Polzins Poker um die HSV-Startelf: Neue Details zu Wackel-Kandidat
Am Freitag war Giorgi Gocholeishvili einer der ersten HSV-Profis, die den Trainingsplatz betraten. In seiner Hand: eine schwarze Gesichtsmaske, die nach seinem schmerzhaften Nasenbeinbruch angefertigt wurde. Unter der Woche hatte Merlin Polzin angedeutet, dass der Georgier ohne diesen Schutz nicht werde spielen können. Während der Abschlusseinheit legte Gocholeishvili die Maske aber immer mal wieder ab. Was bedeutet das für Polzins Startelf-Poker?
Als er am Donnerstag auf den Rechtsverteidiger angesprochen wurde, hatte Polzin noch auf den Freitagvormittag verwiesen: „Wir müssen das Training abwarten.“ Das fand dann unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt – mit Gocholeishvili. Auch wenn der Abwehrmann seine neue Spezialmaske mit auf den Platz genommen hatte, soll er sie während des Aufwärmens wieder abgesetzt haben. Grundsätzlich ist das nicht unvorsichtig, denn in den ersten Übungen kommt es meistens noch nicht zu Zweikämpfen, die Gocholeishvili zu Beginn der Woche noch meiden sollte.
HSV-Verteidiger Gocholeishvili hat seine Spezialmaske
Allerdings stellt sich die Frage: Wäre es nicht besser, die Maske so lange wie möglich zu tragen, wenn man tags darauf auch mit ihr spielen muss? Gewöhnungsbedürftig ist solch ein Gesichtsschutz allemal – um schnellstmöglich wieder in den Pflichtspielbetrieb eingreifen zu können, sollte man aber sicherlich alles versuchen, um sich auch wirklich zügig daran zu gewöhnen. In den Tagen vor dem Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg (Samstag, 15.30 Uhr, Liveticker auf MOPO.de) hatte Gocholeishvili mit Pflastern im Gesicht und kurz auch mit einer provisorischen weißen Maske trainiert.

Entscheidend ist jetzt, wie er mit dem schützenden Spezialstück zurechtkommt. Ungünstig wäre, wenn der 24-Jährige über ähnliche Probleme klagt wie Jonas Meffert in der Vorsaison. „Meffo hat sich in seiner Art und Weise, Fußball zu spielen, eher eingeschränkt gefühlt“, erinnerte Polzin an die Folgen von dessen Nasenverletzung. Die von Gocholeishvili ist nun maßgeblich dafür, ob der Coach seine Startelf ändert oder nicht. Dazu hielt man sich am Freitag im Volkspark bedeckt. Dass die Leihgabe von Schachtar Donezk die Maske während des Abschlusstrainings immer mal wieder abnahm, spricht aber dafür, dass sie sich tendenziell (noch) unwohl mit ihr fühlt. Damit sich das ändert, soll die Maske womöglich noch einmal angepasst werden.
Mikelbrencis könnte gegen Wolfsburg erneut beginnen
Gocholeishvili bleibt mit Blick auf den Kader vorerst ein Wackel-Kandidat. Auch wenn er Polzins erste Wahl für die rechte Schienenspieler-Position im 3-4-3-System ist, hätte der Trainer keine Bedenken, erneut William Mikelbrencis aufzustellen. Der Franzose machte seine Sache beim 1:2 in Leipzig ordentlich und würde erneut beginnen, sollte sein georgischer Konkurrent ausfallen.
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Aber selbst wenn Gocholeishvili ins Aufgebot zurückkehren sollte: Weil Polzin mit Mikelbrencis zufrieden war, könnte es ohnehin bei derselben Anfangsformation wie am vergangenen Samstag bleiben. Der Poker wird erst eine Stunde vor dem Anpfiff endgültig aufgelöst.
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