Warmed Omari wird in Berlin von den HSV-Medizinern vom Platz begleitet

Warmed Omari wurde in Berlin von den HSV-Medizinern vom Platz begleitet. Foto: imago images/Jan Huebner

HSV bangt um „überragend guten“ Omari: Wann die Diagnose ansteht

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Bevor Warmed Omari von den HSV-Medizinern um Teamarzt Wolfgang Schillings an den Spielfeldrand begleitet wurde, krümmte er sich auf dem Rasen des Stadions An der Alten Försterei. Er griff sich an seinen linken Knöchel und verschränkte die Arme vor seinem Gesicht, ehe er nur langsam aufstehen konnte. Doch aus seiner Mimik sprach auch danach noch Schmerz. Am Tag nach dem 0:0 in Berlin, inklusive seines Schreckmoments, schrieb Omari auf Social Media, dass er „bald“ auf den Platz zurückkehren werde. Doch was heißt „bald“?

Vonseiten des HSV gab es bis zum frühen Dienstagnachmittag zunächst kein neues Update zu Omaris Blessur. Am Abend hieß es, dass man sich erst am Mittwochvormittag genauer äußern werde. Das könnte darauf hindeuten, dass es Omari tatsächlich schlimmer erwischt hat. Die Sorgenfalten waren ohnehin bereits am Vortag gewachsen: Da hatte der Verein nach einer Untersuchung im UKE, anders als bei Fábio Vieira, keine Entwarnung geben können.

Im Laufe des Dienstags gab es weitere Checks. Auf der Hand liegt, dass sich der 25-jährige Omari am Sprunggelenk verletzt hat. Sollten Bänder betroffen sein, könnte er nicht nur das Spiel gegen Mainz 05 am Sonntag (17.30 Uhr, Liveticker auf MOPO.de) verpassen – sondern dann wäre sogar ein wochenlanger Ausfall zu befürchten. Ein solcher würde die Mannschaft von Trainer Merlin Polzin hart treffen. Sobald die Diagnose mitgeteilt wird, herrscht Klarheit.

HSV-Boss Kuntz lobt Omari: „Hat seine Einstellung gezeigt“

Omari legte einen guten Start in seine Premierensaison beim HSV hin, stand in allen bisher sechs Pflichtspielen in der Startelf – und das, obwohl er einen für ihn harten Sommer hinter sich hat. Bei seinem Stammklub Stade Rennes hatte er nicht mit der Mannschaft trainieren dürfen, deshalb reiste er Anfang August mit großem Fitnessrückstand nach Hamburg. „Als er hier ankam, hatte er die schlechtesten Ausdauerwerte“, berichtete Stefan Kuntz am Montag.

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Den HSV-Bossen war bewusst, dass Omari in der Vorsaison bei Ex-Leihverein Olympique Lyon kaum gespielt hatte, sie entschieden sich aber dennoch voller Überzeugung für die Verpflichtung: „Wir haben ihn im Scouting ganz oft beobachtet – und hatten wirklich das Gefühl, dass er überragend gut ist“, berichtete Kuntz, der sich nach fünf Spieltagen bestätigt sieht. Der Sportvorstand kann noch keine „ausgedehnte Unterhaltung“ mit dem Nationalspieler der Komoren führen, wie er augenzwinkernd ergänzte – zum einen, weil Kuntz der französischen Sprache nicht zu 100 Prozent mächtig ist, und zum anderen, weil Omari „ein bisschen introvertiert“ sei. Doch auf dem Platz, da zeigt er Leistung. Schon eine Woche nach seiner Präsentation hielt er im DFB-Pokal bei FK Pirmasens 120 Minuten durch.

Omari-Ausfall? Ramos und Soumahoro mögliche Vertreter

„Merlin hat überlegt, ob er ihn spielen lassen soll“, verriet Kuntz nun. „Aber er hat gesagt: Wenn nicht in Pirmasens, wo dann? Dann ist Warmed über 120 Minuten marschiert – und auch eine Woche später in Gladbach (beim 0:0 am ersten Bundesliga-Spieltag; d. Red.) marschiert.“ Kuntz sieht in Omari ein Beispiel dafür, dass man fehlende Fitness mit großem Willen begegnen kann: „Da sieht man den Unterschied zwischen Kopf und Körper. Auch wenn er nicht viel redet, hat er gezeigt, was er für eine Einstellung hat.“ Die kann Omari auf dem Feld vorerst wohl nicht ausleben.

HSV-Verteidiger Guilherme Ramos kam in Berlin als Omari-Ersatz ins Spiel. WITTERS
HSV-Verteidiger Guilherme Ramos bei Union Berlin
HSV-Verteidiger Guilherme Ramos kam in Berlin als Omari-Ersatz ins Spiel.

In Berlin wurde er in der Schlussphase von Guilherme Ramos ersetzt. Der Portugiese, der den HSV im Sommer eigentlich verlassen sollte, könnte als Rechtsfuß zum Profiteur werden. Möglich ist auch, dass Daniel Elfadli in der Dreierkette von links nach rechts rückt und Aboubaka Soumahoro auf der halblinken Seite eine neue Chance erhält. Auch Jordan Torunarigha, der jüngst wegen Achillessehnenschmerzen ausfiel, soll hier bald wieder eine Option sein.

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Derweil steht fest, dass Vieira dem HSV sowohl gegen Mainz als auch bei RB Leipzig (18. Oktober) fehlen wird. Der DFB verkündete am Dienstag die Zwei-Spiele-Sperre für den Portugiesen, der in Berlin in der Nachspielzeit die Rote Karte gesehen hatte. Der Einspruch des HSV, der hoffte, nur einmal auf Vieira verzichten zu müssen, blieb erfolglos.

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