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  • Mithilfe von Schleudern konnten die Hertha-Fans die Bälle bis auf den Rasen befördern.
  • Foto: imago/Jan Huebner

Abbruch? „Wäre uns egal gewesen!“ Ultra spricht über Protest beim HSV-Spiel

Diese Mammut-Unterbrechung sorgt auch im Nachklang noch für reichlich Wirbel. Der Protest der Fans gegen die Investoren-Pläne der DFL erreichte beim 2:1 des HSV bei Hertha BSC einen unrühmlichen Höhepunkt. Nicht nur HSV-Profi Immanuel Pherai kritisierte das Verhalten der Berliner Anhänger, wählte aber die wohl drastischsten Worte.

Es startete mit einer ersten Bitte und dem Versuch, die Fans an die Gesundheit der Spieler zu erinnern. Irgendwann aber, als die Unterbrechung länger und länger dauerte und die Unruhe im Stadion wuchs, wurden die Sätze des Stadionsprechers anflehend. „Das ist für die Spieler eine echt unfaire Situation so langsam“, sagte er, als der Ball schon 15 Minuten unfreiwillig ruhte.  „Lasst die Spieler weiterspielen, ich bitte euch.“ Da aus der Hertha-Kurve aber immer wieder Tennisbälle aufs Feld flogen, bat Daniel Schlager die Teams in die Katakomben.

HSV-Profi Immanuel Pherai kritisiert die Hertha-Fans

„Das“, sagte der Schiedsrichter hinterher, „war das letzte Mittel.“ Vor einem möglichen Abbruch, den die Berliner Kurve mit ihrem in dieser Form beispiellosen Protest gegen den Investoren-Deal der DFL in Kauf genommen hätte. „Das wäre uns egal gewesen“, rief der Vorsänger der Hertha-Ultras den Berliner Profis nach dem Abpfiff entgegen – es hatte „zum Glück“, wie HSV-Profi Pherai sagte, keinen vorzeitigen gegeben.

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Der Niederländer, der wie seine Mit- und Gegenspieler während der Unterbrechung erst auf dem Platz und dann im Kabinentrakt teils verzweifelt versucht hatte, sich bei sieben Grad Außentemperatur halbwegs warm zu halten, wurde nach dem Spiel am deutlichsten. „Das ist zu viel, muss ich sagen. Es war scheiße für uns, weil es so lange gedauert hat.“ Insgesamt über 30 Minuten.

HSV-Trainer Walter freut sich nicht nur über Sieg bei Hertha

Eine exakte Minuten-Anzahl, nach denen ein Abbruch alternativlos gewesen wäre, gebe es nicht, sagte Schlager, verriet aber: „Wir waren nicht weit davon entfernt.“ Ein erster Gang Pál Dárdais vor die Kurve blieb wirkungslos, nach der Rückkehr der Teams auf das Feld aber unterließen die Hertha-Fans, die gar Schleudern ins  Stadion geschmuggelt hatten, weitere, in Liga zwei jeweils 500 Euro teure Würfe.

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Von den HSV-Fans hatte es nur in Hälfte eins welche gegeben. Und nach schließlich doch gespielten 90 Minuten waren sie es, die einen 2:1-Sieg bejubeln durften. In die Freude darüber, dass Spiel, Satz und Sieg am Ende an den HSV gingen, mischte sich bei Tim Walter aber vor allem die, dass beim beispiellosen Protest niemand verletzt wurde: „Zum Glück.“

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