Alsterbrüders Kicker feiern mit ihren Fans den Halbfinal-Einzug im Lotto-Pokal.
  • Alsterbrüders Kicker feiern mit ihren Fans den Halbfinal-Einzug im Lotto-Pokal.
  • Foto: IMAGO / Lobeca

Oberliga-Aufstieg und Pokalfinale zu Ostern? Das Fußball-Wunder der Alsterbrüder

Für den FC Alsterbrüder sind zu Ostern gleich zwei frohe Botschaften drin: Am Karfreitag können die Eimsbütteler mit einem Sieg bei HNT den Oberliga-Aufstieg packen, am Montag erwarten sie den TSV Sasel zum Halbfinale im Lotto-Pokal.

„Das ist überragend, aber auch fast unglaublich“, sagt der Vereinschef Frank Vöhl-Hitscher zu den Erfolgen pünktlich zum 75-jährigen Bestehen des Klubs. Nachdem im vergangenen Mai erst in allerletzter Sekunde der Landesliga-Aufstieg gelungen ist, steht das Team von Trainer Jörn Großkopf dort  nun ganz oben – und das ohne finanzielle Ressourcen. „Wir zahlen keinem Spieler auch nur einen Cent“, betont Vöhl-Hitscher: „Das würden wir auch in der Oberliga durchhalten.“

Kein Geld, aber Werte: Das Erfolgsrezept des FC Alsterbrüder

Die Alsterbrüder setzen auf andere Werte. 2014 startete der Verein die Kampagne „Alsterbrüder gegen Homophobie“, 2018 erreichten sie die Umbenennung des heimischen Kunstrasenplatzes: Der Eimsbütteler NS-Widerstandskämpfer Walter Wächter löste einen nationalistischen Heimatdichter als Namenspatron ab. „Das antifaschistische Element spielt bei uns eine große Rolle“, sagt Vöhl-Hitscher. Vor einem Jahr eröffnete das Eigenbau-Klubheim „Kabine Oben“ über den Umkleidekabinen des städtischen Platzes.

Alsterbrüder feiern 75. Geburtstag mit dem Pokal-Halbfinale

In den vergangenen Jahren ist eine Fanszene gewachsen, die das Pokalspiel gegen Sasel (Montag, 14 Uhr, Gustav-Falke-Straße) lautstark und farbenfroh begleiten dürfte – als vorläufigen Höhepunkt der 75-jährigen Vereinsgeschichte. Im Viertelfinale gegen HEBC zündete die Anhänger:innenschar einige Rauchtöpfe, um den 3:1-Sieg gegen den Oberligisten zu feiern.

Zuvor hatten sich die Alsterbrüder gegen den FC Winterhude (kampflos), DSC Hanseat (3:1), SC Poppenbüttel (4:2 nach Elfmeterschießen), Oststeinbek (4:3) und Eintracht Lokstedt (6:4 nach Elfmeterschießen) durchgesetzt. Der Favorit und Meisterkandidat Sasel sollte also gewarnt sein, dass die Heim-Elf am Punkt starke Nerven beweist.

Das könnte Sie auch interessieren: Klartext von Kimmich nach Bayerns Pokal-Schock: „Das kotzt mich brutal an!“

Und eine Menge Selbstvertrauen an den Tag legt. Erst recht, wenn dann schon der Sensations-Aufstieg in die Oberliga geglückt sein sollte. „Viele haben gedacht, dass wir nach einem Jahr Landesliga gleich wieder abstiegen“, resümiert Vöhl-Hitscher: „Wenn wir nächstes Jahr tatsächlich gegen Vereine wie Victoria oder Altona 93 um Punkte spielen könnten, sind das für uns alles Geschenke.“

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp