Casper Mortensen beim Spiel in Balingen
  • Casper Mortensen beim Spiel in Balingen
  • Foto: IMAGO/Eibner

Fünfter Sieg: Darum sind Hamburgs Handballer trotzdem kritisch

Fünfter Saisonsieg im zehnten Spiel, zweiter in Serie, 11:7 Punkte und vorerst Tabellenplatz vier in der Bundesliga. Da kann man nicht meckern als Aufsteiger. Oder? Denkste! Nach dem 28:23 in Balingen am Donnerstag fanden Hamburgs Handballer bei aller Freude über den Auswärtscoup überraschend kritische Worte für die eigene Leistung. Die Ansprüche steigen.

Hauptsache gewonnen, zwei wichtige Punkte für den Klassenerhalt geholt, egal wie. Nein, von dieser Sichtweise konnte nicht die Rede sein bei der Manöverkritik der HSVH-Spieler, die sich auf ein spielfreies Wochenende freuten.

HSVH-Spieler mit Selbstkritik: „Das war keine gute Leistung“

„Leider war es insgesamt keine gute Leistung von uns“, bilanzierte Rückraumspieler Philipp Bauer nach den 60 Minuten trotz des deutlichen Endstands und kritisierte: „Wir waren in der zweiten Halbzeit echt fahrlässig.“ Mit einem Fehlerfestival hatte der HSVH zwischenzeitlich einen komfortablen Vorsprung verspielt und die Gastgeber auf ein Tor herankommen lassen. „Jogi hat uns dann den Arsch gerettet.“

Handball-Bundesliga: HSVH-Torwart Bitter hält den Sieg in Balingen fest

Gemeint war Keeper Johannes Bitter. Auch der Torhüter-Riese, mit insgesamt 15 Paraden überragend, hatte sich „zwischendurch geärgert, weil wir uns das echt selber schwer gemacht haben“, freute sich aber auch über den Sieg, weil Balingen immer „eins der heftigsten Auswärtsspiele der Liga und des Jahres“ sei. Am Ende, betonte Bitter, sei es „ein souveräner Sieg“ gewesen.

Nach dem fünften Sieg: HSVH-Trainer Jansen warnt vor „irgendwelchen Traumsachen“

Auch Trainer Torsten Jansen übte bei aller Freude über den Erfolg Kritik, ärgerte sich darüber, dass seine Mannschaft im Gefühl des vermeintlich sicheren Sieges plötzlich undiszipliniert agierte, Spieler „irgendwelche Traumsachen“ versuchten und der HSVH dafür „prompt bestraft“ wurde. „Daraus müssen wir sehr, sehr viel lernen“, mahnte der Coach. „Das Spiel ist erst vorbei, wenn es abgepfiffen ist. Zum Glück haben wir es nochmal umgebogen.“

Erfreulich ist zudem, dass Rückraumspieler Nicolai Theilinger nach langer Verletzungspause sein Debüt im HSVH-Trikot gab und zwei Tore zum Sieg beisteuerte. Auch Tobias Schimmelbauer ist wieder fit und mischte mit. Das Lazarett lichtet sich.

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Bei aller berechtigter Selbstkritik der Hamburger: zwei Punkte in Balingen sind ein echtes Top-Resultat. Es ist definitiv Meckern auf hohem Niveau. Und das ist für einen Liga-Neuling ein verdammt gutes Zeichen!

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