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Dem HSV gelang gegen Sandhausen ein erfolgreicher Abschluss der Hinrunde.
  • Dem HSV gelang gegen Sandhausen ein erfolgreicher Abschluss der Hinrunde.
  • Foto: imago images/Nordphoto

Trügerische Statistik: Das spricht für und das gegen den HSV-Aufstieg

Die Meinungen unter den HSV-Profis waren nach dem 4:2 gegen Sandhausen, dem letzten Spiel der Hinrunde, das schon sechs Wochen zurückliegt, einhellig. Gewiss, in den ersten 17 Spielen der Saison, der nunmehr fünften des HSV in der Zweiten Liga, wäre der ein oder andere Punkt mehr drin gewesen. Unterm Strich sei man mit der Punkteausbeute von 34 aber zufrieden. Doch wird die auch für das große Ziel reichen?

Ein Blick in die Statistik erweist sich als trügerisch. Einiges spricht eindeutig für den Aufstieg – manches aber auch nicht. Zunächst zu dem, was Mut machen kann: Seit der Saison 1995/96, als die Drei-Punkte-Regel auch in der Zweiten Bundesliga eingeführt wurde, gab es insgesamt 29 Mannschaften, die nach der Hinrunde, also 17 Spieltagen, 34 Punkte oder mehr auf dem Konto hatte – wie jetzt der HSV.

Ist der HSV zu 72,4 Prozent bereits aufgestiegen?

Von diesem 29 Teams wurden am Ende der Spielzeit 14 Tabellenerster (48,28 Prozent) und sieben Tabellenzweiter (24,14 Prozent). Das würde, wenn man das pauschal so formulieren mag, also bedeuten: Der HSV ist bereits zu 72,42 Prozent aufgestiegen. Wenn da nicht die übrigen 27,58 Prozent wären…


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Neben drei Zweitligisten, die zur Halbzeit mindestens 34 Punkten angehäuft hatten, am Ende der Saison aber nur auf Rang drei landeten (10,34 Prozent), gab es zwar „nur“ fünf Mannschaften, die eine solche Ausbeute noch gänzlich verspielten und nach 34 Spieltagen plötzlich auf Rang vier oder schlechter dastanden (17,24 Prozent).

Der HSV verspielte schon zweimal eine starke Hinrunde

Der Haken an der Rechnung ist allerdings: Bei zwei dieser fünf Mannschaften handelte es sich um den HSV. Zweimal, sowohl in der Saison 2018/2019 als auch in der Spielzeit 2020/2021, stand der HSV nach der Hinrunde auf Rang eins, mit 37 bzw. 36 Zählern – wurde am Ende bekanntlich aber nur Vierter.

Nur in den Hinrunden dieser beiden Saisons hatte der HSV nach 17 Spieltagen übrigens mehr Punkte als in der aktuellen. Im Vergleich zur Runde 2019/2020 (30 Punkte, am Ende Vierter) und verglichen mit der Vorsaison (29 Punkte, am Ende Dritter) steht das Team von Trainer Tim Walter momentan besser da. Dass der bislang besten Endplatzierung (in der Vorsaison) aber die bis dato schlechteste Zweitliga-Hinrunde des HSV vorausgegangen war, beweist, wie trügerisch die Statistik eben ist.

Die Statistik belegt: In der Zweiten Liga ist alles möglich

Zwar gab es seit 1995/1996 insgesamt ganze sieben Saisons, in der kein einziges Team nach der Hinrunde 34 Punkte oder mehr hatte – was unterstreicht, dass neben Tabellenführer Darmstadt 98 (36 Punkte) auch der HSV durchaus mit einem guten Gefühl in die Winterpause gehen durfte.

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Wie krass es in der Zweiten Liga bisweilen zugehen kann, belegt aber nicht zuletzt ein Blick auf die Saison 2011/2012: Seinerzeit gab es vier Mannschaften, die nach 17 Spieltagen sogar 36 Punkte oder mehr vorweisen konnten. Für eine Mannschaft reichte es aber am Ende nur zu Rang vier: Es war der FC St. Pauli. Und damit auch der Verein, der in der Vorsaison 36 Zähler nach der Hinrunde hatte – Mitte Mai dieses Jahres aber bekanntlich plötzlich nur noch auf Platz fünf rangierte und den Aufstieg verpasste.

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