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Blick auf das Berliner Olympiastadion. Nach dem Spiel Hertha BSC-HSV im Mai 2022 wurde in Stadion-Nähe ein 55-Jähriger totgeschlagen. (Symbolbild)
  • Blick auf das Berliner Olympiastadion. Nach dem Spiel Hertha BSC-HSV im Mai 2022 wurde in Stadion-Nähe ein 55-Jähriger totgeschlagen. (Symbolbild)
  • Foto: dpa | Tino Schöning

Fußball-Fan nach HSV-Spiel totgeschlagen: Richter sprechen hartes Urteil

Vor rund zehn Monaten standen sich der HSV und Hertha BSC in der Relegation zur Bundesliga gegenüber. Nach dem 1:0-Sieg der Hamburger im Hinspiel in Berlin wurde ein Hertha-Fan in der Nähe des Olympiastadions zu Boden geschlagen, er verstarb später. Der Angreifer stand seit Februar vor Gericht – und bekam nun seine Strafe.

Das Berliner Landgericht sprach den 25-jährigen Angeklagten am Dienstag der Körperverletzung mit Todesfolge schuldig. Er muss für dreieinhalb Jahre ins Gefängnis. Zudem soll er 10.000 Euro an die Hinterbliebenen zahlen.

Rostocker schlägt Hertha-Fan tot – Gefängnis

Der Angeklagte hatte vor Gericht zugegeben, den 55-Jährigen im Mai vergangenen Jahres nach dem Fußball-Relegationsspiel zwischen Hertha BSC und dem Hamburger SV im Berliner Olympiastadion dem Hertha-Fan mit der Faust ins Gesicht geschlagen haben. Allerdings sei er zuvor provoziert und attackiert worden, erklärte der 25-Jährige. 

Der Angeklagte bei der Gerichtsverhandlung mit seinem Verteidiger dpa
Angeklagter bei Gerichtsverhandlung.
Der Angeklagte bei der Gerichtsverhandlung mit seinem Verteidiger

Der Staatsanwalt hatte vier Jahre Haft verlangt. Der Angeklagte habe dem 55-Jährigen nach einem kurzen verbalen Streit eine Lektion erteilen wollen, sagte er in seinem Plädoyer. Er habe „ständig nachgesetzt, als die Angelegenheit schon geklärt schien“. Aus Sicht der Staatsanwaltschaft handelte es sich um einen gezielten Schlag. Das Opfer habe dafür keinen Anlass gegeben.

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Nach einem Gutachten war der 25-Jährige zur Tatzeit vermindert schuldfähig wegen seines Alkohol- und Kokainkonsums. Der Verteidiger hatte auf Freispruch plädiert. Es sei ein „klassischer Fall von Notwehr“.

Der attackierte Familienvater war laut Anklage ungebremst zu Boden gestürzt und mit dem Hinterkopf auf dem Asphalt aufgeschlagen. Er erlitt ein schweres Schädel-Hirn-Trauma und starb rund einen Monat später später in einem Krankenhaus.

Berlin: Polizei nimmt Täter (25) im August 2022 fest

Der 25-Jährige war zunächst unerkannt entkommen. Die Polizei hatte mit einem Phantombild nach einem Verdächtigen gesucht. Im August 2022 war der Rostocker festgenommen worden. Ende September wurde er von weiterer Untersuchungshaft verschont und ist seitdem frei. (dpa/mp)

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