Enttäuschung für HSV-Hoffnung Pherai – doch ein großer Traum bleibt
Immanuel Pherai stand in der Nacht von Sonntag auf Montag (MEZ) gerade erst neun Minuten auf dem Spiefeld, da sah er bereits die Gelbe Karte. Als Joker konnte der HSV-Profi die Nationalelf von Suriname nicht zum erhofften ersten Sieg beim CONCACAF Gold Cup führen, die Partie gegen die Dominikanische Republik endete 0:0 – doch das Ausscheiden stand bereits fest. Eine Enttäuschung. Aber ein anderer Traum bleibt.
Die gute Nachricht aus HSV-Sicht ist: Pherai ist wieder fit. Beim ersten, wilden Gruppenspiel gegen Costa Rica (3:4), das auch Merlin Polzin live auf der Tribüne verfolgt hatte, hatte er noch 90 Minuten auf der Bank gesessen, im zweiten gegen Mexiko (0:2), das den K.o. in der Gruppenphase vorzeitig besiegelte, feierte der Mittelfeldmann als Einwechselspieler aber immerhin sein 20-Minuten-Comeback – wenige Wochen, nachdem er sich im Saisonfinale während des HSV-Trainings eine Sprunggelenksverletzung zugezogen hatte. Die aber ist nun vollständig verheilt.
Aus beim Gold-Cup – WM-Quali geht für Suriname weiter
Beim Gruppenfinale gegen die ebenfalls schon ausgeschiedene Dominikanische Republik ging es für Suriname und Pherai nur noch darum, sich anständig aus dem Turnier zu verabschieden. Das gelang nur bedingt. Der HSV-Profi verbuchte 19 Ballkontakte, ging zweimal erfolgreich ins Dribbling, führte fünf Zweikämpfe, schoss noch zweimal aufs Tor – traf aber nicht zum Sieg. Das Abenteuer beim kontinentalen Turnier für die Verbände von Nord- und Zentralamerika sowie der Karibik ging also mit einem Remis zu Ende. Ein anderer Suriname-Traum lebt aber weiter.

Dank der Ergebnisse in den Spielen gegen Puerto Rico (1:0) und El Salvador (1:1), die vor dem Gold Cup stattfanden, zog Pherais Nationalteam in die entscheidende dritte Gruppenphase der WM-Qualifikation ein. Dort steigen im September, Oktober und November die Partien (jeweils Hin- und Rückspiel) gegen Panama, erneut El Salvador und Guatemala. Wird Suriname dann Gruppenerster, qualifiziert es sich direkt für die WM-Endrunde in Kanada, Mexiko und den USA im Sommer 2026. Die beiden besten Gruppenzweiten der drei Qualigruppen müssten im März 2026 als nordamerikanische Teilnehmer ins Playoff-Turnier. Bei Platz drei oder vier wäre der nächste Traum geplatzt.
HSV-Bosse setzen auf die Nationalspieler um Pherai
So weit ist es allerdings noch nicht. Beim HSV hofft man, dass Pherai nach einer enttäuschenden Aufstiegssaison (18 Zweitligaspiele, nur fünfmal Startelf, kein Tor, drei Assists) durchstartet. Die Verantwortlichen glauben an das Potenzial des 24-Jährigen, dessen Dynamik in der Bundesliga zum Trumpf werden soll. Der bevorstehende Abgang von Ludovit Reis zum FC Brügge könnte Pherai zum Nutznießer machen, wenngleich der Ex-Braunschweiger ein offensiveres Spielerprofil bedient. Zu erwarten ist zudem, dass der HSV im offensiven Mittelfeld noch mal nachlegt.
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Es liegt an Pherai, inwieweit er sich im harten Konkurrenzkampf eines Bundesliga-Teams behaupten wird. Erst einmal dürfte der HSV ihm nach der Nationalmannschaftsreise aber noch ein paar zusätzliche freie Tage gewähren. So lange wie Pherai war schließlich keiner unterwegs. Miro Muheim bestritt sein letztes Testspiel mit der Schweiz am 11. Juni in den USA, Alexander Røssing-Lelesiit schied am Freitag durch eine 1:2-Pleite gegen Deutschland mit Norwegens U19 bei der EM aus. „Na ja, fast, aber nicht ganz“, schrieb der Flügelspieler, der bei dem Turnier auf sich aufmerksam machen konnte, am Sonntag auf Instagram. Wie Pherai könnte er beim HSV-Trainingsauftakt nächste Woche Mittwoch noch fehlen. Bei allen anderen Profis mit Vertrag ist zu erwarten, dass sie vor Ort sein werden.
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