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Ole Werner bei Werder Bremen Spiel
  • Ole Werner hat die Kaderprobleme von Werder Bremen deutlich gemacht.
  • Foto: IMAGO / Contrast

Diese Aussagen von Werder-Trainer Werner sorgen in Bremen für Wirbel

Erstmals hatte Ole Werner in der Winterpause auf das Problem hingewiesen. Der Kader sei nicht besonders üppig besetzt, hatte der Werder-Coach im Trainingslager in Spanien gesagt. Doch weil die Grün-Weißen bis dahin weitgehend von Verletzungsproblemen verschont geblieben waren und eine sorgenfreie Saison spielten, sorgten die Werner-Aussagen für keinen großen Widerhall.

Vier Monate später ist das anders. Nach dem bitteren 1:2 bei RB Leipzig durch zwei späte Gegentreffer war Werner am Sonntag so richtig bedient – und fand deutliche Worte. „Jeden Wechsel, den wir vornehmen, nehmen wir momentan eigentlich nur vor, weil Spieler verletzt sind oder irgendetwas anzeigen“, sagte der Bremer Trainer. „Wir reden dann im Endeffekt in der Schlussphase auch über Qualität, die jeweils von der Bank kam – bei Leipzig und bei uns“, sagte Werner. „Da war dann einfach ein Unterschied sichtbar und der hat sich dann im Ergebnis widergespiegelt.“

Wie geht es bei Werder weiter?

Dass es einen Kader-Unterschied zwischen dem Champions-League-Anwärter RB Leipzig und dem Aufsteiger Werder Bremen gibt, ist selbstverständlich. Und doch ließen Werners Aussagen aufhorchen. Weil sie die ganze Unzufriedenheit des ehrgeizigen Trainers deutlich machten und vor allem auch die Frage aufkommen ließen, wie es bei Werder weitergeht. Zunächst in den beiden noch ausstehenden Partien gegen den 1. FC Köln und bei Union Berlin. Vor allem aber auch in der neuen Saison.

Bei Werder waren sie am Montag bemüht, die Aussagen des Trainers zu relativieren und nicht den Eindruck aufkommen zu lassen, zwischen Trainer und sportlicher Leitung gebe es unterschiedliche Auffassungen. „Natürlich habe ich Verständnis dafür“, sagte Profifußball-Leiter Clemens Fritz in einer eigens einberufenen Medienrunde. „Es ist jetzt aber nicht so, dass wir zusammenfinden müssen. Wir sind beisammen“, sagte Fritz. „Wenn fünf Spieler fehlen, tut das jedem Team weh.“

Entweder Qualität oder Quantität

Die Frage ist allerdings, wie die Grün-Weißen das Dilemma in der Zukunft lösen wollen. Denn um den Kader qualitativ und quantitativ zu verstärken, benötigen die Bremer Geld. Geld, das sie nach der Coronavirus-Pandemie und dem Abstieg 2021 schlichtweg nicht haben. Weshalb es nur eines geben kann: Entweder Qualität oder Quantität.

„Wenn man sich breiter aufstellen will, muss man an der qualitativen Spitze ein paar Abstriche machen“, machte Fritz deutlich. Sollte also Nationalspieler Niclas Füllkrug im Sommer den Verein verlassen und viel Geld in die leeren Kassen spülen, könnte Werder seinen Kader aufstocken. Allerdings hätte man dann eben den besten Spieler auch nicht mehr in den eigenen Reihen.

„Natürlich würde ich mich freuen, wenn Fülle und Duckschi im kommenden Jahr noch hier sind. Auf der anderen Seite würden wir dann auch Mittel haben, um den Kader zu verbreitern“, skizzierte Fritz die Ausgangslage für den anstehenden Transfersommer. Werner, der seinen im Juni 2024 auslaufenden Vertrag noch nicht verlängert hat, wird das genau beobachten.

Zunächst voller Fokus auf den Klassenerhalt

Zunächst einmal geht es für Werder aber darum, in den noch ausstehenden beiden Partien die noch fehlenden Punkte für den Klassenerhalt zu holen. „Wir wissen, dass wir noch nicht durch sind und noch punkten müssen“, sagte Fritz. Der Ex-Profi hofft, dass von den angeschlagenen Spielern bis zum Köln-Spiel am Samstag einige rechtzeitig fit werden. Vor allem ein Ausfall von Marvin Ducksch wäre bitter, zumal auch hinter Füllkrug weiter ein dickes Fragezeichen steht.

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Der Nationalstürmer, der letztmals beim 2:2 in Mainz am 8. April auf dem Platz stand, trainierte am Montag immerhin individuell. „Es war ein Test. Wir werden ihn sukzessive weiter aufbauen. Ich habe schon noch Hoffnung, dass Fülle in dieser Saison noch einmal spielt“, sagte Fritz. Was danach kommt, bleibt abzuwarten. (dpa/dv)

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