Matthäus: „Sind das Bayern-Spieler?” – Effenberg mit Fitness-Vorwurf
Unabhängig vom Ausgang des Titelkampfs in der Bundesliga hält Lothar Matthäus Veränderungen in München für dringend notwendig. „So kann es nicht weitergehen beim FC Bayern! Es muss jetzt eine knallharte Analyse geben und eine schonungslose Aufarbeitung mit Konsequenzen, auf und neben dem Platz. Ohne Rücksicht auf Namen oder Positionen“, sagte der Rekordnationalspieler der „Bild“. Auch Stefan Effenberg äußerte sich deutlich.
Matthäus‘ Ex-Klub aus München geht mit zwei Punkten Rückstand auf Borussia Dortmund in den letzten Spieltag der Saison am kommenden Samstag. „Es wurden insgesamt viel zu viele Fehler gemacht“, sagte der 62-Jährige.
Mattthäus: Kein „Mia san Mia“ auf dem Platz
Sowohl in der Klubführung als auch sportlich. „Nicht erst in dieser Saison, das fing schon in der vorigen Saison an“, sagte Matthäus und nannte die Kaderzusammenstellung als Beispiel: „Es wurden Namen verpflichtet, aber die Frage ist, sind das auch wirklich Bayern-Spieler, Mia-san-Mia-Spieler? Ich habe in der zweiten Halbzeit gegen Leipzig kein Mia-san-Mia mehr gesehen.“
Die Bayern hatten am Samstag mit 1:3 gegen RB Leipzig verloren, am Sonntag zog der BVB durch ein 3:0 beim FC Augsburg in der Tabelle vorbei.
Auch Effenberg mit harter Kritik am FC Bayern
Auch Ex-Nationalspieler Stefan Effenberg übte viel Kritik am FC Bayern aus, sieht besonders den Fitnessstand der Münchner als Grund für die schwachen Leistungen der letzten Wochen.
Effenberg sieht demnach die Spieler des FC Bayern München in einer mangelhaften körperlichen Verfassung. „Ich habe den Anschein, dass die Bayern nicht in der Lage sind, über 90 Minuten zu marschieren“, sagte der 54-Jährige am Sonntag in der Sport1-Sendung „Doppelpass“. Mit Blick darauf, dass der deutsche Rekordmeister in dieser Spielzeit mehrfach in der zweiten Halbzeit eingebrochen ist, meinte er: „Das muss ja in Zusammenhang stehen mit der Fitness.“
Insgesamt sei der FC Bayern führungslos auf dem Platz – „nicht mit dem Herz und der Fitness, die du haben musst, um deutscher Meister zu werden“. Innerhalb der Mannschaft gebe es „unwahrscheinlich viele Baustellen“. Zudem kritisierte der frühere Bayern-Profi die Wechsel in der Startelf: Trainer Thomas Tuchel habe keine acht oder neun Spieler, „auf die er auf Dauer setzt“. Den Münchnern droht nach dem 1:3 am vorletzten Spieltag gegen RB Leipzig in der Bundesliga eine titellose Saison.
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Im Fokus der Kritik stand zuletzt vor allem Vorstandschef Oliver Kahn. Auch Sportvorstand Hasan Salihamidzic muss sich immer wieder unbequeme Fragen wegen der Zusammenstellung des Münchner Kaders gefallen lassen. „Ich glaube nicht, dass es die gibt“, sagte Effenberg zu möglichen personellen Konsequenzen in der Führungsebene. Wenn Borussia Dortmund Meister werde, rechne er damit, dass Kahn „die nächste Saison so annimmt, dass er sagt, wir müssen einiges gerade rücken“. (dpa/dv)