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Mats Hummels mit geschwollenem Auge
  • Mats Hummels zeigt sich bei Instagram mit seinem geschwollenen Auge aus der Partie gegen Augsburg.
  • Foto: Screenshot/aussenrist15

BVB-Wahnsinn: Hummels blutig, Haller ein Wunder – „Wir werden es!“

Autsch, das sah übel aus! Dortmunds Trainer Edin Terzic hat nach der verletzungsbedingten Auswechslung von Abwehrspieler Mats Hummels Entwarnung gegeben. „Er wurde am Auge getackert und hat ein ganz schönes Veilchen. Aber er war happy und wir sind uns sicher, dass es nichts ist, was ihn aus der Bahn wirft“, sagte Terzic nach dem 3:0 am Sonntag in Augsburg, dass den BVB der Meisterschaft ganz nah gebracht hat.

FCA-Verteidiger Maximilian Bauer hatte Hummels kurz vor Spielende mit hohem Bein im Gesicht getroffen. Scheinbar benommen blieb der Dortmunder längere Zeit auf dem Boden liegen und wurde behandelt. Anschließend verließ er mit geschwollenem und Blut unterlaufenen Auge das Feld. „Das war’s wert. 90 Minuten noch!“, schrieb Hummels später auf Instagram zu zwei Bildern seines lädierten linken Auges.

Für Terzic ist derweil die Rückkehr von Torjäger Sebastien Haller nach dessen Krebserkrankung „das größte Wunder“ der Saison. Egal, was jetzt noch passiere, „dass er wieder bei uns ist, ist ein reines Wunder“, sagte der BVB-Coach.

Haller nach Krebs mit Wundergeschichte

Der 28-Jährige war im Sommer an Hodenkrebs erkrankt und monatelang ausgefallen. Haller habe aber nicht nur als Torjäger gefehlt, so Terzic weiter, „sondern auch als Mensch in der Kabine. Er ist so wichtig.“ Er hoffe nun, dass sein Stürmer beim Finale am Samstag (15.30 Uhr/Sky) gegen Mainz „ähnlich erfolgreich ist. Dann ist er der Held der Saison. Wir sind aber so oder so schon so glücklich mit ihm.“

Sebastien Haller (r.) traf in Augsburg gleich doppelt für den BVB. picture alliance/dpa | Tom Weller
Der BVB jubelt in Augsburg
Sebastien Haller (r.) traf in Augsburg gleich doppelt für den BVB.

Gegen Augsburg brachte Haller den BVB mit seinen Treffern auf die Siegerstraße. Dadurch dürfen die Dortmunder im Meisterkampf mit dem FC Bayern auf den ersten Titel seit 2012 hoffen. Haller sei aber nicht nur „wichtig für die Tore“, sagte Terzic: „Er lässt die anderen neben sich auch glänzen.“

Auch Sportdirektor Sebastian Kehl war voll des Lobes „über die besondere Geschichte von Sebastien. Er hat ein ganz spezielles Lob verdient.“

„Wir werden es!” Keine Zweifel in Dortmund

Am ersten Meistertitel seit 2012 zweifelt bei Borussia Dortmund nach dem souveränen 3:0 in Augsburg niemand mehr. „Wir werden es. Wir werden es, Männer!“, brüllte Nationalspieler Nico Schlotterbeck, als die BVB-Profis als neuer Tabellenführer am Sonntag in die Umkleidekabine gingen. Zwei Punkte beträgt der Vorsprung auf den FC Bayern vor dem letzten Spieltag der Bundesliga. Ein Heimsieg gegen Mainz und Schwarz-Gelb durchbricht die zehnjährige Bayern-Dominanz.

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Der Glaube an den neunten Titel der Vereinsgeschichte ist riesig beim BVB. Spieler, Trainer und Funktionäre strotzen nach dem Sieg beim abstiegsbedrohten FCA nur so vor Selbstvertrauen. „Ein verdammter Sieg noch, ein scheiß Sieg noch“, schrie Kehl durch die Interviewzone, als er an den wartenden Journalisten vorbei Richtung Mannschaftskabine ging.

Dreimal wurde Kehl selbst als Spieler mit dem BVB deutscher Meister. „Ich weiß, was jetzt in den Jungs los ist. Ich weiß, wie groß der Druck von außen jetzt sein wird“, berichtete der 43-Jährige. Es gelte jetzt, die richtige Balance zwischen Euphorie und Konzentration zu finden. „Schon jetzt beginnt der Moment, ab dem wir die Situation vernünftig managen müssen“, befand Kehl.

BVB wird „ohne Rücksicht auf Verluste“ durchziehen

Die Dortmunder erwartet ein furioses Saisonfinale. „Wir müssen noch eine Woche durchziehen. Ohne Rücksicht auf Verluste“, appellierte BVB-Chef Hans-Joachim Watzke an die Mannschaft. Torwart Gregor Kobel sagte „spannende Tage“ voraus. „Unsere Überzeugung ist extrem. Es ist an der Zeit“, befand der Schweizer mit Blick auf eine bevorstehende Wachablösung in der Bundesliga.

Bei der Vorstellung, am Samstag vor 81-000 Fans ins Stadion einzulaufen, bekam der eine oder andere schon am Sonntagabend Gänsehaut. „Ich bin mir sicher, dass sich die Jungs alles kaufen können, was sie wollen. Das nächste Auto. Den nächsten teuren Urlaub. Das nächste Haus. Aber was sie sich nicht kaufen können, ist dieser Moment, nächste Woche ins Stadion zu kommen“, sagte Terzic.

Große Vorfreude auf Samstag bei Terzic

Der 40-Jährige sprach von einer unglaublichen Situation, jetzt alles in eigener Hand zu haben. „Wir müssen nächste Woche so laut sein, wie wir es noch nie waren“, forderte Terzic die Dortmunder Anhänger auf: „Wir verspüren den riesigen Wunsch und den riesigen Willen, diesen Moment gemeinsam, in dieser Gruppe, mit unseren Fans, in unserem Stadion, zu erleben und dann alles dafür zu tun, endlich – endlich – die Meisterschale wieder nach Dortmund zu holen.“

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Düsterer sieht es hingegen bei den unterlegenen Augsburgern aus. Die Fuggerstädter steuern auf ein dramatisches Finale im Abstiegskampf zu. „Wir müssen brennen bis aufs Blut“, forderte Mittelfeldspieler Niklas Dorsch mit Blick auf die Partie am letzten Spieltag am Samstag gegen Borussia Mönchengladbach. Der Vorsprung auf den Relegationsplatz beträgt zwei Punkte. (dpa/sid/dv)

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