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Kyereh, St. Pauli
  • Daniel-Kofi Kyereh ärgert sich über eine vertane Gelegenheit in Rostock.
  • Foto: WITTERS

Warum St. Pauli den Stresstest in Rostock nicht bestanden hat

Der Frust war spürbar und verständlich. Als FC St. Pauli verliert man gegen keinen Kontrahenten weniger gern als gegen Hansa Rostock, zudem in einer Situation, in der ein Sieg sogenannte Big Points im Aufstiegsrennen gebracht hätten. Doch immerhin nicht jede Nachricht war schlecht nach dem 0:1 (0:0) im Ostseestadion.

Die Fraktion der Gelbsperre-Gefährdeten (in diesem Fall Guido Burgstaller, Marcel Hartel und Daniel-Kofi Kyereh; Jackson Irvine und Eric Smith hatten gefehlt) kam erneut um die fünfte Saison-Verwarnung herum. Und: Die leidige Problematik Länderspielpause kann man beim Kiezklub vorerst wegschließen.

Immerhin: Die Problematik Länderspielpause kann bei St. Pauli vorerst abgehakt werden

„Es gibt keine Länderspielpause mehr“, stellte Timo Schultz nüchtern fest. „Von daher machen wir jetzt einen Haken hinter das Thema.“ Bislang haben alle Ideen, die Mannschaft nach einer solche Rhythmusunterbrechung auf dem Niveau der Vorwochen zu halten, nicht gefruchtet. In Rostock war St. Pauli deutlich entfernt von allem, was die Truppe vor zwei Wochen beim 1:0 gegen Heidenheim gezeigt hatte. „Du kannst es ja nicht wegdiskutieren, es ist einfach so“, gestand Schultz. Zufall? „Ich weiß es auch nicht.“

Rostock agierte gegen St. Pauli mit einer enormen Intensität

Nun wohnt dem Fußball die zusätzliche Krux inne, dass da noch ein Gegner auf dem Platz steht. Und der machte, angetrieben von einer frenetischen Kulisse, früh mittels kleineren und größeren Fouls sowie einer aggressiven Körpersprache klar, wo der Barthel den Most holt. „Es ist ja klar, dass eine Mannschaft wie Rostock vor eigenem Publikum noch ein bisschen mehr auf die Karte Engagement und Intensität setzt als wir. Sie haben uns immer wieder gestresst und zu Fehlern gezwungen“, befand Schultz, machte den Seinen aber keinen Vorwurf („Wir haben nicht zurückgezogen“).

Daniel-Kofi Kyereh war in Rostock kein Faktor, wurde völlig aus dem Spiel genommen

Unterm Strich aber stand ein deutliches Minus bei der Zweikampfbilanz (in Prozenten 44:56). Lediglich Jakov Medic hatte einen passablen Wert (65 Prozent), derweil seine Abwehrkollegen Leart Paqarada (44), Marcel Beifus (36) und Luca Zander (28) ebenso häufig den Kürzeren zogen wie die Kreativkräfte. Daniel-Kofi Kyereh gewann nur 18 Prozent seiner Duelle, hatte nur 59 Ballkontakte und eine schwache Passquote (68 Prozent), war völlig abgemeldet.

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An einzelnen Akteuren wollte Schultz aber nichts festmachen. „Es war ein Mannschaftsproblem“, sagte er und zählte auf: „Das nicht gegebene Tor in der dritten Minute, wo wir auch ein bisschen selbst dran schuld waren, ein Ausrutschen hier, noch mal ein Fehlpass dort.“ Das alles habe dazu geführt, dass das Rostocker Selbstvertrauen immer größer geworden sei. „Wir haben uns in vielen Situationen nicht clever angestellt.“

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