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HSV
  • Tim Walter war mit seinem Team in Düssedlorf nicht zufrieden.
  • Foto: imago/Jan Huebner

Dem HSV droht der vierte Aufstiegs-Knockout – lange Teamsitzung

Das ist aus Sicht aller HSV-Fans wohl das Blöde an dieser Länderspielpause: Es bleibt viel zu viel Zeit für Gedanken- und Rechenspiele aller Arten. Den Schleier, der über all dem liegt, verpassten die Profis ihrem Anhang mit ihrer Leistung beim 1:1 in Düsseldorf. Nach nur zwei Punkten aus den vergangenen vier Partien steht der HSV nun absolut in der Pflicht – ansonsten fährt der Aufstiegszug zum vierten Mal ohne ihn ab.

Wohl niemand hätte die Gedankenwelt des Anhangs besser zusammenfassen können, als die rüstige Dame im Seniorenalter, die am Sonntag am Rande der Trainingsplätze im Volkspark auftauchte. Bewaffnet mit Nordic-Walking-Stöcken schaute sie Trainer Tim Walter hinterher, der gerade zu seinen Reservisten auf den Rasen schritt, dann entfuhr es ihr. „Jungs, kommt in die Puschen“, rief sie in Richtung der Spieler. „Wir schaffen das ja wieder nicht!“ Missmutig stapfte sie weiter, murmelte noch etwas vor sich hin („Ist doch echt wahr“), während Walter und die Profis zurückblieben. Sie sollen es richten. Doch die Zweifel wachsen.

2. Bundesliga: HSV droht Aufstieg erneut zu verpassen

Bleibt der HSV auch im vierten Anlauf hängen? Drei Mal scheiterten die Hamburger auf der Zielgeraden der Saison. Diesmal könnten sie dann schon chancenlos sein, wenn es so weitergeht wie zuletzt. Nachdem Ende Januar/Anfang Februar drei starke Siege in Folge gegen St. Pauli (2:1), Darmstadt (5:0) und Heidenheim (2:0) gelangen, geht plötzlich nicht mehr viel. Zwei Remis in Sandhausen und Düsseldorf, dazwischen Pleiten gegen Bremen und in Nürnberg. Der vierte Aufstiegs-Knockout rückt näher.

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Walter vermittelte nach dem glücklichen Punkt in Düsseldorf den dazu passenden Eindruck. Der Trainer war weit davon entfernt, etwas schön zu reden, bekannte: „Wir haben es zu keiner Zeit hinbekommen, das auf den Platz zu bringen, was wir uns vorgenommen haben.“ Kapitän Sebastian Schonlau ergänzte:  „Dieses Spiel müssen wir aufarbeiten.“

Das taten sie bereits am Sonntag. Walters Analyse zog sich erkennbar in die Länge. Erst 45 Minuten später als angekündigt kamen die Profis zum Training auf den Platz. Es gab einiges zu besprechen.


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Wie kann der HSV noch die Aufstiegskurve bekommen? Klar ist: Er darf sich in den abschließenden acht Spielen kaum noch einen Patzer erlauben. Nach der Länderspielpause wartet ein Heimspiel-Doppelpack. Erst kommt Paderborn (2.4.), drei Tage später dann Aue zum wegen Corona verschobenen Nachholspiel.  Da müssen zwei Siege her. Da sich die Konkurrenz an der Spitze nun in direkten Duellen Woche für Woche Punkte wegnimmt, wäre der HSV mit zwei Siegen wieder dran. Aber nur dann.

Dem HSV helfen nur noch Siege

In Sachen Engagement ist den Remis-Königen der Liga (zwölf Unentschieden) nichts vorzuwerfen. Abhanden gekommen ist dem HSV das Zwingende in seinem Spiel, das ihn von November bis Februar auszeichnete. Und: Funktionieren Führungsspieler wie Sonny Kittel (wie seit Wochen) nicht, hat der dünn besetzte HSV ein Problem.

Intern herrscht weiterhin Ruhe – auch, weil der Aufstieg nie als klares Saisonziel ausgeben wurde. Doch auch für die Bosse steht fest: Anfang April müssen zwei Heimsiege her. Ansonsten könnte es das schon gewesen sein.

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