Tim Walter ärgert sich auf der Tribüne
  • HSV-Coach Tim Walter musste gegen Kiel (0:0) seine Sperre absitzen. Genossen hat er es auf der Tribüne nicht.
  • Foto: WITTERS

„Zehnmal schlimmer“: Gesperrter HSV-Coach Walter leidet auf der Tribüne

Es bedarf nicht viel Vorstellungskraft, um zu mutmaßen, wie Tim Walter das 0:0 gegen Holstein Kiel auf der Tribüne verfolgt hat. Die Statistiken sprachen eine deutliche Sprache. 22 Torschüsse, 17 Ecken, 21 Flanken – der HSV dominierte im Heimspiel die „Störche“ in praktisch allen Bereichen. Einzig und allein in der wichtigsten aller Statistiken stand die Null – mehr als ein torloses Remis war an diesem Nachmittag nicht drin. Sehr zum Leidwesen von Walters Tischplatte.

Jene, bekundete der gesperrte Trainer nach dem Spiel, hatte gelitten. „Das war zehnmal schlimmer“, sagte Walter angesprochen auf sein Nervenkostüm während des Spiels. Der HSV hatte Chancen für drei Spiele, das wussten sie alle nach dem Spiel. Allein Robert Glatzel verzeichnete sechs Abschlüsse, blieb dabei aber glücklos. „Ich hatte immer das Gefühl, dass es gleich soweit ist“, sagte der Stürmer nach der Partie. Eine Hoffnung, die sich nicht erfüllen sollte. Dabei fingen die Hamburger, bei denen Co-Trainer Julian Hübner das Kommando übernahm, gut an. Die Anfangsphase durfte durchaus als Reaktion auf das 2:4 in Karlsruhe verstanden werden.

Glatzel und Jatta belohnten den HSV nicht früh

Doch weder Glatzel (5./21.) noch Bakery Jatta (11.) belohnten die Hamburger – der Ball, er wollte an diesem Nachmittag einfach nicht rein. „Wir haben ihn auf jeden Fall vermisst“, sagte HSV-Profi Jonas Meffert nach dem Spiel über Walter und mutmaßte: „Vielleicht hat er auch gefehlt heute, damit der Ball ins Tor geht.“ Auf der Tribüne gab Walter alles in seiner Macht Stehende, schmetterte vor dem Spiel die Vereinshymne „Mein Hamburg lieb’ ich sehr“ lautstark mit.


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Hübner, der am Spielfeldrand merklich zurückhaltender agierte als Walter, bilanzierte: „Also, wenn’s jemand verdient hat, dann wir mit so vielen Chancen. In der ersten Hälfte haben wir schon zwei Kopfbälle, die auf den Torwart gehen. Die Energie war da, wir haben super verteidigt, und dass wir uns vorne nicht belohnen, ist super ärgerlich.“ Auch im zweiten Abschnitt vergaben Ransford Königsdörffer (56.) und Glatzel (84.) weitere Chancen. Meffert befand gar: „Wir hätten noch weiterspielen können und hätten nicht getroffen.“ Er dürfte nicht daneben liegen.

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Nach fünf Heimsiegen in Folge ließen die Hamburger vor ausverkauftem Haus damit erstmals wieder Federn, Kiel bleibt im Volkspark ein ungemütlicher Gast – noch nie verlor Holstein beim HSV, der nunmehr auf den Relegationsrang fiel. Die wichtigste Erkenntnis für Walter: Gegen Düsseldorf nach der Länderspielpause darf er wieder an der Seitenlinie stehen. Das freut seine Profis – und die Tischplatte. „So was“, sagte Walter und meinte seine Sperre, „brauche ich nicht mehr.“

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