peking hätte Valieva „irreparablen Schaden“ zugefügt, sagten die CAS-Richter. Ob und welche Sanktionen der Europameisterin drohen, entscheidet sich erst in einem weiteren Verfahren nach den Spielen, bei denen sie damit unter Vorbehalt läuft. (dpa/sid/fe)

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