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Jean-Luc Dompé in Karlsruhe
  • Jean-Luc Dompé
  • Foto: IMAGO / Lobeca

„Muss er machen“: Dompé verballert HSV-Sieg – auch Jatta im Fokus

Sie waren so verdammt nah dran. Am Ende aber verließen die HSV-Profis den Wildpark wieder mal mit schlechten Gefühlen. 2:2 (0:1) beim KSC, eigentlich ja okay aus Sicht des HSV, aber doch bitte nicht so,  mit einem Gegentreffer in der Nachspielzeit. Am Ende warfen die Hamburger zwei Punkte weg.

Nein, er wollte diesmal lieber nichts sagen. Mit dicker Krawatte und schnurstracks wanderte Daniel Heuer Fernandes in die Kabine. Keinen Bock auf Interviews, lasst mich bloß in Ruhe, verriet die Körpersprache des HSV-Keepers, der mit der letzten Aktion des Spiels noch einmal hinter sich greifen musste.

Dafür sprachen diesmal andere und fanden deutliche Worte. „So, wie es gelaufen ist, darf es niemals passieren, dass wir hier nur einen Punkt mitnehmen“, schimpfte Mittelfeldmann László Bénes und resümierte: „Das fühlt sich an wie eine Niederlage.“

Torschütze Bénes: „Das fühlt sich an wie eine Niederlage“

Ein Satz, der die Gemütslage aller Hamburger widerspiegelte, denn sie verpassten es, das Spiel zu entscheiden. Am Ende wurden die eingewechselten Jean-Luc Dompé und Bakery Jatta zu tragischen Figuren. Zwei Mal ließen sie in der Nachspielzeit beste Kontergelegenheiten aus. Kurz darauf jubelte dann vor 33.000 Fans im ausverkauften Haus der euphorisierte KSC.

Nach dem späten Ausgleich durch den KSC herrschte große Enttäuschung beim HSV. WITTERS
Enttäuschte HSV-Profis
Nach dem späten Ausgleich durch den KSC herrschte große Enttäuschung beim HSV.

Dumm gelaufen und extrem bitter für den HSV, der sich zuvor nach sehr schwachem Start berappelt hatte. Schleusener krönte zunächst die starke Karlsruher Anfangsphase mit der Führung der Heimelf (14.), bis zum Wechsel brachte der HSV nicht viel zu Stande. „Dann aber haben wir uns aufgerafft und es besser gemacht“, so Trainer Tim Walter.

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Tatsächlich hätte – bei allen Unzulänglichkeiten – die große individuelle Klasse des Kaders dem HSV beinahe zum Sieg verholfen. Zunächst zirkelte Bénes einen Freistoß traumhaft schön  zum Ausgleich ins Netz (61.). Vier Minuten später staubte Torjäger Glatzel einen verunglückten Bénes-Schuss sogar zum 2:1 ab (65.).

Schmeichelhaft, keine Frage. Und dennoch: Der HSV musste den Sack zumachen. Zwei Mal scheiterte Dompé an KSC-Keeper Drewes (90.+1 und 90.+3), im Anschluss an die zweite Chance drosch auch noch Jatta den Ball freistehend am Gehäuse vorbei.

Zivziadze bestraft HSV-Fehlschüsse

Teure Fehlschüsse. „Wir hatten so viele Konterchancen, die muss Jean-Luc einfach fertigmachen“, kritisierte Walter direkt in Richtung Dompés. „Und wenn nicht, musst du das hinten eben weg verteidigen.“ Beides misslang. Denn Stindls Steckpass erreichte Zivziadze, der zum 2:2 traf.

Bitter, ärgerlich, überflüssig. Dompé und Jatta waren hinterher diejenigen, über die auf Hamburger Seite am meisten diskutiert wurde. Das dem so war, lag aber auch daran, dass Königsdörffer und Öztunali – ihre Vorgänger auf den Flügeln – enttäuschten und nach 55 Minuten von Walter aus dem Spiel genommen wurden.

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Die Nachfolger machten es zwar grundsätzlich etwas besser, verballerten aber den Sieg. Walter nahm entsprechend alle vier Offensivspieler in die Pflicht und hätte sich bessere Leistungen gewünscht: „Das war von ihnen allen nicht so viel.“ Wenn es aber am Flügelspiel hapere, „haben wir ein Problem“.

Baustellen, an denen demnächst gearbeitet wird.  Zunächst aber müssen sie ein wenig ihre Wunden lecken. Erstmals in dieser Saison, trotz des einen Punktes, oder besser gesagt: gerade deswegen.

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