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Krawalle in Neapels Straßen nach Champions-League-Partie gegen Eintracht Frankfurt
  • Erschreckende Szenen spielten sich rund um das Champions-League-Achtelfinale zwischen Neapel und Eintracht Frankfurt ab.
  • Foto: dpa

Hooligan-Schande von Neapel: „Deutsche Regierung soll das bezahlen!“

Der Tag nach der Schande: Nach den gewalttätigen Zusammenstößen in Neapel sind die Anhänger von Eintracht Frankfurt großteils aus der Stadt gebracht worden. Wie die italienische Nachrichtenagentur Ansa am Donnerstag berichtete, wurden die gewaltbereiten Fans in der Nacht und am frühen Morgen mit Bussen und unter Polizeischutz zum Flughafen von Neapel sowie nach Salerno und Rom gebracht, von wo sie ihre Heimreise nach Deutschland antreten sollten.

Der Abtransport hatte sich in der Nacht verzögert, als Hooligans des SSC Neapel zu einem Hotel am Hafen vordringen wollten, in dem sich die Frankfurter befanden. Es kam in den naheliegenden Straßen zu Zusammenstößen zwischen den Fangruppen und der Polizei. Direkt neben dem Fan-Hotel war auch die Unterkunft der Frankfurter Mannschaft.

Champions League: Festnahmen in Neapel

Vor dem Achtelfinal-Rückspiel der Champions League zwischen Napoli und der Eintracht (3:0) hatte es am Mittwoch in der Innenstadt heftige Ausschreitungen von beiden Fangruppen gegeben. Italienische Medien berichteten martialisch von „Guerilla“-Kämpfen in den Straßen und Gassen der Stadt.

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Laut Ansa wurden wegen jener Ausschreitungen und dem Angriff der Neapel-Ultras in der Nacht zunächst sieben Menschen festgenommen, alle sollen Anhänger des italienischen Spitzenteams sein. Wie es hieß, könnten weitere Festnahmen folgen. Nach einer ersten Rekonstruktion italienischer Medien war die Lage am Nachmittag eskaliert, als Napoli-Fangruppen an der zentralen Piazza del Gesù Frankfurter Anhänger und Polizisten angriffen. Die Eintracht-Ultras waren zuvor gemeinsam durch die Stadt marschiert und hatten dabei provozierende Gesänge gegen Neapel angestimmt.

Frankfurt-Fans stehen in Neapel der Polizei gegenüber. imago/ZUMA Wire
Frankfurt-Fans in Neapel
Frankfurt-Fans stehen in Neapel der Polizei gegenüber.

Eintracht Frankfurt: Randale nach Niederlage gegen SSC Neapel

Bei den Zusammenstößen warfen die Hooligans unter anderem Steine, Leuchtraketen, Tische und Stühle auf die gegnerischen Fans und auf die Polizei. Diese setzte Tränengas ein. Ein Polizeiauto wurde in Brand gesteckt, etliche Außenbereiche von Bars und Restaurants verwüstet.


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In Italien war die Empörung groß über die Vorkommnisse. Es gibt heftige Kritik, dass es zu dieser Eskalation kam, obwohl man von vornherein wusste, dass gewaltbereite Anhänger aus Frankfurt trotz eines Tickets-Verbotes nach Neapel kommen würden. „Ich hoffe, dass diese Verbrecher vor Gericht gestellt werden“, sagte der italienische Vizepremier- und Außenminister Antonio Tajani. Seine Solidarität gelte „den Polizeikräften und der Stadt Neapel angesichts dieser schwerwiegenden Gewalt“.

Oliver Glasner lobt Frankfurter Mannschaft

Die rechte Regierungspartei Lega um Matteo Salvini richtete angesichts der Zusammenstöße zwischen Anhängern der Eintracht und der SSC Neapel mit der Polizei vor dem Achtelfinal-Rückspiel auch Forderungen an die deutsche Regierung. Diese solle „für den Schaden aufkommen“, hieß es: „Das Innenministerium hatte Recht, als es ein Transferverbot für diese Hooligans gefordert hat.“

Der Bürgermeister von Neapel, Gaetano Manfredi, telefonierte mit Innenminister Patteo Piantedosi, der von mehreren Parteien aufgerufen wurde, über die Vorfälle zu berichten. Der Präfekt Neapels, Claudio Palomba, plant am Donnerstagvormittag eine Sitzung, um die Hintergründe der Gewalt in der Stadt zu prüfen.

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Neben einer klaren Verurteilung der Gewaltszenen in Neapel wollte Frankfurts Trainer Oliver Glasner die sportliche Situation nicht gänzlich außer Acht lassen. „Wir haben es großartig gemacht. Ich bin stolz darauf, was die Mannschaft in der Champions League geleistet hat“, resümierte er nach den Toren von Victor Osimhen (45.+2/53. Minute) und Piotr Zielinski (64./Foulelfmeter). (aw/dpa/sid)

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