„Ich fahre Mercedes“: HSVH-Zugang macht Geständnis – und Cousin Verstappen stolz
Neben Nicolaj Jørgensen (25, Dänemark), Elias Kofler (24, Österreich) und Oliver Norlyk (25, Dänemark) hat der HSVH bisher noch ein Duo geholt – zwei Zugänge mit prominenten Familienmitgliedern. Da ist zum einen Abwehrspezialist Einar Ólafsson (23, Island), der Sohn der isländischen Handball-Legende Ólafur Stefánsson (52). Und zum anderen ist da Kaj Geenen (22) – ein Cousin von Max Verstappen (27). Der neue Linksaußen von Hamburgs Handballern hat einen engen Draht zum Formel-1-Champion, macht aber auch ein Geständnis.
Geenen muss lachen, als er am Montagmorgen, vor dem offiziellen Auftakttraining des HSVH, die Frage nach seinem privaten Auto hört. „Es ist schon witzig“, sagt er, „weil ich einen Mercedes fahre.“ Witzig deshalb, weil sich sein Cousin Verstappen viermal im Boliden des Rennstalls Red Bull zum Weltmeister krönte. In der aktuell laufenden Saison aber läuft es nicht rund für Verstappen, der in der Fahrwertung nach zwölf von 24 Rennen nur Dritter ist. In der Konstrukteurswertung liegt Red Bull momentan sogar nur auf dem vierten Rang – direkt hinter Mercedes-Benz.
Verstappen freut sich über HSVH-Wechsel von Kaj Geenen
Die Pkw-Wahl lässt die Beziehung zwischen Geenen und Verstappen aber nicht weniger harmonisch sein. „Unser Kontakt innerhalb der Familie ist sehr gut“, sagt der neue HSVH-Spieler zur MOPO. Geenen kam vom Zweitligisten VfL Lübeck-Schwartau nach Hamburg, der Wechsel wurde bereits am 9. April verkündet. Als der Deal feststand, „hat Max es sofort gesehen“, berichtet Geenen und erzählt: „Max ist sehr stolz auf mich, dass ich diesen Schritt gemacht habe. Wir sprechen oft über Sport, weil wir beide Profisportler sind. Wir können sehr gut miteinander.“

Beim HSVH soll Geenen jetzt, da Alexander Hartwig (22) den umgekehrten Weg gegangen ist und fortan für den VfL aufläuft, ein Linksaußen-Duo mit Routinier Casper Mortensen (35) bilden. „Casper hat sehr viel Erfahrung und kann mir viel beibringen. Das ist nur positiv für mich“, glaubt Geenen und nimmt sich selbst in die Pflicht: „Ich muss hart arbeiten, so wie ich es immer gemacht habe. Ich habe aber das Selbstbewusstsein, die Spielminuten zu bekommen. Dann muss ich zeigen, was ich für ein Niveau habe.“ In Hamburg sind sie von Geenens Qualitäten längst überzeugt.
HSVH-Chef Jogi Bitter: „Kaj bringt ganz viel Dynamik rein“
„Kaj ist jemand, der ganz viel Dynamik reinbringt“, beschreibt Sportdirektor Jogi Bitter (42). „Er bringt enormes Tempo und einen großen Willen rein, auch eine Abwehrqualität, die bisher nicht jeder so auf dem Schirm hat.“ Bitter glaubt, dass der niederländische Nationalspieler in der Bundesliga überraschen kann: „Er ist noch nicht überall auf dem Notizblock, wir trauen ihm aber zu, auf Linksaußen die Rolle mit Casper zu übernehmen.“ Routinier Mortensen hat jedenfalls einen neuen, hungrigen Konkurrenten – und muss sich beweisen. „Casper hat letzte Saison nicht das abgeliefert, was er von sich selbst erwartet“, sagt Coach Jansen über den Dänen. „Das wurmt ihn wahrscheinlich selbst am meisten. Deshalb sollte das Ansporn genug sein, dass er zeigt, was er und auch wir von ihm erwarten.“
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Was Geenen in Hamburg erwartet, kann er schon gut einschätzen – weil er sich bei Ex-HSVH-Spielmacher Dani Baijens (27), mit dem er für die Niederlande aufläuft, erkundigt hat. „Ich habe mit Dani viel über den Verein und die Jungs hier gesprochen. Und das hat sich alles sehr positiv angehört“, sagt Geenen. „Dass das Interesse aus der Bundesliga kam, hat mich sehr gefreut, denn dieser Schritt ist nicht einfach.“ Er traut ihn sich aber zu. Persönliche Ziele hat sich Geenen für seine Debüt-Saison in Hamburg nicht gesetzt, aber: „Ich möchte mich auf diesem Niveau zeigen – und das so schnell wie möglich.“ Mit Schnelligkeit kennt man sich in der Familie ja ohnehin ganz gut aus.
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