Ohne Torunarigha und weiteren Zugang: HSV testet neue Startelf-Option
Als ein kleiner Junge mit dem Rücken-Schriftzug „Van Buyten“ sein Trikot über den Zaun warf, der hinauf zum Volksparkstadion führt, lächelte Jordan Torunarigha. Der Verteidiger erfüllte den Autogrammwunsch des HSV-Fans mit Freude und verließ das Trainingsgelände – auf dem er zuvor meist in der vermeintlichen B-Elf gespielt hatte. Statt der Neuverpflichtung von KAA Gent übernahm ein anderer Profi die Position links in der defensiven Dreierkette. Und noch ein Zugang fand sich nicht in dem Team wieder, das den Eindruck einer Startelf machte.
Torunarighas späte Rote Karte im Testspiel auf Mallorca (0:2) war überflüssig, sie ist verbunden mit einer möglichen Sperre, sie verärgerte die HSV-Verantwortlichen um Sportvorstand Stefan Kuntz. Und sie könnte dafür sorgen, dass der 28-Jährige am Samstag, wenn der HSV in der ersten Runde des DFB-Pokals bei Oberligist FK Pirmasens antritt (13 Uhr, Liveticker auf MOPO.de), nicht in der Startelf stehen wird. Zuletzt schien es so, als sei der Linksfuß auf der Position halblinks in der Abwehrreihe einigermaßen konkurrenzlos, doch nun probte Merlin Polzin eine Alternative.
Soumahoro und Meffert in vermeintlicher A-Elf des HSV
Bei der Einheit am Mittwochvormittag verteidigte Aboubaka Soumahroro neben Defensivchef Daniel Elfadli (Mitte) und Rennes-Leihgabe Wared Omari (halbrechts). Zu Beginn der Sommervorbereitung hatte Polzin Soumahoro im Zentrum des Abwehrverbunds getestet und Elfadli halbrechts, nun aber könnte es eine weitere Versetzung geben.
Während Elfadli zuletzt in der Mitte einen deutlich stabileren Eindruck machte, könnte Soumahoro – wie der jüngst wackelig agierende Torunarigha ist er Linksfuß – halblinks seinen neuen Platz gefunden haben. Zumindest vorerst. Das Profil für diese Position bringt der 20-jährige Franzose, der sich mit dem Spielaufbau auskennt, jedenfalls mit.

Gegen Pirmasens könnten fußballerische Komponenten ohnehin wertvoller sein als gegen die künftigen Bundesliga-Gegner. Womöglich auch deshalb stellte Polzin am Mittwoch Routinier Jonas Meffert und nicht Nicolai Remberg in die mögliche Startelf. Mefferts Qualitäten als Ballverteiler könnten beim vermutlich tief stehenden Fünftligisten eher gefragt sein als die Zweikampfhärte von Zugang Remberg, der auf Mallorca noch ein Mittelfeld-Tandem mit Nicolás Capaldo gebildet hatte. Es würde aber nicht überraschen, wenn der Argentinier am Samstag neben Meffert spielt.
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Ansonsten gab es beim zweiten Mannschaftstraining der Woche keine Überraschungen. Miro Muheim und Giorgi Gocholeishvili bekleideten die Außenbahnen, in der vorderen Reihe liefen Emir Sahiti, Ransford Königsdörffer und Alexander Røssing-Lelesiit als Sturm-Trio in einer Mannschaft auf. Jean-Luc Dompé und Bakery Jatta sowie später auch Yussuf Poulsen und Immanuel Pherai absolvierten ein individuelles Programm mit und ohne Ball. Auch wenn das Quartett schon wieder Pässe spielen und intensivere Läufe absolvieren konnte: Für die Startelf in Pirmasens kommen alle vier Profis nicht infrage. Zumindest bei Poulsen hatte Polzin eine Jokerrolle nicht ausgeschlossen.
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