„Eier gehabt“: Riesiges Mattuschka-Lob für die HSV-Aufstiegsmacher
In dieser Woche werden neue, richtungsweisende Entscheidungen im Volkspark getroffen. Es geht um den HSV-Kader, die Bundesliga und Transfers – und dabei sind neben Sportdirektor Claus Costa und den weiteren Trainern Loic Favé und Richard Krohn vor allem zwei Männer gefragt: Vorstand Stefan Kuntz sowie Chefcoach Merlin Polzin. Ein Duo, von dem Sky-Experte Torsten Mattuschka nach dem Zweitliga-Saisonfinale schwärmte.
„In Hamburg funktioniert das wohl, die Co-Trainer zum Chef zu machen, weil das immer mit dem Aufstieg endet“, staunte Mattuschka – nicht nur wegen Polzin, sondern auch in Anspielung auf Fabian Hürzeler, der während der Saison 2023/24 vom Assistenten zum Hauptcoach befördert worden war und dann mit dem FC St. Pauli aufstieg. Dass über diese Parallele überhaupt geredet werden kann, führt Mattuschka vor allem auf HSV-Boss Kuntz zurück.
Mattuschka: „Bundesliga kann sich auf den HSV freuen“
„Man muss zu Stefan Kuntz sagen: Er hat dicke Eier gehabt, ihn (Polzin; d. Red.) zu installieren“, befand „Tusche“. Denn zur Erinnerung: Im Dezember hatten die Verantwortlichen Gespräche mit vielen möglichen Trainerkandidaten geführt, ehe die Wahl kurz vor Weihnachten schließlich auf Polzin, der bis dahin nur Interimscoach war, fiel. „Das war keine einfache Entscheidung für Stefan Kuntz“, weiß Mattuschka. „Aber am Ende hat es sich ausgezahlt, sie sind Zweiter geworden. Die Bundesliga kann sich auf den HSV freuen.“ Und auf Polzin, den aufstrebenden Trainer.

Das, woran Christian Titz, Hannes Wolf, Dieter Hecking, Daniel Thioune und Tim Walter in den vergangenen Jahren gescheitert waren, hat der 34-Jährige aus Bramfeld nach der Entlassung von Steffen Baumgart geschafft: den HSV zum Aufstieg zu führen. Und das auf seine ganz eigene Art und Weise. „Merlin ist ein Mensch und empathisch“, hob Ex-Profi Mattuschka zunächst die Fußball-unabhängigen Stärken Polzins hervor. Hinzu käme: „Er kennt den Verein, ist ein Hamburger Junge, kommt aus der Kurve. Er hat eine ganz, ganz enge Bindung zum Verein, zur Mannschaft.“
Sky-Mann „Tusche“ zu Polzin: „Richtig geilen Job gemacht“
Sky-Experte „Tusche“ verwies zudem darauf, dass die Umstellung vom Assistenten zum Hauptverantwortlichen auf der Bank „nicht immer so einfach sei“, denn: „Du bist vorher als Co-Trainer eigentlich immer näher dran an der Mannschaft als der Cheftrainer.“ Das war bei Polzin, der 2020 zum HSV gekommen war, tatsächlich so – sowohl zu Beginn unter Thioune als auch danach unter Walter und Baumgart. Er hat es nach seiner Beförderung aber trotzdem geschafft, harte Entscheidungen zu treffen, ohne die gute Beziehung zu einzelnen seiner HSV-Spieler zu gefährden.

„Merlin hat diesen Spagat super hinbekommen“, betonte Mattuschka, der auch die klare Systematik unter Polzin mit dem 4-3-3 lobte. Mit dieser Formation siegte der HSV Anfang Dezember mit 3:1 beim Karlsruher SC – und an dieser Anordnung hielten die Coaches auch danach stets fest, jedem Rückschlag zum Trotz. „Es gab eine kleine Delle vom 30. bis 32. Spieltag, drei Spiele und nur ein Punkt“, erinnerte „Tusche“ an das 2:4 gegen Braunschweig, das 2:2 auf Schalke und das 1:2 im Rückspiel gegen den KSC. „Aber Merlin hat auch das wegmoderiert“, so der 44-Jährige.
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Mattuschkas Schwärmerei vom HSV-Trainer hörte nach dem letzten Spieltag kaum mehr auf: „Er ist immer klar geblieben, hat eine Ruhe ausgestrahlt. In diesem jungen Alter diese Bürde aufzunehmen, den großen HSV endlich zurückzuführen in Liga eins – das gebührt Respekt von allen“, forderte er und hielt abschließend fest: „Merlin hat einen richtig geilen Job gemacht, hat die Jungs angepackt – was die anderen vielleicht nicht so hinbekommen haben.“ Mit „die anderen“ meinte „Tusche“ Polzins Vorgänger wie Hecking oder Baumgart – erfahrene Fußballlehrer, die wegen unterschiedlicher Gründe am HSV scheiterten. Anders als Polzin, wegen dem Kuntz „Eier“ gezeigt habe.
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