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Florian Kohfeldt
  • Florian Kohfeldt war bei Wolfsburgs 1:6-Pleite beim BVB der Verzweiflung nahe.
  • Foto: imago images/Revierfoto

Wolfsburg ist „nicht Bundesliga-tauglich“ – wackelt Kohfeldt?

Das große Zittern hat beim VfL Wolfsburg wieder begonnen. Am Freitagabend geht es gegen Mainz 05, und der Druck ist beinahe wieder so groß wie vor den Spielen gegen Augsburg (0:3) und Bielefeld (4:0) zu Beginn dieses Monats. Das 1:6-Debakel in Dortmund und vor allem die desolate Art und Weise seines Zustandekommens haben alle Hoffnungen in Wolfsburg zerbröselt, den Abstiegskampf in der Bundesliga bereits hinter sich zu haben.

Als Konsequenz daraus strich Trainer Florian Kohfeldt alle freien Tage bis zum Mainz-Spiel (20.30 Uhr/DAZN) und lässt die ganze Woche über nur noch unter Ausschluss der Öffentlichkeit trainieren. Vor allem kritisierte der 39-Jährige in Dortmund erstmals in aller Deutlichkeit, was er bislang immer rhetorisch dezent verpackte, was aber bereits seit Monaten offensichtlich ist: Diese Wolfsburger Mannschaft hat ein massives Einstellungs- und Mentalitätsproblem.

VfL Wolfsburg steckt weiter im Abstiegskampf

„Es ist wieder passiert, was uns häufig passiert – heute vielleicht am krassesten: Dass wir nach einem ordentlichen Spiel letzte Woche alle mit fünf Prozent weniger Spannung da sind“, sagte Kohfeldt. Das Team sei nicht stabil, fügte er in einem ZDF-Interview noch hinzu. Es reiche „ein Negativerlebnis aus, um die Mannschaft zu brechen“.


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Nach fünfeinhalb Monaten im Amt fallen diese Defizite auch auf Kohfeldt zurück. Seine Bilanz nach 21 Bundesliga- und drei Champions-League-Spielen: sieben Siege, 14 Niederlagen und drei Unentschieden. Das Kernproblem, dass dieser Mannschaft nach drei erfolgreichen Jahren mit dem Erreichen der Champions League als Krönung die Spannung abhanden gekommen ist, hat auch er bislang nicht beheben können.

Debakel: Wolfsburg ging mit 1:6 in Dortmund unter

Nötige Werkzeuge hat er allerdings bekommen: Kein anderer Trainer im Abstiegskampf bekam während der Transferperiode im Januar derartige Möglichkeiten zur Kurskorrektur an die Hand gegeben. Für mehr als 20 Millionen Euro holte der VfL die Stürmer Max Kruse, Jonas Wind sowie den jungen Amerikaner Kevin Paredes dazu und trennte sich im Gegenzug von etablierten Spielern wie Wout Weghorst, Josuha Guilavogui oder Admir Mehmedi, deren Unzufriedenheit für das Leistungsklima in der Kabine nicht mehr förderlich war.

Von mehr Stabilität kann aber trotzdem keine Rede sein. In Dortmund kassierte der VfL durch Tom Rothe (24. Minute), Axel Witsel (26.), Manuel Akanji (28.), Emre Can (35.) und Erling Haaland (38.) fünf Gegentore in nur 14 Minuten, so das Sportdirektor Marcel Schäfer hinterher zürnte: „Alles nach dem 1:0 war nicht Bundesliga-tauglich.“

Sportdirektor Schäfer: Saison „unzufriedenstellend“

Diese Saison sei „total unzufriedenstellend. Aber wenn man in so einer Situation ist, muss man sie annehmen. Das haben wir zuletzt in drei Spielen zweimal nicht geschafft. Das ist bedenklich. Dass wir so einen Auftritt hinlegen, ist eines VfL Wolfsburg nicht würdig.“

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Im Hintergrund arbeitet der Club längst am Umbau seines Kaders. Der 19-jährige Jakub Kaminski (Lech Posen) und der 20-jährige Patrick Wimmer (Arminia Bielefeld) stehen bereits als Neuzugänge fest. Eine Diskussion über Florian Kohfeldt hat der Sportchef Jörg Schmadtke für die Dauer dieser Rückrunde immer ausgeschlossen.

Trotz Rang 13: Kohfeldt soll VfL-Trainer bleiben

„Ich gehe davon aus, dass wir in dieser Konstellation die Klasse halten und in die kommende Saison gehen“, sagte er dem „Kicker“ auch am Ostermontag. Die große Frage ist nur, inwieweit das Vertrauen in die Arbeit des Trainers und der Wunsch nach einer langfristigen Zusammenarbeit perspektivisch gesehen gelitten haben.

Erst einmal geht es nur um Schadensbegrenzung: „Wir müssen uns jetzt darauf konzentrieren, die zwei Siege zu holen, die wir noch brauchen“, sagte Kohfeldt. (dpa/tim)

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