„Wir hatten sie am Rand“: Blessins düstere Erinnerungen an St. Paulis Dortmund-Spiele
Nur drei Mannschaften konnten gegen den FC St. Pauli in der vergangenen Saison beide Bundesliga-Spiele gewinnen: Meister Bayern München, Absteiger VfL Bochum – und der jetzige Auftaktgegner Borussia Dortmund. Über die beiden hoch umstrittenen Pleiten gegen die Westfalen ärgert sich St. Pauli-Trainer Alexander Blessin immer noch.
„Wir hatten sie zweimal am Rand“, blickte Blessin zurück: „Aber dann gab es Probleme mit Schiedsrichterentscheidungen.“ Das konnte er mit Fug und Recht sagen.

Im Hinspiel bugsierte Morgan Guilavogui den Ball nach einem Freistoß von Eric Smith zum vermeintlichen 1:0 ins Netz. Doch Schiedsrichter Matthias Jöllenbeck bekam von Benjamin Brand aus dem Kölner Keller den Hinweis, dass St. Paulis Stürmer im Abseits gestanden haben soll, und nahm den Treffer zurück.
„Die Linie wurde falsch gezogen oder überhaupt nicht“
Falls es eine kalibrierte Linie geben sollte, die die strafbewehrte Position Guilavoguis bei der Freistoßausführung wasserdicht belegen könnte, ist sie der Öffentlichkeit bis heute vorenthalten worden. Es war eine Zentimeter-Entscheidung, die im Zweifel nicht für den Stürmer, sondern gegen St. Pauli getroffen wurde, das schließlich mit 1:2 verlor. „Das sorgt bei mir immer noch für Unverständnis, weil die Linie falsch gezogen worden ist oder überhaupt nicht“, erklärte Blessin.

Beim Rückspiel am Millerntor brachte Ramy Benseabini St. Paulis Stürmer Noah Weißhaupt im Strafraum zu Fall, kurz bevor Elias Saad den Ball gefährlich in den Strafraum flanken konnte. Tobias Stieler entschied auf Weiterspielen, statt St. Pauli einen Strafstoß zuzusprechen. Torlos ging es in die Halbzeitpause, danach entschied Dortmund das Spiel mit 2:0 für sich.
Heute würde es Elfmeter für St. Pauli geben
Angeblich gab es den Elfmeter nicht, weil Bensebainis Foul zwar im Strafraum, aber „ballfern“ erfolgte. Laut Blessin zählte diese Entscheidung zu den diskutierten Szenen bei einem Treffen von Trainern und Schiedsrichtern vor Saisonbeginn. „Heutzutage wäre das Foul sofort geahndet worden, hieß es“, gab St. Paulis Coach den Tenor des „netten Zusammenkommens“ wieder.

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Das hilft St. Pauli im Nachhinein natürlich genauso wenig wie der DFB-Elf die Debatte um den nicht gegebenen Handelfmeter im EM-Viertelfinale 2024 gegen Spanien. Bleibt die Hoffnung, dass St. Pauli am Samstagabend nicht ein drittes Mal durch unglückliche Sichtweisen von Schiedsrichtern oder privilegierten Fernsehzuschauern in Köln benachteiligt wird.
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Und die Erinnerung ans vorletzte braun-weiße Heimspiel gegen Dortmund im Januar 2022, als St. Pauli den Titelverteidiger mit 2:1 aus dem DFB-Pokal kegelte. Mit Eric Smith und dem derzeit verletzten Jackson Irvine sind allerdings nur noch zwei Kiezkicker im aktuellen Kader, die damals bei der Pokal-Sensation gegen den Titelverteidiger auf dem Platz standen.
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