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Seit dem Rücktritt von Ex-Vorstand Thomas Wüstefeld hält Finanz-Direktor Dr. Eric Huwer (l.) Sportvorstand Jonas Boldt vermehrt den Rücken frei.
  • Eric Huwer und Jonas Boldt (r.) haben die Finanzierung für die Renovierung des Volksparkstadions eingetütet.
  • Foto: WITTERS

Erstes Plus seit zwölf Jahren! Diese Zahlen machen den HSV froh

Ex-HSV-Vorstand Thomas Wüstefeld hatte schon bei der Mitgliederversammlung Ende Juni eine Schwarze Null angekündigt, nun machte der Verein die Zahlen offiziell: Die HSV Fußball AG hat das am 30. Juni beendete Geschäftsjahr 2021/2022 erstmals seit zwölf Jahren mit einem positiven Jahresergebnis abgeschlossen. Während der Umsatz gesteigert und die Nettoverbindlichkeiten deutlich gesenkt werden konnten, beläuft sich der finanzielle Überschuss auf eine Summe von einer Million Euro.

„Diese Jahreszahlen sind das Ergebnis kontinuierlicher Arbeit, Beharrlichkeit und frühzeitiger Einleitung von entsprechenden Maßnahmen, insbesondere seit 2019“, erklärte Finanz-Direktor Dr. Eric Huwer auf der Vereinswebsite. „Wenn Corona nicht eingetreten wäre, hätten wir bereits im Geschäftsjahr 2019/20 ein ausgeglichenes Ergebnis erzielt.“ Das war nicht gelungen, ebenso wenig wie im vergangenen Geschäftsjahr 2020/2021, das die AG mit einem Defizit von 4,7 Millionen Euro abgeschlossen hatte.

HSV Fußball AG macht Gewinn von einer Million Euro

Dass nun, erstmals seit über zehn Jahren, wieder ein finanzielles Plus in der Bilanz steht, führt Huwer auch auf Transfererlöse, die sportliche Entwicklung der Profi-Mannschaft und konkret auf ungeplante Mehreinnahmen im DFB-Pokal sowie in der Relegation zurück. Wenngleich die HSV-Heimspiele in der Vorsaison angesichts der Corona-bedingten Auflagen nur zu zu 40 Prozent besucht werden konnten, konnte im Vergleich zum Vorjahr (55,8 Millionen Euro) zudem der Umsatz deutlich gesteigert werden – um 60 Prozent auf 89 Millionen Euro im abgelaufenen Geschäftsjahr 2021/2022.


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Positive Nachrichten gab es auch in Bezug auf die Finanzverbindlichkeiten: „Wir haben die Nettofinanzverbindlichkeiten, einfach gesprochen: die tatsächlichen Schulden, allein im abgelaufenen Geschäftsjahr um 17,5 Millionen Euro reduziert“, erklärte Huwer. „Seit dem Abstieg im Jahr 2018 wurden die Finanzverbindlichkeiten damit auf jetzt noch verbliebene 31,4 Millionen Euro fast halbiert.“ Hintergrund dieses Abbaus ist vor allem, dass das Schuldscheindarlehen aus dem Jahr 2016 sowie ein weiteres Darlehen planmäßig getilgt wurden. Auch die HSV-Anleihe 2019/26 wurde in Teilen erstmalig rückgeführt.

HSV steigert Umsatz und baut Verbindlichkeiten ab

Darüber hinaus wurde die Eigenkapitalquote auf 30,3 Prozent verbessert (Vorjahr: 25,2 Prozent), zum Stand 30. Juni 2022 betrug das Eigenkapital der HSV Fußball AG 35 Millionen Euro (zuvor: 31,8 Millionen Euro). „Das ist Ausdruck unserer wirtschaftlichen Solidität“, sagte Huwer. „Wir sind raus aus der ökonomischen Abwärtsspirale.“ Und: „Dieses Ergebnis ist das Resultat zahlreicher Bemühungen, die sich über viele Jahre erstrecken.“

Unmittelbar vor Ausbruch der Pandemie seien vorbeugende Maßnahmen eingeleitet worden, man sei auf weniger erfolgreiche Zeiten vorbereitet gewesen und habe „zu jedem Zeitpunkt der Krise über ausreichende Liquidität“ verfügt, betonte der seit 2014 beim HSV angestellte Huwer.

Huwer sieht den HSV „gewappnet“ für die Zukunft

Der 38-Jährige, der als Chief Operating Officer (COO) seit diesem Sommer die kaufmännische Leitung inne hat und der seit dem Wüstefeld-Rücktritt Alleinvorstand Jonas Boldt vermehrt den Rücken freihält, hob außerdem die Bedeutung der Fans hervor: „Viele der Kolleginnen und Kollegen aus der Bundesliga beneiden uns Woche für Woche um unsere Anhängerschaft. Die Ticketingerlöse liegen über Plan, der Dank geht an unsere Fans; man kann es nicht oft genug betonen, und wir sind dankbar und demütig für diese Verbundenheit zum HSV.“

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Anders als bei vielen anderen deutschen Profi-Klubs stellen die Erlöse aus dem Ticketing beim HSV „die höchste Erlösquelle dar“. Und während die Hälfte dieser Vereine große finanzielle Verluste zu verzeichnen hat, blickt Huwer nicht zuletzt wegen der Rückkehr des regulären Spielbetriebs optimistisch in die Zukunft: „Dieser Jahresüberschuss soll keine Ausnahme sein. Mit diesem Ergebnis sind wir gewappnet, unseren sportlichen Zielen näher zu kommen, und darum geht es im Kern unseres täglichen Handelns. Es ist unser höchstes Bestreben, die wirtschaftlichen und sportlichen Ziele des HSV miteinander zu verbinden. Wirtschaftlich wie sportlich richten wir den Blick eindeutig nach oben.“

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