Nikola Vasilj ratloser Blick

Ratloser Blick: Nikola Vasilj ist in den vergangenen Wochen vom sicheren Rückhalt zum Fehlerteufel mutiert. Foto: imago/Jan Huebner

„Wie beim Beachvolleyball“: Vasilj patzt erneut – und erntet Kritik von Blessin

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Er ist eines der großen Rätsel des aktuellen St. Pauli-Tiefs: Das 1:2 in Freiburg am Sonntag wurde zu einem Abziehbild des aktuellen Leistungsspektrums von Keeper Nikola Vasilj. Erst rettete er seine Farben mit einer Glanztat, nur um wenig später zum wiederholten Male entscheidend zu patzen. Für Vasilj passt die Situation ins aktuelle Bild – und Trainer Alexander Blessin übt Kritik.

Es läuft die 40. Minute im Europa-Park-Stadion, als Freiburgs Rechtsaußen Jan-Niklas Beste eine Ecke von rechts vor das Tor zieht. Vasilj, der in der Anfangsphase noch klasse gegen Beste parieren konnte, kommt aus dem Tor, doch anstatt die Kugel resolut aus der Gefahrenzone zu bugsieren, lässt er ihn mit der flachen Hand genau auf den Fuß von Yuito Suzuki klatschen, der sich nicht zweimal bitten lässt und aus acht Metern per Volley einnetzt.

FC St. Pauli: Nikola Vasilj mit dem nächsten Fehler

Diese Szene ist derzeit sinnbildlich für Vasilj. Der St. Pauli-Keeper leistete sich bereits im dritten Ligaspiel in Serie einen folgenschweren Patzer. Schlimmer noch: Jedes Mal hatten seine Fehler richtungsweisenden Charakter, dreimal hieß es Sekunden später 0:1 aus braun-weißer Sicht.

Für Trainer Alexander Blessin stand außer Frage, dass sein Schlussmann in dieser Situation anders hätte handeln müssen: „Er geht eher wie beim Beachvolleyball hoch und pritscht ihn so ein bisschen weg. Da muss man in dem Bereich schon mit mehr Überzeugung in die Region reingehen.“ An seinem Vertrauen in die Nummer eins ließ der Chefcoach jedoch abermals keinen Zweifel und betonte: „Er hat uns schon in vielen Spielen Punkte geholt.“

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Auch Vasilj selbst war sich im Klaren darüber, dass er einen Anteil am 0:1 trägt: „Möglicherweise hätte ich den Ball auch weiter weg fausten können.“ Dass auch dieser Fehler gleich wieder eiskalt mit einem Gegentor bestraft wird, erachtet der 29-Jährige aber schlicht auch als symptomatisch für die Tragik, die dem Spiel des FC St. Pauli dieser Tage innewohnt. „Momentan werden auch die kleinsten Fehler bestraft“, haderte der Schlussmann. „Dann steht da ein freier Spieler und trifft durch alle hindurch. Momentan ist das einfach so.“

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